Das Projekt "Entwicklung und Erprobung eines mobilen in-situ-Testgeräts für die Eignung von Grundwässern zur geothermischen Wärmespeicherung - Chemisches und mikrobiologisches Monitoring von geothermisch genutzten Aquiferspeichern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Lüneburg, Fachbereich IV Umweltwissenschaften, Institut für Ökologie und Umweltchemie durchgeführt. Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen sind wichtige Elemente einer nachhaltigen Energiepolitik. Zukunftsweisende Projekte auf diesem Gebiet sind z.B. die thermischen Energiespeicher. Die so genannten Aquiferspeicher nutzen die thermische Speicherfähigkeit grundwasserführender Erdschichten zur (saisonalen) Speicherung von Wärme und Kälte. Über zwei solcher Aquiferspeicher wird das umgebaute Berliner Reichstagsgebäude mit Wärme und Kälte versorgt. Um die Effizienz und Zuverlässigkeit dieser Anlage zu überprüfen, wird unter Leitung der Universität Giessen ein wissenschaftliches Begleitprogramm durchgeführt, an dem neben anderen Hochschulen auch die Universität Lüneburg beteiligt ist. Das Forschungsvorhaben ist in das Programm 'Energy Storage' der Internationalen Energie Agentur (IEA) in Paris eingebunden. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen IEA-Teilnehmerländern wie z.B. Belgien, Niederlande, Schweden und Kanada ermöglicht einen intensiven Erfahrungsaustausch und eine effiziente Projektarbeit. Im FuE-Vorhaben der Universität Lüneburg wird in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart eine mobile Test-Einrichtung entwickelt, um das Verhalten von standortspezifischem Grundwasser bei seiner Nutzung als Medium für die Hochtemperatur-Wärmespeicherung im Aquifer zu untersuchen. Mit der Anlage sollen Vorort Aufwärm- und Abkühlvorgänge mit dem zu untersuchenden Grundwasser direkt aus der Probebohrung durchgeführt werden. Ziel ist es, die Reaktionen des Wassers zu erfassen, die nicht durch eine chemische Analyse vorausgesagt werden können. Im einzelnen geht es um folgende Reaktionen: 1.) Belagsbildung (Verkalkung) in Wärmetauschern. 2.) Änderung der Korrosivität gegenüber potentiellen Materialien. 3.) Brunnenversinterung durch ausfallende Eisen- bzw. Manganverbindungen. Im Rahmen der chemischen und mikrobiologischen Analysen wird der Einfluss der geothermischen Wärmespeicherung auf den Aquifer untersucht. Von besonderem Interesse sind hier langfristige Veränderungen des Wasserchemismus sowie ggf. auftretende Populationsverschiebungen der im Aquifer angesiedelten Mikroorganismen.