API src

Found 1 results.

Bestimmung der Deposition gasfoermiger und partikelgebundener S- und N-Verbindungen im Einzugsgebiet des Lehstenbaches

Das Projekt "Bestimmung der Deposition gasfoermiger und partikelgebundener S- und N-Verbindungen im Einzugsgebiet des Lehstenbaches" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER), Abteilung Mikrometeorologie durchgeführt. Der atmosphaerische Eintrag von Schwefel und Stickstoff hat einen entscheidenden Einfluss auf den Zustand und die Entwicklungsmoeglichkeiten der Oekosysteme. In der Atmosphaere kommen S und N in unterschiedlichen Oxidationsstufen vor. Dies fuehrt zu unterschiedlichen Reaktivitaeten und Transporteigenschaften der einzelnen Spezies. Zudem ist das Gelaende im Fichtelgebirge sehr heterogen, was es zu einem schwierigen Untersuchungsobjekt aus mikrometeorologischer Sicht macht. Wir praesentieren meteorologische und luftchemische (SO2, NOx, O3, NH3) Ergebnisse der BITOeK-Untersuchungsstation 'Waldstein' im Fichtelgebirge. Gasfoermiges Ammoniak (NH3) zeigt einen ausgepraegten Tagesverlauf mit Minima waehrend der Naechte. Die Ursache fuer dieses Verhalten liegt wahrscheinlich im Tagesgang der relativen Luftfeuchte begruendet, der zu signifikanten Verschiebungen des Gleichgewichts zwischen gasfoermigem NH3 einerseits und partikulaerem Ammonium (NHhoch4+) andererseits fuehrt. Tagsueber, bei hoeheren NH3-Konzentrationen, ist aufgrund der besser ausgebildeten atmosphaerischen Turbulenz auch die Depositionsgeschwindigkeit erhoeht. Dies fuehrt zu sehr deutlich ausgepraegten Tagesgaengen des Depositionsflusses mit Maxima waehrend der fruehen Nachmittagsstunden. Durch den hohen Akkomodationskoeffizienten des NH3 auf Pflanzenoberflaechen und durch die gute Wasserloeslichkeit des NH3 ist der abgeschaetzte Depositionsfluss etwa genauso hoch wie derjenige der Stickoxide (NOx), obwohl letztere in etwa sechsfach hoeheren Konzentrationen vorliegen. Zudem wird reduzierter Stickstoff auch in Form von partikulaerem NHhoch4+ deponiert. Die relativen Beitraege der stomataeren Aufnahme und der kutikulaeren Adsorption zur Gesamtdeposition reduzierten Stickstoffs bleiben bislang ungeklaert. Laborversuche mit markiertem 15N deuten darauf hin, dass die stomataere Aufnahme ueberwiegt. Andererseits deuten die Ergebnisse eines einfachen Inferentialmodells, das ua mit Hilfe der gemessenen Blattfeuchtedaten parameterisiert wurde, darauf hin, dass die kutikulaere Adsorption von groesserer Bedeutung ist. Dieses Feld bedarf weiterer intensiver Untersuchungen. In jedem Fall scheint die Deposition von NH3 ein bedeutender oekologischer Faktor in der N-Bilanz unserer Waelder zu sein.

1