Das Projekt "Erstmalige Einfuehrung der digitalen mikroskopischen Bildanalyse in der biologischen Abwasserreinigung als neuer Summenparameter fuer die Frueherkennung des Belastungszustandes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich Abwasserwirtschaft durchgeführt. Grundlage des Projekts ist die Beobachtung, dass verschiedene Faktoren, wie zB pH-Wert, Sauerstoff-Konzentration, Belastung, C:N:P-Verhaeltnis uae Einfluss auf die Belebtschlammstruktur und die Entwicklung einer charakteristischen Biozoenose der biologischen Stufe einer Klaeranlage haben. Verschiedene Betriebszustaende werden also durch das Auftreten verschiedener Mirkoorganismentypen sowie bestimmter Flockenstrukturen charakterisiert. Die digitale Bildanalyse eroeffnet hier durch die schnelle Bildverarbeitung neue Moeglichkeiten wie zB automatisch nach einzelnen Mikroorganismen zu suchen und diese zu identifizieren oder Flockenstrukturen als Leitparameter zu bestimmen. Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines on-line erfassbaren Summenparameters als Indikator des Belastungszustandes und zur Regelung biologischer Stufen von Klaeranlagen. Des weiteren soll eine fruehzeitige automatische Erkennung von Anzeichen fuer die Bildung von Blaeh-, Schwimmschlamm oder Schaum erreicht werden. Bei Voruntersuchungen mit einer Laborklaeranlage konnten Belastungserhoehungen durch Bildung groesserer Flocken bei gleichbleibender Mikroflockenanzahl; Toxizitaetsbelastungen durch Steigerung der Mikroflockenanzahl bei gleichen mittleren Flockendurchmessern erkannt werden. Des weiteren konnten einzelne Leitorganismen mittels der digitalen Bildauswertung erkannt werden, die verschiedenen Belastungsklassen zugeordnet werden koennen.