Das Projekt "Teilvorhaben: Aufklaerung der Bindungsmechanismen zwischen Schwermetallen und Mikroalgen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Getreideverarbeitung GmbH durchgeführt. Mit Schwermetallen kontaminierte Abwaesser stellen ein ernstes oekologisches Problem dar. Die Entsorgung im PPM-Bereich belasteter Abwaesser ueber physikalische und chemische Verfahren erfordert hohe technische und wirtschaftliche Aufwendungen bzw. erzeugt wiederum zu entsorgende Stoffkomplexe. Eine umweltschonende, wirtschaftliche und effektive Abwasserreinigung durch phototrophe Mikroorganismen beruht auf deren Faehigkeit, oekotoxische Schwermetalle aus dem umgebenden Medium effizient zu binden. Die Erforschung der physikochemischen oder biologischen Bindungsmechanismen von Schwermetallen in Mikroalgen sind wissenschaftlich aufzuklaerende Probleme. Bezugsorganismen sind geeignete, massenweise vermehrbare Mikroalgen. Ein wichtiges Ziel ist die Aufklaerung der in die sorptive und metabolische Bioakkumulationskinetik involvierten Faktoren. Im Bearbeitungsverlauf wurde festgestellt, dass devitale Mikro- und Makroalgen im Gegensatz zu den vitalen, zu adaptierenden Mikroalgen, Schwermetallionen sehr viel schneller und ohne Aufwand und Toxizitaetsprobleme fixieren koennen. Auch Abprodukte von verarbeiteten Algen waren zur Schwermetall Biosorption befaehigt. In Sorptionsversuchen mit unterschiedlichen Algenspezies wurden die relevanten Faktoren der Biosorption z.B. pH-Wert, Biomassekonzentration, Partikelgroesse, Metallionenkonzentration, Metallpezies sowie Co-Ionen ermittelt und ihre Abhaengigkeiten zur Sorptionseffizienz bestimmt. Die ermittelten Sorptionsisothermen von Cd, Cu, Zn, Pb weisen steigende Sorptionskapazitaeten und sinkende Sorptionseffizienzen bei steigenden Schwermetall-Initialionenkonzentrationen auf. Neben Modellwaessern wurde auch industrielle Abwaesser sowohl im Labor- als auch im kleintechnischen Massstab durch das Biosorptionsprinzip detoxifiziert. Die beladenen Algenbiomassen lassen sich komplikationslos in Spezialverfahren verbrennen. Bei Regenerierung der Sorbentien ist noch die Frage der wirtschaftlichsten Verwendung/Entsorgung der aufkonzentrierten Metalleluate zu loesen.