Das Projekt "Der Fluorkreislauf im antarktischen Oekosystem mit besonderer Beruecksichtigung von Krill, Pinguinen und Robben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Meereskunde durchgeführt. In dem inzwischen abgeschlossenen Projekt wurden Art und Umfang der Fluoridanreicherung im antarktischen Krill (1000 ppm/dw) als zentralem Naehrtier der Antarktis und einigen anderen marinen Wirbellosen und davon ausgehend die Toleranzmechanismen fuer F- bei sich teilweise (Weddellrobbe) oder weitgehend (Krabbenfresser, Adeliepinguin) von Krill ernaehrenden hoeheren Wirbeltieren untersucht. Die Untersuchung ergab, dass nicht ausschliesslich Krill und anderen Euphausiiden sondern auch einige andere Wirbellose F- anreichern, dass der Krill bei seinen Wachstumshaeutungen F- aus dem Wasser aufnimmt und in nicht sehr fester Bindung ausschliesslich in seiner Kutikula (2600 ppm) anreichert. Funktion und genaue Bindungsart des F- bleiben weiterhin unbekannt. Die genannten Krillkonsumenten tolerieren die hohen F--Mengen in ihrer Nahrung durch eingeschraenkte Resorption, effektive Exkretion und extreme Speicherung im Skelett (10.000 ppm) bei sehr kurzer biologischer Halbwertszeit (3-4 Wochen). In den Weichgeweben findet weder beim Krill noch bei den Konsumenten eine Anreicherung statt.
Das Projekt "Lebensfaehigkeit von Keimen in der Stalluft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Tiermedizin und Tierhygiene durchgeführt. 1) Physikalische und chemische Eigenschaften einzelner Keimarten im luftgetragenen Zustand in Abhaengigkeit vom gesamten Aerosolhaushalt der Stalluft; 2) Abhaengigkeit dieser Kenngroessen von aeusseren Kenngroessen wie Luftfeuchte, Lufttemperatur, Stallbelueftung und Art der Tierhaltung; 3) Produktions- und Ausscheidemechanismen der Keime und 4) mittlere Verweildauer und mittlere biologische Halbwertzeit der Keime im luftgetragenen Zustand wiederum in Abhaengigkeit von den unter 1-3 genannten Einflussgroessen.
Das Projekt "Untersuchung des Einflusses kleiner Schadstoffmengen und Strahlendosen auf die genetischen Regelprozesse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kernforschungszentrum Karlsruhe GmbH, Institut für Genetik und für Toxikologie von Spaltstoffen durchgeführt. Energiereiche Strahlung und zahlreiche Agentien veraendern oder unterbrechen die genetischen Regelprozesse in Abhaengigkeit von der Dosis, mit dem Risiko der Krebsinduktion oder der Vererbung von Mutationen. Fuer die meisten aktuellen Schadstoffe (z.B. Schwermetalle, Dioxine, Nitrosoverbindungen) und fuer Strahlung ist die Wirkung kleiner Dosen noch weitgehend unverstanden. Die zu diesem Problemkreis durchgefuehrten Untersuchungen beziehen sich auf folgende Fragen: Welchen Einfluss haben Transport, Ablagerung und biologische Halbwertszeit der Aktiniden und anderer Schwermetalle auf zellbiologische Parameter in Leber, Lunge und Knochen, wobei der Mikrodosimetrie als Grundlage der Risikokalkulation besondere Bedeutung zukommt? Welcher Mechanismus liegt der Genaktivierung nach Einwirkung von Strahlung oder chemischen Agentien zugrunde? Welchen Einfluss haben Steroidhormone beim Signaltransfer in der Zelle? Wie und in welchem Ausmass wird ein Schaden an der DNA repariert?
Das Projekt "Verteilungsmuster und Pharmakokinetik von Pentachlorphenol bei Ratten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Organspezifische Anreicherung und biologische Halbwertzeit von Pentachlorphenol. Versuche mit C-14-markiertem PCP an weiblichen und maennlichen Ratten. Organverteilung durch Messung der Einzelorgane im beta-Zaehler. Einmalige und wiederholte Gabe, oral und intraperitoneal. Autoradiographischer Verteilungsnachweis.
Das Projekt "Aufnahmestudien mit Radionukliden an Suess-, Brack- und Seewassserorganismen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Labor für Radioökologie der Gewässer durchgeführt. A) Anreicherungsverfahren, biologische Halbwertszeit und Maximalkonzentrationen im Gesamtorganismus, Organen und vermarktbaren Koerperteilen der Organismen werden fuer die in der Natur vorkommenden und bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie enstehenden Radionuklide bestimmt. B) Aquarienexperimente mit Suess- und Seewasserorganismen und mit den verschiedenen Radionukliden werden im Speziallaboratorium durchgefuehrt.
Das Projekt "Methodenentwicklung zur Radiocarbonanalyse im Spurenbereich zur Quellenidentifizierung von Umweltchemikalien im Boden am Beispiel von Trichloressigsaeure (TCA)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Umweltchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Uebertragung einer von der Arbeitsgruppe von Professor Frank, Lehrstuhl fuer Umweltchemie und Oekotoxikologie der Universitaet Bayreuth, fuer den aquatischen Bereich entwickelten Radiocarbonanalyse zur Quellenidentifizierung von Umweltchemikalien im Spurenbereich auf das terrestrische Kompartiment. Mit Hilfe dieser Methode ist es moeglich, bei in der Umwelt gemessenen Chemikalien festzustellen, ob sie natuerlichen oder anthropogenen Ursprungs sind. Diese Frage ist bei der derzeit vorgenommenen Risikoanalyse von Trichloressigsaeure (TCA) von entscheidender Bedeutung. Wenn das TCA im Boden ein Transformationsprodukt von Perchloraethylen in der Atmosphaere ist, stammt sein Kohlenstoffgehalt aus Erdoelprodukten und sollte wegen der vergleichsweise geringen Halbwertszeit keine C14-Isotope enthalten, waehrend natuerlich gebildetes TCA einen C14-Gehalt wie in biologischem Material aufweisen sollte. Da es sich bei dieser Methode um eine Analytik im Spurenbereich handelt, welche die Extraktion einer ausreichenden Menge an TCA erfordert, sind erhebliche experimentelle Schwierigkeiten zu ueberwinden, bevor die Methode unter den komplexen Bodenbedingungen anwendbar ist. Eine am Beispiel von TCA entwickelte Radiocarbonanalyse fuer den Boden kann problemlos auch fuer die Quellenidentifizierung anderer Schadstoffe eingesetzt werden. Die Methode liesse sich auf zahlreiche andere Fragestellungen anwenden, die von hoher praktischer umweltchemischer und oekotoxikologischer Bedeutung sind. So koennte auf diese Weise elegant und zweifelsfrei die Frage beantwortet werden, ob und in welchem Umfang atmosphaerisches Methylbromid, welches in juengster Zeit als relevant fuer den stratosphaerischen Ozonabbau diskutiert wird, aus industriellen Quellen stammt. In aehnlicher Weise koennte die Frage nach der Herkunft atmosphaerischen Chloroforms beantwortet werden, oder die Entstehung der luftgetragenen Nitrophenole, fuer die sowohl die Entstehung aus Kraftstoffemissionen, als auch die aus natuerlichen Quellen diskutiert wird. In gleicher Weise erhebt sich die Frage, inwieweit die z.Z. in der Umwelt gefundene Trifluoressigsaeure aus anthropogenen Quellen stammt (FCKW-Ersatzstoffe, PTFE-Pyrolyse) oder ob auch biologische Quellen in Frage kommen. Insbesondere koennte diese Methode von Bedeutung sein fuer die Identifizierung der Herkunft von langlebigen, bioakkumulierenden Stoffen (PBT, POP) in emissionsfernen Gebieten.
Das Projekt "Ableitung von Donatorwerten fuer cadmiumbelastete Ackerboeden im Hinblick auf Weizenanbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Organisation und Entscheidung durchgeführt. Die haeufigste Strategie zur Berechnung von Schwellenwerten zum Ausschluss von gesundheitlichen Risiken durch Umweltbelastungen besteht in der Verwendung von Sicherheitsfaktoren. Ausgehend von der Kritik an dem Konzept der Sicherheitsfaktoren, wird als eine Alternative zur Erfassung der verschiedenen Unsicherheiten bei der Risikoabschaetzung und -bewertung die induktiv-stochastische Risikoabschaetzung vorstellt und am Beispiel der Berechnung von Donatorwerten fuer cadmiumbelastete Weizenackerboeden konkretisiert. Auf der Basis eines integrativen Donator-Akzeptor-Modells wird der Transferpfad vom Ackerboden (Donator) ueber den Transfer in die Weizenpflanze und den Konsum von Weizenprodukten zum Menschen (Akzeptor) beschrieben, wobei auch andere umweltbedingte und individuelle (durch Rauchen) Cd-Belastungen beruecksichtigt werden. Ausgehend von der taeglich aufgenommenen Cd-Gesamtmenge wird mittels eines toxikokinetischen Modells die Akkumulation des Cd in der Niere, die das kritische Organ bei chronischer Cd-Belastung ist, beschrieben. Die Verteilungen der Modellparameter zB fuer den Transferfaktor Boden-Pflanze, die Konsummenge von Weizenprodukten und die Eliminationshalbwertszeit fuer Cd sind zum Teil zusammen mit Experten und zum Teil aus Literaturangaben konstruiert worden. Mit Hilfe eines Simulationsprogramms ist dann in Abhaengigkeit von verschiedenen Cd-Konzentrationen in Ackerboeden die Verteilung der Cd-Konzentrationen in der Nierenrinde berechnet worden. Die berechneten Verteilungen erscheinen im Vergleich zu tatsaechlich gemessenen Cd-Konzentrationen im Nierencortex plausibel und auch im Hinblick auf den Einfluss des Rauchens realistisch...
Das Projekt "Vorstudie zur Eliminationshalbwertszeit aus Säugerstudien als neues Maß in der Bioakkumulationsbewertung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein durchgeführt.
Das Projekt "Freilanduntersuchungen und Begasungsexperiment ueber halogenierte Kohlenwasserstoffe und 'neuartige' Waldschaeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Essen, Fachbereich 9 Architektur, Bio- und Geowissenschaften, Institut für Angewandte Botanik durchgeführt. Obwohl verschiedene halogenierte Kohlenwasserstoffe eine hohe Halbwertszeit bis hin zu vielen Jahren haben, ihre Emissionsrate in der Vergangenheit ansteigt und in Zukunft eine weitere Zunahme zu erwarten ist, sie aufgrund lipophiler Eigenschaften in biologischem Material akkumulierbar sind und Folgeprodukte dieser Stoffgruppe phytotoxische Reaktionen unter bestimmten Bedingungen ausloesen koennen, ist noch sehr wenig bekannt ueber - ihr Vorkommen (Akkumulation) in geschaedigten Waldbestaenden, - ihre Wirkungsweise nach Aufnahme durch die Pflanze, - ihre Beteiligung am Zustandekommen der Symptome 'neuartiger' Waldschaeden. Zur Orientierung wird in einem ersten Schritt der Einfluss von Perchloraethylen auf Pigmentstandards in vitro untersucht. Die Ergebnisse dienen als Grundlage fuer folgende Pigmentuntersuchungen an begasten Forstgehoelzen.
REACH-Kandidatenliste hat 174 besonders besorgniserregende Stoffe Der zuständige Ausschuss der Mitgliedstaaten der Europäischen Chemikalienagentur hat einstimmig zwei Vorschlägen von Frankreich und Schweden zur Identifizierung von Bisphenol A (BPA) bzw. Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS) als besonders besorgniserregende Stoffe unter REACH (SVHC) zugestimmt. Mit der Aufnahme von PFHxS umfasst die REACH Kandidatenliste dann 174 Stoffe. BPA steht bereits seit Anfang 2017 nach Artikel 57 (c) REACH Verordnung wegen seiner reproduktionstoxischen Eigenschaften als besonders besorgniserregende Substanz auf der REACH Kandidatenliste. Frankreich hat BPA jetzt zusätzlich aufgrund der endokrinen Wirkungen beim Menschen als besonders besorgniserregenden Stoff nach Artikel 57 (f) der REACH Verordnung vorgeschlagen. Nach Annahme des Vorschlags durch die EU Mitgliedsstaaten, wird der Eintrag zu BPA auf der Kandidatenliste jetzt entsprechend erweitert. Zur vollständigen Erfassung der hormonellen Wirkungen von BPA, erarbeitet das UBA zurzeit einen Vorschlag auf Identifizierung von BPA als SVHC wegen seiner endokrinen Wirkungen in der Umwelt. Die Einreichung des Dossiers bei der Europäischen Chemikalienagentur ist für August 2017 vorgesehen. PFHxS sowie ihre Salze wurden aufgrund ihrer sehr persistenten und sehr bioakkumulierenden Eigenschaften zur Aufnahme auf die Kandidatenliste (nach Artikel 57 e der REACH Verordnung) vorgeschlagen. PFHxS gehört zu der Stoffgruppe der poly- und perfluorierten Chemikalien ( PFC ). Sulfon- und Carbonsäuren der PFC sind generell sehr langlebig, was auf die sehr stabile Bindung zwischen Kohlenstoff und Fluor zurückzuführen ist. PFHxS wird oft als Ersatzstoff für Perfluoroktansulfonsäure ( PFOS ) verwendet, welche durch die Stockholm-Konvention für POPs (persistente organische Schadstoffe) bereits international verboten ist. Bei der Bewertung der Bioakkumulation hat sich die Schwedische Chemikalienagentur vor allem auf die langen Eliminationshalbwertszeiten in Menschen gestützt: für PFHxS sind diese Werte sogar höher als für bereits identifizierte bioakkumulierende PFC (z.B. Perfluoroktansäure - PFOA ). Somit umfasst die REACH Kandidatenliste insgesamt acht perfluorierte Sulfon- und Carbonsäuren (inkl. Salze). Zu den letzteren hat das UBA intensiv beigetragen. Derzeit bewertet das UBA die kurzkettige perfluorierte Carbonsäure Perfluorhexansäure (PFHxA). PFHxA ist wie die anderen PFC extrem persistent und zusätzlich sehr mobil in Boden und Wasser. PFHxA und andere kurzkettige PFC können somit leicht ins Grundwasser gelangen und Rohwasser verunreinigen. Das UBA und die norwegische Umweltbehörde prüfen deshalb, welche regulatorische Maßnahme am besten für ausgewählte kurzkettige PFC (PFHxA und Perfluorbutansulfonsäure) geeignet ist. Ein mögliches Ergebnis dieser Risikomanagementanalysen kann sein, dass diese Stoffe als besonders besorgniserregende Stoffe unter REACH vorgeschlagen werden. Aus der Aufnahme der Stoffe in die REACH Kandidatenliste ergeben sich gesetzliche Pflichten: z.B. müssen Produzenten, Importeure und Händler auf Anfrage von Verbraucherinnen und Verbraucher über den enthaltenen Stoff und den sicheren Umgang mit dem Erzeugnis Auskunft geben (dies gilt ab einer Konzentration eines besonders besorgniserregenden Stoffes von 0,1 Gewichtsprozent im Erzeugnis). Anfragen können Verbraucherinnen und Verbraucher einfach und schnell mit der App Scan4Chem des UBA stellen: Barcode scannen und die automatisch generierte Anfrage abschicken. Das Auskunftsrecht gilt für die meisten Alltagsgegenstände und unabhängig vom Kauf des Produktes.
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