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Quantifizierung der Sterblichkeit von Aalen in deutschen Binnengewässern

Das Projekt "Quantifizierung der Sterblichkeit von Aalen in deutschen Binnengewässern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Das Ziel des Vorhabens besteht in der Erarbeitung einer wissenschaftlichen Grundlage für die Quantifizierung von Sterblichkeiten und die Modellierung der Populationsdynamik des Europäischen Aals in Binnengewässern Norddeutschlands. Die Arbeitsplanung umfasst Quantifizierungen der Parameter Aalaufstieg, Besatzmengen, Wachstum, verschiedene Sterblichkeiten sowie Blankaalabwanderung durch Erhebungen in der Havel (Einzugsgebiet Elbe) in einem Zeitraum von 3 Jahren. Mit den Parametern wird ein Bestandsmodell für den Aal in der Havel erstellt. Abschließend erfolgt anhand des Modells eine Prüfung von Szenarien zur Erreichung einer Zielgröße der Blankaalabwanderung. Im Rahmen einer Kooperationsgemeinschaft mit dem IFM GEOMAR Kiel wird ein inhaltlich und methodisch abgestimmtes Vorhaben für das Einzugsgebiet der Schwentine (Ostsee) beantragt. Die Ergebnisse der Arbeiten sollen die Ableitung von geeigneten Maßnahmen zur Wiederauffüllung des Bestandes des Europäischen Aals und zur Erstellung von Bewirtschaftungsplänen für die untersuchten Flussgebietseinheiten unterstützen. Gleichzeitig stehen die Ergebnisse für eine Übertragung und Verwertung in anderen Flussgebietseinheiten zur Verfügung.

Wissenschaftliche Begleitung des Projektes 'Laicherbestandserhöhung beim Europäischen Aal im Einzugsgebiet der Elbe' im Land Berlin 2015

Das Projekt "Wissenschaftliche Begleitung des Projektes 'Laicherbestandserhöhung beim Europäischen Aal im Einzugsgebiet der Elbe' im Land Berlin 2015" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung von Besatzmaßnahmen waren Stichproben des Besatzmaterials zu untersuchen und auf dieser Basis eine Einschätzung ihrer Qualität vorzunehmen. Darüber hinaus sollten die 2013 begonnenen telemetrischen Untersuchungen zu den bevorzugten Wanderwegen und -zeiten sowie den Abwanderungsgeschwindigkeiten von Blankaalen aus Berliner Gewässern fortgesetzt werden. Material und Methoden: Von insgesamt 203 Aalen aus zwei Besatzlieferungen wurden allgemeine morphometrische Daten erhoben, eine makroskopische Untersuchung der Körperoberfläche und der inneren Organe auf pathologische Veränderungen und Parasitierung vorgenommen und die Kondition der Fische durch Bestimmung der Bruttoenergie beurteilt. Im Zeitraum Oktober 2013 - Oktober 2014 wurden insgesamt 65 Blankaale mit zwei verschiedenen Typen von akustischen Sendern der Firma VEMCO ausgestattet und wieder ausgesetzt. Zur Lokalisation der Aale wurden neun Empfangsstationen mit insgesamt 21 automatischen Empfängern betrieben und in regelmäßigen Abständen ausgelesen. Ergebnisse: Die durchgeführten Laboruntersuchungen bestätigten den bereits visuell gewonnenen Eindruck einer insgesamt sehr guten Qualität des Aalbesatzmaterials. Molekulargenetische Untersuchungen an 20 Tieren belegten, dass es sich bei den besetzten Fischen um den Europäischen Aal (A. anguilla) handelte. Eine makroskopisch erkennbare Differenzierung der Gonaden hatte bei den durchschnittlich 9,0 cm langen und 1,1 g schweren Besatzaalen noch nicht eingesetzt. Die Kondition der besetzten Aale war anhand des Bruttoenergiegehaltes (Mittel 7,2 MJ/kg) und des eingelagerten Eingeweidefettes als durchschnittlich einzuschätzen. Erstmals seit Jahren konnte bei den untersuchten Besatzaalen weder ein Befall mit dem Nematoden A. crassus noch eine diesbezügliche Schädigung der Schwimmblasen festgestellt werden. 40 % der mit Sendern ausgestatteten Blankaale wurde nach dem Aussetzen an mindestens einer Telemetriestation registriert. Allerdings zeigten nur etwa 17 % dieser Aale eine kontinuierlich stromab gerichtete Wanderung ('Migranten'). Einer dieser Aale wanderte aus dem Dahme/Spree-Gebiet über den Teltowkanal in die Unterhavel, alle anderen folgten dem natürlichen Lauf von Spree bzw. Havel. Jeweils etwa 25 % der Migranten nahmen ihre Wanderungsaktivität sofort nach der Ausstattung mit dem Sender (Typ 1), nach 6 Monaten (Typ 2) oder sogar erst nach 12 - 18 Monaten (Typ 3) wieder auf. Dies deckt sich mit den Ergebnissen früherer Untersuchungen im Elbe/Havel-Gebiet, nach denen in der Ober- und Unterhavel Blankaale aller drei Migrationstypen vertreten sind.

Quantifizierung der Sterblichkeit von Aalen in deutschen Binnengewässern

Das Projekt "Quantifizierung der Sterblichkeit von Aalen in deutschen Binnengewässern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), Forschungsbereich 3: Marine Ökologie durchgeführt. Im Projekt 'Quantifizierung der Sterblichkeit von Aalen in deutschen Binnengewässern' sollten durch die Erfassung der Bestandsdynamik des Europäischen Aals in einem abgeschlossenen Modell-Gewässersystem letztlich Entscheidungsgrundlagen für die Umsetzung der Verordnung (EG) Nr. 1100/2007 des Rates zur Wiederauffüllung des Bestandes des Europäischen Aals erarbeitet werden. Über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren wurde die Gesamtzahl abwandernder Blankaale aus der Schwentine bestmöglich erfasst und deren Gesundheitszustand und Wanderverhalten untersucht. Zusätzlich wurden Daten zum Fischereiertrag und zu Besatzmengen für den Zeitraum seit 1993 erhoben und ausgewertet sowie eine Abschätzung der jährlichen Kormoran-Prädation seit 2000 durchgeführt. Der Vergleich von beobachteter und modellierter Blankaalabwanderung sollte Aufschluss über die Praxistauglichkeit des Deutschen Aalbestandsmodells (GEM II) liefern, auf dem zwar sieben der neun deutschen Aalbewirtschaftungspläne beruhen, dessen Validierung durch Feldversuche bisher aber nicht erfolgte. Die tatsächlich beobachtete jährliche Blankaalabwanderung pro Hektar lag signifikant unter den zu erwartenden Werten für die Flussgebietseinheit Schlei/Trave. Die jährliche dokumentierte Blankaalentnahme durch die Berufs- und Freizeitfischerei im Schwentine-System betrug ein Mehrfaches der Blankaalabwanderung. Es wurde außerdem beobachtet, dass 32,2Prozent aller abwandernden Blankaale am Fischabweiser des WKW Raisdorf 2 verendeten, obwohl eine Fischtreppe mit Aalabstiegsrohr installiert war. Dadurch wurde die Anzahl der Tiere, die das Gewässer potentiell erfolgreich verlassen könnten weiter reduziert. Ausmaß und Zeitpunkt der jährlichen Blankaalabwanderung variierte stark. Offenbar wurde der Beginn der herbstlichen Hauptabwanderung vor allem durch Schüttung und Temperatur beeinflusst. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein durchgängiges Monitoring dieser Umweltparameter dazu genutzt werden kann, Abwanderungsereignisse besser vorherzusagen und damit anthropogene Einflüsse während der Blankaalabwanderung zu minimieren. Die hier vorgelegten Ergebnisse zeigen außerdem, dass die Verwendung des GEM II dazu geeignet ist, die Blankaalabwanderung aus einem Binnengewässer abzuschätzen. Allerdings sind für eine realitätsnahe Modellierung sorgfältig zu erhebende gewässerspezifische Eingangsparameter erforderlich. Die Modellierung verschiedener Management-Szenarien zeigt, dass insbesondere eine Reduktion der Fischerei eine substantielle Erhöhung der Aalabwanderung zur Folge hätte. Allerdings wäre eine Abwanderung von 40Prozent gemessen an pristinen Bedingungen und damit die Erfüllung der EU-Management-Vorgaben nur durch ein komplettes Fangverbot und eine massive Erhöhung der Besatzaktivitäten zu erreichen. usw.

Erstellung des Umsetzungsberichtes 2015 zu den Aalbewirtschaftungsplänen der deutschen Länder

Das Projekt "Erstellung des Umsetzungsberichtes 2015 zu den Aalbewirtschaftungsplänen der deutschen Länder" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Entsprechend der EU-Aalverordnung (EG) Nr. 1100/2007 wurden im Jahr 2008 Aalmanagementpläne für alle neun deutschen Aaleinzugsgebiete bei der EU-Kommission eingereicht. In dreijährigem Turnus ist bis zum 30.06.2015 ein weiterer Umsetzungsbericht vorzulegen, der u. a. eine bestmögliche Schätzung der aktuell abwandernden Blankaalmenge im Vergleich zum Referenzzustand, eine Quantifizierung der wirkenden Mortalitätsfaktoren sowie Aussagen zum Stand der Umsetzung und der Effektivität der ergriffenen Managementmaßnahmen umfassen soll. Material und Methoden: Die Kalkulation der abwandernden Blankaalmenge im aktuellen Zustand (Bcurrent) und im Referenzzustand (B0) sowie die Abschätzung des Einflusses verschiedener Sterblichkeitsfaktoren erfolgt separat für jedes Flusseinzugsgebiet mit Hilfe des deutschen Aalbestandsmodells (GEM). Erstmals werden alle deutschen Aaleinzugsgebiete dieses Aalbestandsmodell verwenden. Die Datenbasis für die einzelnen Bestandsmodelle bilden dabei Datenerhebungen in den betreffenden Bundesländern sowie wissenschaftliche Untersuchungsprogramme der letzten zehn Jahre. Im Umsetzungsbericht werden die Ergebnisse zusammengefasst dargestellt. Ergebnisse: Das im Berichtsjahr 2012 verwendete GEM wurde grundlegend weiterentwickelt. Mit der dritten Modellgeneration (GEM III) liegt nunmehr erstmals ein Aalbestandsmodell vor, mit dem die erheblichen geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Aalen z. B. im Hinblick auf Wachstum, Einfluss von Mortalitätsfaktoren und Überlebensrate berücksichtigt werden können. Erste Modellierungsergebnisse sowie Informationen zum Stand der Umsetzung der Managementmaßnahmen liegen aus allen Flusseinzugsgebieten vor. Derzeit erfolgt die Auswertung und Zusammenfassung der Informationen und Daten sowie die Erstellung eines Berichtsentwurfs zur Beratung durch die Fischereibehörden der Bundesländer.

Entwicklung eines Frühwarnsystems zur Vorhersage von Aalabwanderungszeiträumen

Das Projekt "Entwicklung eines Frühwarnsystems zur Vorhersage von Aalabwanderungszeiträumen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Trier, Fachbereich VI Raum- und Umweltwissenschaften, Fach Hydrologie durchgeführt. Zur Vermeidung von Fischereischäden, die durch die Turbinenpassage abwandernder Aale verursacht werden, sollen die Abwanderungszeiten der Blankaale durch ein Modell vorhergesagt werden. Dieses Modell wird an Hand bekannter abiotischer Faktoren erstellt. Zur Optimierung des Modells werden von einer Fischereiplattform regelmäßige Aalfänge durchgeführt und diese Werte mit den modellierten verglichen.

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