Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Forschungsdepartment für Pflanzenwissenschaften, Fachgebiet Obstbau durchgeführt. Der Birnenanbau in Deutschland ist durch den Erreger des Birnenverfalls (Pear decline, PD), Candidatus Phytoplasma pyri, bedroht. Die wichtigsten Marktsorten sind anfällig für den Verfall. Ziel des Vorhabens ist es, Birnensorten zu selektieren, die im Feld widerstandsfähig gegen den Erreger des Birnenverfalls sind. Diese sollen der obstbaulichen Praxis möglichst schnell zur Verfügung gestellt werden. In die Züchtungspraxis soll ein einfaches, robustes Selektionssystem auf Birnenverfallsresistenz eingeführt werden, welches aufgrund seiner einfachen Handhabbarkeit langfristig das Screening vorhandener und künftiger Zuchtpopulationen erlaubt.
Das Projekt "Resistenz gegen europaeische Kern- und Steinobstphytoplasmen durch Expression rekombinanter Antikoerper gegen phytoplasmaspezifische Membranproteine" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Apfeltriebsucht, Birnenverfall und europaeische Steinobstvergilbung sind wichtige Krankheiten im Obstbau, die mit den verfuegbaren Moeglichkeiten nicht zufriedenstellend bekaempft werden koennen. In dem Projekt sollen daher durch die Expression rekombinanter, Phytoplasma-spezifischer Antikoerper resistente Pflanzen entwickelt werden. Dabei werden aus Genfragmenten, die fuer die variablen Regionen der leichten und schweren Kette der Immunoglobuline kodieren, Konstrukte fuer die Transformation hergestellt. Die Versuche zur Expression von 'single-chain variable fragment' (scFv) Antikoerper sollen zunaechst mit der Modellpflanze Tabak durchgefuehrt und spaeter auf Obstgehoelze ausgedehnt werden.
Das Projekt "Diagnose von Viruskrankheiten im Rahmen der Anerkennung von Anbaumaterial von Kernobst und Entwicklung von Verfahren zur gesunderhaltung von zertifiziertem Material in Reisermuttergärten und Unterlagenbaumschulen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau durchgeführt. Die Bestände der Reisermuttergärten in Deutschland sind in den letzten Jahren durch bestimmte Virus- bzw. Phytoplasmakrankheiten zunehmend gefährdet. Schwerpunkt einer vorbeugenden Bekämpfung sind die Verwendung von virus- und phytoplasmenfreien Pflanzmaterials und die regelmäßige Überprüfung der Bestände auf mögliche Reinfektionen.
Ziele des Projektes sind:
- das Ausgangsmaterial auf bestimmte Virus- und virusähnliche Krankheiten umfassender, schneller, sicherer und kostengünstiger untersuchen zu können,
- das Risikopotential der Ausbreitung vorhandener bzw. eingeschleppter latenter Infektionsherde im Mutterpflanzenbestand zuverlässiger einzuschätzen,
Vermehrungsbestände durch erprobte Screeningverfahren effizienter und sicherer auf Virusfreiheit zuverlässiger überwachen und gesund erhalten können.
Das Teilprojekt des LTZ umfasst dabei folgende Arbeitsschwerpunkte:
- Ermittlung der Bedeutung einer abiotischen Bodenübertragung latenter Viren (Apple chlorotic leafspot virus, Apple stem grooving virus, Apple stem pitting virus) und des Apfelmosaikvirus
- Ermittlung möglicher Probenahmezeitpunkte und Nachweisgrenzen für ein Kontrollscreening bei Apfel
- Identifizierung von Eintragungsquellen latenter Apfelviren in Reisermuttergärten
- Untersuchung des jahreszeitlichen Verlaufs der Nachweismöglichkeit des Birnenverfalls im Vergleich verschiedener Nachweisverfahren.