Das Projekt "Extrem unverschmutzbare biologische Oberflaechen: Charakterisierung und Uebertragung in eine technische Anwendung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Botanisches Institut und Botanischer Garten durchgeführt. Alle Oberflaechen, sowohl kuenstliche als auch natuerliche, sind einer Vielzahl von Verschmutzungen ausgesetzt. Waehrend die meisten Oberflaechen im Laufe der Zeit Schmutz akkumulieren und, im Fall kuenstlicher Oberflaechen, in regelmaessigen Abstaenden gereinigt werden muessen, konnte fuer zahlreiche Pflanzen und Tiere nachgewiesen werden, dass sie sich durch unbenetzbare Oberflaechen gegen das dauerhafte Ablagern von Partikeln schuetzen (Lotus-Effekt). Die Unbenetzbarkeit, hervorgerufen durch ein komplexes Zusammenwirken von Oberflaechenstruktur und -chemie, bewirkt, dass alle partikelfoermigen Ablagerungen durch einen kurzen Regen abgewaschen werden, unabhaengig von ihrer Groesse und chemischen Natur. Diese Eigenschaft soll in dem geplanten Vorhaben an den Extrembeispielen, die die Natur im Laufe der Evolution optimiert hat, detailliert untersucht werden und als Modell fuer eine technische Umsetzung herangezogen werden. Bei einer erfolgreichen Uebertragung des Lotus-Effektes sind selbstreinigende Oberflaechen zu erwarten, die im Bereich der Aussenverkleidung von Gebaeuden oder in Form von Schutzanstrichen zu einer erheblichen Einsparung von Reinigungskosten und -mitteln beitragen, bzw zu einer Verminderung der Umweltbelastung bei der Sanierung derartig behandelter Flaechen fuehren. Erste Vorversuche auf diesem Gebiet haben sehr vielversprechende Ergebnisse geliefert, so dass am Ende des Projektes marktreife Produkte, die den Lotus-Effekt zeigen, erwartet werden koennen.