Das Projekt "Chemische Ökologie von Schnecken im Litoralbereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Fachbereich Biologie, Sonderforschungsbereich 454 "Bodenseelitoral" durchgeführt. In dem geplanten Vorhaben soll die Rolle von Gastropoden in epilithischen Algengemeinschaften anhand der im Litoral des Bodensees abundantesten Vertreter (Radix peregra / ovata und Bithynia tentaculata) funktionell untersucht werden. 1. In Laborsystemen sollen Futterwahlversuche durchgeführt werden, die die Futterpräferenzen von Radix und Bithynia vergleichend untersuchen. Es soll untersucht werden, ob den Präferenzen ein chemosensorischer Mechanismus zu grunde liegt. Dabei sollen besonders flüchtige organische Kohlenstoffverbindungen (VOCs), wie sie beim Grazen von Algenzellen freigesetzt werden, mit einbezogen werden. Es soll mittels Gaschromatographie und Massenspektrometrie untersucht werden, in wie weit die VOC-Muster spezifisch für Algentaxa sind und somit zur Quantifizierung selektiven Grazings genutzt werden können. Ferner sollen die VOCs als grazerbürtige Herbivoriesignale auf ihre Attraktanswirkung für Gastropoden hin getestet werden. 2. Zur Erfassung von Futterqualitätsparametern werden Wachstumsversuche mit juvenilen Radix und Bithynia unter standardisierten Futterbedingungen durchgeführt. Dabei wird somatisches Wachstum in Abhängigkeit von der Stöchiometrie und der Fettsäurezusammensetzung der Futteralgen verfolgt und die sich daraus ergebenden Hypothesen über Futterqualitätsparameter werden durch Supplementierungsversuche überprüft. Die Versuche sollen zeigen, ob die gefundenen Futterpräferenzen adaptiv sind und das Wahlverhalten der Schnecken somit als optimal foraging zu bewerten ist. 3. Das Nährstoffrecycling durch grazende Schnecken soll in Abhängigkeit von der quantitativen und qualitativen Limitierung der Grazer untersucht werden. Dabei soll erfasst werden, in wie weit die Stöchiometrie der Grazer konstant ist oder ob sie durch endogene Speicherung zur Überkonsumption von Nährstoffen befähigt sind. 4. Darüber hinaus sollen die in der ersten Antragsphase bei Dreissena polymorpha gewonnenen Hinweise darauf, dass die Verfügbarkeit von PUFAs während der Larvalphase sowohl das Wachstum der Larven als auch das der daraus hervorgegangenen Jungmuscheln positiv beeinflusst experimentell durch Supplementierungsversuche überprüft werden. Diese Arbeiten sollen im ersten Jahr des Antragszeitraumes abgeschlossen werden.
Das Projekt "Entwicklungsbiologie und oekologische Ansprueche von Schnecken und Muscheln im Suesswasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Zoologie durchgeführt. a) Reproduktionsbiologie einiger Sphaeriidae ; Vergleichende Beobachtungen zu unterschiedlichen Reproduktionsstrategien aehnlich angepasster Arten. b) Rueckgangsursachen von Unionidae, vor allem Unio crassus und Pseudanodonta complanata in Norddeutschland ; Verluste beim Uebergang vom ektoparasitischen Larvenstadium zum freien Filtrierer. c)Vermeidung von Schnecken- und Muschelwachstum in Betriebswassersystemen ; Entwicklungsbiologie und phasenspezifische Chlorempfindlichkeit bei Bithynia tentaculata und Corbicula fluminea.