Der Herbst 2024 war in Sachsen-Anhalt zu warm und startete im September hochsommerlich mit Temperaturen über 30 °C. Er war sonnenscheinreicher und feuchter als im Durchschnitt. Insbesondere der sonnenscheinarme November sorgte für einen schlechten Ertrag bei der Solarenergie. Die Windenergie brachten hingegen gute Erträge, ausgenommen während der ersten Novemberhälfte. Dort waren die Erträge aus Solar- und Windenergie nur gering. Die sehr warme Phase mit wiederholten Heißen Tagen von Ende August setzte sich auch im September fort. Dies führte dazu, dass der September mit einer Monatsmitteltemperatur in Sachsen-Anhalt von 16,5 °C um 2,8 K wärmer war als im Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Auch im Vergleich zum 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020 war der Monat um 2,2 K zu warm. Den Höhepunkt erreichte die Hitzewelle am 04. September als verbreitet neue Monatsrekorde für den September gemessen werden konnten. Die wärmsten sachsen-anhaltischen Orte im DWD-Messnetz waren dabei Demker mit 34,5 °C und Genthin mit 34,4 °C. An den LÜSA-Messstationen in Magdeburg, Halle und Leuna konnten sogar etwas mehr als 36 °C registriert werden. Die höheren Temperaturen an diesen Stationen sind ihrer innerstädtischen Lage geschuldet und erfüllen mitunter nicht die Standards der offiziellen Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Insgesamt zeichnete sich das erste Monatsdrittel durch eine hochsommerliche Witterung aus. Verbreitet wurden sechs Tage mit mindestens 30 °C registriert, in Zeitz konnten sogar sieben solcher Tage gemessen werden. Eine weitere sommerliche Phase mit Temperaturen um 25 °C gab es zwischen dem 17. und 23. September. So konnten über den gesamten Monat verbreitet mehr als 10, in Köthen sogar 12 Sommertage (Tage mit mindestens 25 °C) gemessen werden. Darüber hinaus gab es in Wittenberg eine sogenannte Tropennacht. Dabei handelt es sich um eine Nacht, in der es nicht unter 20 °C abkühlt. Diese treten im September nur sehr selten auf. Der September brachte im Flächenmittel Sachsen-Anhalts 68,6 mm Niederschlag. Dabei setzte sich zu Beginn die trockene Phase, zusammen mit der hochsommerlichen Witterung, fort, bevor mit kühleren Temperaturen vermehrt Niederschläge fielen. Somit konnten 165,0 % im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 erreicht werden, im Bezug zum 30-jährigen Klimamittel von 1991 bis 2020 wurden 138,8 % gemessen. Dabei gab es wieder große räumliche Unterschiede, so war es im Harz und im südlichen Sachsen-Anhalt sehr feucht mit beispielsweise 128,4 mm bzw. 321,0 % des Mittels von 1961 bis 1990 in Naumburg oder 89,7 mm bzw. 268,6 % in Quedlinburg. Hintergrund waren kräftige Regenfälle und Gewitter am 8. und 23. September, die binnen kurzer Zeit in diesen Bereichen über 50 mm Niederschlag brachten. Hingegen war es im äußersten Norden und Osten trockener mit 44,8 mm bzw. 101,1 % der üblichen Niederschlagsmenge in Gardelegen-Letzlingen oder 44,5 mm bzw. 104,7 % in Jessen-Naundorf. Mit 200,7 Sonnenstunden erreichte der September 2024 in Sachsen-Anhalt 139,6 % der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 und 127,1 % zum 30-jährigen Mittel von 1991 bis 2020. Vor allem das sehr sonnige erste Monatsdrittel war entscheidend für den sonnigen Gesamtmonat, ebenso wie die warme und sonnige Phase vom 17. bis 23. September. Das erste Oktoberdrittel startete wechselhaft und häufig wolkenverhangen. Den Rest des Monats dominierten Hochdruckwetterlagen mit viel Sonne, aber auch herbstlicher Nebel. Insgesamt blieb es dabei sehr mild, und es gab einige Tage mit mehr als 20 °C. Am wärmsten war es dabei am 25.10. mit 22,3 °C in Huy-Pabstorf gefolgt von Wittenberg mit 22,0 °C am 08.10. An der Messstation des LÜSA in Halberstadt konnten am 25.10. sogar 23,6 °C gemessen werden. Dies mündete in einen Monat mit einer Mitteltemperatur im Flächenmittel Sachsen-Anhalts von 11,3 °C. Damit war der Oktober um 1,9 K wärmer als nach der Referenzperiode von 1961 bis 1990 üblich. Im Vergleich zum 30-Jahreszeitraum von 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 1,7 K. Abseits des sehr wechselhaften ersten Monatsdrittels präsentierte sich der Monat sehr trocken. In der Konsequenz blieb der Monat mit 37,3 mm Niederschlag zwar mit 104,8 % des Solls oberhalb des Referenz-Mittelwertes von 1961 bis 1990, aber unterhalb (86,3 %) des 30-Jahresmittels von 1991 bis 2020. Außerdem war der Niederschlag im Land sehr ungleich verteilt. So war es in der Altmark, Börde und im Harz besonders feucht mit beispielweise 66,9 mm (175,6 %) in Harzgerode oder 55,9 mm (162,0 %) in Calvörde. Im Süden und Osten des Landes blieben Niederschläge häufig deutlich hinter den langjährigen Mittelwerten zurück. So fielen in Halle-Döllnitz mit 18,8 mm Niederschlag nur 59,3 % des langjährigen Mittelwertes und in Jessen-Naundorf mit 22,5 mm nur 61,5 % der üblichen Niederschlagsmenge. Der Oktober war durch Hochdruck geprägt und entsprechend neben einigen Nebelfeldern, recht sonnenscheinreich. Dies zeigte sich mit 111,3 Sonnenstunden bzw. 106,7 % im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 auch in der Statistik. In Bezug auf die Klimaperiode von 1991 bis 2020 wurden 99,5 % der üblichen Sonnenscheindauer erreicht. Die erste Hälfte des Monats November war überwiegend von Hochdruckwetter geprägt. Das bedeutet zu dieser Jahreszeit häufig trübes und relativ kühles Wetter. Die zweite Monatshälfte gestaltete sich unter Tiefdruckeinfluss dann deutlich wechselhafter aber auch milder. Der mildeste Tag war dabei der 25.11. mit beispielsweise bis zu 18,5 °C in Quedlinburg. Dies führte im Endeffekt zu einer Monatsmitteltemperatur von 5,5 °C für den November in Sachsen-Anhalt, welche um 1,0 K über dem Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990 und um 0,4 K über dem Klimamittel von 1991 bis 2020 lag. Die Niederschlagsmenge im Flächenmittel Sachsen-Anhalts blieb im November mit 40,4 mm etwas hinter dem langjährigen Mittel zurück. Damit wurden im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 94,2 % und im Vergleich zum Klimamittel von 1991 bis 2020 91,5 % erreicht. Dabei gab es regional größere Unterschiede. Während es im Norden und Osten des Landes häufig feuchter war als im langjährigen Mittel, war es im Süden und Westen des Landes teils deutlich zu trocken. So fielen beispielsweise in Ummendorf mit 42,0 mm Niederschlag 147,9% des Niederschlags der Referenzperiode von 1961 bis 1990, während in Zeitz mit 20,1 mm Niederschlag nur 51,1 % der üblichen Menge gefallen sind. Mit 43,5 Sonnenstunden war der November ein sehr trüber Monat und entsprechend wurden gegenüber der Klimareferenzperiode von 1961 bis 1990 lediglich 86,1 % der üblichen Sonnenscheindauer erreicht. Im Vergleich zum 30-Jahreszeitraum von 1991 bis 2020 sogar nur 77,9 %. Deutlich mehr Sonne gab es auf den Bergen, die häufig aus dem Nebel herausschauten. Entsprechend erreichte der Brocken mit 89,7 Sonnenstunden 179,3 % der Sonnenscheindauer im Vergleich zu 1961 bis 1990. Im Rückblick auf den gesamten Herbst vom 01. September bis 30. November zeigt sich ein mit 11,1 °C um 1,9 K zu warmer Zeitraum im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990. Auch im Vergleich zum neueren 30-Jahreszeitraum von 1991 bis 2020 war es noch um 1,4 K wärmer. Besonders der warme September und Oktober haben zu diesem milden Herbst beigetragen. So waren die ersten Septembertage noch hochsommerlich und auch im Oktober gab es noch spätsommerliche Phasen. Ein erster Wintereinbruch im November blieb hingegen aus. In den letzten drei Monaten fielen insgesamt 146,3 mm Niederschlag im Flächenmittel über Sachsen-Anhalt. Damit war der Herbst im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 mit 121,8 % feuchter als gewöhnlich. Auch im Vergleich zum Klimazeitraum von 1991 bis 2020 wurden noch 107,0 % erreicht. Besonders feucht war es dabei in einem Streifen vom Harz über die Börde bis ins nordöstliche Sachsen-Anhalt. Ausschlaggebend war dabei vor allem der feuchte September. Während des Herbstes schien die Sonne in Sachsen-Anhalt 355,4 Stunden. Damit war der Herbst mit 119,0 % im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 sehr sonnig, auch im Vergleich zum Klimazeitraum von 1991 bis 2020 wurden noch 109,2 % erreicht. Maßgeblich dazu beigetragen hat der sehr sonnige September, der den trüben November mehr als ausgleichen konnte. Im Sommer haben Solarenergieanlagen aufgrund des Sonnenstandes und der Tageslänge in der Regel eine größere Auslastung als Windenergieanalgen. Im Winter tritt der gegenteilige Effekt auf, sodass Windenergieanlagen eine größere Auslastung haben. Somit ergänzen sich Windenergie und Photovoltaik im Jahresgang. Der Herbst markiert dabei den Übergang zwischen den vorherrschenden Erzeugungsarten. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten gibt es aber manchmal Phasen mit wenig Wind und Sonnenschein. Der diesjährige September startete unter Hochdruck sehr sommerlich, entsprechend hoch war an den ersten Tagen der Ertrag von Solarenergieanlagen. Eine weitere sonnenscheinreiche Phase gab es vom 18. bis 23.09., in der ebenfalls ein hoher Ertrag erreicht wurde. In den tiefdruckgeprägten Phasen um die Monatsmitte und zum Monatsende dominierte die Windkraft die Stromerzeugung der volatilen Energieträger, sodass sich die beiden Erzeugungsarten im September gut ergänzten. Im Oktober war die erste Monatshälfte überwiegend von Wolken und Tiefdruck geprägt. Entsprechend wenig Sonnenschein gab es, dafür aber wiederholt kräftigen Wind. Besonders am 10., 13. und 16.10. war dies am Ertrag zu beobachten. Der Ertrag der beiden Erneuerbaren Energien ging in den letzten Tagen des Monats deutlich zurück. Die Entwicklung von Ende Oktober setzte sich auch im November fort und verstärkte sich noch. Die trübe und windschwache Witterung erreichte ihren Höhepunkt im Zeitraum vom 04.11. bis 13.11., sodass der Ertrag aus Windkraft- und Solarenergieanlagen nur gering war. Die Solarenergie hatte auch im restlichen November nur wenig Anteil an der Stromerzeugung im Vergleich zum Mittel der Jahre 2010 bis 2019. Schließlich schien über den gesamten Monat hinweg die Sonne nur unterdurchschnittlich oft. Jedoch sorgte deutlich auflebende Tiefdrucktätigkeit ab dem 14.11. für einen sehr hohen Ertrag bei der Windkraft, sodass an mehreren Tagen Erträge von mehr als 200 % im Vergleich der Jahre von 2010 bis 2019 erzielt werden konnten. Somit wurde der sehr geringe Solarenergieertrag in der zweiten Monatshälfte ausgeglichen. Über den ganzen Herbst gesehen, lag der Ertrag bei der Windkraft mit 112,9 % deutlich über dem Mittel der Jahre von 2010 bis 2019. Der Ertrag aus der Photovoltaik blieb, vor allem wegen des trüben Novembers, mit 75,5 % deutlich unterhalb des Mittels der Jahre 2010 bis 2019. In dieser Analyse erfolgt eine ausschließliche Betrachtung der Erneuerbaren Energiequellen zur Stromerzeugung die durch meteorologische Bedingungen beeinflusst sind (volatil), also Windenergie und Photovoltaik. Als Berechnungsgrundlage der folgenden Auswertung dient die produzierte elektrische Arbeit im Tagesmittel im Gebiet Ostdeutschlands und Hamburgs (Gebiet des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz). Die produzierte Arbeit wurde ins Verhältnis zur installierten Leistung gesetzt und so die Auslastung berechnet. Diese Auslastung wurde für die Jahreszeit gemittelt. Darüber hinaus wurde ein 10-jähriges Mittel gebildet. Die Auslastung der betrachteten Jahreszeit des aktuellen Jahres wird ins Verhältnis zur Auslastung im 10-jährigen Mittel für diese Jahreszeit gesetzt.“ Dies Verhältnis wird im Folgenden als Ertrag bezeichnet.
Gebietsbeschreibung Die Havel entspringt in einem kleinen See der Mecklenburger Seenplatte. Sie hat über 340 km Fließstrecke hinter sich, wenn sie bei Havelberg auf die Elbe trifft. Knapp 230 Kilometer Havellauf sind schiffbar. Das LSG umfaßt Landschaftsteile im Norden des Elbe-Havel-Winkels von der Elbe im Westen bis zur Havel im Osten beziehungsweise der Straße Kümmernitz-Damerow im Nordosten und von der Landesgrenze im Norden bis zu den Kamernschen und Rehberger Bergen im Süden. Als Erweiterungsgebiet sichergestellt wurde das im Süden anschließende Ländchen im Elbe-Havelwinkel um den Schollener See bis zum Schollener Forst und der Ferchelschen Heide im Süden. Die Landschaftseinheiten Perleberger Heide und Rhin-Havel-Luch werden auch vom LSG repräsentiert. Teile des Landschaftsschutzgebietes liegen in den drei Landschaftseinheiten Ländchen im Elbe-Havel-Winkel, Werbener Elbetal und Tangermünder Elbetal. Das LSG wird weiträumig durch die Niederungen der unteren Havel und der Elbe mit ihren auentypischen Flußlandschaften geprägt, die sich westlich an das untere Rhinluch (Land Brandenburg) anschließen. Die Havelniederung wird nördlich sowie südlich durch flachwellige Moränenlandschaften begrenzt, auf denen ausgedehnte Kiefernforste bestockt sind. Das sind im Norden die Perleberger Heide und die Grundmoräne nördlich von Havelberg zwischen Müggenbusch und Kümmernitz mit dem Langen Berg (51,9 m über NN). Im Süden sind es die Klietzer Hochfläche, die Kamernschen und die Rehberger Berge sowie das Ländchen Schollene. Die Rehberger Berge bilden mit 110,3 m über NN die höchste Erhebung des LSG. Diese Berge werden von artenarmen Kiefernforsten beherrscht, die nur an wenigen Stellen von kleinflächigen Laubholzbeständen unterbrochen werden. In den Übergängen von den trockenen Hochlagen zur Flußniederung finden mehrfach noch Erlen-Bruchwälder einen zusagenden Wasserhaushalt, während ehemalige Niedermoore durch die mit starken Entwässerungen verbundene intensive Grünlandbewirtschaftung degradiert sind. Die großen weiten Flächen der Niederung werden von einer agrarisch genutzten, dadurch aber auch ausgeräumten Kulturlandschaft aus Feldern und Wiesen geprägt, die von Gräben mit Staudensäumen, einzelnen Kopfweiden, Hecken oder Gehölzen durchzogen wird. Das südlich angrenzende Erweiterungsgebiet ist eine schwach reliefierte Landschaft, die von Gräben durchzogen wird und einzelne inselartige Kiefernforste auf Pleistozänstandorten aufweist. Hier befindet sich in einem flachen Becken mit angrenzenden Niedermoorstandorten der stark verlandete Schollener See mit einer mittleren Wassertiefe von nur 1 m und einer starken Schlammschicht, die teilweise als Heilschlamm, sogenannte Pelose, abgebaut wird. Ebenfalls im Erweiterungsgebiet befindet sich im Übergang von der Moränenlandschaft zur Niederung die sogenannte „Mahlitzer Kultur“, ein Niedermoorgebiet von zirka 350 ha Fläche mit einer etwa 100 Jahre alten Moordammkultur. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Das Elbe-Havel-Gebiet wurde schon frühzeitig besiedelt, erste menschliche Spuren stammen aus der Mittelsteinzeit. Der Fischreichtum der Havel und ihrer Nebengewässer wird die Ansiedlung von Menschen begünstigt haben. Siedlungen der Jungsteinzeit häufen sich auf dem Gebiet und im Umkreis der Stadt Havelberg und bei Schollene, wo sie der Straße von Neuschollene nach Molkenberg folgen, finden sich aber auch in Höhe von Kuhlhausen und Jederitz auf dem südlichen wie auch auf dem nördlichen Ufer der Havel. Das Gebiet der Prignitz zwischen Havel und Landesgrenze war dagegen unbesiedelt. Dies ändert sich auch in den folgenden Perioden nicht. Eine Ausnahme bildet hierbei nur ein Wohnplatz bei Nitzow, der von der Bronzezeit bis in die Kaiserzeit hinein besiedelt blieb. Die Besiedlung begann in der mittleren Jungsteinzeit mit der Alttiefstichkeramikkultur, von der Wohnplätze auf dem Domhügel und vom Großen Burgwall bei Havelberg überliefert sind. Ihr folgte zunächst die Elbehavel-Kultur sowie in der späten Jungsteinzeit die Schönfelder- und zuletzt die Einzelgrabkultur. Während sich aber in der jüngeren Bronzezeit die Siedlungsdichte bei Havelberg lockerte, nahm sie bei Schollene vor allem am Südufer des Sees leicht zu. Zudem traten Siedlungen zwischen Molkenberg und Kamern und zwischen Kamern und Jederitz neu hinzu. Es wurde demnach erstmals das Land zwischen Havel und Elbe als Siedelraum erschlossen. Gleichzeitig wurde nun die Gegend um Kuhlhausen aufgegeben. Bronzehortfunde bei Schollene und Molkenberg belegen eine gewisse Wohlhabenheit der ansässigen Bevölkerung. Die Besiedlung der Eisenzeit entsprach weitgehend der der Bronzezeit, wobei Wohnplatzkontinuität nur in wenigen Fällen anzutreffen war. Die Germanen der römischen Kaiserzeit zogen sich wieder aus dem Hinterland an die Havel bei Molkenberg und Havelberg zurück. Im 7. Jahrhundert drangen Slawen bis in das Gebiet an der Elbe vor und siedelten hier bis zur erfolgreichen deutschen Ostexpansion im 12. Jahrhundert. Von den Slawen wurden an der Havel bei Schollene, Nierow, Damerow und östlich Havelberg kleinere Burgwälle errichtet. Weitere slawische Befestigungen lagen in der Altstadt und auf dem Dombezirk von Havelberg. Die nach der Ostexpansion einsetzende stärkere Besiedlung brachte dann die ersten größeren Waldrodungen, aber auch erste Deichbauten mit sich. Besonders die sich ansiedelnden Holländer legten einzelne Polder an, die später zu einem gesamten System verbunden wurden. Die errichteten Deiche zwangen Elbe und Havel in eine Bettführung und unterbanden die ungehinderte Mäandrierung dieser Tieflandflüsse. Dennoch blieb aber die Hochwassergefahr für die dort siedelnden Menschen. Erst die verstärkten Kultivierungsbemühungen unter Friedrich II. und die Verlegung der Havelmündung 8 km elbeabwärts führten zur Verminderung dieser Gefahren und zur Förderung der Landwirtschaft, die bisher nur auf den trockenen Höhenlagen betrieben werden konnte. Auf den Havelwiesen konnte das Grünland zur Heugewinnung genutzt werden. Dennoch kam es in der Folgezeit zu Deichbrüchen wie beispielsweise 1855, und zu verheerenden Überschwemmungen. Dazu trugen insbesondere der Rückstau der Elbe in die Havel und die zahlreichen Laufverbindungen zwischen Elbe und Havel im Elbe-Havel-Winkel bei, die der Elbe das Einfluten in die Havelniederung ermöglichten. Die Entwicklung Berlins zu einer Großstadt erforderte Transport- und Handelswege, so daß der Ausbau der Havel zu einer Schiffahrtsstraße mit mehreren Staustufen begann und die untere Havel begradigt und verbreitert wurde. Doch 1926/27 kam es erneut zu einem verheerendem Hochwasser, bei dem große Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche fast zwei Jahre überschwemmt blieben. Mit dem Bau der Schleuse in Havelberg und der Wehre Quitzöbel, Neuwerben und Gnevsdorf wurde von 1927 bis 1954, mit Unterbrechung durch den II. Weltkrieg, die Sicherung der unteren Havel gegen Hochwasserschäden vollendet. Zur Schaffung von Produktionssicherheiten für eine intensive Landwirtschaft wurden ab der zweiten Häfte der 1960er Jahre großflächige Komplexmeliorationen, verbunden mit dem Umbau des alten Grabensystems durchgeführt, dessen Schöpfwerke nun mit einem erheblichen Energieaufwand Wasser heben können. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Das Landschaftsschutzgebiet befindet sich im Bereich der Maximalausdehnung des Brandenburger Stadiums der Weichselvereisung. Teil dieser Randlage ist der Stauchendmoränenkomplex der Kamernschen Berge, der im Süden in den Klietzer und Schollener Sander übergeht. Die weichselkaltzeitlich geformte Landschaft hat durch die hydrologischen Beziehungen zwischen Elbe und Havel eine starke nachweichselkaltzeitliche Überprägung erfahren. Überflutungen und langanhaltende Vernässung führten zur Bildung von Auenlehmen und Niedermooren. Das LSG umfaßt einen Teil der Jungmoränenlandschaften im Nordosten Sachsen-Anhalts, Teile des Berliner und Eberswalder Urstromtales, der Elbeaue mit der Arneburger Elberinne und den Sandauer Niederterrassen sowie der unteren Havelaue. Die Jungmoränenlandschaften bilden nördlich Havelberg die große, weit nach Brandenburg reichende Kyritzer Platte, auf der Geschiebelehme weit verbreitet sind. Zur Elbe- und zur Havelaue sind Steilufer ausgebildet mit Höhen bis 30 m. Auf der Kyritzer Platte sind Braunerde-Fahlerden aus Geschiebedecksand beziehungsweise Flugsand über Geschiebelehm und Acker-Braunerden aus Geschiebedecksand über Schmelzwassersand verbreitet. Auf den ausgedehnten Dünen bei Nitzow kommen Regosole bis Podsole vor. Unter Wald haben sich podsolige Braunerden bis Braunerde-Podsole aus sandigen Deckschichten über Schmelzwassersanden entwickelt. An die Kyritzer Platte schließt sich nach Süden das Berliner und Eberswalder Urstromtal mit den westlichen Ausläufern der Dosseniederung und des Rhinluchs an. Hier sind auf Niederungssand Gleye mit unterschiedlich starker Grundwasserbeeinflussung entwickelt. Auf den Dünen dominieren wie auch auf den Hochflächen Regosole bis Podsole. In den Randbereichen der Dünen beziehungsweise in geringmächtigen Flugsanddecken über Niederungssand sind Gley-Podsole und Podsol-Gley-Braunerden ausgebildet. Auf den Brand-Wiesen und in der Niederen Lake sowie südlich Wörplitz sind Niedermoorböden verbreitet. In der Unteren Havelaue dominieren tonige Auensedimente über tiefem Sand. In diesen Substratprofilen sind vorwiegend Gley-Pseudogleye ausgebildet. Diese Böden sind normal- bis tiefhumos, haben Stauwasser im oberen Profilteil und häufig gespanntes Grundwasser im Untergrund. Daneben kommen in den tiefer- beziehungsweise höherliegenden Bereichen Gleye und Pseudogley-Vegas vor. Typisch für diese Landschaft ist das Vorkommen auenlehm- oder auentonbedeckter Niedermoore und Moorbildungen über Auenton. Seltener sind Gley-Vegas aus lehmigem Auensand. Die Niederterrasseninseln zwischen Sandau und Schönfeld sind von Sanddünen und Flugsanddecken begleitet. Hier sind Gleye und Gley-Braunerden bis Gley-Podsole aus Sand die vorherrschenden Böden. Die Arneburger Elberinne unterscheidet sich von der umgebenden Auenlandschaft durch das verstärkte Auftreten sandiger Auensedimente und, da es sich überwiegend um Retentionsräume handelt, durch die häufigen Überflutungen. Die typischen Böden sind Vegas und Paternien bis Gleye aus Auensand. Im Süden ist der nordöstliche Teil des Schollener Landes in das LSG einbezogen. Das Schollener Land ist eine größere Hochflächeninsel im Grenzbereich der Westbrandenburgischen Niederungen zur Elbeaue. Das Landschaftsbild setzt sich aus den weichselzeitlichen Sanderflächen und der sandigen Kamernschen Endmoräne des Brandenburger Stadiums der Weichselvereisung zusammen. In Geschiebedecksanden über Schmelzwassersanden sind Braunerden bis Podsol-Braunerden, seltener Braunerde-Podsole ausgebildet. Bei Schollene sind auf dem nordöstlichen Randbereich der Endmoräne durch das oberflächennahe Vorkommen von Geschiebemergeln Übergangsmoore und Quellmoore sowie in den flachen Tälern Niedermoore entwickelt. Die Moorböden sind teils naturnah, hier befindet sich nach der Bodenschätzung in Sachsen-Anhalt das Flurstück mit der höchsten Wasserstufe. Überwiegend sind sie aber durch Entwässerung beeinflußt. In den Tälern und Niederungen sind mit den Moorböden Gleye und Humusgleye aus lehmigem Sand vergesellschaftet. Die hydrologischen Bedingungen werden von der Elbe und der zufließenden Havel bestimmt. Bei starkem Hochwasser können große Teile der Havelniederung auch als Retentionsraum der Elbe dienen, wozu ein umfangreiches System wasserbaulicher Anlagen errichtet wurde. Durch das 1937 errichtete Wehr bei Quitzöbel und die Verlegung der Havelmündung wurde jedoch im wesentlichen ein derartiger Rückstau verhindert. Gleichzeitig verringerte sich die aktuelle Überflutungsfläche der Havel im Betrachtungsraum von 140 km2 auf 90 km2. Zahlreiche Gräben durchziehen die Havelniederung und entwässern das Gebiet zur Havel. Die bedeutendsten sind Trübengraben, Rütschgraben und Neue Jäglitz. Das größte Standgewässer ist der Schollener See, der wegen seiner Bedeutung als Lebensraum einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt als gesondertes NSG ausgewiesen worden ist. Der Kamerner See wird teilweise von dem Trübengraben durchflossen. In den sandigeren höheren Lagen des Gebietes erfolgt die Grundwasserneubildung. Das Grundwasser fließt generell zur Havel mit durch die Grabenniederungen bedingten Abweichungen. Die Höhe des Grundwassers schwankt in Abhängigkeit der Wasserstände von Elbe und Havel. Das Landschaftsschutzgebiet ist dem Klimagebiet des stark maritim beeinflußten Binnentieflandes zuzurechnen. Die Jahresmittel der Lufttemperatur liegen nördlich der Havelmündung bei 8,1 bis 8,5oC und südlich bei 8,6 bis 9,0oC. Eine ähnliche Differenzierung ergibt sich bei den mittleren Temperaturen im Juli. So ist es in diesem Monat im südlichen Bereich mit zirka 18oC etwas wärmer als im nördlichen. Keine räumliche Differenzierung zeigen die mittleren Lufttemperaturen im Januar. Sie liegen bei -1,0 bis -0,6oC. Die mittlere jährliche Niederschlagshöhe liegt im Gebiet zwischen 500 und 550 mm. Innerhalb des Gebietes sind die Niederungen Kaltluftentstehungsgebiete mit erhöhter Frostgefährdung und Nebelintensität. Wärmebegünstigt sind südexponierte Moränenhänge. Die weiten, offenen Flächen der Niederungen unterliegen einer Gefährdung durch Winderosion. Pflanzen- und Tierwelt Als potentiell natürliche Vegetation in Überflutungsauen ist auf den länger überfluteten Standorten der Weichholzauenwald und auf den höhergelegenen Standorten der Hartholzauenwald anzusehen. Auf überflutungsfernen, ärmeren Standorten kamen Straußgras-Eichenwälder beziehungsweise Eichen-Hainbuchenwälder, auf grundwasserbeeinflußten Standorten Pfeifengras-Eichenwälder und auf Moorstandorten Erlen-Bruchwald und Erlen-Eschenwald vor. Gegenwärtig finden sich im LSG weidendominierte Reste der Weichholzaue auf langanhaltend überfluteten Uferstandorten der Havel, besonders aus Silber-, Bruch-, Korb- und Mandel-Weide. An Standorten ehemaliger Hartholzauenwälder finden sich heute allenfalls noch kleinere Gruppen von Stiel-Eichen oder Flatter-Ulmen oder Einzelbäume sowie Hecken aus Weißdorn und Schlehe. Im südlichen Erweiterungsgebiet stocken auf Niedermoorstandorten naturnahe Walzenseggen-Erlenbrüche mit Wasser-Schwertlilie als auffälliger Pflanzenart und stellenweisen Vorkommen von Moor-Birken. Entsprechend des Verlandungsstadiums sind in den Gewässern der unteren Havelniederung Wasserpflanzen verbreitet, so Gelbe Teichrose, Spreizender und Schwimmender Wasserhahnenfuß, Wasser- und Teichlinsen, Froschbiß und Flutendes Sternlebermoos. Auch die Röhrichtpflanzen wie Schilf, Breit- und Schmalblättriger Rohrkolben, Igelkolben und Teich-Simse sind stark vertreten. Jedoch auch Kalmus, Strand-Simse und Schwanenblume kommen kleinflächig vor. Schlank-, Ufer- und Blasen-Segge bilden größere Bestände ebenso wie auf etwas trockneren Stellen das Rohr-Glanzgras. Floristische Besonderheiten stellen Lauch-Gamander, Sumpf-Wolfsmilch, Röhricht-Brennessel und Färber-Scharte dar. Auf die ausgedehnte Verlandungsvegetation des Schollener Sees mit seinen schwimmenden Inseln und Schwingdecken sei hier nur hingewiesen. In den Staudenfluren an den Gewässern finden sich Vertreter der sogenannten Stromtalpflanzen, die in Mitteleuropa nur in großen Flußauen vorkommen, besonders die Weidenblättrige Schafgarbe. Weit verbreitete Uferstauden sind dagegen Dreiteiliger Zweizahn, Wasserfenchel und Wasser-Sumpfkresse. An einigen Stellen mit trockenfallenden Uferstandorten der Havel sind Strandlingsgesellschaften mit Nadel-Simse, Zwerg-Binse, Fuchs-Segge und Schlammling zu finden. Die Grünland-Vegetation ist abhängig vom Standort und vom Grad der Intensität der Bewirtschaftung. So kommen beispielsweise im Gebiet Rohrglanzgras- und Wasserschwadenbestände neben Knickfuchsschwanz- und Straußgras-Flutrasen, Brenndolden-, Fuchsschwanz- und Glatthaferwiesen vor, von denen die Brenndolden-Wiesen durch das Auftreten mehrerer Stromtalarten wie Brenndolde, Nordisches Labkraut, Silau, Kümmel-Silge, Gräben-Veilchen, Gottesgnadenkraut und Vielblütiger Hahnenfuß, besonders bemerkenswert sind. Wenn auch viele Niedermoorwiesen durch Entwässerung und Intensivnutzung in artenarme Wirtschaftswiesen überführt wurden oder durch Nutzungsaufgabe verbuschten, sind im Erweiterungsgebiet um den Schollener See in gewässernahen Bereichen noch einige ausgeprägte Niedermoorwiesen erhalten geblieben. Hier findet man sowohl Kohldistelwiesen als auch Pfeifengraswiesen und Quellmoorwiesen der Spitzblütigen Binse, wenn auch oft nur kleinflächig. Bemerkenswert sind neben den bestandsbildenden Arten dort unter anderem Igel-, Rasen-, Schwarzschopf- und Gelb-Segge, Großer und Kleiner Klappertopf, Schachblume, Breitblättriges und Geflecktes Knabenkraut sowie Sumpf-Sitter. Entsprechend dieser vielfältigen Biotopausstattung findet im Gebiet an der unteren Havel auch eine artenreiche Tierwelt Lebensraum. Hier konnten 51 Säugetierarten nachgewiesen werden. An der Havel mit ihren Nebengewässern in der Überflutungsaue lebt wieder ein Bestand des Elbebibers, der seit der Neuansiedelung im Jahr 1965 alle Gewässer der Havel- und Elbeaue im LSG wiederbesiedelt hat. Seit Beginn der 1990er Jahre gibt es auch wieder Nachweise vom bis dahin verschwundenen Fischotter, der gegenwärtig versucht, auch die Havelniederung wieder zu besiedeln, wie es Beobachtungen, Fährten sowie Losungsplätze an Havel, Dosse und Trübengraben belegen. Igel, Maulwurf und mehrere Spitzmausarten besiedeln als Insektenfresser das Gebiet. Elf Fledermausarten sind aus dem Gesamtgebiet der unteren Havel bekannt, die wohl auch alle, zumindest auf ihren Jagdflügen, das LSG frequentieren. Einige von ihnen wie Großer Abendsegler und Braunes Langohr bewohnen Baumhöhlen in vorhandenen Altbäumen im Gebiet, andere leben auf Dachböden in den Ortschaften wie Graues Langohr oder Zwergfledermaus. Wie auch andernorts weist der Bestand des Feldhasen im LSG einen starken Rückgang auf. Von den Mäusen und Wühlmäusen kommen die allgemein verbreiteten Arten auch im LSG vor. Besonders die Zwergmaus findet in den ausgedehnten Riedflächen und den Uferstaudenfluren reichlich Gelegenheit, ihre kugelförmigen Halmnester zu errichten. Die aus Nordamerika stammende Bisamratte ist an allen Gewässern anzutreffen. Neben den vorkommenden einheimischen Raubtierarten wie Fuchs, Dachs, Stein- und Baummarder, Iltis, Mauswiesel und Hermelin wurden auch die eingewanderten Arten Waschbär, Marderhund und Mink nachgewiesen, mit deren weiterer Verbreitung und Vermehrung gerechnet werden muß. Von den Paarhufern kommen Reh und Wildschwein auch in der offenen Flur vor, während der Rothirsch nur in den Gebieten am Schollener See und am Stremel ausreichend Deckung findet. Das Gebiet der unteren Havel, das mit dem Gülper See in Brandenburg seine Fortsetzung findet, ist ein international bedeutendes Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet einer artenreichen Vogelwelt, von der bisher 135 bis 140 Arten als Brutvögel und etwa 80 Arten als Gastvögel nachgewiesen wurden. An den Gewässern mit ihren Röhrichten brüten neben mehreren Entenarten auch Haubentaucher und Graugans sowie Trauer- und Flußseeschwalben in kleinen Brutkolonien und die Lachmöwe in einer Kolonie zwischen 200 und 2 000 Brutpaaren auf dem Schollener See. Wasser- und Tüpfelralle, Rohrdommel, mehrere Rohrsängerarten, Blaukehlchen, Rohr-, Feld- und Schlagschwirl und Bartmeise sind Bewohner der Schilfgürtel. Die Beutelmeise baut an den Ufergehölzen ihre Hängenester. Die in den angrenzenden Wäldern brütenden Greifvögel kommen auf ihren weitreichenden Jagdflügen bis in die Niederung, so daß hier neben Habicht, Mäusebussard, Turmfalke und Rohrweihe auch Rot- und Schwarzmilan sowie See- und Fischadler beobachtet werden können. Die Wiesenbrüter haben wie vielerorts durch die Intensivnutzung starke Bestandseinbußen erlitten, dennoch gehören Bekassine und Kiebitz zu den verbreiteten, Großer Brachvogel, Uferschnepfe und Rotschenkel zu den seltenen Brutvögeln. Der in den Dörfern brütende und in den Niederungsgebieten nahrungsuchende Weißstorch hat im Elbe-Havel-Winkel einen Verbreitungsschwerpunkt. In dem im Erweiterungsgebiet des LSG gelegenen Dorf Molkenberg brüten alljährlich 7 Weißstorchpaare. In der offenen Landschaft brüten mit Neuntöter, Raubwürger, Sperbergrasmücke, Wacholderdrossel und Ortolan gefährdete beziehungsweise nur sporadisch vorkommende Vogelarten. Zu den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst, teilweise auch im Winter, fallen besonders die zu Tausenden zählenden Gänseschwärme der Saat- und Bleßgänse, aber auch große Schwärme der hier rastenden oder verweilenden Kraniche sowie Sing- und Zwergschwäne auf. Die Feuchtgebiete wie die Überschwemmungsflächen an der unteren Havel sind auch geeigneter Lebensraum für eine Amphibienfauna, von der Rotbauchunke, Erdkröte, Moor- und Grasfrosch, Knoblauch- und Kreuzkröte, See- und Teichfrosch sowie Kamm- und Teichmolch regelmäßig im Gebiet vorkommen. Von den Reptilien ist nur die Ringelnatter regelmäßig im Gebiet zu erwarten. Im Gebiet der unteren Havel kommen 33 Fischarten vor. Während es sich bei der überwiegenden Anzahl um euryöke Arten handelt, besteht durch die Überschwemmungshäufigkeit auch die Möglichkeit des Einwanderns anspruchsvoller Arten. So finden sich in der Havel, wenn auch oft nur vereinzelt, solche gefährdeten Fischarten wie Maräne, Stint, Rapfen, Döbel, Zope, Quappe und Wels. Aufgrund der geringen Abwasserbelastung ist die Havel der einzige Fluß in Sachsen-Anhalt, auf dem durchgängig, also auch zu DDR-Zeiten, eine gewinnbringende Berufsfischerei ausgeübt wurde. Die Vielzahl der im Landschaftsschutzgebiet vorkommenden Wirbellosen kann nur summarisch genannt werden. Hervorgehoben seien lediglich die in temporären Überflutungsgewässern im zeitigen Frühjahr lebenden, seltenen Kleinkrebse Siphonophanes grubei und Lepidurus apus. Artenreichtum, der für dieses Gebiet noch längst nicht voll erfaßt ist, dokumentieren Eintags-, Stein-, Schlamm- und Köcherfliegen, 39 Libellenarten, die zahlreichen Laufkäfer sowie die über 300 Schmetterlingsarten. Die nachgewiesene Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten in Verbindung mit der reichhaltigen Biotopausstattung führte gemeinsam mit dem Land Brandenburg zur länderübergreifenden Ausweisung eines Teilgebietes als „Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung“ auf der Grundlage der UNESCO-Konvention „Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wat- und Wasservögel, von internationaler Bedeutung“ (RAMSAR-Gebiet). Entwicklungsziele Gemäß dem Artenspektrum der Fauna und Flora des LSG ist als das wesentlichste Entwicklungsziel die Erhaltung weiträumiger, im Winter und Frühjahr flach überstauter Grünlandflächen anzusehen, um die Lebensbedingungen für die Wiesenbrüter und die durchziehenden Vogelscharen zu erhalten und zu verbessern. Diese Wiesen wären extensiv zu nutzen, das heißt Reduzierung der Mineraldüngung sowie schonende Mahd beziehungsweise Beweidung. Die Erhaltung der flußauentypischen Vegetation ist Voraussetzung für die Bewahrung des Landschaftscharakters und der Biotopausstattung des Gebietes. Die aktuell nicht mehr vorkommenden Weichholz- und Hartholzauenwälder sollten an geeigneten Stellen wieder entwickelt werden. Vorhandene Erlen-Eschenwälder sowie Erlen-Bruchwälder sind unbedingt zu erhalten. Die Niedermoorbereiche können durch gezielte Vernässungen regeneriert werden. Ein ökologisch orientierter Betrieb aller wasserbaulichen Anlagen, insbesondere der Stauanlagen und Schöpfwerke, sollte den Wasserhaushalt des Gebietes so steuern, daß sowohl die Grundwasser- und Überflutungsverhältnisse den Schutzzielen entsprechen, als auch eine Bewirtschaftung des Grünlandes ermöglicht und zugleich eine ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer zumindest zeitweise erreicht wird. Gleichzeitig sollte durch die Errichtung von Fischaufstiegsanlagen - vorzugsweise Umgehungsgerinnen - sowie durch die Anbindung beziehungsweise den Wiederanschluß von Altarmen und Nebenarmen die ökologische Durchgängigkeit dauerhaft hergestellt werden. Exkursionsvorschläge Fuß- und Radwanderungen Zur Erschließung des Gebietes durch Rad- oder Fußwanderungen ist ein Wanderwegenetz vorhanden, das jedoch weiter entwickelt wird. Naturkundlich orientierte Wanderungen sollten stets mit dem Besuch der Naturschutzstationen in Parey oder Ferchels verbunden werden, um sich dort mit den erforderlichen Informationen zu versehen oder aber an Führungen durch das Gebiet teilzunehmen. Neben Wanderungen durch die eindrucksvolle Flußniederung bietet auch die bewaldete Moränenlandschaft im Norden des LSG diese Möglichkeit, insbesondere von Müggenbusch, Kümmernitz oder Waldfrieden aus. Havelberg und andere Orte Wanderungen oder Exkursionen im Gebiet können mit einem Besuch der Stadt Havelberg mit dem markanten Dom St. Marien auf dem Domberg verbunden werden. Dieser 1170 geweihte, ursprünglich im romanischen Stil erbaute, nach einem Brand jedoch gotisch neuerrichtete Dom mit seiner bemerkenswerten Innenausstattung bildet mit den umgebenden Stiftsgebäuden und dem angeschlossenen Prignitz-Museum für Besucher einen komplexen Anziehungspunkt. Weitere Bauten in der Stadt sind ebenso sehenswert, zum Beispiel die ehemalige Dekanei, die ehemalige Domprobstei und die ehemalige Domschule. Weitere Sehenswürdigkeiten des Landschaftsschutzgebietes sind die Pfarrkirche St. Nikolai in Sandau mit ihrem massiven Westturm und die bemerkenswerten Dorfkirchen in Nitzow, Schollene, Kamern, Schönfeld und Garz. Auch eine Fahrt zum Havelwehr bei Quitzöbel bietet Gelegenheit, die Flußlandschaft zu erleben und sich mit den technischen Möglichkeiten der Hochwasserabwehr vertraut zu machen. Verschiedenes Hochwasserschutz in der Havelniederung Das Leben der Menschen in den Auen von Elbe und Havel war ein ständiger Kampf gegen die Naturgewalt des Wassers. Daher begannen im 12. Jahrhundert die sich im Zuge der Ostkolonisation im Gebiet zwischen Elbe und Havel ansiedelnden Holländer erste Deichbauten als Einzelpolder zu errichten. Durch eine anschließende allmähliche Verbindung dieser Einzelpolder entstanden Deichsysteme. Obwohl in der nachfolgenden Zeit der Elbedeichbau weiter vorangetrieben wurde, war durch den Rückstau in der Havel die Hochwassergefahr im Elbe-Havel-Winkel noch nicht gebannt. Da mit diesem Dammbau sozusagen eine künstliche Wasserscheide zwischen Elbe und Havel gelegt wurde, führte dies zu einer hohen Belastung der Deichkörper, so daß Deichbrüche nicht ausblieben. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Deicherhaltung vernachlässigt, so daß sogar bestehende Siedlungen wieder aufgegeben werden mußten. Friedrich II. veranlaßte dann die Intensivierung der Kultivierung und legte Deichschauordnungen fest. 1771/72 wurde die Havelmündung durch die Anlage eines Trennungsdeiches zwischen Elbe und Havel 8 km elbeabwärts verlegt. Damit wurde die Rückstauhöhe der Elbe um 1,3 m und damit die Hochwassergefahr an der unteren Havel verringert. Dennoch sorgten Deichbrüche weiterhin für verheerende Katastrophen wie zum Beispiel im Jahr 1855. Eine weitere Verlegung der Havelmündung elbeabwärts und eine dadurch zu erwirkende weitere Verringerung der Rückstauhöhe wurde gefordert, aber wegen Geldmangels nicht verwirklicht. In der Zeit von 1906 bis 1912 erfolgte aus wirtschaftlichen Erwägungen ein Ausbau der Havel zur Schiffahrtsstraße mit Staustufen. Der Rückstau in der Havel wirkte jedoch nach wie vor, und 1926/27 kam es zu einem erneuten verheerenden Hochwasser. So wurden in der Zeit nach 1927 Maßnahmen durchgeführt, die eine bessere Abwehr von Hochwassergefahren ermöglichen. Das 1937 fertiggestellte Wehr bei Quitzöbel sowie die nach dem II. Weltkrieg errichteten Wehre bei Neuwerben und Gneusdorf sind ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzsystems an der unteren Havel. Auf der Grundlage einer Vereinbarung zwischen den Ländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg wird heute die Bedienung der Wehrgruppe Quitzöbel im Zusammenhang mit der möglichen Flutung der Havelpolder zur Abwehr von Hochwassergefahren an Elbe und Havel genutzt. Pelose aus dem Schollener See Durch das Zusammentreffen mehrerer Faktoren wie Größe der Wasserfläche, Wassertiefe, Exposition zur Hauptwindrichtung und anderen hat sich im Schollener See eine mächtige Schlammschicht von relativ einheitlicher Konsistenz herausgebildet. Es handelt sich um den fruchtbaren Schlamm Gyttja. Dieser entsteht unter zunächst aeroben Bedingungen, also unter Sauerstoffeinfluß durch bakterielle und koprogene, das heißt Umwandlung über die Darmtätigkeit der in der obersten Schlammschicht lebenden Zuckmückenlarven, Umformung pflanzlicher und tierischer Reste, besonders jedoch aus einer Vielzahl abgestorbener Kieselalgen, den Diatomeen. Später bei Stärkerwerden der Schicht unter anaeroben Bedingungen, also unter Sauerstoffabschluß, geht der Schlamm in Fäulnis über. Diese sozusagen zweistufige Umwandlung führt im Gegensatz zur echten Faulschlammbildung zu einer anderen stofflichen Zusammensetzung, beispielsweise sind weniger labilprotobituminöse Substanzen enthalten. Durch einen geringeren Anteil an Eisensulfid (FeS) weist diese Schlammart eine hellbraune Farbe auf und wird im Unterschied zu anderen Schlämmen als Pelose bezeichnet. Diese Schlammschicht ist etwa 8 m stark, so daß im Schollener See etwa 270 000 m3 Pelose lagern. Diese Pelose hat ein ungewöhnlich hohes Wärmebindungsvermögen, eine chemisch einwandfreie Beschaffenheit und wird daher in der balneologischen Therapie zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen sowie von Erkrankungen der Leber- und Gallenwege eingesetzt. Zu diesem Zweck wird die Pelose des Schollener Sees von Arbeitsflößen mit Hebeeinrichtungen aus gehoben und zu den Behandlungseinrichtungen abtransportiert. Da sie steril ist, bedarf sie keiner weiteren Aufbereitung. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 07.10.2019
Rechtsgrundlage: Nach § 91 des Niedersächsischen Wassergesetzes (NWG) in Verbindung mit § 51 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) können Wasserschutzgebiete (WSG) im Interesse der öffentlichen Wasserversorgung bzw. zum Wohl der Allgemeinheit festgesetzt werden, um das Grundwasser im Gewinnungs- bzw. Einzugsgebiet einer Grundwasserentnahme vor nachteiligen Einwirkungen zu schützen. Flächen aller ausgewiesenen Wasserschutzgebiete im Kreisgebiet mit Schutzzonen von I bis III. Schutzzone I = Brunnen, Schutzzone II = nähere Umgebung um den Brunnen, Schutzzone III = weitere Schutzzone. Um den Schutz des Grundwassers/Trinkwassers zu garantieren, sieht die jeweilige Verordnung in den einzelnen Schutzzonen Einschränkungen der Nutzung (z.B. Ausbringen von Dünge- und Spritzmitteln, Materiallagerung, Bebauung) vor. WSG "Adelebsen", "Alte Riefensbeek", "Bad Sachsa", "Barbis", "Blümer Berg, Klus, Mielenhausen", "Bramwald", "Bühren", "Dankelshausen", "Eisdorf", "Friedland-Reckershausen", "Gelliehausen", "Gronespring", "Hattorf", "Hettensen", "Kleinalmerode", "Lenglern", "Lonau", "Magdeburger Stollen", "Moosgrund", "Nieste", "Oberode", "Reiffenhausen", "Reinhausen", "Renshausen", "Sattenhausen", "Scheden", "Sieber", "Sösetalsperre", "Stegemühle", "Steinatal", "Tiefenbrunn", "Uschlag", "Weendespring", "Witzenhausen", "Wulften", "Ziegenhagen", "Zorge".
Der vorhabenbezogene Bebauungsplan Poppenbüttel 41 für den Geltungsbereich zwischen dem Kupferteich und dem Ohlendieksredder wird festgestellt. Das Gebiet wird wie folgt begrenzt: Poppenbütteler Berg - Südwestgrenze des Flurstücks 5806 der Gemarkung Poppenbüttel - Ohlendieksredder - Westgrenze des Flurstücks 7399 - Kupferteichweg - Nordgrenze des Flurstücks 6322 - über das Flurstück 6324 und 6323 - Nordostgrenze des Flurstücks 7219 der Gemarkung Poppenbüttel.
Das Plangebiet liegt östlich der Straße Ohlendieck, südlich der Straße Poppenbütteler Berg und nördlich der Straße Kramer-Kray-Weg im Stadtteil Poppenbüttel. Das Plangebiet wird wie folgt begrenzt: Ohlendieck - Poppenbütteler Berg - über das Flurstück 6540 (Gemarkung Poppenbüttel) - Kramer-Kray-Weg (Bezirk Wandsbek, Ortsteil 519).
Der Bebauungsplan Poppenbüttel 35/Lemsahl-Mellingstedt 13 für den Geltungsbereich südöstlich der Straße Pop- penbütteler Berg, zwischen Harksheider Straße und der Straße An der Alsterschleife (Bezirk Wandsbek, Ortsteile 519 und 521) wird festgestellt. Das Gebiet wird wie folgt begrenzt: Poppenbütteler Berg - Lemsahler Landstraße - Nordgrenzen der Flurstücke 1881 und 941 der Gemarkung Lemsahl-Mel-lingstedt - An der Alsterschleife - über das Flurstück 6555 der Gemarkung Poppenbüttel - Kupferhammer - Kramer-Kray- Weg - Jaspersdiek - Harksheider Straße - Auf der Koppel - Südgrenze des Flurstücks 6531, über die Flurstücke 6809 und 4088 (Harksheider Straße), Südgrenzen der Flurstücke 5826 und 3597 der Gemarkung Poppenbüttel - Ulzburger Straße - über das Flurstück 4088 (Harksheider Straße) der Gemarkung Poppenbüttel.
Die Digitalen Topographischen Karten (DTK) werden aus Digitalen Landschafts- und Geländemodellen sowie dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem ALKIS erzeugt und nach dem bundeseinheitlichen Signaturenkatalog der Präsentationsausgaben „basemap.de P10“ Raster visualisiert. Die DTK liegen flächendeckend und im einheitlichen geodätischen Bezugssystem und Kartenprojektion für das Land Brandenburg vor. Sie sind als Rasterdaten (farbig/grau) und als Webdienste, verfügbar. Bei Nutzung der Daten sind die Lizenzbedingungen zu beachten.
Bebauungspläne und Umringe der Gemeinde Nalbach (Saarland), Ortsteil Piesbach:Bebauungsplan "Berg u Hildstrasse Aenderung" der Gemeinde Nalbach, Ortsteil Piesbach
Origin | Count |
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Bund | 1054 |
Kommune | 37 |
Land | 1046 |
Wissenschaft | 13 |
Zivilgesellschaft | 8 |
Type | Count |
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Chemische Verbindung | 3 |
Daten und Messstellen | 118 |
Ereignis | 14 |
Förderprogramm | 563 |
Lehrmaterial | 1 |
Taxon | 93 |
Text | 458 |
Umweltprüfung | 163 |
WRRL-Maßnahme | 2 |
Wasser | 10 |
unbekannt | 613 |
License | Count |
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geschlossen | 811 |
offen | 1049 |
unbekannt | 164 |
Language | Count |
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Deutsch | 1907 |
Englisch | 238 |
Resource type | Count |
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Archiv | 74 |
Bild | 23 |
Datei | 65 |
Dokument | 307 |
Keine | 996 |
Multimedia | 1 |
Unbekannt | 11 |
Webdienst | 163 |
Webseite | 741 |
Topic | Count |
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Boden | 1990 |
Lebewesen und Lebensräume | 2011 |
Luft | 779 |
Mensch und Umwelt | 1873 |
Wasser | 932 |
Weitere | 1779 |