In den Berliner Naturschutzgebieten lässt sich die Vielfalt und Schönheit der Natur auf besondere Weise erleben. In einer Faltblattserie stellen wir Naturschutzgebiete unserer Stadt vor. In diesem Flyer geht es um die Fließwiese Ruhleben, eines der ältesten Naturschutzgebiete Berlins.
Am Totensonntag, den 24. November 2019, laden die Krematorien Baumschulenweg und Ruhleben zu einem Tag der offenen Tür in beide Häuser ein. Die Gäste haben die Möglichkeit, sich mit den Themen Tod, Trauer und Vergänglichkeit im Rahmen von Führungen, Lesungen, musikalischen und künstlerischen Beiträgen und Vorträgen zu beschäftigen. Mitarbeiter*innen geben einen Einblick in die Abläufe einer Feuerbestattung. In fachkundlichen Architekturführungen wird den Besucher*innen die einmalige Bauweise des Krematoriums Baumschulenweg erläutert. Dabei wird die für den Bau verantwortliche Architektin, Charlotte Frank, Rundgänge anbieten. Zum wiederholten Male haben die Bestatter-Innung und der Bestatter-Verband von Berlin und Brandenburg e.V. ein thematisches Programm für Jung und Alt zusammengestellt. Am Vormittag wird in einem Theaterstück das Thema Tod sensibel und kindgerecht dargeboten. Jan Möllers und Andrea Regulin beantworten in Kurzfilmen Fragen zum Sterben. An beiden Standorten hält die Rechtsmedizinerin, Prof. Tanja Hollmann, Vorträge über den Alltag in der Gerichtsmedizin. Ebenfalls in beiden Einrichtungen liest Juliane Uhl innerhalb einer musikalischen Lesung aus ihrem Buch „Drei Liter Tod“. Der Berliner Kammerchor Cantamus wird zum Abschluss am Nachmittag in der großen Trauerhalle im Krematorium Baumschulenweg geistliche und weltliche Werke vortragen. 10:00 – 17:00 Uhr Krematorium Berlin-Baumschulenweg Kiefholzstraße 221,12437 Berlin 10:00 – 16.00 Uhr Krematorium Berlin-Ruhleben Besuchereingang: Am Hain 1, 13597 Berlin Der Eintritt zum Tag des Krematoriums ist kostenfrei.
„Bioabfallsammlung macht Sinn!“ – diese Botschaft möchten die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) und die Berliner Stadtreinigung (BSR) den Berliner*innen mit dem Start zweier Kampagnen vermitteln. Beide Kampagnen informieren die Berliner*innen darüber, wie die Verarbeitung des wichtigen Rohstoffes Biogut erfolgt, und warum es so sinnvoll ist, diesen vom übrigen Abfall konsequent zu trennen. Denn die über die Biotonne erfassten Abfälle verwertet die BSR nach der Sammlung zu klimafreundlichem Biogas und wertvollem Kompost. Ein wichtiger Beitrag zu Klima- und Ressourcenschutz. Allerdings gelangen nach wie vor noch zu viele organische Abfälle in die graue Tonne, obwohl sie in der Biogut-Tonne richtig aufgehoben wären. In der Biotonne wiederum landen noch zu viele Störstoffe, wie beispielsweise Steine und Kunststofftüten, die dort nicht hineingehören und die anschließende Verwertung erschweren. SenUMVK und BSR nehmen dies zum Anlass, hier gemeinsam weiter auf Aufklärung zu setzen. So zeigt die Senatsumweltverwaltung in ihrer Kampagne unter dem Slogan „Sparen mit der Biotonne“, welche Energiemengen durch die Verwertung organischer Abfälle gewonnen und wieviel Klimagase hierdurch vermieden werden können. Dazu wurde unter anderem eine sogenannte „Wundertüte“ entwickelt – eine biologisch abbaubare Papiertüte, die gleichermaßen als Informationsflyer und als Sammelgefäß für Bioabfälle dient. Diese „Wundertüte“ erhalten die Bürger*innen in den nächsten Monaten in gartenreichen Gebieten an die Restabfalltonne geheftet. Gleichzeitig erfolgen Aufklärungsaktionen an Informationsständen vor Supermärkten und auf Bezirksfesten. Die BSR führt im Rahmen ihrer eigenen Kampagne mit dem Titel „Was lange gärt, wird richtig gut“ ab Mitte März eine Postwurfsendung für rund 580.000 Haushalte durch. Die Berliner*innen erhalten hierbei Tipps zur Abfallvermeidung und zum Sammeln von Bioabfällen sowie zum generellen Trennen von Abfall. Mit enthalten ist auch ein spannendes Kreuzworträtsel rund um das Thema Biogut. Im weiteren Verlauf der BSR-Kampagne soll insbesondere das jüngere Publikum zudem mit einer breit gefächerten Online-Kommunikation angesprochen werden. Dr. Silke Karcher, Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz : „In Zeiten von Energie- und Rohstoffknappheit ist es besonders wichtig, alle erneuerbaren Quellen zu nutzen. Würde jede*r Berliner*in jede Woche ein Kilogramm Biogut sammeln, könnte das daraus gewonnene Biogas den jährlichen Erdgasverbrauch von 4.700 Einfamilienhäusern ersetzen. Gleichzeitig sparen wir durch die Verwertung 24.000 Tonnen Klimagase ein. Das Potenzial korrekt entsorgter und verwerteter Bioabfälle ist also enorm.“ Stephanie Otto, Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigung (BSR) : „Bereits heute stellen wir in unserer Vergärungsanlage in Ruhleben aus dem Biogut der Berliner Haushalte so viel Biogas her, dass wir damit mehr als die Hälfte unserer Müllfahrzeugflotte betreiben können. Das Potenzial von Biogut als klima- und ressourcenschonender Rohstoff ist aber noch nicht ausgeschöpft. Wir können und müssen mehr erreichen. Das geht nur, wenn wir die Biotonne plastikfrei halten. Auch bei Biogut ist eine korrekte Abfalltrennung entscheidend.“
Das Projekt "Teilprojekt F: Arbeiten am Standort Schöneicher Plan" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) AöR durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die möglichst vollständige Rückgewinnung von Metallen aus alter, bereits abgelagerter Schlacke aus der Siedlungsabfallverbrennung. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) setzt auf der Deponie Schöneicher Plan die MHKW-Schlacke aus Berlin-Ruhleben als Baustoff für die gasgängige Trag- und Ausgleichsschicht des Oberflächenabdichtungssystems ein. Aus 40.000 Mg der vorhandenen größeren Menge bereits gealterter Schlacke, die für den Einbau vorgehalten wird, sollen durch ein innovatives mehrstufiges Trennungsverfahren die Metalle auch in feinsten Korngrößen kleiner als 1 mm nahezu vollständig und mit hohem Reinheitsgrad abgetrennt werden. Neben der Optimierung der Anlagentechnik soll auch untersucht werden, ob die mineralische Fraktion nach der Behandlung noch die bodenmechanischen Anforderungen an die Verwertung im Deponiebau erfüllt. Die BSR setzt eigenes Personal und eigene Deponiebaumaschinen (Radlader und Muldenkipper) ein, um die Schlacke zur Tartech-Anlage zu transportieren, die am Standort aufgestellt werden soll. Dort wird das Material in die Anlage aufgegeben. Nach der Behandlung nimmt die BSR das mineralische Material wieder auf und transportiert es vom Anlagenstandort zurück auf den Deponiekörper zum Einbau in das jeweilige Baufeld.
Das Projekt "Praktische Konzepte zur Verminderung der Bildung von PCDD und PCDF bei kommunalen Muellverbrennungsanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ITU Forschungsgesellschaft Technischer Umweltschutz durchgeführt. Im Rahmen des bundesweiten PCDD/PCDF-Mess- und Untersuchungsprogramms wurde dieses FuE-Vorhaben an der MVA Berlin-Ruhleben durchgefuehrt. Das Vorhaben war in zwei Abschnitte gegliedert: I) Messungen waehrend des Betriebs der Anlage mit Elektrofilter; II) Messungen nach der Installation der quasi-trockenen Rauchgasreinigung. In Abschnitt I wurden in insgesamt 34 Messfahrten Variationen des Lastzustandes, des Muellinputs durch Zugabe von PVC, Kalk bzw PVC plus Kalk und der O2-Versorgung durchgefuehrt. Die Zugabe von Kalk bewirkte eine deutliche Absenkung der PCDD/F-Frachten im Reingas und im E-Filterstaub. Die PVC-Addition ergab nur eine tendentielle Erhoehung der PCDD/F-Gehalte im Reingas, die noch im Rahmen der Schwankungsbreite der Messfahrten lag. Trotz geringer PCDD/F-Konzentrationen erwies sich die Schlacke wegen ihres mengenmaessigen Anfalls als relevanter Austragspfad. In Abschnitt I wurde eine Kurzzeitprobenahmetechnik entwickelt, die es erlaubte, bei den vorhandenen Reingaskonzentrationen 5-minuetige Abgasbeprobungen durchzufuehren. Damit konnte festgestellt werden, dass kurzfristig starke Aenderungen der PCDD/F-Konzentrationen im Reingas moeglich sind. Relative Erhoehungen koennen beim sog 'Kaltblasen' auftreten (Minimum von Heissdampfmenge und Feuerraumtemperatur, Maximum von CO und O2 im Abgas). Hier fuehrte die Zugabe von PVC zu einer relativen Zunahme von PCDD/F und Chlorbenzolen, waehrend die Zugabe von Kalk eine starke Abnahme dieser Verbindungen bewirkte. In Abschnitt II wurden Kurzzeitmessungen unter Variation von CO und O2-Gehalten und des weiteren Additionsversuche mit Tetrabromkohlenstoff durchgefuehrt sowie die Emissionen.
Rieselfeldnutzung seit 1874 Als erstes Rieselgut erwarb die Stadt Berlin im Jahre 1874 das Rittergut Osdorf. Nach Fertigstellung der Druckleitung und Einrichtung des Rieselfeldes Osdorf wurde hier im Jahre 1876 mit der Verrieselung Berliner Abwässer begonnen. In den darauffolgenden Jahren wurden 20 Rieselfeldbezirke und zwei Rieselfeldkleinstandorte in Betrieb genommen (vgl. Tab. 1). Etwa um 1928 wurde mit etwa 12.500 ha aptierter Fläche die maximale Ausdehnung erreicht. Seit den 1920er Jahren kam es zu immer schwerwiegenderen Problemen auf den Rieselböden. Die anfänglich hohen landwirtschaftlichen Erträge gingen seit dieser Zeit erheblich zurück. Bei zu schneller Aufeinanderfolge der Berieselungen wurde die Oberfläche des Bodens durch sedimentierte Abwasserbestandteile verschlämmt, wodurch der Lufthaushalt des Standorts beeinträchtigt wurde. Zusätzlich führten Ungleichgewichte im Nährstoffhaushalt sowie die zunehmende Schadstoffbelastung der Böden zu Ertragsminderungen bei den angebauten Kulturen. Dieser sogenannten ”Rieselmüdigkeit” versuchte man durch Belüftung im Rahmen einer regelmäßigen Bodenbearbeitung sowie durch Gefüge verbessernde Maßnahmen, wie z. B. Kalkung und die Aufbringung von Stallmist, entgegenzuwirken. Dabei zeigte sich jedoch, dass die Ertragsfähigkeit des Bodens nur durch eine Herabsetzung der verrieselten Abwassermenge erhalten werden konnte. Nach 1945 wurden im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft immer mehr Flächen für den Anbau von Hackfrüchten und Getreide in Anspruch genommen. Aufgrund der veränderten Produktionszyklen verringerte sich für diese Standorte der für die Verrieselung nutzbare Zeitraum, so dass insgesamt weniger Abwasser aufgebracht werden konnte. Diese Kapazitätseinbußen versuchte man durch die intensivere Beaufschlagung auf den verbliebenen Grünlandstandorten auszugleichen. Nach dem Mauerbau 1961 wurde die Mehrzahl der Rieselfelder von der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Ost-Berlin weiterbetrieben. Ein Teilbereich des Rieselfelds Karolinenhöhe ist von den Berliner Wasserbetrieben weitergeführt worden. Ein Großteil der südlichen Rieselfelder wurde seit den 1960er Jahren durch die WAB Potsdam betrieben. Trotz der getrennten Verwaltung wurden Abwässer aus West-Berlin auch weiterhin auf Rieselfeldern in Ost-Berlin bzw. im Umland entsorgt (vgl. Tab. 1). Der Ausbau des Klärwerks Nord in Schönerlinde wurde zur Verbesserung der Wasserqualität in Panke, Tegeler Fließ und Nordgraben vom Land Berlin finanziell unterstützt. Bis in die 1960er Jahre blieb der Rieselfeldbestand weitgehend erhalten. Stilllegungen von Rieselland erfolgten nur kleinflächig, etwa für den Straßenausbau oder im Bereich des ehemaligen Grenzgebietes. Großflächige Stilllegungen erfolgten erst mit dem Ausbau der Berliner Klärwerke . So wurden im Bereich des Rieselfelds Karolinenhöhe für die Verrieselung genutzte Flächen nach Erstellung des Klärwerks Ruhleben 1963 erheblich verkleinert. Mit der Inbetriebnahme des Klärwerks Falkenberg (1969) erfolgten die großflächigen Stilllegungen der Rieselfelder Falkenberg , Malchow und Hellersdorf . Ein Großteil der Flächen wurde für Wohnungsbau und Gewerbeansiedlung zur Verfügung gestellt. Nach Inbetriebnahme des Klärwerks Marienfelde (1974) erfolgte 1976 die Stilllegung des Rieselfeldgebietes Osdorf . Die Rieselfelder Münchehofe und Tasdorf wurden ab 1976 mit der Inbetriebnahme des Klärwerks Münchehofe aus der Nutzung genommen. Ab Mitte der 1970er Jahre wurden die in Ost-Berlin und im Umland verbliebenen Rieselfelder im Hinblick auf die notwendige Entsorgung der steigenden Abwassermengen mit besonders hohen Abwassermengen beschickt. Hierzu wurden insbesondere in den nördlichen Rieselfeldgebieten Hobrechtsfelde , Mühlenbeck , Schönerlinde und Buch sowie in den südlichen Gebieten Waßmannsdorf , Boddinsfelde und Deutsch-Wusterhausen Intensivfilterflächen angelegt. Ende der 1970er Jahre wurde dann die endgültige Aufgabe der Rieselfelder beschlossen. Die Voraussetzungen hierfür wurden mit der Inbetriebnahme des Klärwerks-Nord in Schönerlinde (1986) sowie der Erweiterung des bereits seit 1931 bestehenden Klärwerks Stahnsdorf geschaffen. Mit dem Ausbau des Klärwerks Waßmannsdorf konnten Ende der 80er Jahre weitere Rieselfeldflächen aus der Nutzung genommen werden. Die genannten Klärwerke wurden häufig auf ehemaligem Rieselland errichtet. Im engeren Umfeld der verschiedenen Klärwerke werden Teilbereiche der stillgelegten Rieselfelder weiterhin im Rahmen der Abwasserbehandlung, insbesondere für die Lagerung und Kompostierung von Schlämmen genutzt. Anfang der 1980er Jahre wurden Untersuchungen zur Schadstoffbelastung und Nährstoffsituation der Rieselfeldböden begonnen (BBA 1982, Metz/Herold 1991, Salt 1987). Dabei zeigten sich in Böden und angebauten Nahrungspflanzen erhebliche Belastungen mit Schwermetallen. Ausgehend von diesen Ergebnissen wurde z. B. der Gemüseanbau im Bereich des Rieselfeldes Karolinenhöhe 1985 untersagt. Zu ähnlichen Konsequenzen führten Untersuchungen im Bereich der südlichen und nordöstlichen Rieselfelder. Auch hier wurde der Anbau von Nahrungspflanzen zugunsten von Futtermitteln eingeschränkt bzw. auf Kulturen umgestellt, die Schadstoffe in geringerem Maße anreichern. Bis 1994 wurden noch etwa 1.250 ha zur Abwasserverrieselung genutzt. Dabei handelte es sich um Teilflächen der Rieselfeldbezirke Karolinenhöhe , Sputendorf , Großbeeren , Deutsch-Wusterhausen und Wansdorf . Allerdings wurden insbesondere aufgrund von Teilflächenstilllegungen deutlich geringere Abwassermengen aufgebracht als noch in den 1970er Jahren. So verminderte sich die Beaufschlagungsmenge im Bereich Sputendorf von 1971 von 21 auf 7,6 Mio. m³/Jahr Anfang der 1990er Jahre. Gleiches gilt für das Rieselfeld Großbeeren . Dort sank die verbrachte Abwassermenge von 25,0 bis auf 3,2 Mio. m³/Jahr Anfang der 1990er Jahre. Nach der Vereinigung ging die Betriebshoheit über die verbliebenen Rieselfelder mit Ausnahme von Wansdorf , Deutsch-Wusterhausen und dem in Brandenburg gelegenen Teil des Rieselfelds Karolinenhöhe wieder auf die Berliner Wasserbetriebe über. In Teilbereichen des Rieselfelds Sputendorf wurde täglich bis zu 30.000 m³ mechanisch-biologisch gereinigtes Klarwasser aus dem Klärwerk Stahnsdorf versickert. Im Fall einer Überlastung des Klärwerks war die Aufbringung von mechanisch gereinigtem Abwasser vorgesehen. Auf der als Schlammlagerplatz ausgewiesenen Teilfläche des Rieselfelds Sputendorf wurde daher eine Schlammdekantierungsanlage errichtet. Hier sollten Klärschlämme des Klärwerks Stahnsdorf durch Zentrifugen entwässert werden. Das dabei anfallende Abwasser wurde zur Kläranlage zurückgeführt. Die Abwassermengen für das Rieselfeld Großbeeren wurden über die dortigen Absetzbecken, für das Rieselfeld Wansdorf über die vor Ort befindliche Vorreinigungsanlage mechanisch gereinigt. Das auf das Rieselfeld Deutsch-Wusterhausen geleitete Abwasser wurde in der Kläranlage Königs-Wusterhausen mechanisch gereinigt. Auf dem Berliner Teil des Rieselfelds Karolinenhöhe wurden 1990 etwa 0,9 Mio. m³ mechanisch-biologisch gereinigtes Abwasser aus dem Klärwerk Ruhleben sowie weitere 1,7 Mio. m³ vor Ort mechanisch gereinigtes Abwasser versickert. Vorrangiges Ziel der Beschickung war die andauernde Immobilisierung der im Boden angereicherten Nähr- und Schadstoffe sowie die Grundwasseranreicherung. Nach der Fertigstellung der technischen Voraussetzungen wurde nur noch im Klärwerk Ruhleben mechanisch-biologisch gereinigtes Abwasser aufgebracht. Gleichzeitig wurden die Flächen als Havarieflächen für einen eventuellen Klärwerksausfall freigehalten. Bis 1994 wurden die Rieselfelder Sputendorf , Großbeeren , Deutsch-Wusterhausen und Karolinenhöhe vollständig stillgelegt. Das Rieselfeld Wansdorf befand sich noch bis 1998 in der Nutzung. Mit dem Abschluss der Elutionsstudien zur Klarwasserverrieselung der Berliner Wasserbetriebe auf den Flächen des Rieselfeldes Karolinenhöhe endete 2010 die fast 135-jährige Geschichte des Rieselfeldbetriebes in Berlin und Umland. Exemplarisch für ökologische Nachnutzungen ehemaliger Rieselfeldstandorte wird ein Großteil der Fläche dieses Rieselfeldes sei 1987 als „Landschaftsschutzgebiet Rieselfelder Karolinenhöhe“ ausgewiesen, um Vielfalt und Eigenart des Landschaftsbildes zu schützen, die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts wiederherzustellen und dauerhaft zu erhalten sowie eine großräumige Erholungslandschaft zu bewahren (Verordnung Karolinenhöhe 1987, Abgeordnetenhaus Berlin 2021). Die Karte und Tabelle 1 zeigen die maximale Ausdehnung der Rieselfeldbezirke im jeweiligen Betriebszeitraum. In Abbildung 3 und Tabelle 1 wird die Landbedeckung nach Stilllegung zum Zeitpunkt 2018 veranschaulicht. Hierfür wurden die Landbedeckungsdaten aus den „Corine Land Cover 5ha“-Daten (© GeoBasis-DE / BKG (2018)) zu sechs Klassen zusammengefasst: Städtisch geprägt / bebaut (clc18: 111, 112, 121, 122, 132, 133), Städtisches Grün / Sportflächen (clc18: 141, 142), Landwirtschaft inkl. Wiesen und Weiden (clc18: 211, 231), Wald (clc18: 311, 312, 313), Natürliches Grün (clc18: 321, 324, 411, 412), Gewässer (clc18: 512) (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2021).
Das Projekt "Online-Simulation zur Betriebsunterstützung der Kläranlage Berlin-Ruhleben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Automation und Kommunikation e.V. durchgeführt. Die Berliner Wasser Betriebe erweitern ihre Kläranlage Berlin-Ruhleben um ein Online-Simulationssystem zur Betriebsunterstützung. Im Rahmen dieses Projektes war das ifak an der Erstellung bzw. Ergänzung des Online-Simulationsmodells für die biologische Abwasserreinigung beteiligt. Außerdem wurde das Prozeßmodell um die Komponente eines Beobachters erweitert. Dieses Beobachtermodell ist eine Modellnachführkomponente, die einen Abgleich des Prozeßmodells mit dem realen Prozeß ermöglicht. Das komplette Prozeßmodell wurde in ein Assistenzsystem zur Betriebsführung von Kläranlagen integriert. Das Projekt ist abgeschlossen, der Probebetrieb wurde erfolgreich absolviert.
Das Projekt "KOCBIT Piloteinsatz wissensgestützte Regelung in der biologischen Abwasserbehandlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH durchgeführt. Steigende Anforderungen an die Reinigungsleistung von Kläranlagen verlangen Verfahrensabläufe mit hoher Betriebssicherheit und Prozessstabilität sowie die Reduzierung des Ressourcenverbrauches. Dabei beschränkt sich das Wirken nicht nur auf die Prozesskosten und die Ökobilanz, es sind auch eine Vielzahl von Randbedingungen (Einhaltung von Grenzwerten) zu berücksichtigen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist der Einsatz moderner Regelungs- und Steuerungsmethoden notwendig. Abhängig von der eingesetzten Technologie werden bei Klärprozessen die Belüftung und die Hydraulik geregelt. Charakteristisch ist, dass die Wirkungen auf den Prozess unterschiedliche Zeithorizonte aufweisen und äußere Einflüsse wie z.B. der des Zulaufes nicht vorhersagbar sind. Mit dem patentierten 'Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Klasse von System- und Prozesszuständen'der Firma 3S wird das Fachwissen des Klärwerkspersonals bewertbar konserviert und der Einfluss der Zulaufsqualität und -menge bestmöglich berücksichtigt. Dies soll sich in einer geringeren Anzahl typischer Ablaufspitzen bemerkbar machen und den Energieeinsatz und den Schlammanfall reduzieren. Der Einsatz des Systems über einen längeren Zeitraum in dem Klärwerk Ruhleben der Berliner Wasserbetriebe soll klären, in welchem Umfang das System Optimierungsreserven erschließen kann.
Das Projekt "Verbesserung der Klaerschlammentsorgung im Ballungsraum Berlin durch Simulation, Schulung und Stoffflussanalyse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Prozess- und Verfahrenstechnik, Fachgebiet Dynamik und Betrieb technischer Anlagen durchgeführt. In Berlin gibt es derzeit zwei grundsaetzlich verschiedene Entsorgungswege fuer Klaerschlamm: Zum einen die Verbrennung in Ruhleben, zum anderen die Faulung und Trocknung in Wassmannsdorf mit anschliessender Vergasung im Sekundaerverwertungszentrum Schwarze Pumpe. Ziel des derzeit bearbeiteten Forschungsprojekts ist der Vergleich der verschiedenen Entsorgungspfade und die Verbesserung der Klaerschlammentsorgung durch Schulung und Stoffflussanalyse. Die Schulung erfolgt mit Hilfe des am Fachgebiet entwickelten Systems PROPER EDUCT (PRocess OPERation - EDUCation and Training). Das Bedienungspersonal lernt in der Schulung das geeignete Verhalten bei Stoerungen, so dass die moeglichen Auswirkungen auf Luft, Boden und Wasser minimiert werden. Mit der Schulung wird zudem eine den hohen Umweltstandards entsprechende Ausbildung unterstuetzt. Mit Hilfe von Stoffflussanalysen wird die derzeit fuer Berlin aus oekologischer Sicht beste Loesung ermittelt und die Moeglichkeit zur Untersuchung von Trendszenarien fuer die zukuenftige Klaerschlammbehandlung geschaffen.
Das Projekt "Optimierung einer Anlage zur Entsorgung von quecksilberhaltigen Produkten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Abfallwirtschaft durchgeführt. Die Aufbereitung von Leuchtstoffroehren ist in der juengeren Vergangenheit von verschiedenen Seiten immer mehr vorangetrieben und durch zahlreiche neue Aufbereitungsverfahren und -methoden bereichert worden. Der Grund hierfuer ist das zur Lichterzeugung in den Lampen enthaltene Quecksilber, das nach der Zerstoerung des Glaskoerpers freigesetzt wird und zur nachhaltigen Schaedigung der Umwelt und der Allgemeinheit fuehrt, weshalb Alt-Leuchtstofflampen aus dem Hausmuell fernzuhalten, als Sonderabfall zu betrachten und entsprechend zu behandeln sind. Seit 1987 wird auf dem Gelaende der Berliner Stadtreinigungs-Betriebe eine Anlage zur Entsorgung von Leuchtstoffroehren aus Gewerbe, Handel, Industrie und Haushalten betrieben. Der Vorteil des Anlagenkonzepts liegt in der Moeglichkeit der Entsorgung saemtlicher Leuchtstofflampen, unabhaengig von deren Groesse und Form. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die bestehende Anlage so zu optimieren, dass alle Einsatzstoffe (Quecksilber, Glas, NE-Metalle, Leuchtstoff) einer Verwertung zugefuehrt werden koennen. Durch diese Massnahme kann wertvoller Deponieraum eingespart und der Eintrag von Quecksilber in die Oekosphaere reduziert werden. Zur Erreichung dieses Gesamtzieles sind folgende Arbeitsschritte notwendig: - Aufbau und Anpassung der Entsorgungslogistik an das Verwertungsverfahren; - Optimierung der anlageninternen Foerdertechnik; - Optimierung der Verfahrenstechnik; - Aufbau und Optimierung der Verwertung der Reststoffe; - Prozessbilanzierung.
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