Das Projekt "Entwicklung eines Erhaltungsmanagementsystems für die WSV (EMS-WSV)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt. Auf Grund der Altersstruktur der bundeseigenen wasserbaulichen Anlagen und der langjährigen Haushaltsmittelknappheit ist es geboten, für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ein Erhaltungsmanagementsystem (EMS-WSV) modular zu entwickeln, welches als Werkzeug dient, um im ersten Schritt - einen Überblick zu erhalten über alle Bauwerke, die der Bauwerksinspektion unterliegen, über deren baulichen Zustand, sowie im weiteren Verlauf über die Entwicklung der Bauwerkszustände, - die Schadensentwicklung (Schadensentwicklungsmodell) und damit am besten geeignete Eingriffszeitpunkte aufzuzeigen, - die Prioritätenbildung in Abhängigkeit von Standsicherheit und Verkehrssicherheit zu ermöglichen und somit die Planung zu steuern, damit - ausreichende Dotierung vorausgesetzt - eine ständige Verfügbarkeit der Anlagen und eine optimale Bauwerkserhaltung gewährleistet werden kann. Das BMVBS hat der BAW mit Erlass EW 23/52.06.00-06/16 Va 05 vom 06.04.2005 die Entwicklung eines derartigen Erhaltungsmanagementsystems als zeitlich begrenzte Aufgabe zugewiesen. Seit Beginn des Projektes im Oktober 2005 konnten die ersten beiden Arbeitspakete 'Maßnahmen zur Steigerung der Qualität der Bauwerksinspektion' und 'Analyse vorhandener Managementsysteme' bereits abgeschlossen werden. Als Quintessenz einer Marktanalyse zeigte sich, dass Markov-Ketten und das adaptierte Verfahren der Bevölkerungsstatistik geeignete Methoden sind, um den Zustand von Verkehrswasserbauwerken zu prognostizieren. Zur Bestimmung der benötigten Paramter wurde eine Expertenbefragung nach den Grundsätzen der Delphi-Methode durchgeführt. Erste Beispielberechnungen mit realen WSVPruf-Daten zeigen die generelle Eignung des Verfahrens.. In Diskussion mit der WSV wurde auch die Plausibilität der Ergebnisse bestätigt. Zukünftig soll durch die Verknüpfung mit Instandsetzungsmaßnahmen die bisher rein technische Prognose um wirtschaftliche Elemente erweitert werden.
Das Projekt "Instandhaltungsmanagement und Oekologie - Instandhaltung von Gebaeuden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Instandhaltung und Korrosionsschutztechnik gGmbH durchgeführt. Ziel von Gebaeuden ist es, Aufgaben des Umweltschutzes in die Instandhaltung zu integrieren. Der Schutz der Umwelt spielte in der Vergangenheit in der Instandhaltung nur insofern eine Rolle, wie er durch gesetzliche Richtlinien und Auflagen geregelt ist. Aufgrund der Affinitaet von Instandhaltungs- und Umweltschutzprozessen bietet es sich aber geradezu an diese technisch-wissenschaftlichen Disziplinen in einem Unternehmen zu integrieren, um durch Synergieeffekte sowohl oekologische als auch oekonomische Vorteile zu erzielen. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen (basierend auf Markt- und Literaturrecherchen sowie in Expertengespraechen) Instandhaltungs- und Umweltschutzmanagementaktivitaeten in Bezug auf Gebaeude und deren technische Anlagen analysiert und optimiert werden. Hierbei kommen neben den nationalen besonders die internationalen Aktivitaeten des IFIN innerhalb der 'European Federation of National Maintenance Societies (EFNMS)' zum Tragen, die eine Orientierung der Projektergebnisse auch an europaeische bzw. globale Maerkte und technische Entwicklungen gewaehrleisten. Zur Integration von Umweltschutzaufgaben in die Instandhaltung werden in diesem Projekt im wesentlichen 2 Wege beschritten bzw. 2 Strategien verfolgt: 1. Umweltschutz bei der Instandhaltung (Umweltschutzgerechte Durchfuehrung von Instandhaltungstaetigkeiten), 2. Umweltschutz durch Instandhaltung (Uebernahme von Aufgaben des Umweltschutzes durch die Instandhaltung). Auf dieser Grundlage werden Konzepte erarbeitet und durch den Einsatz in der Praxis validiert. Hierbei spielen insbesondere die oekologische Vertraeglichkeit, die technische und sichere Machbarkeit, die oekonomische Vertretbarkeit, die rechtliche Verantwortbarkeit und die notwendigen sozialen Belange eine wesentliche Rolle. Die Instandhaltung hat hierbei eine Schluesselfunktion: sie ist Wertschoepfung in der Gegenwart und Investition in die Zukunft.