Das Projekt "TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Oldenburg, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Arbeitsgruppe Landschaftsökologie durchgeführt. Mit diesem Forschungsantrag sollen die Voraussetzungen für Biodiversität und Bebauung auf Zeit am Beispiel der Stadtbrachen in Gewerbegebieten geprüft werden. Freiflächen und bauliche Nutzungen werden planerisch als Einheiten in einem raumzeitlichen Wechsel gesehen ('Schutz trotz Nutzung'). Die Zeit der intensiven baulichen Nutzung und die nachfolgende Periode bis zur Umnutzung bestimmt die Lebensdauer der Stadtbrachen. Die Biodiversität der Stadtbrachen hängt von Bodenqualitäten und Störungsfrequenzen ab. Dies wird durch Habitatmodelle von Pflanzen- und Insekteneinzelarten sowie funktionellen Pflanzentypen quantifiziert. Außerdem wird ein Mosaikzyklusmodell zur Analyse der Biodiversität unter verschiedenen raum-zeitlichen Konfigurationen erarbeitet. Dazu kommen architektonische, planungsrechtliche und sozioökonomische Untersuchungen für eine Bebauung auf Zeit. Die wissenschaftlichen Untersuchungen fließen in Modellplanungen ein. Damit soll gezeigt werden, wie die Ergebnisse planerisch umgesetzt werden können. Publikationen, Symposien und Empfehlungen für ein Modellprojekt sollen die Ergebnisse in die Praxis transportieren.