Das Projekt "Teil 2: Bestandsklimatologie und GIS" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Angewandte Geowissenschaften, Abteilung Geochemie und Lagerstättenkunde durchgeführt. Zecken und von Zecken übertragene Krankheiten sind von großer Bedeutung für die Gesundheit von Mensch und Tier. Über die Faktoren, die ihre Verbreitung und Dynamik beeinflussen, ist allerdings nur wenig bekannt. In diesem Projekt werden Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen-arbeiten, um den Einfluss von Wetter, (Mikro)Klima, Habitat, Landnutzung, menschlichen Eingriffen und die Populationsdynamik den Wirtstieren auf die Verbreitung und Dynamik von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheitserregern in Baden-Württemberg zu bestimmen. Das Projekt ist in vier Module unterteilt. Im ersten Modul konzentrieren wir uns auf die Verbreitung von Zecken in gesamt Baden-Württemberg, im zweiten Modul untersuchen wir im Detail, inwiefern Mikroklima, Habitat und Wirtstiere die Populationsdynamik von Zecken beeinflussen. Zecken, die im ersten und zweiten Modul gesammelt werden, werden im dritten Modul auf zeckenübertragene Pathogene und ihre Dynamik untersucht. Das vierte Modul beinhaltet eine übergreifende Analyse aller Daten, um die relative Bedeutung der untersuchten Faktoren zu bestimmen und um damit ein Risikomodel zu erstellen, das die Bedeutung von Klimaveränderungen für zeckenübertragene Krankheiten in Baden-Württemberg mit einbezieht.
Das Projekt "Bioklimatologische Standortfaktoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Bioklimatologie durchgeführt. Zum Verstaendnis der Vorgaenge in einem Oekosystem ist die Kenntnis der meteorologischen Rahmenbedingungen vonnoeten. Speziell auf Waelder lassen sich die Daten aus dem Messnetz des Deutschen Wetterdienstes nur sehr eingeschraenkt uebertragen. Deshalb werden auf drei verschiedenen Messflaechen in Mittelgebirgs-Waldbestaenden Vertikalprofile des Windes, der Temperatur und der Feuchte, die verschiedenen Anteile der Strahlungsbilanz ueber und unter den Baumkronen, ferner Niederschlaege und Bodentemperaturen kontinuierlich gemessen. Mit Hilfe einfacher Modelle werden daraus wichtige abiotische Einflussgroessen bestimmt, die die Bestandesentwicklung praegen (zB Energie- und Wasserbilanzen). Die Ergebnisse werden den anderen Teilprojekten im 'Forschungszentrum Waldoekosysteme', die die Prozesse durch Stoffeintraege, Bewirtschaftung und Nutzung in vielfaeltiger Weise untersuchen, zur Verfuegung gestellt.
Das Projekt "Nachhaltsgerechte Verfahren und oekologische Prozesse eines Umbaus von Fichten- und (Kiefern-)Reinbestaenden zu naturnahen Mischwaeldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Bodenkunde und Standortslehre durchgeführt. Ein nachhaltiger Waldumbau, der auf eine hoehere oekologische Stabilitaet durch naturnahe Mischbestaende zielt, verspricht eine zielgerechte Erfuellung der vielfaeltigen Leistungserwartungen von Eigentuemern und Gesellschaft. Ausgehend von diesem Ansatz soll ein Konzept fuer eine extensive Steuerung des Umbaus von Fichten- und Kiefernreinbestaenden zu naturnahen Mischwaeldern erarbeitet werden, das die Integration und Modifikation natuerlicher Prozesse vorsieht. In die geplanten Untersuchungen werden am Beispiel eines von allen Teilvorhaben gemeinsam zu bearbeitenden Testgebietes Schluesselprozesse einbezogen, die fuer die Aenderungen in den Waldoekosystemen charakteristisch und den Waldumbau bedeutsam sind. Diese betreffen die Stoffdynamik und Standortsdrift, das Bestandesklima und die lichtoekologischen Prozesse sowie das Artenspektrum und die Diversitaet von Flora und Fauna nach waldbaulichen Eingriffen. Desweiteren soll im Untersuchungsgebiet die Mischung und vertikale Strukturierung der Bestaende, deren Stabilitaets- und Vitalitaetsentwicklung sowie der Massen- und Wertzuwachs analysiert und in die Abteilung forstbetrieblicher Entscheidungshilfen einbezogen werden.
Das Projekt "Vegetationskundliche und oekologische Untersuchungen an Wald- und Saumgesellschaften im Wiener Raum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Botanik durchgeführt. Der Wiener Raum ist botanisch und vegetationskundlich ausserordentlich vielgestaltig und interessant durch das Zusammentreffen verschiedener Landschaftseinheiten und Klimate. Trotzdem und trotz der Vielzahl botanisch Taetiger in dieser Stadt ist der Erforschungsstand speziell der Waldgesellschaften des Wiener Raumes in vegetationskundlicher und erst recht in oekologischer Hinsicht recht lueckenhaft. Diese Waelder sind von hohem humanoekologischem Wert, stark als Erholungsgebiete frequentiert und dementsprechend belastet. Als Objekt mit raschem expositionsbedingtem Wechsel der Pflanzengesellschaften bot sich besonders der Leopoldsberg an, den Einfluss lokalklimatischer Faktoren auf die Gesellschaften und ihre einzelnen Elemente zu untersuchen. Neben der Gliederung der Vegetation und ihrer Kartierung wurden verschiedene oekologische Parameter, wie Temperaturen, Luftfeuchtigkeit, Verdunstung, Strahlung und Niederschlag gemessen und Testzaeune zur Beurteilung des Wildeinflusses errichtet.