Das Projekt "Grundlagen zur nachhaltigen Entwicklung von Oekosystemen bei veraenderter Umwelt - Teilprojekt A3: Einfluss der Blattfeuchte auf die Depositionsgeschwindigkeit wasserloeslicher Gase" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER), Abteilung Mikrometeorologie durchgeführt. Die trockene Deposition atmosphaerischer Spurenstoffe stellt eine signifikante Quelle von Schad- und Naehrstoffen in Oekosystemen dar. Praezise quantitative Angaben ueber die Menge an deponiertem Material (z.B. Schwefel, Stickstoff) ueber einen laengeren Zeitraum (z.B. ein Jahr) sind mit realisierbarem Aufwand nicht zu erhalten. Ursache dafuer sind u.a. Probleme bei der Beschreibung der fuer die trockene Deposition verantwortlichen mikrometeorologischen Prozesse, speziell im gegliederten Gelaende, wie es die Untersuchungsflaechen des BITOEK sind. Die Studie untersucht einen Teilprozess der trockenen Deposition, naemlich die Deposition von Spurengasen auf befeuchtete Blattoberflaechen. Da der Oberflaechenwiderstand ein besonders sensitiver Parameter bei der Bestimmung der trockenen Deposition ist, soll in dieser Studie der Einfluss der Blattfeuchte auf den Oberflaechenwiderstand theoretisch und experimentell untersucht werden. Die Studie umfasst Messungen am Untersuchungsstandort Waldstein des BITOEK und Interpretation der Ergebnisse mit unterschiedlichen Methoden. Neben mikrometeorologischen und pflanzenoekologischen Untersuchungsmethoden kommen Blattfeuchtesensoren zum Einsatz. Ziel ist es, die Bedeutung der Blattfeuchte beim Austausch von Spurengasen zwischen Vegetation und Atmosphaere in Abhaengigkeit von mikrometeorologischen und pflanzenoekologischen Faktoren zu definieren und Blattfeuchte in einer moeglichst allgemeingueltigen Form als Parameter fuer die Modellierung der Deposition von Spurengasen zu definieren. Fuer die Anwendung der Inferentialmethode, die in weiten Bereichen der meteorologischen und Oekosystemforschung zum Einsatz kommt, besteht dringender Bedarf nach einer solchen Parametrisierungsmoeglichkeit. Zwischenbericht 1999: In diesem Projekt wird die Hypothese verfolgt, dass die Anwesenheit von Wasserfilmen auf Blattoberflaechen ('Blattfeuchte') einen Einfluss auf die Depositionsgeschwindigkeit wasserloeslicher Gase nimmt. Zunaechst wurde die Blattfeuchte als zwar relatives, aber doch experimentell bestimmbares Mass in die Freilanduntersuchungen des BITOEK mit aufgenommen. Ein Teil der Untersuchungen besteht darin, die Blattfeuchte als Parameter in die experimentelle Oekosystemforschung, insbesondere die Modellierung des Austauschs zwischen Atmosphaere und Vegetation, quantitativ einzufuehren und seine Bedeutung und seinen Wert zu definieren. Die Blattfeuchte wurde im Jahr 1998 an drei unterschiedlichen Standorten gemessen und wird im Kontext von meteorologischen Analysen vorgestellt und interpretiert. In weiteren Schritten wird an diesen Standorten (mit Schwerpunkt an den BITOEK-Flaechen am Waldstein) die Deposition unterschiedlicher Spurengase gemessen und der Einfluss der Blattfeuchte auf die Depositionsgeschwindigkeiten analysiert...