Das Projekt "Fertigungsbedingter Material- und Bauteileinfluss auf die Biovertraeglichkeit von Kunststoff in vivo und in vitro" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Medizinische Fakultät, Institut für Pathologie durchgeführt. Der Einsatz von Kunststoff in der medizinischen Prothetik nimmt staendig zu. Teilweise ist der Ersatz zu einer therapeutischen Routinebehandlung geworden, wobei haeufig auf bewaehrte Polymere zurueckgegriffen wird. Andere Materialien haben nur bedingt eine Chance, weil ueber ihre Vertraegl. entweder wenig bekannt oder das Material uber das Entwicklungsstadium nicht hinausgekommen ist. Gleichzeitig nehmen jedoch mit der immer groesser werdenden Zahl von Kunststoffimplantaten die Anforderungen an den Implantatwerkstoff zu. Der vermehrte Einsatz von koerperfremden Materialien deckt bisher nicht erkannte Schwaechen der bewaehrten Materialien auf. Die Situation fordert eine umfassende Beschreibung der Eigenschaften der Materialien, die fuer den Einsatz in der Humanmedizin in Frage kommen. Im Rahmen dieses Teilprojektes sind Polystyrol und Aethylen-Propylen-Copolymer auf ihre Gewebsvertraeglichkeit gewebs- und materialseitig zu untersuchen. Aus dem gut gewebsvertraeglichen Polypropylen ist in Zusammenarbeit mit anderen Teilprojekten ein Bauteil, z.B. ein Knochenimplantat, zu fertigen, zu implantieren und die Fremdkoerperreaktion zu quantifizieren. Parallel zu den Tierversuchen sind die gut gewebsvertraeglichen Materialien in Form von 'grossen' technischen Zugproben in Naehrloesung mit enzymatischen Zusaetzen ueber eine lange Zeit einzulagern und Veraenderungen der physikalischen Parameter zu registrieren. Ziel dieses Vorhabens ist es, fuer diejenigen Kunststoffe, die als Implantatwerkstoff in Frage kommen, beispielhaft einen Standard zu entwickeln, der in Form einer Materialbeschreibung ueber die Biovertraeglichkeit des Kunststoffes umfassend Auskunft gibt.