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Mineralumwandlung und -zerstoerung infolge Versauerung in Waldstandorten des Schwarzwaldes

Das Projekt "Mineralumwandlung und -zerstoerung infolge Versauerung in Waldstandorten des Schwarzwaldes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät III Agrarwissenschaften I, Institut für Bodenkunde und Standortslehre durchgeführt. In den vergangenen 20 Jahren wurde in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen Industrielaendern grossflaechig nach den Ursachen der Waldschaeden gesucht. Anthropogene Eintraege an Saeuren und Saeurebildnern werden als wesentliche Faktoren im Ursachenkomplex betrachtet. Wie vergleichende pH-Messungen zeigten, ist es in den letzten Jahren durch saeurebildende Emissionen und daraus resultierende Saeuredepositionen zu einer deutlichen Versauerung schwach gepufferter Boeden um bis zu zwei pH-Einheiten gekommen. Die Hauptursache der Boden- und der Gewaessserversauerung sind die Mineralsaeuren HNO3 bzw. H2SO4 aus der Atmosphaere, wobei die Versauerung zu Veraenderungen des chemischen Bodenzustands fuehrt. Es wird unter anderem angenommen, dass die primaeren Silikate unter extrem saurem Bodenmileu schneller verwittern, wobei K- und Na-Gesamtgehalte der einzelnen Korngroessenfraktionen zurueckgehen. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde am Beispiel der ARINUS-Standorte am Schluchsee und bei Villingen (vgl. 'ARINUS-Projekt' PEF 1 86 012, 1 90 006 und 1 93 O15) untersucht, in welcher Form und mit welcher Intensitaet Mineralverwitterung im Oberboden ablaeuft und inwieweit Kompensationsmassnahmen diesen Prozess aufhalten koennen. Dabei wurde geprueft, inwieweit durch die Saeureeintraege die Silikate und Glimmer verwittert, veraendert bzw. zerstoert werden. Untersucht wurden Feldspaete, Glimmer, Tonminerale, Oxide und Schwerminerale. Um die Verwitterung, Mineralneubildung, -umwandlung und -zerstoerung sowie die qualitativen und quantitativen Auswirkungen anthropogener Saeureeintraege zu klaeren, wurden geochemische, mikromorphologische, roentgenographische, raster- und transmissionselektronenmikroskopische Methoden eingesetzt. Es konnte gezeigt werden, dass zwischen der Verwitterung, Mineralneubildung und -umwandlung und der Versauerung im Oberboden ein direkter Zusammenhang besteht. Der Vergleich des aktuellen Zustands eines Bodenprofils mit 23 Jahre alten Archivproben desselben Profils erbrachte deutliche Veraenderungen des Elementgehalts im Oberboden, vor allem beim Kalium.

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