Das Projekt "Untersuchungen ueber die Problematik der Blaehschlammbildung in Klaeranlagen und Versuchsansaetze fuer deren Bekaempfung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Fachbereich Humanmedizin, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Institut für Hygiene und Umweltmedizin durchgeführt. Untersuchungen in den Klaerwerken Berlin-Marienfelde (completely mixed) und -Ruhleben (plug flow), wo chem. u. physik. sowie prozessbedingte Parameter und das Auftreten von fadenfoermigen Bakterien erfasst wurden, zeigen, dass die Einflussfaktoren zu vielfaeltig sind, um gezielte Aussagen ueber das Wachstum der o.a. Bakterien in vivo machen zu koennen. In der Klaeranlage Marienfelde ergaben sich zwischen Schlammindex (ISV) u. Schlammbelastung (BTS) bzw. Wassertemperatur Korrelationskoeffizienten von - 0,6 bzw. 0,7. Die Ergebn. der Untersuchungen zeigen ausserdem, dass das System Klaeranlage zu komplex ist, um eindeutige Aussagen ueber spezif. Bekaempfungsmassnahmen einzelner fadenfoermiger Bakterien treffen zu koennen. Sie gestatten aber Rueckschluesse auf besondere Naehrstoffbeduerfnisse und Umweltbedingungen des jeweiligen Bakteriums, die wiederum, mit den entsprechenden Isolierungstechniken, fuer die Isolierung u. Kultivierung dieser Bakterien von Vorteil sind. Mit diesen Voraussetzungen konnten zahlreiche Bakterien aus den Gruppen Leucothrix spec./Thiothrix spec./Eikelboom's Typ 021 N, Sphaerotilus spec./Haliscomenobacter spec./Eikelboom's Typ 1701, Nocardioforme, Bacillus spec. und 'rosa' Kolonien isoliert, morphologisch u. physiologisch charakterisiert u. so taxonomisch besser eingeordnet werden. Untersuchungen zur Physiologie der Isolate, wie Substratspektrum, Wachstumsverhalten unter bestimmten Bedingungen u. Enzymspektrum zeigen, dass die Physiologie von Bakterien aus natuerlichen Standorten hohe Anforderungen an die Kultivierung in vitro stellen u. lieferten die Grundlage fuer die Durchfuehrung von Wachstumsversuchen in statischer Kultur. ...