Das Projekt "Landschaftsoekologische Begleituntersuchungen zur Einrichtung des Regenrueckhaltebeckens Dietenbach" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Landespflege durchgeführt. In der Planfeststellung zum Bau des Rueckhaltebeckens Dietenbach wurde auf der Freiburger Gemarkung erstmalig eine Analyse der Folgewirkungen solcher Bauvorhaben auf die betroffenen Lebensgemeinschaften vorgeschrieben. Auf Dauerbeobachtungsflaechen wurden die Veraenderungen der Bodenauflage (Sedimentation), der Vegetation und Fauna verfolgt. Die im landespflegerischen Begleitplan festgeschriebenen Begleituntersuchungen umfassen 3 Stufen: - Stufe 1: Erstaufnahme der Vegetation und Fauna vor dem Bau bzw. der Inbetriebnahme der Anlage (1991/1992). Stufe II: erste Nachfolgeuntersuchung 1995/1996 - ein Jahr nach dem ersten groesseren Einstau (Hochwasserereignis im Fruehjahr 1994). - Stufe III: soll fuenf Jahre nach der ersten Nachfolgeuntersuchung erfolgen und ist fuer 1999/2000 vorgesehen. Zur Dokumentation der durch die Ueberflutung hervorgerufenen Veranderungen der Standortsbedingungen wurden Sedimentpegel ausgebracht und Bodenproben genommen. Die Vegetation wurde auf 50 Dauerbeobachtungsflaechen pflanzensoziologisch erfasst (Fruehjahr- und Sommeraspekt). Desgleichen wurde auch eine Stammverteilungskarte der jeweiligen Probeflaechen erstellt, um die Veraenderungen infolge waldbaulicher Massnahmen in der Baumzusammensetzung festzuhalten. Zur Dokumentation der Bodenfauna (hier Laufkaefer/Carabidae) wurden zehn Untersuchungsflaechen mit jeweils sechs Barberallen ausgewiesen. Die Bodenfallen wurden wahrend der Vegetationszeit alle 2 Wochen geleert. Die Auswertung der faunistischen Daten umfasste neben der quantitativen und qualitativen Artenzusammensetzung der Untersuchungsflaeche auch die Berechnung einiger oekologischer Parameter (Dominanz, Stetigkeit, Diversitaet, Evenness, Dominanten- und Artenidentitaet) sowie Aussagen zur Habitatpraeferenz und Gefaehrdung der Arten.
Das Projekt "Faunistische Inventurmethoden fuer Wirbellose" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durchgeführt. Viele Oekobueros in der Schweiz fuehren im Rahmen von UVPs, Ausscheidungen von Naturschutzgebieten oder beim Vergleich landwirtschaftlicher Anbaumethoden, Biotopbewertungen durch. Objektivitaet und Vergleichbarkeit werden verbessert, wenn standardisierte Verfahren und Referenzwerte vorliegen. Fuer faunistische Langzeitbeobachtungen (Monitoring) und Erfolgskontrollen sind Minimalprogramme eine unabdingbare Voraussetzung. Fuer diverse Fang- und Registriermethoden (Barberfallen, Klebgitterfallen, Fensterfallen, Gelbschalen, Kescherfang) und fuer verschiedene Kulturlandbiotope (Mais, Getreide, Fettwiese) sowie Magerrasen und Feuchtgebiete werden Durchschnittsfunktionen fuer das Verhaeltnis von Individuenzahl zu Artenzahl fuer verschiedene Gruppen von Insekten und Spinnen erstellt. Sie erlauben eine Schaetzung der Artenzahlen pro Flaecheneinheit (zB pro Hektare). Sie stellen standardisierte Vergleichswerte der Biodiversitaet dar fuer Biotopbewertungen, UVPs und Erfolgskontrollen. Unsere Minimalprogramme reduzieren den Aufwand auf 20 Prozent, bei einer Aussagekraft von immerhin etwa 80 Prozent. Ziel: Faunistische Bewertung von intensiv genutzten und naturnahen Biotopen nach agrooekologischen und naturschuetzerischen Kriterien. Erarbeiten von Inventurmethoden, die standardisierte und damit vergleichbare Bewertungskriterien fuer verschiedenartigste Landschaftselemente ermoeglichen. Instrument fuer Simultanvergleiche (z.B. Transekte) und Sukzessivvergleiche (Erfolgskontrollen, impact studies).