Die Erarbeitung kleinmaßstäbiger Bodenübersichtskarten der Maßstäbe 1:200.000 bis 1:5.000.000 erfolgt in der Regel aus groß- oder mittelmaßstäbigen Bodenkarten durch Zusammenfassung der dort dargestellten Bodeneinheiten. Um dabei auch überregional ein vergleichbares Vorgehen zu sichern, ist eine einheitliche pedoregionale Gliederung erforderlich. In dem vorliegenden Datensatz wird das oberste Niveau der Bodenkartierung in Deutschland in 12 Bodenregionen dargestellt und inhaltlich in deutscher und englischer Sprache beschrieben. Diese neue Karte der Bodenregionen ist das Ergebnis einer inhaltlichen und räumlichen Zusammenfassung der Legendeneinheiten der Bodengroßlandschaften von Deutschland im Maßstab 1:5.000.000, Version 4.0. Nähere Informationen zu den Bodenregionen und Bodengroßlandschaften der Bundesrepublik Deutschland sind der Bodenkundlichen Kartieranleitung (KA5), Kapitel 6.5 ab Seite 335 zu entnehmen.
Der Datensatz beinhaltet naturräumliche Landschaften, die nach der Verbreitung der Böden abgegrenzt sind. Als Grundlage dafür diente die Übersichtskarte der Böden Sachsen-Anhalts 1:200.000. Die Gliederung der Bodenlandschaften folgt den länderübergreifenden Abstimmungen in Deutschland, die in der "Bodenkundlichen Kartieranleitung" (5. Aufl. 2005) ausgeführt sind. Die Bodenlandschaften sind hierarchisch gegliedert. Die Gliederung erlaubt es, unterschiedliche Faktorenkomplexe der Bodenentwicklung zu filtern und auf Karten darzustellen sowie ihre Anwendung in unterschiedlichen Maßstäben: 1. Bodenregionen sind überregionale Bereiche gleicher oder ähnlicher geologischer Entwicklung. Sie sind nach der Verbreitung der an der Oberfläche liegenden quartären Sedimente abgegrenzt (erste Stelle im Zahlencode der Bodenlandschaften). 2. Bodengroßlandschaften sind Landschaftsbereiche mit gleichartigem Aufbau des Schichtprofiles, in dem sich die Bodenhorizonte gebildet haben (zweite Stelle im Zahlencode der Bodenlandschaften). Die Bodengroßlandschaften werden nach der Art der anstehenden Locker- oder Festgesteine unterschieden und unterteilen die Bodenregionen. 3. Bodenlandschaftsgruppen kennzeichnen in einigen Bodengroßlandschaften das Verbreitungsgebiet typischer, großflächig vorkommender Bodenformen (dritte Stelle im vierstelligen Zahlencode der Bodenlandschaften). 4. Bodenlandschaften sind lokale Landschaftseinheiten, in denen die Gesamtheit der bodenbildenden Faktoren in gleicher oder ähnlicher Weise wirkt (letzte Stelle im Zahlencode der Bodenlandschaften). Sie werden in Teillandschaften weiter gegliedert. Die Bodenregionen und -großlandschaften sind für die Bundesrepublik Deutschland in der Bodenkundlichen Kartieranleitung (2005) abgestimmt. Nach ihnen sind die Bodenübersichtskarten im Maßstab 1 : 200 000 der BRD gegliedert. Mit dieser Gliederung sind Landschaftsräume gekennzeichnet, die über gleichartige natürliche Eigenschaften verfügen und für die gleiche oder ähnliche Schutz- und Nutzungsbedingungen gelten.
Das Projekt "Bodenuebersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1 : 1 000 000; Karte mit Erlaeuterungen, Textlegende und Leitprofilen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe durchgeführt. Auf der Grundlage veroeffentlichter Bodenkarten der ehemaligen DDR und der alten Laender der Bundesrepublik Deutschland wurde eine erste gesamtdeutsche Bodenuebersichtskarte im Massstab 1 : 1 000 000 (BUeK 1000) erarbeitet. Zunaechst war es erforderlich, eine Anpassung der Boden- und Substratsystematiken aus Ost- und Westdeutschland vorzunehmen sowie ein einheitliches Prinzip der Beschreibung der Bodeneinheiten zu entwickeln. Danach entstand eine weitgehend homogene Karte, die eine gleichwertige Beurteilung der Boeden in Deutschland erlaubt. Die Karte weist 72 fortlaufend numerierte Bodeneinheiten auf, die in einer Kurzlegende sowohl nach deutscher als auch auf der Grundlage der FAO-Bodensystematik beschrieben werden. Jeder Bodeneinheit wird darueber hinaus ein charakteristisches Bodenprofil zugeordnet, das Auswertungen der Karte ermoeglichen soll. Erstmals dargestellt wird auch die mit den Geologischen Diensten der Laender abgestimmte Untergliederung Deutschlands nach zwoelf Bodenregionen. Diese sollen auch bei kuenftigen ueberregionalen Bodenkarten die oberste Hierarchiestufe bilden. Die Flaechenfarben der Bodeneinheiten entsprechen den Vorgaben der 'Bodenkundlichen Kartieranleitung' (KA3); Farbtonvariationen charakterisieren Unterschiede in der Reliefenergie bzw. der Bodenfeuchte. Als Kartengrundlage dienen Auszuege aus der digitalen kartographischen Datenbank von Europa (EURODB). Die BUeK 1000 wurde digital erstellt. Sie bildet einen wesentlichen Bestandteil der Flaechendatenbank des in Aufbau befindlichen Fachinformationssystems Bodenkunde der Bundesanstalt fuer Geowissenschaften und Rohstoffe (FISBo BGR) und kann unter Verwendung der Leitprofile zur Ableitung thematischer Karten fuer Fragen des ueberregionalen Bodenschutzes genutzt werden. Aufgrund ihres Massstabes eignet sie sich vor allem fuer kleinmassstaebige Auswertungen auf Bundesebene und im Rahmen der Europaeischen Union.
Das Projekt "Lokale Ungleichgewichte und damit verbundene bodenchemische und -hydrologische Prozessdynamik als Merkmale des Stoffhaushaltes gestörter Standorte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Bodenlandschaftsforschung durchgeführt. Zielsetzung: Entwicklung eines Modells zur Beschreibung des reaktiven Transports gelöster Stoffe und der Pyritoxydation in heterogenen Kippböden (Pedonskala) unter Berücksichtigung von bevorzugten Fließbahnen und geochemisch unterschiedlichen Bodenregionen sowie die Bestimmung der Parameter des integrierten Massentransfers und der Übertragbarkeit.