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Brustdruesenkrebs und Beta-HCH-Belastungen bei Frauen

Das Projekt "Brustdruesenkrebs und Beta-HCH-Belastungen bei Frauen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Beratungsstelle für Chemiearbeiter durchgeführt. Ausgehend von einer 1987 begonnen Kohortenstudie werden die Sterbe- und Erkrankungshaeufigkeiten an Brustdruesenkarzinomen bei Frauen beschrieben, die in einem ehemals in Hamburg angesiedelten Betrieb zur Herstellung von Insektiziden und Herbiziden beschaeftigt waren. Die Kohorte umfasst 398 Frauen. Der Anfang der Untersuchung wurde auf den 1.1.1952 rueckdatiert. In toxikologischer Hinsicht verdienen die verschiedenen bei der Insektizidherstellung angefallenen Isomere des Hexachlorcyclohexans (HCH) sowie die insbesondere bei der Herbizidproduktion (Trichlorphenoxycessigsaeurebasis) als unerwuenschte Nebenprodukte aufgetretenen Dioxine und Furane, darunter vor allem das 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-dioxin (TCDD), Beachtung. TCDD und beta-HCH wirken als Speichergifte mit einer Halbwertszeit der Wiederausscheidung aus dem Koerper von jeweils etwa 7 Jahren. Entsprechend den unterschiedlichen Beschaeftigungsarten der Frauen an verschiedenen Arbeitsplaetzen des Betriebes finden sich sowohl in bezug auf beta-HCH als auch auf TCDD in zum Teil noch hohen Konzentrationen auch 20 bis 30 Jahre nach Aufgabe der Exposition erhoehte Werte im Blut- oder im Fettgewebe. Den Ergebnissen frueherer auf die maennlichen Mitglieder der Kohorte bezogener Untersuchungen zufolge muss sowohl dem TCDD als auch dem beta-HCH eine krebserzeugende Wirkung beigemessen werden. Diese Wirkung tritt allerdings bei den Maennern erst in Konzentrationen auf, die bei den Frauen im allgemeinen nicht erreicht werden. Wie aus den hier durchgefuehrten Untersuchungen zu schliessen ist, stellen die Brustdruesenkarzinome in dieser Hinsicht eine Ausnahme dar, daneben allerdings auch Karzinome der sonstigen weiblichen Geschlechtsorgane. In diesen Faellen sind fuer das Karzinomrisiko deutlich niedrigere Schwellenwerte anzunehmen als bei anderen boesartigen Tumoren, so insbesondere bei solchen der Maenner. Es wird angenommen, dass hormonelle Einfluesse die Sensibilitaet dieser Organe gegenueber der krebserzeugenden Wirkung der beiden Schadstoffe verstaerken, wobei theoretisch zu erwaegen ist, dass diese Sensibilisierung ueber die Funktion als Xenooestrogene erfolgt. Einige Tests weisen darauf hin, dass der krebserzeugende Effekt von dem Zusammentreffen der beiden Schadstoffe abhaengt und dass hierfuer bestimmte Konzentrationen Bedeutung haben.

Isomerensspezifisches Umweltverhalten von HCHs im Gewässersystem Spittelwasser/Mulde

Das Projekt "Isomerensspezifisches Umweltverhalten von HCHs im Gewässersystem Spittelwasser/Mulde" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Gewässerkunde durchgeführt. Isomerenspezifische Verteilungs-, Transport und Transformationsprozesse von HCH-Isomeren sollen systematisch untersucht und verstanden werden. Ziel ist es herauszufinden, welche Prozesse zu einer Verschiebung des Verhältnisses der HCH-Isomere zueinander führen. Hintergrund ist, die Beobachtung, dass das Beta- HCH in der Umwelt als dominantes Isomer auftritt, obwohl es im technischen HCH bzw. im Abfall der Lindan-Synthese lediglich zu etwa 20 % vorkommt.

Konzepte zur Nutzung kontaminierter Offenlandflächen am Beispiel der unteren Muldeaueue

Das Projekt "Konzepte zur Nutzung kontaminierter Offenlandflächen am Beispiel der unteren Muldeaueue" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur Allgemeiner Pflanzenbau, Ökologischer Landbau durchgeführt. Ziel der Arbeit ist die Vorlage eines Konzeptes zur wirtschaftlich tragfähigen und nachhaltigen Biomasse-Nutzung des Grünlandes der kontaminierten Muldeaue zwischen Bitterfeld und Dessau. Eine Gefahrenabwehrverordnung schließt deren reguläre, landwirtschaftliche Nutzung zur Futtermittelgewinnung oder Beweidung aus. Neben einer Analyse der aktuellen Schadstoffbelastungen müssen der gegenwärtige naturschutzfachliche Handlungsbedarf und die denkmalpflegerischen Belange in das Konzept einfließen, denn der größte Teil der Muldeaue ist naturschutzrechtlich geschützt. Ein nicht unerheblicher Teil gehört zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Vor dem Hintergrund des naturschutzfachlichen und denkmalrechtlichen Handlungsbedarfes - im Wesentlichen werden der notwendige Arten- und Lebensraumtypenschutz sowie die Planungen zum Schutz des Landschaftsbildes betrachtet - können die Größe und Verteilung der Grünlandflächen ermittelt sowie deren maximale, naturverträgliche Aufwuchsmenge abgeschätzt werden. Die verfügbare betriebliche, technische und Wege-Infrastruktur im Umfeld der Muldeauen beeinflusst zum Teil die Auswahl eines geeigneten technischen Verfahrens zur Biomasse-Nutzung der ermittelten Aufwuchsmenge. Die infrage kommenden technischen Verfahren sollen aber vor allem geeignet sein, die Biomasse zu dekontaminieren bzw. eine weitere Exposition in die Umwelt zu verhindern. Da es sich bei den Schadstoffen in der Hauptsache um Beta-Hexachlorcyclohexan (ß-HCH) und Arsenverbindungen handelt, liegt hier die größte Herausforderung des zu entwickelnden Nutzungskonzeptes.

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