Das Projekt "Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Adelphi Consult GmbH durchgeführt. Den drei Dimensionen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderung an das betriebliche Nachhaltigkeitsmanagement wird in deutschen Unternehmen in noch relativ geringem Umfang begegnet. Lediglich 60 große Unternehmen haben die Aspekte der Nachhaltigkeit anhand betrieblicher Nachhaltigkeitsberichte der Öffentlichkeit gegenüber dargelegt. Darunter sind nur vier mittelständische Unternehmen. Dies ist - angesichts einer weitaus größeren Anzahl betrieblicher Nachhaltigkeitsberichte aus anderen Staaten (z.B. Großbritannien, Japan) - sowohl aus umweltpolitischer Sicht, als auch aus Wettbewerbs- und Innovationsperspektive unbefriedigend. Die Aufforderung der EU-Kommission, die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility/CSR) im Kontext der zunehmenden globalen Zusammenarbeit sowie Verantwortung in Produktion und Handel, der Öffnung von Märkten, Fusionen und weltweiten Lieferketten zu fördern sowie die Initiative der Internationalen Normungsorganisation ISO eine weltweite CSR-Norm zu entwickeln, stehen auf nationaler Ebene relativ wenig praktische Anleitungen zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung gegenüber. Das Vorhaben soll: 1 aufgrund der großen Bedeutung mittelständischer Unternehmen für die Deutsche Wirtschaft und ihrer großen Gesamtbedeutung für eine nachhaltige Entwicklung (sowohl in der Gesamtumweltbelastung als auch in der Entwicklung von innovativen nachhaltigen Produkten und Lösungsansätzen), den 1600 deutschen EMAS-Teilnehmern konkrete Wege aufzeigen, ihre bisherigen Umweltleistungsberichte ('Umwelterklärungen') in Richtung Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln. 2. auf Grundlage der Vorgaben der EMAS-Umwelterklärung einen Standard (z.B. anhand eines Leitfadens/einer Norm) für KMUs entwickeln, der es ihnen ermöglicht, die Anliegen von Nachhaltigkeitsmanagement und CSR anhand eines betrieblichen Nachhaltigkeitsberichts zu kommunizieren, 3 eine Veranstaltung zum Thema 'Gesellschaftliche Verantwortung mittelständischer Unternehmen: Nachhaltigkeitsmanagement und -berichterstattung von EMAS-Unternehmen' (Arbeitstitel) im Januar 2006 vorbereiten.
Das Projekt "Wirkungen des EU-Emissionshandels als europäisches Instrument der Umweltpolitik auf das Betriebliche Nachhaltigkeitsmanagement" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Betriebswirtschaftslehre, Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebliches Umweltmanagement durchgeführt. Im Rahmen des Dissertationsprojektes werden die Auswirkungen des ökonomischen Instrumentes Emissionshandel auf das betriebliche Nachhaltigkeitsmanagement untersucht. Ausgehend von einer Analyse der gegenwärtig herrschenden Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften wird der Emissionshandel als mengensteuerndes Instrument der Umweltpolitik charakterisiert und die konkrete Ausgestaltung des seit dem 1.1.2005 in der EU umgesetzten Emissionshandelssystems dargestellt. Aufbauend auf einer theoretischen Konzeption des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements von Zabel werden zunächst Ansatzpunkte für ein Schnittmengenmanagement aufgezeigt, die sich durch den Emissionshandel ergeben. Daneben erfolgt unter Rückgriff auf die Strukturationstheorie von Giddens und das Modell des strukturpolitischen Akteurs von Schneidewind eine Betrachtung der Möglichkeiten für strukturpolitisches Engagement und Normierungsverantwortung in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise in einem Emissionshandelssystem. Aufgrund der Analyse des Potentials und der Grenzen ökonomischer Instrumente für nachhaltiges Wirtschaften wird die Notwendigkeit einer über Schnittmengenbetrachtungen und Strukturpolitik hinausgehenden, ethisch basierten Nachhaltigkeitsverantwortung von Unternehmen zur Sicherung einer zukunftsfähigen, ökologie- und sozialverträglichen Wirtschaft abgeleitet.