Das Projekt "Ermittlung der spezifischen Gebietsverdunstung fuer Waldstandorte durch Simulation der Grundwasserganglinie mit klimatischem Bodenwasserhaushalt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Darmstadt, Institut für Wasserbau, Fachgebiet Konstruktiver Wasserbau und Wasserwirtschaft durchgeführt. Die vegetationsabhaengige aktuelle Evapotranspiration ist zusammen mit dem Niederschlag die wichtigste Bestimmungsgroesse des nutzbaren natuerlichen Wasserdargebots von land- und forstwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten. Die aus der Literatur bekannten widerspruechlichen Angaben ueber die Hoehe der jaehrlichen Grundwasserneubildung eines Untersuchungsgebietes sind meist auf eine Fehleinschaetzung der standortspezifischen Gebietsverdunstung zurueckzufuehren. Fuer Waldstandorte soll die aktuelle Gebietsverdunstung mit einem klimatischen Bodenwasserhaushaltsmodell berechnet werden, das mit wenigen bekannten und ueberall verfuegbaren Eingangsgroessen ohne zusaetzlichen Messaufwand auskommt. Grundlagen der Bilanzrechnung sind (A) die Wasserhaushaltsgleichung und (B) ein mit modifizierten standortspezifischen Verdunstungskoeffizienten arbeitender HAUDE-Verdunstungsansatz. Eingangsdaten sind taegliche Niederschlagshoehen und Klimawerte sowie bodenphysikalische Kenngroessen. Die Guete der Simulationsrechnung wird an einer gemessenen Grundwasserganglinie ueberprueft. Die Grundwasserganglinie repraesentiert die vielschichtigen, im einzelnen meist nicht erfassbaren Zusammenhaenge und Wechselwirkungen der Wasserbewegung in einem Einzugsgebiet. Sie ist eine Groesse, die mit geringem messtechnischen Aufwand ermittelt werden kann und deren zeitlicher Verlauf auch in der Vergangenheit durch ein dichtes Grundwassermessnetz bekannt ist. Weitere Ziele: Pruefung der Allgemeingueltigkeit des Modellansatzes fuer andere Standorte und beliebigen Flurabstand, Modellerweiterung.