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Startschuss für das Internationale Jahr des Bodens 2015

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt (UBA), Deutscher Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und dem Potsdamer Nachhaltigkeitsinstitut IASS Internationale Abkommen müssen Böden besser schützen Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens ausgerufen. Aus guten Grund, denn unsere Böden sind in Gefahr: „Weltweit gehen fruchtbare Böden durch Erosion verloren, werden vergiftet oder versiegelt. Der Schutz der Böden ist aber lebenswichtig. Denn Böden stellen Nahrung, Futtermittel und nachwachsende Rohstoffe bereit – und das bei immer mehr Menschen auf dem Planeten und immer anspruchsvollerem Konsum. Deutschlands Verantwortung zum Schutz der Böden geht dabei weit über die Landesgrenzen hinaus. Wir Deutschen nutzen Böden in aller Welt, etwa wenn wir Nahrungsmittel importieren.“ sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger am 5. Dezember 2014 in Berlin zum 1. Internationalen Weltbodentag, der Auftaktveranstaltung zum Internationalen Jahr des Bodens 2015. BMUB und BMZ hatten gemeinsam mit GIZ, UBA und IASS zur feierlichen Eröffnung nach Berlin eingeladen. Böden sind die wichtigste Grundlage für unsere Ernährung und erfüllen weitere essentielle Funktionen: Sie filtern Schad- und binden Nährstoffe, und sichern als Wasserspeicher unsere Versorgung mit Trinkwasser. Weltweit speichern Böden etwa 1.500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das ist etwa die doppelte Menge des Kohlenstoffs, der sich als Klimagas Kohlendioxid (CO 2 ) in der ⁠ Atmosphäre ⁠ befindet. Der Schutz der Böden ist daher auch für den ⁠ Klimaschutz ⁠ ganz entscheidend. Geradezu dramatisch entwickelt sich der anhaltende Verlust fruchtbarer Böden: Derzeit gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar weltweit verloren. Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen. Prognosen zufolge steht aufgrund des Bevölkerungswachstums – bei gerechter Aufteilung der weltweit verfügbaren fruchtbaren Landfläche – jedem Menschen bis 2050 nur noch halb so viel Ackerland zur Verfügung wie heute. Bereits jetzt sind die Folgen sichtbar: Böden werden intensiver genutzt und der Wettlauf um die fruchtbaren Böden hat begonnen. Dabei besteht die Gefahr, dass nicht nur die Böden, sondern gerade arme und benachteiligte Menschen insbesondere im globalen Süden auf der Strecke bleiben. Umso wichtiger ist, dass politische Maßnahmen ergriffen werden, um der Bodendegradation entgegenzuwirken und den Zugang zu fruchtbaren Böden fair zu halten. So will die Sonderinitiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (⁠ BMZ ⁠) „EINE WELT ohne Hunger“ einen signifikanten Beitrag für eine Verbesserung der globalen Ernährungssituation leisten – mit den wichtigen Handlungsfeldern Schutz und Rehabilitierung von landwirtschaftlich genutzten Böden. An einer nachhaltigen  Bodenpolitik arbeitet auch das Global Soil Forum des IASS Potsdam gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen und relevanten Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft. Vom 19. bis 23. April 2015 wird das IASS mit der zum dritten Mal  stattfindenden Veranstaltungsplattform „Global Soil Week“ unterschiedliche Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in den Dialog bringen. Gemeinsam werden hier praktische  Wege zu nachhaltigem Bodenmanagement und entsprechende fördernde Rahmenbedingungen entwickelt sowie  Kooperationen angestoßen. Die Vertreterinnen und Vertreter von ⁠ UBA ⁠, GIZ und IASS waren sich in Berlin einig: „Damit der Bodenverlust gestoppt werden kann und der Zugang zu Land fair bleibt, müssen wirksame internationale Überein-kommen dem Schutz der Böden mehr Bedeutung beimessen. Die Verabschiedung neuer globaler Nachhaltigkeitsziele durch die Vereinten Nationen im Jahr 2015 bietet dafür eine große Chance. Wir sollten sie nutzen.“

Wider die Verschwendung

UBA-Tagung zu konkreten Schritten der Abfallvermeidung Das weltweite Bevölkerungswachstum und der steigende Rohstoffverbrauch erhöhen den Druck auf die Inanspruchnahme der natürlichen Ressourcen. Trotz vieler Erfolge in der Kreislaufwirtschaft sinken die Abfallmengen in Deutschland nicht nachhaltig. Eine steigende Produktvielfalt, immer kürzer werdende Innovationszyklen, insbesondere bei technischen Geräten, und häufig wechselnde Modetrends führen zu immer kurzlebigeren Produkten und schnellerem Neukauf. „Es ist dringend geboten, zu handeln und wirksame Maßnahmen zur Vermeidung von Abfällen zu ergreifen. Darüber hinaus muss die getrennte Erfassung wertstoffhaltiger Abfälle in einer Wertstofftonne verbessert werden“, erklärte die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger. Das Umweltbundesamt nimmt das Europäische Jahr des Abfalls zum Anlass, um in einer Veranstaltung am 22. Mai 2014 das Thema Abfallvermeidung in den Fokus zu nehmen. Gleichzeitig geht der Ratgeber „Abfälle im Haushalt – Vermeiden, Trennen, Verwerten“ online, der wertvolle Tipps zur Vermeidung und zum umweltschonenden Umgang mit Abfällen bereithält. Auf der ⁠ UBA ⁠-Fachtagung „Wider die Verschwendung – konkrete Schritte zur Abfallvermeidung“ in Berlin soll mit verschiedenen Akteursgruppen zum Thema „Abfallvermeidung“ ein vertiefender Austausch stattfinden. Es werden aktuelle Fragestellungen insbesondere zur abfallvermeidenden Produktgestaltung aufgegriffen. Themen der Tagung sind Informationen über Best-Practice-Ansätze sowie das Identifizieren und Abbauen von Vermeidungshindernissen. Drei Arbeitsgruppen bieten die Möglichkeit, für einen intensiven Austausch zu Perspektiven und Grenzen ausgewählter Maßnahmen. Arbeitsgruppe 1 widmet sich den Lebenszyklusstufen „Design“ und „Herstellung“ von Produkten, insbesondere den abfallvermeidenden Aspekten der beiden Produkteigenschaften „technische Lebensdauer“ und „Reparierbarkeit“. In Arbeitsgruppe 2 werden relevante Fragen der geeigneten Erfassung und funktionsfähigen Aufarbeitung von Altprodukten als wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederverwendung vertiefend diskutiert. Arbeitsgruppe 3 beschäftigt sich mit dem Gebrauchtwarenhandel und wird darüber diskutieren, wie die Nachfrage nach gebrauchten Produkten gesteigert werden kann und welche Rahmenbedingungen der Gebrauchtwarenhandel benötigt, um sich erfolgreich zu etablieren.

Bundesumweltministerin und Präsidentin des Umweltbundesamtes vergeben Bundespreis Ecodesign 2019

Gemeinsame Pressemitteilung von BMU, UBA und IDZ Ein SeeElefant als maritime Müllabfuhr, ein Wickelhaus aus Karton, die Integration von Mehlwurmfarmen in Bäckereibetrieben oder ein Sharingsystem für E-Lastenräder im urbanen Raum – mit innovativen Problemlösungen und Kreativität antworten die Produkte und Ideen der Preisträger/-innen des achten Bundespreises Ecodesign auf die Frage einer nachhaltigen Lebensgestaltung in Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimawandel. Heute werden die zwölf Gewinner/-innen des Wettbewerbs durch das Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) ausgezeichnet. Bundesumweltministerin Svenja Schulze „Es waren insbesondere junge Menschen, die in diesem Jahr weltweit auf die Straße gegangen sind und uns zum Nachdenken und Umdenken aufgefordert haben: Was wir kaufen und konsumieren, wie wir reisen, wie wir uns ernähren und kleiden - der Schlüssel zum nachhaltigen Konsum sind die Produkte an sich. Der Bundespreis Ecodesign zeigt, dass attraktive Gestaltung und Umweltverträglichkeit schon längst kein Widerspruch mehr sind.“ ⁠ UBA ⁠-Präsidentin Maria Krautzberger: „Der Bundespreis Ecodesign überrascht mich jedes Jahr aufs Neue mit immer wieder innovativen Ideen. Er bietet einen wachsenden Fundus an ausgezeichneten Beispielen für ökologische Gestaltung.“ Rund 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Designbranche nehmen heute ab 17 Uhr an der Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin teil. Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in vier Kategorien Produkte, Dienstleistungen, Konzepte und Nachwuchsarbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie den Nachwuchs. Alle Preisträger finden hier: https://bundespreis-ecodesign.de/gewinner VELLO Bike+ - VELLO Bike GmbH (Firmensitz: Wien, Österreich) Das Elektro-Faltrad ist sehr leicht und besticht durch seine kompakte und intuitive Faltung. Der Elektroantrieb mit KERS-Selbstladefunktion ermöglicht große Reichweiten, ohne dabei an einer Steckdose laden zu müssen. https://vimeo.com/374192873 weber.therm circle - Saint-Gobain Weber GmbH (Firmensitz: Düsseldorf) Das vollmineralische Wärmedämmverbundsystem kann nach Rückbau in seine Bestandteile sortenrein getrennt und in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. https://vimeo.com/374193060 Wikkelhouse - Wikkelhouse B.V. (Firmensitz: Amsterdam, Niederlande) Ob Ferienhaus, Büro oder Ausstellungshaus – das Haus aus Pappe setzt sich aus wasserdichten Kartonmodulen zusammen, die eine individuelle Gestaltung ermöglichen. https://vimeo.com/374193305 Eve Thermo - Eve Systems GmbH (Firmensitz: München) Das Heizkörperthermostat reguliert die Raumtemperatur passend zum individuellen Tagesablauf. Es nutzt Apple HomeKit sowie Bluetooth Low Energy Technologie und verbindet sich direkt mit dem iPhone oder iPad. https://vimeo.com/374192043 Bananatex® - QWSTION (Firmensitz: Reith bei Seefeld, Österreich) Das funktionelle, wasserdichte Gewebe wird aus Fasern der Bananenpflanze Abacá hergestellt und zu Taschen verarbeitet. Die robuste Bananenpflanze wird in nachhaltiger Forstwirtschaft auf den Philippinen kultiviert. https://vimeo.com/374204659 WormUp_HOME - WormUp GmbH (Firmensitz: Zürich, Schweiz) In dem eigens für die Stadtwohnung entwickelten Komposter verarbeiten Würmer organischen Abfall geruchlos in hochwertigen Pflanzendünger. https://vimeo.com/374193826 Donk-EE - Green Moves Rheinland GmbH & Co. KG (Firmensitz: Düsseldorf) Das Verleihsystem funktioniert über eine App und ermöglicht es, an 50 Standorten in Köln rund um die Uhr E-Lastenräder für etwa den Umzug, Großeinkauf oder Familienausflug auszuleihen. https://vimeo.com/374191080 Maritime Müllabfuhr - One Earth - One Ocean e.V. (Firmensitz: Garching) Das Multi-Purpose-Schiff SeeElefant übernimmt mit bordeigenen Kränen den Kunststoffmüll von unterschiedlichen Sammelschiffen und bereitet diesen direkt zu sortenreinen Ballen auf, welche auf dem Schiff zwischengelagert werden können. https://vimeo.com/374190091 WOODSCRAPER - Partner und Partner Architekten (Firmensitz: Berlin) Die zirkulären Hochhäuser bestehen primär aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Stroh und veranschaulichen wie auf dringende Fragen der Ressourcenverknappung, des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums technisch reagiert werden kann. https://vimeo.com/374193537 Baker's Butchery - Lukas Keller (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Das Konzept soll dazu beitragen, die bestehende Esskultur zu hinterfragen und durch die infrastrukturelle Integration von Mehlwürmern in eine Bäckerei die Weiternutzung der produzierten Nährwerten und Abwärme zu ermöglichen. https://vimeo.com/374194136 SOAPBOTTLE - Jonna Breitenhuber (Universität der Künste Berlin) Die Verpackung aus Seife eignet sich für flüssige Hygieneprodukte und kann nach Verbrauch der Inhalte als Hand-Seife weiterverwendet oder als Waschmittel verarbeitet werden. https://vimeo.com/374192344 urban:eden - Paulina Grebenstein (Kunsthochschule Berlin Weißensee) Urban:eden bietet neue Klimaanpassungssysteme wie Luftaufbereitung, Retention und Solarreflexion, die für eine umfassende Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt sorgen. https://vimeo.com/374192602 Werner Aisslinger (Produktdesigner) Prof. Anna Berkenbusch (Juryvorsitzende, Kommunikationsdesignerin, Professorin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Andreas Detzel (Umweltexperte am ifeu Heidelberg) Prof. Matthias Held (Produktdesigner, Professor an der HfG Schwäbisch Gmünd) Prof. em. Günter Horntrich (Produktdesigner, em. Professor für Design und Ökologie an der Köln International School of Design) Maria Krautzberger (Präsidentin des Umweltbundesamtes) Dr. Claudia Perren (Architektin, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, zahlreiche Publikationen und Ausstellungen im In- und Ausland) Rita Schwarzelühr-Sutter (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium) Prof. Friederike von Wedel-Parlow (Modedesignerin, Gründerin des Beneficial Design Institute) Weitere Informationen zum Preis und zur Jury unter: https://bundespreis-ecodesign.de/ Anfragen für Bildmaterial an: presse [at] bundespreis-ecodesign [dot] de 2020 sind alle prämierten und nominierten Beiträge des Bundespreises Ecodesign 2019 in einer Wanderausstellung zu sehen. Am 13. Januar 2020 startet die neue Wettbewerbsrunde.

Internationales Kompetenzzentrum Nachhaltige Chemie feiert einjähriges Bestehen

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Vor rund einem Jahr haben das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt das Internationale Kompetenzzentrum für Nachhaltige Chemie (ISC3) ins Leben gerufen. Bei einer feierlichen Veranstaltung in Bonn würdigten die geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft den gelungenen Start des Zentrums und blickten gemeinsam auf die künftigen Aufgaben und Ziele des ISC3. Bundesumweltministerin Svenja Schulze eröffnete die Konferenz. Schulze: „Deutschland hat als einer der bedeutendsten Chemiestandorte der Welt eine besondere Verantwortung. Die weltweite Umweltbelastung mit Chemikalien wächst stetig, vielfach mit fatalen Folgen auch für die menschliche Gesundheit. Um dem zu begegnen, brauchen wir kreative Lösungen, die über die klassische Chemikaliensicherheit hinausgehen. Das ISC 3 unterstützt dies unter dem Motto ‚Wir verändern Chemie! – We transform chemistry‘ und hilft dabei, alle relevanten Akteure zu vernetzen.“ Das ISC 3 ist eine unabhängige Institution, deren Ziel es ist, einen substanziellen Beitrag zur nationalen und weltweiten Chemikalienpolitik zu leisten und die Umsetzung und Weiterentwicklung der nachhaltigen Chemie im Interesse von Mensch, Umwelt sowie einer guten wirtschaftlichen Entwicklung zu fördern. Damit trägt es zugleich dazu bei, die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Unter Trägerschaft der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat das Zentrum bereits in seinem ersten Jahr internationale Anerkennung gefunden. Der Verbrauch von Chemikalien wird weltweit insgesamt weiter steigen. Prognosen gehen davon aus, dass sich der Umsatz der Chemiebranche bis 2030 gegenüber 2015 fast verdoppeln wird. Dabei werden Chemikalien zunehmend in Nicht-⁠ OECD ⁠-Ländern wie Indien, Indonesien, Vietnam und den Philippinen hergestellt und verarbeitet. Die größte Chemienation ist heute das Schwellenland China. Von großer Bedeutung ist unter anderem das Thema Bauchemikalien. Durch das weltweit zu verzeichnende Bevölkerungswachstum und den Trend zur Urbanisierung steigt zugleich der Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur. Damit verbunden ist ein Mehrbedarf an Baumaterialien wie Dämmstoffe, Flammschutz-, Dichtungsmittel und Oberflächenbeschichtungen. Erwartet wird, dass der Weltmarkt für Bauchemikalien bis 2025 um jährlich 9% wächst. Viele der Bauchemikalien werden in unmittelbarer Nähe des Menschen eingesetzt. Um den weltweit wachsenden Bedarf an Baumaterialien ressourceneffizient und schadstoffarm zu decken, bedarf es innovativer Lösungen. Dr. Jutta Klasen, Fachbereichsleiterin für Chemikaliensicherheit im Umweltbundesamt, ermutigt zu grundlegenden Veränderungen: „Die Beispiele aus dem Baubereich zeigen, wie vielfältig die Einsatzbereiche von Chemikalien sind und wie viele Menschen davon betroffen sind. Nachhaltige Lösungen werden wir nur schaffen, wenn alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiten – genau dafür steht das ISC 3 .“ Friedrich Barth, Geschäftsführer des ISC 3 ergänzt: „Wir bringen Firmen der chemischen Industrie enger zusammen mit Akteuren der Bedarfsseite, zum Beispiel aus Automobilindustrie, Bau- oder Agrarwirtschaft. Denn wir sind überzeugt, dass solche Vernetzungen die neuen Lösungen bringen. Also große Firmen, Forschung und Start-up Unternehmen in Partnerschaften mit denjenigen, die die Lösungen brauchen.“ Weil viele der gegenwärtigen globalen Herausforderungen eng mit dem Einsatz von Chemikalien verbunden sind, hat das ISC 3 bereits damit begonnen, mit nachhaltiger Chemie an Schnittstellen zu anderen Umweltthemen wie ⁠ Klimaschutz ⁠, Trinkwasser, Luftverschmutzung und nachhaltigem Transport Lösungen zu erarbeiten.

Use of sex ratio of bream (Abramis brama L.) as an indicator of endocrine effects: Results from the German Environmental Specimen Bank

Teubner, Diana; Tarricone, Kathrin; Veith, Michael; Wagner, Gerhard; Bartel-Steinbach, Martina; Klein, Roland; Körner, Andrea; Quack, Markus; Paulus, Martin Ecological Indicators 11 (2011), 5, 1487-1489 In field monitoring, sex ratio as an endpoint of possible endocrine effects at population level can only be recorded as the deviation from the natural sex ratio. Unfortunately, data on natural sex ratios of many species cannot be used to control for such effects. This also applies to bream (Abramis brama L.), an important fish species in passive biomonitoring. Here we show that in natural bream populations the sex ratio decreases with increasing age. Age class specific correction coefficients were derived to eliminate age-dependency of the sex ratio. doi: 10.1016/j.ecolind.2011.03.007

Internal exposure of young German adults to di(2-propylheptyl) phthalate (DPHP): Trends in 24-h urine samples from the German Environmental Specimen Bank 1999-2017

Schmidtkunz, Christoph; Gries, Wolfgang; Weber, Till; Leng, Gabriele; Kolossa-Gehring, Marike International Journal of Hygiene and Environmental Health (2019), online 14. Februar 2019 Di(2-propylheptyl) phthalate (DPHP) is used as a substitute for high molecular weight phthalates like di(2-ethylhexyl) phthalate (DEHP) which were subjected to authorization under REACh in 2015. An earlier study on the time trend of exposure in human 24-h urine samples from the German Environmental Specimen Bank has revealed that metabolites of DPHP emerged in 2009 and 2012 (Schütze et al., 2015). In order to better assess a potential trend and the present state of exposure to DPHP, we now measured 180 urine samples from the German Environmental Specimen Bank, 60 per year, collected in 2011, 2014 and 2017, randomized and blinded before analysis. Together with the previously analyzed samples, data for a total of 480 samples covering 19 years from 1999 to 2017 was thus generated. We were able to show that DPHP exposure of the studied population, university students from Münster (Northwestern Germany), has remained essentially constant since 2011, after a rapid increase starting around 2009. Even so, urinary metabolite concentrations were always in the low ppb or sub-ppb range, indicating that DPHP exposure of the general population is substantially lower than for other modern plasticizers, and far below levels currently regarded as critical. DPHP is a plasticizer which is mostly used in non-sensitive applications with little probability of close contact to humans. Still, we observed how temporal trends of DPHP exposure largely follow trends of DPHP consumption in the Western European market. Our results hence demonstrate the potential of biomonitoring to sensitively detect the effects of industrial product strategy on the environment, even when biomarkers are present only at trace level. doi: 10.1016/j.ijheh.2018.12.008

Time trend of exposure to the phthalate plasticizer substitute DINCH in Germany from 1999 to 2017: Biomonitoring data on young adults from the Environmental Specimen Bank (ESB)

Kasper-Sonnenberg, Monika; Koch, Holger M.; Apel, Petra; Rüther, Maria; Pälmke, Claudia; Brüning, Thomas; Kolossa-Gehring, Marike International Journal of Hygiene and Environmental Health (2019), online 1. August 2019 DINCH (cyclohexane-1,2-dicarboxylic acid-diisononyl ester) is a phthalate plasticizer substitute introduced into the market in 2002. It is increasingly used especially in the production of toys, food contact materials and medical devices. In this measurement campaign on 24-h urine samples of young adults (20–29 years) from the German Environmental Specimen Bank (ESB) collected in 2010, 2011, 2013, 2015 and 2017 (in total 300 samples, 60 samples/year) we analyzed three specific, oxidized DINCH metabolites (OH-MINCH: cyclohexane-1,2-dicarboxylic acid-mono(hydroxy-isononyl) ester; cx-MINCH: cyclohexane-1,2-dicarboxylic acid-mono(carboxy-isooctyl) ester, oxo-MINCH: cyclohexane-1,2-dicarboxylic acid-mono(oxo-isononyl) ester). We merged these data with earlier data of the ESB from the years 1999-2012 and are now able to report levels and time trends of internal DINCH exposure from 1999 to 2017. After first detections of the major oxidized DINCH metabolite OH-MINCH in 2006 (6.7%) detection rates rapidly increased to 43.3% in 2009, 80% in 2010 and 98.3% in 2011 and 2012. From the year 2013 on we could detect OH-MINCH in every urine sample analyzed. The median concentrations of OH-MINCH rapidly increased from 0.15 μg/L in 2010 to twice the concentration in 2011 (0.31 μg/L) with further increases in 2013 (0.37 μg/L), 2015 (0.59 μg/L) and 2017 (0.70 μg/L). Similar increases, albeit at lower detection rates and concentration levels, could be observed for cx-MINCH and oxo-MINCH. All metabolites strongly correlate with each other. For the ESB study population, DINCH exposures are still far below health based guidance values such as the German Human Biomonitoring Value (HBM-I; 4,500 μg/L for the sum of OH-MINCH and cx-MINCH) or the tolerable daily intake (TDI) of EFSA (1 mg/kg bw/d). The median daily DINCH intake (DI) calculated for 2017 was 0.23 μg/kg bw/d, thus 4,310-times lower than the TDI. The maximum DI calculated for one individual in 2012 (42.60 μg/kg bw/d) was a factor of more than 20 below the TDI. The ongoing increase in DINCH exposure needs to be closely monitored in the future, including populations with potentially higher exposures such as children. This close monitoring will enable timely exposure and risk reduction measures if exposures reached critical levels, or if new toxicological data lead to lower health based guidance values. DINCH belongs to the European Human Biomonitoring Initiative (HBM4EU) priority substances for which policy relevant questions still have to be answered. doi: 10.1016/j.ijheh.2019.07.011

Kenia startet nationales Programm zum Artenschutz für große Raubtiere

Am 17. Februar 2010 startete Kenia erstmalig ein Strategieprogramm zum Artenschutz für große Raubtiere. Darin geht es vor allem um den Schutz von Löwen, Geparden, Leoparden, Hyänen und Wildhunden. Der Lebensraum dieser großen Raubtiere ist durch starkes Bevölkerungswachstum und die Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen stark geschrumpft. Derzeit leben in dem ostafrikanischen Land nur noch etwa 2000 Löwen, vor 50 Jahren waren es 20.000 Tiere. Die Anzahl der Geparden ist im selben Zeitraum von 10.000 Tieren auf 1.160 geschrumpft.

Erste Weltbevölkerungskonferenz in Bukarest

Auf der UNO-Konferenz wird den Regierungen ein Weltbevölkerungsaktionsplan empfohlen, um das Problem des Bevölkerungswachstums besser beurteilen zu können.

Action and perception thresholds of static and ELF magnetic and electric fields and contact currents in humans : Workshop Abstracts ; Federal Office for Radiation Protection, Oberschleißheim/Neuherberg, 26. – 27.10.2016

Seit dem Ausstieg aus der Kernenergie und der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien als Stromquelle wird der Stromnetzausbau bzw. die Umrüstung bestehender Netze in Deutschland weiter vorangetrieben. Diese Entwicklung kann dazu führen, dass die Bevölkerung vermehrt elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt wird. Um die möglichen Auswirkungen genauer zu untersuchen, wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz das Forschungsprogramm „Strahlenschutz beim Stromnetzausbau“ ins Leben gerufen. Ein Forschungsaspekt, der dabei genauer untersucht wird, beschäftigt sich mit Wahrnehmungs- und Wirkungsschwellen niederfrequenter Felder. Als eine der ersten Veranstaltungen im Rahmen dieses Schwerpunktes wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz der internationale Workshop „Action and perception thresholds of static and ELF magnetic and electric fields and contact currents in humans“ organisiert. Felder, wie sie von Starkstromleitungen ausgehen, können unter Umständen wahrgenommen und als unangenehm empfunden werden. Niederfrequente Magnetfelder induzieren im Körper elektrische Ströme, die oberhalb der Grenzwerte zur Reizung von Nerven und Muskeln führen. Statische elektrische Felder können bei hohen Feldstärken direkt wahrgenommen werden. Unter Stromleitungen können sich Metallgegenstände elektrisch aufladen. Bei Berührung durch Personen kann es zu Funkentladungen und Kontaktströmen kommen. In allen genannten Szenarien ist die wissenschaftliche Datenlage bezüglich Schwellenwerte von biologischen Wirkungen und Wahrnehmbarkeit unzureichend und die Alters-und Geschlechtsabhängigkeit weitestgehend unbekannt. Ziel des Workshops war es mit international ausgewiesenen Experten den aktuellen Kenntnisstand der Forschung zusammenzufassen und wissenschaftliche Kenntnislücken zu identifizieren, um darauf aufbauend mögliche Forschungsschwerpunkte zu definieren. Die einzelnen Aspekte wurden in Vorträgen von zwölf eingeladenen Rednern aus sechs Ländern zusammengefasst. Insgesamt haben zwanzig externe Gäste teilgenommen, alles Spezialisten auf den Gebieten der Dosimetrie, Biologie und des Strahlenschutzes. // In Germany, the transition from nuclear to renewable energy sources for power production leads to the expansion of the existing power grid systems and to constructions of several new high voltage AC and DC power lines across the country. This will bring about an increased exposure of the population to static and ELF electric and magnetic fields. Therefore, research activities are planned to follow up the increased exposure and the possible biological effects. The Federal Office for Radiation Protection (BfS) has launched the research programme "Radiation Protection in Power Grid Expansion". One of the research aspects, which will be examined in more detail, deals with the perception and action thresholds of low-frequency fields. One of the first activities within this topic was the international workshop on „Action and perception thresholds of static and ELF magnetic and electric fields and contact currents in humans“, organized by the German Federal Office for Radiation Protection (BfS). Fields such as those emanating from power lines can under some circumstances be perceived and considered unpleasant. Low-frequency magnetic fields induce electric currents in the body that cause nerve and muscle stimulation above the limit values. Static electric fields can be directly perceived at high field strengths. Metal objects can charge themselves electrically under power lines. Contact with persons can then lead to spark discharges and contact currents. In all of these scenarios, the scientific knowledge on threshold values for biological effects and sensations is insufficient and age and gender dependency are largely unknown. The aim of the workshop was to summarize the recent state of scientific knowledge and to identify research gaps. The various aspects of the topic were covered by twelve presentations of invited speakers from six countries. Altogether, twenty external participants, experts in dosimetry, biology and radiation protection, took part at the workshop. On the basis of the results, further research will be initiated.

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