Das Projekt "Energy+: Procurement on very energy efficient white goods" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. Das Projekt setzt das erfolgreiche Pilotprojekt Energy+ zur Markteinführung noch effizienterer Kühl- und Gefriergeräte fort. Mit diesem von der EU (SAVE-Programm) geförderten Pilotprojekt wird erstmals in der EU das Instrument der Kooperativen Beschaffung (englisch: co-operative procurement) am Beispiel hocheffizienter Kühl- bzw. Gefriergeräte länderübergreifend in nunmehr 13 Ländern Europas erprobt. Die Abteilung Energie des Wuppertal Instituts übernimmt dabei mit Förderung durch das MWMEV NRW und das Umweltbundesamt die Moderation des Beschaffungsprozesses in Deutschland. Im März 2002 veröffentlichte das Projekt zum dritten Mal die Listen mit interessierten Käufern und Unterstützer-Organisationen sowie mit Geräten, die die Anforderungen an Energieeffizienz und andere Eigenschaften erfüllen. Über 100 institutionelle Käufer und Einzelhandelsketten oder -gruppen, die zusammen 15000 Geschäfte und eine Million Wohnungen repräsentieren, sind am Kauf der Energy+ Geräte interessiert. Energy+ Geräte sind Kühl- oder Gefriergeräte, die nochmals mindestens 25 Prozent weniger Strom verbrauchen als dem Grenzwert der Klasse A des EU-Labels entspricht (Energie-Effizienz-Index 0,42 oder niedriger). Nunmehr sind 78 Energy+ Geräte u.a. der Marken AEG, Ariston, Bauknecht, Bosch, Candy, Carma, Electrolux, IAR, Indesit, Siemens, Siltal, Vestfrost, Whirlpool und Zanussi erhältlich. Die beiden im Jahr 2001 von einer unabhängigen Jury gekürten Energy+ Energiesparchampions unter diesen Geräten verbrauchen nur noch 175 bzw. 203 Kilowattstunden pro Jahr. In Deutschland nehmen bisher folgende Einzelhändler und Einkaufsgemeinschaften von Einzelhändlern am Projekt teil: Brinkmann, RUEFACH, Neckermann und Redzac/Interfunk. Außerdem wird das Projekt vom Bund der Energieverbraucher, der Energiestiftung Schleswig-Holstein, dem Klimabündnis, den Stadtwerken Aachen und dem WWF Deutschland unterstützt.
Das Projekt "Marktbezogene Verhaltenssteuerung im Arbeitsschutz- und Umweltrecht" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Lehrstuhl Arbeits- und Organisationspsychologie durchgeführt. Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sind heute für die meisten Unternehmen wichtige Erfolgsfaktoren. Ausgehend von der Erkenntnis, dass ein optimaler Schutz dann gegeben ist, wenn Gefahren gar nicht erst entstehen, kommt Fragen der Beschaffung von Arbeitsmitteln oder Arbeitsstoffen zunehmend höhere Bedeutung zu. Wird beispielsweise anstelle eines gefährlichen Betriebsmittels ein Erzeugnis ohne Schädigungspotential gewählt, bedarf es bei der Produktion keiner oder jedenfalls weniger aufwendiger Schutzmaßnahmen. Soll eine solche präventive Beschaffungsstrategie praktisch umgesetzt werden, ist es erforderlich, dass in den normalen Geschäftsbeziehungen, also z.B. beim Kauf von Maschinen, Anlagen, Betriebsmitteln und Arbeitsstoffen Fragen der betrieblichen Sicherheit und des Umweltschutzes verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt wird. Um entscheiden zu können, ob ein Produkt den eigenen Ansprüchen genügt, ist es unverzichtbar, dass die Basisinformationen vermittelt werden, um die Kaufentscheidung treffen zu können. Auch der Gesetzgeber hat diese Zusammenhänge gesehen, wenn er insbesondere die Hersteller und Vertreiber von sicherheits-relevanten Produkten verpflichtet, ihre Kunden mit einem Mindestmaß an Sicherheitsinformationen zu versorgen. In diesem Forschungsprojekt wird dieser vom Gesetzgeber vorgesehenen neuen Rolle des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes in 'normalen' Marktbeziehungen nachgegangen. Durch ein interdisziplinäres Projektteam von Juristen und Arbeits- und Organisationspsychologen soll untersucht werden, ob sich aus dem skizzierten Weg Potentiale für eine Optimierung der betrieblichen Sicherheit ergeben. Die Erhebungen konzentrieren sich dabei zum einen auf die Sichtweise kleiner und mittlerer Unternehmen. Es soll den Anreizen, Hemmnissen, Chancen und Risiken nachgegangen, die mit einer präventiven Beschaffungspolitik verbunden sind. Daneben wird in gleicher Weise die Perspektive ihrer Geschäftspartner auf dem Markt untersucht. Im Zentrum steht insofern die Frage nach der Motivation bzw. den Hemmnissen, offensiv Fragen des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes in die Geschäftskontakte mit kleinen und mittleren Unternehmen hereinzutragen. Neben Herstellern und Händlern von Arbeitsstoffen und Maschinen sind hier auch Umweltdienstleister, insbesondere aus dem Bereich der Entsorgungswirtschaft von Bedeutung. Im Hinblick auf die letztere Gruppe hat der Gesetzgeber mit dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz ebenfalls einen Weg eingeschlagen, der vermehrt auf eine marktwirtschaftlich organisierte Entsorgung zielt.