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Mein Baum-Meine Stadt - Portal Hamburg

Mit der Spendenaktion "Mein Baum - Meine Stadt" werden Lücken im Hamburger Straßenbaumbestand geschlossen. Auf der Internetseite zu <a href="http://www.hamburg.de/mein-baum-meine-stadt/">"Mein Baum - Meine Stadt"</a> können mit Hilfe einer interaktiven Karte die freigegebenen Pflanzstandorte im Straßenbaumbestand betrachtet werden. Durch Klick auf ein zugehöriges Symbol erhält man Informationen zum jeweiligen Baumpflanzstandort: Kennzahl des Baumpflanzstandortes, Adresse, Baumart, Spendensumme, Anzahl der Spender und die Datenaktualität. Ein grüner Punkt zeigt an, dass für diesen Baum schon die benötigte Summe gespendet oder dieser bereits gepflanzt wurde. Bei einem roten Punkt kann für diesen Standort noch gespendet werden. Per Mausklick wählt der Bürger so den Standort, an dem sein Baum gepflanzt werden soll.

Waldlücken- und Wuchsdynamik der Baumarten tropischer Bergregenwälder in Süd-Ecuador und Costa Rica

Das Projekt "Waldlücken- und Wuchsdynamik der Baumarten tropischer Bergregenwälder in Süd-Ecuador und Costa Rica" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bielefeld, Abteilung Ökologie durchgeführt. Der hochdiverse tropische Regenwald weist eine Fülle verschiedener struktureller Parameter auf, die sich je nach Exposition und Meereshöhe graduell oder abrupt ändern. Schichtung, Bestandesarchitektur, Lebensformenanteile (Palmen, Baumfarne, Hochstauden, Epiphyten etc.), Diversitätsgrößen, Durchwurzelung, Nähr- und Spurenelementverteilung ändern sich entlang von Höhengradienten oder auch entsprechend unterschiedlicher Störungsregime. Beispiele dieser Kenngrößen und ihrer Funktion sollen erfasst werden und insbesondere mit dem Auftreten der Baumlücken verknüpft werden. Baumlücken ('gaps') spielen für die Regeneration und damit Erhaltung der hohen Biodiversität und heterogenen Bestandesstruktur in Primärwäldern eine entscheidende Rolle. Wahrscheinlich lässt sich in Primärwäldern ein großer Teil der für jede Art wesentlichen Kennfaktoren, wie Regenerationsdynamik, Keimung, Jungwuchs, Alterspyramide, Zuwachsraten, etc. aus der Baumlückendynamik ableiten. Für Bergregenwälder muß dies allerdings erst noch aufgezeigt werden. Die Einbeziehung verschiedener Störungsursachen rezenter Baumfallücken gibt Hinweise auf mögliche Entwicklungsrichtungen der Waldlücken, also auch auf ihre mögliche weitere Sukzession. Je nach Artenzahl an vorkommenden Baumarten sind vergleichende Untersuchungstransekte notwendig, die in Ecuador einerseits, in Costa Rica andererseits zur Verfügung stehen und damit ideale Vergleichsmöglichkeiten bieten.

Neue Nutzungen für alte Flächen in Baiersdorf, Gunzenhausen, Pfullingen und Stegaurach

Baulücken und Nachverdichtungspotenziale gibt es viele – nur an der Aktivierung hapert es. Dieses Problem kennen die meisten Kommunen in Deutschland. Hier helfen die "Handlungshilfen für eine aktive Innenentwicklung", die in vier baden-württembergischen und bayerischen Kommunen entwickelt wurden. Die Baupotentiale im Innenbereich werden nur geringfügig ausgeschöpft, da es einen Mangel an flächendeckenden Innenentwicklungskatastern gibt. Zudem sind die Motive der Eigentümer von Baulücken nicht ausreichend bekannt und auch Gesamtkostenvergleiche zwischen Projekten im Innen- und Außenbereich fehlen. Um diese Defizite zu verringern, wurden im Projekt "Handlungshilfen für eine aktive Innenentwicklung" (HAI)  belastbare wissenschaftliche Daten zur Aktivierung von Innenentwicklungsflächen erhoben. 2.220 süddeutsche Kommunen (von 2.000 bis 50.000 Einwohner) nahmen an der Befragung zu Baulandkatastern und zur Aktivierung von Innenentwicklungspotentialen teil. In den vier Kommunen Baiersdorf (Bayern), Gunzenhausen (Bayern) , Pfullingen (Baden-Württemberg) und Stegaurach (Bayern) wurde anschließend ein Beratungskonzept für die gezielte Ansprache von Eigentümern erprobt. Diese Erfahrungen flossen in den Leitfaden zur Mobilisierung von Innenentwicklungspotentialen für kommunale Akteure, Eigentümer und sonstige Fachleute ein. Schritte zur erfolgreichen Innenentwicklung Vorteile der Innenentwicklung erkennen: z.B. Kosteneinsparung Erfassung der Innenentwicklungspotenziale: Baulücken- und Brachflächenkataster Kommunaler Grundsatzbeschluss: Innen- vor Außenentwicklung Aktivierungsmaßnahmen: z.B. Eigentümeransprache Weitere Informationen Kleine Lücken – große Wirkung. Baulücken, das unterschätze Potenzial. Herausgeber: Umweltministerium Baden-Württemberg, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) Das hat sich richtig gelohnt: die Gemeinde Werneck (10.600 Einwohner) recherchierte 260 Baulücken mit 22 ha Grundstücksfläche – davon könnten 52 Grundstücke sofort bebaut werden. Im Bestand gibt es genügend Baulücken und Nachverdichtungspotenziale, genutzt werden aber nur die wenigsten. Meist fehlt es an Informationen über die Absichten der Grundstückseigentümer. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer.

Luft nach innen!

Eine Studie zeigt: In Deutschland gibt es 120.000 bis 165.000 ha ungenutzte Innenentwicklungspotenziale. Wie viele Hektar davon liegen in Ihrer Kommune? Ein genauer Blick auf den Bestand könnte sich lohnen. Als Folge des Demographischen Wandels oder aufgrund wirtschaftlicher Umstrukturierungsprozesse stehen in vielen Kommunen zunehmend Gebäude leer bzw. finden auf Grundstücken nur noch Restnutzungen statt. Hinzu kommen klassische Baulücken. In vielen Kommunen sind diese Flächenreserven im Bestand nicht vollständig bekannt - ihre quantitative Bedeutung wird unterschätzt. In einer Studie des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) erfolgte eine bundesweite Erhebung und regionalisierte Auswertung von Innenentwicklungspotenzialen. Danach gibt es in Deutschland Innenentwicklungspotenziale in einer Größenordnung von ca. 120.000 bis 165.000 ha. Das entspricht 15 bis 20 m² je Einwohner. Wenn Nachverdichtungspotenziale, leerstehende Gebäude oder künftig brachfallende Flächen hinzugerechnet werden, erhöht sich die Summe sogar noch. Regionen unterscheiden sich Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede im Bundesgebiet: In Ostdeutschland sind die Potenziale pro Einwohner deutlich höher als im Westen. Überlagert wird der Befund von einem klaren Land-Stadt-Gefälle. Der Siedlungsdruck in prosperierenden Räumen und Großstädten mit Bevölkerungswachstum führt dazu, dass brachgefallene Flächen schnell wieder genutzt werden; daher sind die Potenziale in diesen Regionen geringer. Anders sieht es in ländlichen Gebieten mit schrumpfender Bevölkerung aus. Der Druck zur baulichen Wiedernutzung von Brachflächen, zur Schließung von Baulücken oder zur Nachverdichtung ist hier wesentlich geringer; deshalb gibt es größere Potenziale an "freien Flächen". 20 Prozent der Innenentwicklungspotenziale werden als „kurzfristig aktivierbar“ eingeschätzt. Ein „planerisch kalkulierbares Innenentwicklungspotenzial“ wird insgesamt 70 Prozent der Flächen attestiert. Etwas mehr als die Hälfte der Innenentwicklungsflächen besteht aus Baulücken (56 Prozent), der Rest aus Brachflächen. In Westdeutschland überwiegen Baulücken, in Ostdeutschland dagegen Brachen. In Großstädten wiederum sind 90 Prozent aller Innenentwicklungspotenziale Brachflächen. Weitere Informationen BBSR-Sonderveröffentlichung: Innenentwicklungspotenziale in Deutschland – Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage und Möglichkeiten einer automatisierten Abschätzung . Erhebungen Rheinland-Pfalz: Raum+ ruhrFIS - Flächeninformationssystem des Regionalverbandes Ruhr Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Die hessischen Gemeinden Butzbach, Nidda und Ortenberg nutzen ihr Potenzial an Wohngebäuden und öffentlichen Einrichtungen und entwickeln eine Strategie für nachhaltige Ortsentwicklung in der Region Wetterau/Oberhessen.

Werneck spart sich Neubaugebiet...

Das hat sich richtig gelohnt: die Gemeinde Werneck (10.600 Einwohner) recherchierte 260 Baulücken mit 22 ha Grundstücksfläche – davon könnten 52 Grundstücke sofort bebaut werden. 260 Baulücken mit einer durchschnittlichen Fläche von 850 m² bedeuten 22 ha sofort bebaubare Grundstücksfläche, davon gehören 20 % verkaufsbereiten Eigentümern. Das entspricht 4,4 ha Nettobauland (Erschließung vorhanden) oder 52 Baugrundstücken. Ergebnis: Einsparung eines Neubaugebiets am Siedlungsrand von 6,3 ha (inkl. 30 % Erschließungsflächen = 1,9 ha) Weitere Informationen Kleine Lücken – große Wirkung. Baulücken, das unterschätze Potenzial . Herausgeber: Umweltministerium Baden-Württemberg, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) Baulücken und Nachverdichtungspotenziale gibt es viele – nur an der Aktivierung hapert es. Dieses Problem kennen die meisten Kommunen in Deutschland. Im Bestand gibt es genügend Baulücken und Nachverdichtungspotenziale, genutzt werden aber nur die wenigsten. Meist fehlt es an Informationen über die Absichten der Grundstückseigentümer. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

Aktivierung tut not

Im Bestand gibt es genügend Baulücken und Nachverdichtungspotenziale, genutzt werden aber nur die wenigsten. Meist fehlt es an Informationen über die Absichten der Grundstückseigentümer. Zudem ist die Entwicklung im Innenbereich mit hohem Beratungs- und Planungsaufwand verbunden. Abhilfe können Aktivierungsstrategien schaffen, z.B. die gezielte Ansprache und Befragung von Eigentümern oder Beratungsgespräche. Allerdings werden diese Möglichkeiten bisher zu wenig genutzt, da es bei Bürgermeistern, politischen Gremien und in der Verwaltung häufig Vorbehalte gibt. Kontakt zu Eigentümern lohnt sich Das Modellprojekt " Neue Handlungshilfen für die aktive Innenentwicklung (HAI) " hat gezeigt, dass eine hohe Zahl von Eigentümern durchaus dankbar für direkte Ansprache und Beratung ist. Die Kommune erhält dabei wichtige Kenntnisse über die Interessen der Eigentümer und deren Verkaufsbereitschaft. Damit können die Innenentwicklungspotenziale realistischer eingeschätzt werden. Darüber hinaus kann die Kommune nun zielführende Maßnahmen zur Aktivierung der Baulücken entwickeln und umsetzen. Erfolgversprechend sind u.a. der Aufbau einer internetgestützten Baulückenbörse und die Durchführung von Bauberatungsgesprächen. Die Bürger fühlen sich aktiv an der Gestaltung der künftigen Ortsentwicklung beteiligt. Hilfreich ist dabei eine fortlaufende Berichterstattung in der örtlichen Presse zu erfolgreichen Beispielen der Innenentwicklung im Ort. Die Eigentümeransprache kann persönlich durch ein Gremium der Kommune, über einen Verein oder durch ein Bürgerbüro erfolgen. Die Befragung sollte auf unterschiedliche Zielgruppen wie Eigentümer, Bauherren und Investoren oder Wohnungssuchende zugeschnitten sein. Die Ergebnisse können sowohl in die kommunale Bauleitplanung einbezogen werden, als auch als Basis für gezielte Beratungs- oder auch Förderangebote für Grundstückeigentümer dienen. Bauberatung für Gründstückseigner Bei der Vermarktung von Grundstücken besteht auf Seiten der Eigentümer häufig intensiver Informations- und Unterstützungsbedarf. Im Fokus stehen hier Fragen zum Baurecht, zur optimalen Nutzung des Grundstücks, die aktuellen Preise sowie konkrete Verkaufsmöglichkeiten. Ein Beratungsangebot durch die Kommune oder einen beauftragten Architekten kann für die Eigentümer von großem Vorteil sein. Zudem fördert es die Planungssicherheit für die in der Gemeinde anstehenden siedlungspolitischen Entscheidungen. Quelle: Kleine Lücken - Große Wirkung. Baulücken, das unterschätzte Potenzial der Innenentwicklung. Herausgeber: Umweltministerium Baden-Württemberg, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) Praxistipps für Eigentümeransprache Lassen Sie sich inspirieren: unter www.hai-info.net stehen für Sie praxiserprobte Handlungshilfen für die Ansprache und Beratung privater Eigentümer von Baulücken bereit – mit Musterfragebogen. In Deutschland wurden in den Jahren 2012 bis 2015 täglich 66 ha unbebaute Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das sind etwa 100 (!) Fußballfelder, die wir an nur einem Tag einfach "verbauen". Die Sensibilisierung für die Folgen des hohen Flächenverbrauchs ist ein notwendiger Bestandteil einer nachhaltige Entwicklung und Flächenpolitik. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.

Niedersachsen schließt Lücken

Ob zur effektiven Nutzung von Potenzialen im Innenebereich oder für die Orts- und Stadtentwicklung: Das Kataster des niedersächsischen Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung (LGLN) unterstützt Kommunen bei der Erfassung und Pflege von Leerständen und Baulücken ... ... und bietet eine Verknüpfung mit einem Teil der Einwohnermeldedaten. Anhand von Karten können unter anderem potentielle Leerstände, die drohende Überalterung von Quartieren oder der Bedarf an Schulen bzw. ärztlicher Versorgung beurteilt werden. Dank dieser Informationen sind Kommunen in der Lage, Fehlinvestitionen in neue Baugebiete und Infrastrukturvorhaben zu vermeiden, die Innenentwicklung gezielter zu fördern und Senioren- oder Nahversorgungseinrichtungen besser zu steuern. Weitere Informationen Das Baulücken- und Leerstandskataster Niedersachsen Ansprechpartner Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) Dezernat Geodatenmanagement bei den Regionaldirektionen oder Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) Doris Kleinwächter Podbielskistraße 331 30659 Hannover Tel.: +49 (0)511 / 64609-384 E-Mail: doris.kleinwaechter@lgln.niedersachsen.de Ob zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, zur effektiven Nutzung von Innenentwicklungspotentialen oder für die Orts- und Stadtentwicklung: Mehrere Bundesländer unterstützen ihre Kommunen durch professionelle Plattformen beim Flächenmanagement. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

Flächen im Wartestand aktivieren

Wo alte Nutzungen aufgegeben wurden sind häufig nicht sofort neue langfristige Nutzungsperspektiven in Sicht. Aus verschiedensten Gründen gelingt bei vielen Immobilien keine lückenlose Anschlussnutzung. Daher liegt es oft nahe, auf solchen Standorten eine Zwischennutzung zu etablieren. Warum Flächen auf eine neue Nutzung warten Stadtplanung stößt häufig dort an Grenzen wo vormals baulich genutzte Grundstücke schwer am Grundstücksmarkt platziert werden können. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sind es an vielen Standorten fehlende oder problematische Nachnutzungsvorstellungen oder unrealistische Preisvorstellungen der Eigentümer, können bei anderen Flächen eine unzureichende  oder noch fehlende verkehrliche Erschließung sowie zu erhaltende Gebäudesubstanz eine zügige Folgenutzung verhindern. Ungeklärte Altlastenverdachte und ein schwer abschätzbarer Aufwand für eine Baureifmachung verunsichern häufig zusätzlich. Viele vormals industriell genutzte Standorte waren lange Zeit öffentlich unzugänglich,  daher mangelt es ihnen an Image und Attraktivität. Damit gelten nicht als „Adresse“ für vergleichsweise hochwertige Nutzungen wie Wohnen, Büros oder Dienstleistungen. In vielen Kommunen kommen eine mangelnde Flächennachfrage, Bevölkerungsrückgang oder konkurrierende Flächenangebote auf der grünen Wiese als Vermarktungshindernisse hinzu. Was ist Zwischennutzung? Als Zwischennutzung gilt eine zeitlich befristete Nutzung für zurzeit nicht genutzter baulicher Anlagen oder Flächen, die eine Übergangsnutzung darstellt. Da meist kein rein ökonomisch orientierter Verwertungsgrundsatz zugrunde liegt, können Zwischennutzungen für ihre Nutzer Spielräume für die Verwirklichung ihrer Ideen bieten. Für den Immobilieneigentümer bieten Zwischennutzungen eine Möglichkeit zur befristeten Beseitigung von Leerstand und zur Vermeidung von Schäden durch Vandalismus. Zwischennutzungen beruhen auf einem engen Zusammenwirken zwischen Eigentümer, Nutzer und Kommune. Darin liegen die besonderen Wirkungen und Stärken vieler Zwischennutzungen, die in vielen Städten neue Nutzungen und Zugänge zum öffentlichen oder halböffentlichen Raum eröffnen. Sie wirken damit häufig imagebildend und können Raum für Leuchtturm-Projekte bieten. Zwischennutzungen können damit Folgenutzungen vorbereiten oder sich sogar verstetigen. Kreativität trifft Realität trifft Kreativität Disponible Flächen im Stadtraum stehen im Fokus einer Vielzahl von Akteuren. Private oder öffentliche  Flächeneigentümer, potenzielle Erwerber, Nachbarn, Anwohner, Bürgerinitiativen, potenzielle Nutzer und eine Vielfalt von Interessengruppen aus den Bereichen Kultur, Kunst, Umwelt, Naturschutz oder Urban Gardening beanspruchen Räume in der Stadt. Kommunen können hier aktiv werden, wenn es darum geht das kreative Potenzial der Stadtgesellschaft zu erschließen und zu fördern. Allerdings bedarf es hierfür faire Bedingungen, zeitliche Perspektiven und Verlässlichkeit für alle Beteiligten. Nicht alle Flächennutzungen auf Bestandsflächen sind für Kommunen und Kreativgesellschaft langfristig planbar bzw. sind  sich verändernden Nachfragesituationen im Wohn- und Gewerbereich unterworfen. Die in den vergangenen Jahren zu verzeichnende Renaissance der Städte als Wohnstandort und die neue Zuwanderung von Geflüchteten erhöhen in vielen Städten den Nutzungsdruck auch auf bisher schwer mobilisierbare Flächen. Hier können mit Blick auf temporäre Nutzungen schwer lösbare Konflikte mit Initiativen und der Kreativbranche entstehen, die einen klaren Gestaltungsanspruch in Bezug auf bislang als städtebauliche Missstände, Restflächen oder aufgegebene Gebäude wahrgenommene Standorte erheben. In absehbar schrumpfenden Städten wiederum mangelt es nicht an disponiblen Flächen oder Gebäuden, sondern perspektivisch eher an kreativen Akteuren für Zwischen- oder Pioniernutzungen. Deutlich wird in jedem Fall der hohe Anspruch an das Management disponibler Flächen im Stadtgefüge. Kreative vermittelnde Akteure Zwischennutzungsagenturen bilden als intermediäre Akteure eine Schnittstelle zwischen Flächeneigentümern und  potenziellen Flächennutzern. Häufig werden sie von privaten und öffentlichen Flächeneigentümern mit Interesse an einer Interimsnutzung von brachgefallenen Immobilien beauftragt. Zugleich sind sie wichtige Ansprechpartner der städtischen Verwaltungen für Stadtentwicklung und Liegenschaften. Ebenso sind sie als gestaltende Akteure des kreativen Leerstandsmanagements und bei der Entwicklung von Nutzungsalternativen für Einzelstandorte oder Quartiere wichtige Motoren für Stadtentwicklung und Stadtumbau. Als ortskundige, kreative und fachlich versierte Experten spielen sie eine wichtige Funktion bei der Anbahnung, Beratung und Begleitung temporärer Nutzungen. Beispielhaft für derartige intermediäre Akteure stehen seit geraumer Zeit die Zwischennutzungsagentur in Berlin sowie die ZwischenZeitZentrale Bremen . Zwischennutzung verlässlich ausgestalten Urban-Gardening-Projekte, Gemeinschaftsgärten oder Skateparks benötigen – im Gegensatz zu zeitlich begrenzten Aktionen oder Festivals -  länger andauernde Nutzungszeiträume von mindesten 5 bis 7 Jahren. Hierfür sollten die öffentlichen oder privaten Flächen z.B in Form einer Nutzungserlaubnis, Gestattungsvereinbarung oder eines Pachtvertrages den Zwischennutzern entsprechend überlassen werden. Kommunen können hier als Flächeneigentümer selbst steuern oder vermittelnd und unterstützend wirken. Ein Beispiel für Kommunen, die eine derartige Rolle bewusst einnehmen sind die Landeshauptstadt Stuttgart mit einem Service Leerstands- und Zwischennutzungsmanagement der Wirtschaftsförderung Stuttgart und einem entsprechenden Leitfaden für Zwischennutzer . Die Stadt Essen hat verschiedene nicht mehr benötigte Spielplatzflächen mehreren Gemeinschaftsgarten-Initiativen zur Zwischennutzung zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um aufgrund sinkender Einwohner- und Kinderzahlen in einigen Quartieren kaum noch genutzte und daher aufgegebene Spielflächen. Diese Flächen sind im Bebauungsplan weiterhin als Spielflächen festgesetzt und dienen nun temporär einer dem jeweiligen Quartier angepassten freiraumbezogenen Nutzung. Die Nutzung der Flächen als Gemeinschaftsgärten erfolgt in Abstimmung mit der zuständigen Essener Verwaltung auf der Grundlage einer Erklärung der Gemeinschaftsgärtnerinnen und -gärtner. Diese verpflichten sich darin u.a. zu einer ökologisch orientierten Anbauweise und zu einer Rückführung der Flächen in ihren Ursprungszustand im Falle einer Beendigung des Gartenprojekts (vgl. "Gemeinsam gärtnern in der Stadt, Praxisbeispiele aus Nordrhein-Westfalen" und "Gemeinschaftlich gärtnern in Essen" ). Somit sind Zwischennutzungen in Essen Bestandteil einer noch jungen Gemeinschaftsgärten-Bewegung, die sich aus der Transition Town Bewegung entwickelt hat. Die selbstgemachte Stadt Vielerorts entwickeln kreative Köpfe aus der Stadtgesellschaft Ideen für die temporäre Nutzung leerstehender oder mindergenutzter Flächen oder Räume. Die Handlungsspielräume, diese Ideen umzusetzen, sind groß. Allerdings bestehen rechtliche Rahmenbedingungen bei der Nutzung von Freiräumen. Dies hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in einer Fibel zusammengefasst. Initiativen erhalten hier zahlreiche  Informationen rund um die selbstgemachte Stadt, z.B. über Genehmigungsverfahren, Vertragsgestaltung und Haftungsfragen. Zugleich hilft sie mit Tipps und Beispiele zum Stadtmachen. Enthalten sind auch gute Argumente, um Mitarbeiter/innen in Behörden, Grundstückseigentümer/innen und andere Entscheidungsträger von einer guten Idee zu überzeugen. Förderung möglich Zwischennutzungen sind Bestandteil der Städtebauförderung. So werden können Mittel  für Investitionen zur Profilierung und Standortaufwertung ausgereicht werden u.a. für Bau- und Ordnungsmaßnahmen für die Wiedernutzung von Grundstücken mit leer stehenden fehl- oder mindergenutzten Gebäuden und von Brachflächen  einschließlich städtebaulich vertretbarer Zwischennutzungen etwa als temporäre Nutzung für Stadtgrün (vgl. Städtebauförderung 2016 - Bürgerinformation und Städtebauförderung 2016 - Anwenderhinweise zu den Förderprogrammen ). Wächterhaus-Initiativen Der im Jahr 2004 in Leipzig gegründete Verein Haushalten e.V. widmet sich der Sicherung und Werterhaltung leerstehender gefährdeter Altbauten in städtebaulich bedeutsamer Lage. In Zusammenarbeit mit Eigentümern und Stadtverwaltung hat der Verein Nutzungs- und Beratungsmodelle zur Wiederbelebung von Gebäuden und Ladenlokalen entwickelt und realisiert. In Leipzig wurden in den vergangenen Jahren bereits zahlreihe Wächterhäuser „entlassen“, indem gewöhnliche Mietverträge zwischen Eigentümer/innen und Nutzer/innen bzw. Bewohner/innen abgeschlossen wurden oder ein Erwerb des Hauses durch die Nutzer/innen erfolgte. Wächterhaus-Initiativen nach Leipziger Vorbild wurden sukzessive auch in Städten wie Erfurt, Dresden, Zittau, Chemnitz, Görlitz oder Halle ins Leben gerufen. Kommerzielles Leerstandsmanagement Seit mehreren Jahren sind auch auf dem deutschen Markt professionelle Anbieter für Zwischennutzungen etabliert. Sie verstehen sich als Unternehmen für Leerstandsmanagement und bieten privaten und öffentlichen Flächeneigentümern ein Paket von Verwaltungsdienstleistungen bis hin  zu Sicherheitskonzepten für leerstehende Immobilien. Sie binden Zwischennutzer z.B als Bewohner von Immobilien wie Wohnhäusern, Guts- oder Schlossanlagen, vormals als Büros oder als Schulen genutzten Gebäuden mit klar definierten Verträgen im Sinne einer Hauswächter-Funktion. Zu den in Deutschland etablierten Anbietern zählt z.B. die Firma Camelot Europe . Weiterführende Literatur Beeren, Willem-Jan, Berding, Ulrich. Kluge, Florian(2016): Raum auf Zeit, Temporäre Interventionen im öffentlichen Raum, Aachen, Erftstadt. Forum Baulandmanagement NRW (Hrsg.) (2008): Temporäre Nutzungen als Bestandteil des modernen Baulandmanagements , Dortmund. HA Hessen Agentur GmbH, Studio UC (2008): Suboptimale Nutzungen lieben lernen. Eine Schlüsselstrategie der integrierten Stadtentwicklung , Wiesbaden. Honeck, Thomas (2015): Zwischennutzung als soziale Innovation. Von alternativen Lebensentwürfen zu Verfahren der räumlichen Planung, in: Informationen zur Raumentwicklung 3/2015, S. 219-231. Oswalt, Philipp, Overmeyer, Klaus, Misselwitz, Philipp (2013): Urban Catalyst: Mit Zwischennutzung Stadt entwickeln, Berlin. Reichenbach-Behnisch, Rudolph, Michael, Käseberg, Thomas (2009 ): Leerstandsmanagement durch Zwischennutzung: Strategien zum Gebäudeerhalt durch Nutzerbeteiligung, Hamburg. Schmidt-Eichstädt, Gerd (2008): Die Genehmigungsfähigkeit von Zwischennutzungen nach Bauplanungsrecht und nach Bauordnungsrecht . Ergänzende Studie im Rahmen des ExWoSt-Forschungsvorhabens „Zwischennutzungen und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung“, Berlin. TUTUR Final Report (2014). EU URBACT II project TUTUR Temporary Use as a Tool for Urban Regeneration Ziehl, Michael, Haupt, Till, Rabe, Carsten (Hrsg.) (2016): City Linkage - Arts and Culture Fostering Urban Futures. Berlin. Ziehl, Michael, Oßwald, Sarah, Hasemann, Oliver, Schnier, Daniel (Hrsg.) (2013): Second Hand Spaces - Über das Recyceln von Orten im städtischen Wandel, Berlin. Mit gezielter Innenentwicklung schont man die Umwelt, steigert die Lebensqualität der Menschen und spart Kosten. Davon haben alle was - Kommunen und Bevölkerung. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

Flächenmanagement-Tools für Kommunen

Ob zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, zur effektiven Nutzung von Innenentwicklungspotentialen oder für die Orts- und Stadtentwicklung: Mehrere Bundesländer unterstützen ihre Kommunen durch professionelle Plattformen beim Flächenmanagement. Baden-Württemberg FLOO: Flächenmanagement-Tool für Kommunen der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. Weitere Informationen Bayern Flächenmanagement-Datenbank des Bayerischen Landesamts für Umwelt Hessen Nachhaltiges Flächenmanagement Hessen Niedersachsen Baulücken- und Leerstandskataster für Kommunen. Weitere Informationen Schleswig-Holstein Flächenmanagementkataster (FMK) Schleswig-Holstein. Weitere Informationen: Arbeitshilfe zum Flächenmanagementkataster Schleswig-Holstein. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“ erleichtert den Wohnungsbau im Innenbe-reich, führt zu einer größeren Nutzungsmischung und trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei.

Flächenreserven im Bestand nutzen, innerstädtische Freiflächen entwickeln

In einem Forschungsprojekt des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) wurden Strategien und Lösungsansätze für die Entwicklung, Vernetzung und Verbesserung urbanen Grüns in der doppelten Innenentwicklung erarbeitet Die enorm gestiegene Flächennachfrage insbesondere für den Wohnungsbau stellt viele deutsche Städte vor die Herausforderung, multifunktional nutzbare Grün- und Freiflächen zu entwickeln und gleichzeitig geeignete Flächen im Bestand baulich zu nutzen. Gefragt sind hierfür integrierte Entwicklungsansätze, die dem Prinzip der „doppelten Innenentwicklung“ folgen. Ziel dieses Ansatzes ist es, Flächenreserven baulich sinnvoll zu nutzen und gleichzeitig die Freiraumversorgung und -nutzbarkeit zu erhalten. Hierbei sollen die innerstädtischen Freiflächen entwickelt, miteinander vernetzt und qualitativ verbessert werden. Es werden damit zugleich quantitative und qualitative Zielsetzungen verfolgt. Bedeutenden Stellenwert hierbei haben neben dem Erhalt der Stadtnatur die Aspekte der Klimaanpassung. Die doppelte Innentwicklung wird bislang ansatzweise in verschiedenen planerischen und naturschutzfachlichen Instrumenten z.B. in der Bauleitplanung, in städtebaulichen Entwicklungskonzepten oder in der Landschaftsplanung verfolgt. In einem Forschungsvorhaben des Bundesamts für Naturschutz (BfN) haben die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, und das Deutsche Institut für Urbanistik Kriterien und konkrete Handlungsempfehlungen für Kommunen erarbeitet, wie die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege systematisch und umfassend in die Strategien und Konzepte für die Innenentwicklung eingebunden werden sollten. Eine Befragung von 80 bundesdeutschen Großstädten zu Konzepten und Planungen des urbanen Grüns in den Städten, Fallstudien in Bremen, Frankfurt am Main, Leipzig, Rostock und Saarbrücken sowie die vertiefende Analyse von Praxisbeispielen (Park am Nordbahnhof in Berlin-Mitte, Grüngürtel Duisburg-Nord, Grüner Bogen in Leipzig, Quartier Paul-Gerhard-Allee in München) waren zentrale methodische Bausteine des Forschungsprojekts. Um doppelte Innenentwicklung systematisch als „roten Faden“ in der Stadtentwicklung zu etablieren, entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Empfehlungen in verschiedenen Handlungsfeldern. So sollen die relevanten Leitbilder, Strategien und Konzepte zur Innenentwicklung aufeinander abgestimmt entwickelt werden. Die Umsetzung dieser Leitbilder, Strategien und Konzepte sollte u.a. im Rahmen des kommunalen Landschaftsplans erfolgen. Empfohlen wird darüber hinaus die Anwendung quantitativer und qualitativer Orientierungswerte für urbanes Grün. Weiterhin sollte die Eingriffsregelung bei der Entwicklung und Verbesserung urbanen Grüns eingesetzt werden. Große Bedeutung wird auch dem engen Zusammenwirken von Grün-/Landschaftsplanung sowie Bauleitplanung beigemessen. Für die Erfassung und Bewertung wurden im Forschungsvorhaben zwei Tools als Hilfestellung für die Kommunen entwickelt. Weitere Handlungsempfehlungen betreffen die Finanzierung von Pflege und Entwicklung urbanen Grüns sowie Fragen der Prozessgestaltung durch Kooperation und Beteiligung. Die Kriterien und Handlungsempfehlungen richten sich an die für die doppelte Innenentwicklung in den Kommunen zuständigen Verwaltungen wie z.B. Stadtplanungs- und Bauämter, Umweltämter und Grünflächenämter, aber auch an verwaltungsexterne Akteure wie Wohnungsgesellschaften, Investoren, Umwelt- und Naturschutzverbände und die Zivilgesellschaft. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen.

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