Die Abteilung Geologie und Boden des Landesamtes für Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (LfU-SH) ist als staatlicher geologischer Dienst für Schleswig-Holstein für die Archivierung und öffentliche Bereitstellung aller im Bundesland durchführten Bohrungen zuständig. Dafür werden alle an das LLUR-SH übermittelten Bohrungsinformationen digital erfasst und in einen einheitlichen Datenschlüssel, das SEP3 Format zur Beschreibung von Bohrungsdaten, überführt. Nach Ablauf einer Schutzfrist von in der Regel 5 Jahren sind diese geologischen Fachinformationen öffentlich bereitzustellen. Über den Datensatz „Bohrungen Schleswig-Holstein“ kann der aktuelle digitale Datenbestand in der Bohrungsdatenbank recherchiert werden. Nachweisdaten wie Informationen zur Lage, dem Bohrdatum oder der Bohrtiefe sind dabei immer frei verfügbar, nach Ablauf der Schutzfrist können zusätzlich über eine link weitere Fachinformationen zum geologischen Bohrprofil abgefragt und als PDF exportiert werden.
Das Projekt "Statistische Auswertung von Schwingungsemissionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt. Messergebnisse von sachgemäß und im erforderlichen Umfang durchgeführten Erschütterungsmessungen stellen bei Kenntnis der eingesetzten Technik und Energie der Erschütterungsquelle ähnlich wertvolle Aufschlüsse wie Bohrungen oder Sondierungen für den untersuchten Baugrundbereich dar. Diese gilt es für die weitere Aufgaben der WSV zu nutzen. Die BAW verfügt inzwischen über große Datenmengen von Erschütterungen bei Baumaßnahmen an Wasserstraßen. Eine Vergabe der Aufgabe ist aus diesem Grunde nicht sinnvoll. In dem FuE-Vorhaben werden die in vielen Einzelaufgaben erarbeiteten und für Gutachten genutzten Messdaten der BAW von Rüttel- und Rammarbeiten, Auflockerungs- und Abbruchsprengungen, Felsmeißelarbeiten, Rüttelstopfverdichtung u. ä. unter einheitlichen Bedingungen aufbereitet und unter Berücksichtigung der eingesetzten Energie der Erschütterungsquelle, des Abstandes, des Bauwerkes und der Baugrundeigenschaften zusammenfassend statistisch ausgewertet. Ziel ist eine weitere Verbesserung der Arbeitsmittel für die Bearbeitung von Aufgaben der WSV. Erschütterungsprognosen, z. B. zur Vorbereitung von Planfeststellungsverfahren, können schneller und zuverlässiger getätigt, auf kurzfristig bei Baumaßnahmen der WSV auftretende Erschütterungsprobleme sowie auf Streitfälle (z. B. Schadensersatzansprüche von Anliegern) kann treffsicherer reagiert werden. In der weiteren Bearbeitung wird die Zusammenfassung und Auswertung der vorliegenden Messwerte fortgesetzt. Besonderes Schwergewicht wird dabei auf die Verbesserung der Korrelation von Schwingungsgrößen mit 'Bodeneigenschaften' gelegt, die durch Sondierungen erkundet wurden. Für Eindringvorgänge von Bohlen u. ä. sind das vor allem Sondierungen mit der Schweren Rammsonde. Die Zahl der hier vorliegenden vollständigen Datensätze ist allerdings zurzeit für eine statistische Auswertung noch zu gering, es müssen noch weitere Daten gesammelt werden. Erste Teilergebnisse (Boden- und Gebäudeerschütterungen bei Schlagrammungen, Lockerungssprengungen im Fels, Aufprallerschütterungen) liegen vor und werden in der gutachterlichen Arbeit genutzt.