Das Projekt "Einfluss neuer Ottokraftstoffe auf die Alterung von Schmierstoffen und die resultierenden tribologischen Eigenschaften von Motorkomponenten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren durchgeführt. Ergänzend zu den mineralischen werden alternative Kraftstoffe, wie z.B. Bioethanol (aus Zellulose) und Biomethanol (aus Synthesegas über den Pfad der Biomassevergasung oder Umwandlung von Biomethan) im Ottokraftstoffbereich an Bedeutung gewinnen. Ziel des Projekts ist die erstmalige systematische Analyse und detaillierte Bewertung der Auswirkungen von Bio-Alkoholkraftstoff-Blends (Bio-Methanol bzw. -Ethanol) auf das Schmierungssystem eines Otto-DI-Pkw-Motors, der in seiner Ausführung den aktuellen Abgasemissionsnormen entspricht. Neben ihrer Nachhaltigkeit und den o.g. Klima- und Umweltschutzbelangen (CO2-Neutralität, Biologische Abbaubarkeit, Schwefel- und Aromatenfreiheit, keine PAK-Emissionen), weisen Methanol und Ethanol wesentliche Vorteile bei der motorischen Verbrennung gegenüber fossilen Ottokraftstoffen auf, wie höhere Klopffestigkeit (ROZ größer als 100; höhere Motorleistung!), geringere CO-Emissionen (durch Sauerstoffgehalt in der Molekülstruktur), geringere NOX-Emissionen (hohe Verdampfungsenthalpie senkt die Spitzentemperatur im Brennraum), rußfreie Verbrennung und keine PAK-Emissionen. Gleichzeitig stärkt die Produktion von Bioethanol die deutsche Landwirtschaft und schafft zusätzliche Arbeitskräfte. Auf Basis der eingangs beschriebenen Sachverhalte soll eine wissenschaftlich fundierte Beurteilung des Einflusses von Bio-Ethanol- und Bio-Methanol-Mischkraftstoffen auf das Blow-by-Gas und das Motorenschmieröl auf Basis von Messungen an Motoren vorgenommen werden. Zur Umsetzung wird ein Forschungsmotor eingesetzt an dem Blow-by-Gas an verschiedenen Orten entnommen, gesammelt und untersucht werden kann. Für diese Untersuchungen der Blow-by-Gase werden neue Analyseverfahren entwickelt. Neben den Kurzeittest finden drei Dauerläufe zur direkten Ermittlung des Einflusses der Kraftstoffblends auf das Motorschmieröl und den Motorenverschleiß statt. An den so gealterten Motorenschmierölen werden unterschiedliche Schmieröltestverfahren erprobt.
Das Projekt "Dynamische Messung der Zylinderdeformation von Verbrennungsmotoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Fachbereich Maschinenbau, Institut für Technische Verbrennung (ITV) durchgeführt. Im Motorenbau sind im Hinblick auf das Betriebsverhalten moeglichst kreisrunde Zylinderrohre erwuenscht. Abweichungen von der idealen Kreisform fuehren aufgrund des beschraenkten Formfuellungsvermoegen der Kolbenringe zu erhoehtem Oelverbrauch und somit zu erhoehten Partikel- und Kohlenwasserstoffemessionen. Eine Verstaerkung der Kolbenringvorspannung senkt zwar den Oelverbrauch, steigert aber gleichzeitig den Treibstoffverbrauch durch vermehrte Reibung. Der Erfolg konstruktiver, auf statischen Messverfahren beruhender, Massnahmen zur Senkung des Zylinderverzuges ist allerdings im Hinblick auf die stark unterschiedliche Erwaermung der am Verzug beteiligten Motorbauteile sowie der dynamischen Gaskraefte fraglich. Aus diesem Grund wurde am Institut fuer Verbrennungskraftmaschinen der Universitaet Hannover ein Messverfahren entwickelt das Messungen der Zylinderform im gefeuerten Betrieb ermoeglicht. Das Messsystem wird eingesetzt um die Auswirkungen konstruktiver Massnahmen am Motorgehaeuse zu erfassen. Dadurch ist ein Abschaetzung der Brauchbarkeit einer Gehaeusevariante insbesondere hinsichtlich des Oelverbrauchs und Verschleiss moeglich.