Das Projekt "Teilvorhaben 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Justus-Liebig-Universität Gießen, Klinik für Wiederkäuer und Schweine, Klinik für Schweine durchgeführt. Ziel des Projekts ist die wissenschaftliche Beurteilung eines neuartigen Schweinehaltungssystems ohne Kastenstand und ohne nicht-kurative Eingriffe (Kupier- und Kastrationsverzicht) bei gleichzeitiger Optimierung des Emissionsmanagements. Mit Hinblick auf die Ziele der Nutztierstrategie zur Verbesserung des Tierwohls stehen tierbezogene Analysen zur Bewertung von Tierwohl anhand des Verhaltens der Tiere in einem Systemvergleich zu herkömmlicher Schweinehaltung im Fokus. Dieser Systemvergleich wird komplettiert durch eine Quantifizierung des allgemeinen Gesundheitsstatus, speziell des Entzündungs- und Nekrosegeschehens einerseits und durch die Messung von Emissionen und Umweltauswirkungen der betriebseigenen Entwicklung zur Kot-Harn-Trennung andererseits. Darüber hinaus erfolgt eine Beurteilung arbeitswirtschaftlicher Parameter, aber auch der Arbeitszufriedenheit im neuen Haltungssystem im Vergleich zum herkömmlichen. Lässt sich ein positiver Effekt des zu untersuchenden Haltungssystems auf den Gesundheitsstatus und das Wohlbefinden der Tiere feststellen, stellt dieses Haltungssystem einen überaus vielversprechenden Schritt in Richtung gesellschaftlich akzeptierter Nutztierhaltung dar. Sind darüber hinaus eine Reduktion der Umweltbelastung sowie eine Steigerung der Arbeitszufriedenheit nachweisbar, wäre dieses Haltungssystem ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige Schweinehaltung.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Entwicklung und Validierung der multivariaten NIRS-Modelle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde durchgeführt. Ziel der geplanten Forschungsarbeiten ist, die genetischen Parameter wie Varianz und Umwelteinflusse für die technologisch wichtigen Merkmale für die Ethanolproduktion bei den Getreidearten Winterweizen, Wintertriticale und Winterroggen zu verifizieren. Weiterhin steht die praxisorientierte Konsolidierung der entwickelten NIRS Methoden durch Kalibration und Validierung unter verschiedenen Umweltbedingungen an. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Überprüfung von erfolgversprechendem Zuchtmaterial im Technikumsmaßstab und Analyse Brennerei-technologische Parameter, die eine einfache Beurteilung des Pflanzenmaterials im Zuchtprozess erlauben. Die erforderlichen Kornproben werden in Feldversuchen in Hohenheim und Braunschweig generiert. Durch das Bundessortenamt, die beteiligten Züchter und die Landessaatzuchtanstalt (Universität Hohenheim) wird genetisch breites Kornprobenmaterial aus aktuellen Züchtungsprogrammen bereitgestellt. Hierzu werden die Ertragsleistung, die Inhaltsstoffe und die Ethanolausbeuten bestimmt. Sämtliches Material fließt in die Weiterentwicklung der NIRS ein, um eine robuste, breit in der Praxis anwendbare Schätzgleichung entwickeln zu können. Das wesentliche Ergebnis ist die Entwicklung einer praxisanwendbaren NIRS -Schätzgleichung, die auf den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette 'Ethanolgetreide' einsetzbar ist. Dadurch soll eine Schnellmethode bereitgestellt werden, die eine schnelle, repräsentative und kostengünstige Beurteilung von Zuchtmaterial und Sorten ermöglicht und dazu beiträgt, den Züchtungsfortschritt zu steigern.