Das Projekt "Biomassepotenziale Rheinisches Revier - Potenziale für eine nachhaltige stoffliche Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Das Rheinische Revier soll im Zuge des Kohleausstiegs zu einer ?Modellregion Bioökonomie? entwickelt werden, so steht
es im Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen (§ 17 Nr. 12, 2020). Damit verbunden wird ein Mehrbedarf an biogenen
Ressourcen sein, der auch kritisch zu bewertende ökologische, ökonomische und soziale Folgen, nicht nur für die Region,
sondern auch global gesehen, haben kann. Aus diesem Grund führt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV, im Folgenden Auftraggeber) das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt ?Biomassepotenziale Rheinisches Revier? durch, das eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Biomassenutzung im Rheinischen Revier liefern soll.
Ziel des Projekts ist die Sicherstellung der nachhaltigen Biomassenutzung bei der Förderung von Forschungs- und Industrievorhaben sowie die Vermeidung von Fehlanreizen durch Entwicklung folgender Instrumente:
- Nachhaltigkeitsindikatoren für ein Monitoring der nachhaltigen stofflichen Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier,
- Bewertungsschema für Politik und Verwaltung, um Förderanträge bewerten und priorisieren zu können,
- Politikempfehlungen für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier.
Projektinhalte und Forschungsfragen
1. Überblick und Einordnung der Nutzungsverfahren
- Welche (bio-)technologischen Verfahren der stofflichen Biomassenutzung gibt es bzw. sind auf das Rheinische Revier übertragbar und welche Verfahren werden bis zum Jahr 2035 Industriereife erlangen?
- Wie nachhaltig sind diese Verfahren?
- In welchen Bereichen ist zukünftig mit einem erhöhten Biomassebedarf zu rechnen?
2. Potenzialberechnung Land- und Ernährungswirtschaft
- Wie viel Biomasse aus der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier steht derzeit sowie in den Jahren 2035 und 2045 für eine stoffliche Nutzung nachhaltig zur Verfügung?
3. Ökonomische Analyse
- Welche Auswirkungen haben veränderte ökonomische Rahmenbedingungen (z. B. Biomasse-Preise, Förderprogramme) auf die Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier?
- Wie sollten Förderprogramme für eine nachhaltige stoffliche Biomassenutzung zur Vermeidung von Fehlanreizen ausgestaltet sein?
Das Projekt "Erstellung eines EDV-gestuetzten Planungsprogramms zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe fuer die Heizenergieversorung von Gewaechshaeusern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Institut für Technik in Gartenbau und Landwirtschaft durchgeführt. Durch die erkennbare Verknappung fossiler Brennstoffe und die aus ihrer Nutzung resultierende Klimagefaehrdung vergroessert sich seit einiger Zeit das Interesse an regenerativen Energiequellen. Wenn dabei die Waermeerzeugung im Vordergrund steht, hat in den noerdlichen Breiten inzwischen die energetische Nutzung von Biomasse die groesste Bedeutung erlangt. Deshalb war es Ziel dieser Arbeit, ein EDV-gestuetztes Planungsprogramm zu erstellen, mit dem eine schnelle Uebersicht ueber vorhandene Planungsalternativen bezueglich der Aufstellung bzw. Erneuerung von Feuerungsanlagen und der Brennstoffbereitstellung moeglich ist. Dabei soll die jeweils gewaehlte Biomassevariante mit der ausschliesslichen Nutzung von Heizoel EL und der von Erdgas in ihren Kosten, ihrer Energiebilanz und den CO2-Emissionen verglichen werden. Das Hauptaugenmerk wird in dieser Arbeit auf die Heizenergieversorgung von Gewaechshaeusern gelegt, da fuer den Gartenbau eine alternative Energiequelle erschlossen werden soll. Eine Anwendung des Programms auf nicht-gartenbauliche Bereiche sollte ebenfalls ermoeglicht werden, so dass insgesamt 14 verschiedene Gebaeudetypen in die Untersuchungen eingeflossen sind. Als Brennstoffe werden verschiedene Reststoffe (Waldrestholz, Industrierestholz, Saegerestholz, Altholz, Reststroh) und gezielt anzubauende Energiepflanzen (Kurzumtriebsholz, Getreideganzpflanzen, Miscanthus) betrachtet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Gegenueberstellung des Heizenergiebedarfs im Gartenbau und den Potentialen an Biobrennstoffen. Diese Groessen wurden auf Landkreisebene ermittelt und dienen zur Abschaetzung der Versorgungsmoeglichkeiten fuer jeden Einzelfall und fuer den Gartenbau insgesamt. Als ein Ergebnis dieser Arbeit entstand das Programm HORTEB ('Horticultural Energy Supply with Biomass'), das in dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel 7.0 mit der Programmiersprache 'Visual Basic fuer Applikationen' geschrieben wurde und ohne besondere EDV-Kenntnisse angewendet werden kann.
Das Projekt "Analyse einer Biomassennutzung in kohlebefeuerten Kraftwerken am Beispiel des Kraftwerks Heilbronn (Studie)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Energie-Versorgung Schwaben AG durchgeführt. Ziel der Studie ist die Ermittlung des Biomassepotentials um das Kohlekraftwerk Heilbronn und die Analyse technischer Massnahmen fuer die Zufeuerung. Folgende Arbeitsschritte werden durchgefuehrt: - Bestimmung des technischen und erschliessbaren Biomassepotentials in Kraftwerksnaehe, - Erarbeitung von Logistikkonzepten fuer die Biomassebereitstellung, - Identifikation und Analyse der notwendigen technischen Massnahmen am Kraftwerksstandort (kraftwerksinterne Brennstoffaufbereitung, Modifikationen am Kessel, Auswirkungen auf die Rauchgasreinigung), - Gesamtenergie und Gesamtemissionsanalyse, - Gesamtkostenanalyse der Strom- und Waermegestehungskosten.
Das Projekt "Umwelt- und sozialvertraegliche Landnutzungsplanung in den semiariden und ariden Gebieten Nordkenyas" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Abteilung Kultur- und Regionalgeographie durchgeführt. Mehrere Diplomarbeiten mit eigenen Fragestellungen; - Entwicklung von methodischen Ansaetzen/Instrumenten zum Umweltmonitoring und zur Vorhersage von Biomasseentwicklungen und von Landnutzungssystemen zur Stabilisierung der Bodenfruchtbarkeit und Nahrungsmittelproduktion.