Gegenstand der vorliegenden Fallstudie ist der durch den Systemwechsel von der Plan- zur Marktwirtschaft ausgelöste Strukturwandel in der Lausitz im Untersuchungszeitraum 1990-2015. Prägend war vor allem eine starke Deindustrialisierung. Hiervon war auch die Lausitzer Braunkohlewirtschaft in starkem Maße betroffen. Die Fallstudie beschreibt den historischen Strukturwandelprozess und analysiert die in Reaktion auf diesen Prozess umgesetzte Strukturpolitik mit dem Ziel, dieses Wissen für in Zukunft anstehende Strukturwandelprozesse in anderen (Kohle-)Regionen zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck kategorisiert die Fallstudie die strukturpolitischen Interventionen in "konservierend", "nachsorgend" und "vorausschauend" und bewertet ihre (intendierten) Wirkungen anhand der Dimensionen "Ökonomie", "Soziales", "Ökologie" und "regionale Identität". Die Wirtschaftspolitik des Bundes und der beteiligten Länder entwickelte im Laufe der Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher strukturpolitischer Interventionen. Dies geschah lange mit einem Fokus auf den Wirtschaftsraum "Ostdeutschland" insgesamt und nicht spezifisch für die Lausitz. Die Strukturpolitik in der Lausitz wird insgesamt als nur mäßig erfolgreich bewertet. Die Politik des "Aufbau Ost" (1990-1998) kann im Rückblick zumindest aus ökonomischer Sicht als erfolgreich bezeichnet werden. Allerdings haben sich neue Strukturmuster vor allem an solchen Standorten herausgebildet, die eine hinreichende Attraktivität für externe Investoren aufwiesen. Die Strukturpolitik war insoweit eher begleitend, nicht (struktur-)gestaltend ausgerichtet. Auch heute gilt die Lausitz noch als strukturschwach. Wie die Analysen dieser Fallstudie zeigen, war die Politik vor allem in den frühen 1990er Jahren darauf bedacht, die negativen Auswirkungen des transformationsbedingten Strukturumbruchs auf den Arbeitsmarkt abzufedern. Erst gegen Ende der 1990er Jahre wurde diese "nachsorgende" Strukturpolitik auf eine stärker auf die Unterstützung struktureller Anpassungsprozesse ausgerichtete (und damit vorausschauende) Strukturpolitik ersetzt, die sich vor allem auf die Innovationsförderung stützte und bis heute fortgeführt wird. Legt man die vom Projektkonsortium entwickelten Wirkungsdimensionen zugrunde, so lassen sich die strukturpolitischen Interventionen in der Lausitz vor allem den Wirkungsdimensionen "Ökonomie" und (zumindest bis zum Ende der 1990er Jahre) "Soziales" zuordnen. Dies spiegelt sich auch in den gesellschaftlichen Diskursen in den ostdeutschen Bundesländern und in der Lausitz wider. Die Dimension "Ökologie" spielte am ehesten bei den notwendigen Renaturierungsmaßnahmen in den von der Stilllegung des Braunkohletagebaus betroffenen Gebieten bzw. bei der Sanierung altindustrieller Flächen eine Rolle. Die "regionale Identität" spielte als Wirkungsdimension in den strukturpolitischen Programmen keine Rolle. Quelle: Forschungsbericht
Gegenstand der vorliegenden Fallstudie ist der durch den Systemwechsel von der Plan- zur Marktwirtschaft ausgelöste Strukturwandel in der Lausitz im Untersuchungszeitraum 1990-2015. Prägend war vor allem eine starke Deindustrialisierung. Hiervon war auch die Lausitzer Braunkohlewirtschaft in starkem Maße betroffen. Die Fallstudie beschreibt den historischen Strukturwandelprozess und analysiert die in Reaktion auf diesen Prozess umgesetzte Strukturpolitik mit dem Ziel, dieses Wissen für in Zukunft anstehende Strukturwandelprozesse in anderen (Kohle-)Regionen zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck kategorisiert die Fallstudie die strukturpolitischen Interventionen in "konservierend", "nachsorgend" und "vorausschauend" und bewertet ihre (intendierten) Wirkungen anhand der Dimensionen "Ökonomie", "Soziales", "Ökologie" und "regionale Identität". Die Wirtschaftspolitik des Bundes und der beteiligten Länder entwickelte im Laufe der Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher strukturpolitischer Interventionen. Dies geschah lange mit einem Fokus auf den Wirtschaftsraum "Ostdeutschland" insgesamt und nicht spezifisch für die Lausitz. Die Strukturpolitik in der Lausitz wird insgesamt als nur mäßig erfolgreich bewertet. Die Politik des "Aufbau Ost" (1990-1998) kann im Rückblick zumindest aus ökonomischer Sicht als erfolgreich bezeichnet werden. Allerdings haben sich neue Strukturmuster vor allem an solchen Standorten herausgebildet, die eine hinreichende Attraktivität für externe Investoren aufwiesen. Die Strukturpolitik war insoweit eher begleitend, nicht (struktur-)gestaltend ausgerichtet. Auch heute gilt die Lausitz noch als strukturschwach. Wie die Analysen dieser Fallstudie zeigen, war die Politik vor allem in den frühen 1990er Jahren darauf bedacht, die negativen Auswirkungen des transformationsbedingten Strukturumbruchs auf den Arbeitsmarkt abzufedern. Erst gegen Ende der 1990er Jahre wurde diese "nachsorgende" Strukturpolitik auf eine stärker auf die Unterstützung struktureller Anpassungsprozesse ausgerichtete (und damit vorausschauende) Strukturpolitik ersetzt, die sich vor allem auf die Innovationsförderung stützte und bis heute fortgeführt wird. Legt man die vom Projektkonsortium entwickelten Wirkungsdimensionen zugrunde, so lassen sich die strukturpolitischen Interventionen in der Lausitz vor allem den Wirkungsdimensionen "Ökonomie" und (zumindest bis zum Ende der 1990er Jahre) "Soziales" zuordnen. Dies spiegelt sich auch in den gesellschaftlichen Diskursen in den ostdeutschen Bundesländern und in der Lausitz wider. Die Dimension "Ökologie" spielte am ehesten bei den notwendigen Renaturierungsmaßnahmen in den von der Stilllegung des Braunkohletagebaus betroffenen Gebieten bzw. bei der Sanierung altindustrieller Flächen eine Rolle. Die "regionale Identität" spielte als Wirkungsdimension in den strukturpolitischen Programmen keine Rolle. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Zuordnung der Kosten, die sich aus den Zusatzanforderungen an den Bau des Speichersystems LOHSA II zur Sanierung des Wasserhaushalts des Spreegebietes ergeben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für wassergefährdende Stoffe (IWS) e.V. durchgeführt. Der gravierende Einfluss des Braunkohlebergbaus in der Niederlausitz auf den Wasserhaushalt hat neben schwerwiegenden nachteiligen Auswirkungen auf die Grundwasserressourcen auch die natuerliche Vorflutfunktion der betroffenen Flussgebiete Spree und Schwarze Elster in starkem Masse veraendert. Die Groesse des Absenktrichters wird mit insgesamt rd 2100 km2 abgeschaetzt. Auf den Bereich der Stillegungstagebaue entfallen davon ca 1300 km2. Grundsaetzlich wird von einem bergbaubedingten Defizit in der Groessenordnung von 13 Mrd m3 mit 4 Mrd m3 Restlochvolumen ausgegangen, wovon 6 Mrd m3 dem Sanierungsbergbau (Verantwortungsbereich LBV) zuzurechnen sind. Mit dem Beschluss der Bund-Laender-THA-Steuerungsgruppe Braunkohlesanierung vom 10. Maerz 1993 und der 8. Umweltministerkonferenz der neuen Laender vom 11./12.03.1993 wurde festgeschrieben, dass die Wiederherstellung eines ausgeglichenen, sich weitgehend selbstregulierenden Wasserhaushaltes in den ostdeutschen Braunkohleregionen integraler Bestandteil der Beseitigung bergbaulicher Altlasten ist. Fuer die Sanierung des Wasserhaushaltes im Flussgebiet der Spree ist das Speichersystem LOHSA - im folgenden LOHSA II genannt - bestehend aus den benachbart liegenden Restloechern LOHSA II, Dreiweibern und Burghammer mit einem geplanten Speichervolumen von rd 62 Mio m3 vorgesehen. Das Restloch LOHSA II wird dabei den Hauptteil an der Speicherung haben. Es ist beabsichtigt, das Speichersystem mit Spreewasser zu fluten. Grundsaetzliche Aufgabe des Speichersystems LOHSA II ist die Erhoehung des Wasserdargebotes der Spree waehrend des Niedrigwasserabflusses als Voraussetzung einer beschleunigten Wiederauffuellung des Grundwasserabsenkungstrichters und zur Aufrechterhaltung der Vorflutfunktion, insbesondere im kritischen Zeitraum nach 2000. Damit soll eine dem hydrologischen Gleichgewichtszustand entsprechende wasserhaushaltliche Versorgung im Flussgebiet gewaehrleistet werden. Nutzungsansprueche sind darin insoweit beruecksichtigt, als sie auch unter vorbergbaulichen Verhaeltnissen vorhanden waren. Direkt betroffen sind die Laender Sachsen, Brandenburg und Berlin. Aufgabe war es, die Zuordnung der Kosten zu ermitteln, die sich aus zusaetzlichen Nutzungsanspruechen der Laender an das Speichersystem LOHSA II ergeben. Die Fragestellung war im Rahmen des Gutachtens auf die Mengenproblematik zu begrenzen.
Titel: Braunkohlenplan Tagebau Profen für das Vorhaben Weiterführung des Tagebaues Profen bis zum Auslauf Planungsstand: verbindlicher Braunkohlenplan seit 09.09.2002 Inhalt: * In Sachsen umfasst der Abbaubereich lediglich ca. 180 ha des Feldes Süd/D1 mit einem Vorrat von 21 Mill. t (Insellage des Standorts der Tagesanlagen D1/D3 durch Abbauführung in der Vergangenheit). Der Ersatz von Flurgehölzen im Bereich des alten Floßgrabenlaufs sowie der vom Abbau erfassten Aufforstungsflächen im Böschungssystem Profen-Nord bilden Schwerpunkte bei der Kompensation von Abbaueingriffen. Es erfolgen keine weiteren Eingriffe in das bestehende Infrastrukturnetz. Der Grundwasserabsenkungsbereich (Begrenzung auf das unbedingt erforderliche Maß) wird sich langfristig an den des östlich benachbarten Tagebaus Vereinigtes Schleenhain annähern. * Derzeit erfolgt die Überbaggerung der ehemaligen Tagesanlagen im Bereich D1/D3. Die Verlagerung der Tagesanlagen in den Randbereich der Ortslage Profen ist abgeschlossen. Zur Sicherung der Förderstrecken des Folgefeldes Schwerzau (Braunkohlengewinnung begonnen 2006) wurden zur Querung der erforderlichen Bandanlagen (Abraum und Braunkohle) mit der Straße Profen-Hohenmölsen (Grüne Magistrale) sowie den Betriebsgleisen Tunnelröhren eingebaut. * Im Zuge der bergbaulichen Wiedernutzbarmachung erfolgt eine Oberflächengestaltung der Bergbaufolgelandschaft mit Tagebaugroßgeräten unter Einsatz der bei der Kohlefreilegung zu gewinnenden Abraummassen (Herstellung abwechslungsreicher Geländeformen). In Sachsen entsteht nach Verfüllung noch offener Restlöcher (ehemaliges Sachsenfeld, "Floßgrabenloch") eine zusammenhängende Kippenfläche unter vollständiger Schließung des Abbaubereichs. In den Abbaufeldern Schwerzau und Domsen verbleiben aufgrund des entstehenden Massendefizits später als Seen zu gestaltende Restlöcher. * Das im Zuge der Abbautätigkeit zu hebende Sümpfungswasser wird überwiegend zur Restlochflutung im Südraum Leipzig (Cospudener, Zwenkauer See und Werbener See) eingesetzt (73 km lange Verbundleitung). Darüber hinaus erfolgt eine Bespannung der wiederhergestellten Abschnitte des im Zuge der Sanierung neu gebauten Floßgrabenlaufs. Sümpfungswässer werden auch zur Eigenversorgung der MIBRAG mbH (Kraftwerke Deuben, Wählitz) mit Brauchwasser genutzt. * Die in den Altkippenbereichen etablierte Landwirtschaft verfügt aufgrund der vergleichsweise hohen Ertragspotenziale (Ackerzahlen um 50) über einen Bestandsschutz (Anlage von Alleen und Flurgehölzen zur Landschaftsaufwertung). Im Bereich der Neukippen herzustellende landwirtschaftliche Flächen sollen von vornherein strukturiert werden. Schwerpunkte der Forstwirtschaft bestehen in Neuaufforstungen (Altkippenbereiche nach freiwilliger Aufgabe der Landwirtschaft) sowie im Umbau von Pappel-Reinbeständen (Altkippen). Nach Übernahme von zahlreichen Liegenschaften im Plangebiet durch die Stadt Pegau wurden in Zusammenarbeit mit der Stifung "Wald für Sachsen" weitere Aufforstungen durchgeführt. * Der Komplex Natur und Landschaft schließt die gezielte Belassung von Sukzessionsflächen (Drehpunkt Kippe 1062, Aufschlussgraben Werben-Sittel, ehemalige Quarzitkippe AFB-Randschlauch, Nordufer Werbener See) ein, wobei in Teilbereichen Initialpflanzungen von Röhricht und Kleinseggenried erfolgen können. Aus Richtung Elsteraue soll entlang des Floßgrabens bis zum Werbener See ein Landschaftsverbund hergestellt werden. Die Elsteraue ist Bestandteil des FFH-Gebiets 218 "Elsteraue südlich Zwenkau". 460 ha der Kippe des ehemaligen Tagebaus Profen-Nord sind im Gebietsvorschlag der Landesregierung für das SPA-Gebiet "Bergbaufolgelandschaft Werben" integriert. * Der Tagebaubereich weist aufgrund seiner künftigen landschaftlichen Ausstattung (Restseen, Wald, Sukzessionsflächen etc.) und seiner Einbindungsmöglichkeiten in die umgebende Landschaft mittelfristig günstige Freizeit- und Erholungspotenziale mit Schwerpunkt Sachsen-Anhalt (Domsener See 9,1 km², Schwerzauer See 8,1 km², nach 2030) auf. Am Werbener See bestehen bereits jetzt Bademöglichkeiten (Einklang mit Natur und Landschaft, Zuschnitt auf örtlichen Bedarf). Ein zentraler Aussichtspunkt besteht am Standort der ehemaligen Ortslage Stöntzsch ca. 1 km westlich von Pegau. * Das Verkehrsnetz wird mit der in Betrieb genommenen Autobahn A 38, der geplanten Wiederherstellung einer leistungsfähigen Ost-West-Straßenverbindung als Ersatz für die in diesem Bereich seit 1967 unterbrochene B 176 und der geplanten Wiederherstellung der Ortsverbindungsstraße Werben-Muschwitz schrittweise aufgewertet (zugleich Erschließung der entstehenden Bergbaufolgelandschaft). Hinzu kommt eine "innere Erschließung" durch ein Rad- und Wanderwegenetz (Anschluss an das regionale Radwegenetz und an Bahnhöfe [SPNV]). Das Wegesystem auf der Kippe westlich der Stadt Pegau ist im Auftrag der LMBV mbH im Rahmen des III. VA BKS bereits in großen Teilen instand gesetzt worden (Zauschwitzer Weg, Coburger Straße bis Modellflugplatz). Die qualitative Verbesserung des Uferrundwegs am Restloch Werben soll im Jahr 2007 erfolgen.
Das Projekt "Arbeitsmarktpolitischer Multiplikatoreffekt der nach dem Verwaltungsabkommen ueber die Regelung der oekologischen Altlasten vom 1.12.92 gefoerderten Projekte/Massnahmen der Braunkohlesanierung in der Lausitz und im mitteldeutschen Raum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Cottbus, Zentrum für Technik und Gesellschaft, WE Arbeits- und Sozialwissenschaften durchgeführt. Im Zentrum der Untersuchungen stehen vor allem die indirekten Beschaeftigungseffekte der in der Braunkohlesanierung gefoerderten Projekte. Es sollen fundierte Aussagen und Angaben ueber die Multiplikatoreffekte der durch die Sanierungsgesellschaften an Dritte - zB kleine und mittelstaendische Unternehmen in der Region - vergebenen Auftraege auf der ersten Stufe ihrer arbeitsmarktbezogenen Wirksamkeit gemacht werden. Damit soll insbesondere die beschaeftigungspolitische Bedeutung der Braunkohlesanierungsmassnahmen empirisch nachvollziehbar dargestellt und in ihrem Kontext bewertet werden. (Uebernahme des Datensatzes aus der Datenbank FORIS des Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)
Das Projekt "Wissenschaftlicher Erfahrungsaustausch ueber Wandel und Perspektiven in den neuen Laendern am Beispiel der Braunkohlesanierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Agentur für internationale Kongreße durchgeführt. In Vorbereitung fuer die unter dem Motto 'Mensch, Natur, Technik' stehende EXPO 2000, die u.a. Korrespondenz-Standorte in den neuen Laendern haben wird, sollen in einem wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch Wandel und Perspektiven am Beispiel der Braunkohlesanierung aufgezeigt werden. Ausgehend von den Hauptfeldern der Entwicklungspotentiale des oekologischen Wandels werden Leitbilder der Sanierung aus der Sicht des Bergbaus, des Natur- und Landschaftsschutzes, der Beschaeftigungspolitik und der regionalen Wirtschaft und die Zukunft der Braunkohle unter Bruecksichtigung umweltschonender Technologien dargestellt.
Das Projekt "Flaechenhafter Nachweis der Verdichtung stabilisierter Kippen und Kippenboeschungen als Voraussetzung fuer die Beendigung der Bergaufsicht" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Geotechnik, Lehrstuhl Bodenmechanik, bergbauliche Geotechnik und Grundbau durchgeführt. Die Sanierung und Sicherung der locker gelagerten Kippen des Lausitzer Braunkohlentagebaus sind bereits weit fortgeschritten. Ein Grossteil der Kippenmassive ist durch die Herstellung 'Versteckter Daemme' mittels Ruetteldruck- und/oder Sprengverdichtung gegen grossraeumiges Setzungsfliessen gesichert. Der flaechenhafte Nachweis der durch die Sanierungsarbeiten erreichten Verdichtung ist notwendig, um als Voraussetzung fuer die Beendigung der Bergaufsicht eine Gefaehrdung der oeffentlichen Sicherheit dauerhaft ausschliessen zu koennen und eine dauerhafte Nutzung der Flaechen zu garantieren. Ein nachtraegliches lokales Versagen innerhalb der sanierten Flaechen muss hinsichtlich einer Folgenutzung ausgeschlossen werden koennen. Die bisherige Nachweispraxis liefert nur punktuelle Informationen und muss durch weitere Nachweise ergaenzt werden. Ziel der Untersuchungen ist daher die Erarbeitung von Messverfahren bzw. Algorithmen, die es ermoeglichen, flaechenhafte bzw. raeumliche Aussagen ueber die Verdichtung der sanierten Bereiche mit hoher Aufloesung zu erhalten. Von den bisher ueblichen Punkt- bzw. Linienmessungen (Drucksondierungen, Kombinationsdrucksondierungen) wird mit Hilfe geophysikalischer Verfahren und Geostatistik der Uebergang zu flaechenhaften bzw. raeumlichen Verfahren geschaffen. Dabei dienen die Sondierungspunkte zusammen mit ungestoerten Proben als Stuetzstellen. Durch Korrelationsbeziehungen zwischen Druck- und Kombinationsdrucksondierungen wird die Aussagekraft von Drucksondierungen erhoeht. Das ist insbesondere durch die begrenzte Teufe der Kombinationsdrucksondierungen und dem hohen Kostenaufwand von Bedeutung. Aussagen ueber den 'Zwischenraum' der Sondierungen sind aufgrund der Inhomogenitaet der Kippen ausserordentlich wichtig. Mit seismischen Verfahren wird erfasst, ob und wie sich die Dichte zwischen den Sondierungspunkten aendert, so dass erforderlichenfalls Nachsondierungen bzw. Nacharbeiten festgelegt werden koennen. Fuer einen abschliessenden Standsicherheitsnachweis sind jedoch Aussagen ueber die bodenphysikalischen Parameter ungenuegend, entscheidend sind die entsprechenden Festigkeiten (Reibungswinkel j, Kohaesion c). Wichtig ist dafuer ein Algorithmus fuer rationelle Laboruntersuchungen zum Erzielen dieser Kennwerte und zur Korrelation zwischen bodenphysikalischen Parametern und Festigkeiten. Zur Loesung dieser komplexen Aufgabenstellung wird ein umfangreiches Labor-, Modell- und Feldversuchsprogramm durchgefuehrt. Ergebnis ist ein Leitfaden fuer die Nachsorge begleitende Labor- und Feldversuche sowie die Ueberpruefung und Bewertung des Sanierungserfolges.
Das Projekt "Anwendung eines neuartigen mykorrhizahaltigen Bodenhilfsstoffes sowie Mykorrhizierung von Pflanzen fuer die Sanierung und oekologische Gestaltung der Landschaften des Braunkohletagebaues in den neuen Bundeslaendern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ITA GmbH, Institut für innovative Technologien durchgeführt. Das Projekt sieht Arbeiten zur Anwendung des von ITA im Rahmen des Forschungsvorhabens (FKZ 0339681) entwickelten, universell einsetzbaren, mykorrhizahaltigen Bodenhilfsstoffes sowie die Anzucht mykorrhizierter Pflanzen vor. Das Ziel besteht darin, unter Nutzung der Erkenntnisse und Ergebnisse des o.g. Forschungsvorhabens, das Know-how der Mykorrhizierung und spezifisch mykorrhiziertes Pflanzenmaterial fuer die Sanierung und oekologische Gestaltung der Landschaften des Braunkohlentagebaus in den neuen Bundeslaendern einzusetzen. Grundlage dafuer sind der Einsatz geeigneter Pilzstaemme und typische Rekultivierungspflanzen. Schwerpunkte dieses Vorhabens sind grossflaechige Feldversuche zur Mykorrhizierung von Laubbaeumen und Begleitpflanzen (Graeser, Straeucher) auf Rekultivierungsflaechen unter praxisnahen Bedingungen.
Das Projekt "Verbesserung der oekologischen Wirksamkeit von Massnahmen der Braunkohlesanierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Knoll Ökoplan GmbH - Gesellschaft für ökologische Planung, Landschaftsarchitektur und Umweltforschung durchgeführt. Fuer die effiziente Kontrolle der oekologischen Auswirkungen von Sanierungsmassnahmen wird ein methodisches, inhaltliches und verfahrensseitiges Konzept entwickelt. Dazu sind u.a. Naturschutzpotentiale darzustellen und Moeglichkeiten einer wirksamen Beruecksichtigung oekologischer Ziele bei der Planung und Durchfuehrung von Sanierungs- und Renaturierungsmassnahmen zu klaeren. Die Vorschlaege sollen sich auf die Analyse eines beispielhaften Sanierungsgebietes stuetzen, damit die Moeglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung und Sicherung schutzwuerdiger Flaechen sowie damit verbundene Managementverfahren von einer konkreten Grundlage abgeleitet werden koennen.
Das Projekt "Kontrollierte Humifizierung von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von STANDORT - Institut für Boden- und Umweltanalyse durchgeführt. Ziel des vorliegenden Projektes ist die kontrollierte technologische Nutzung von Humifizierungsprozessen fuer die Sanierung von PAK-verunreinigten Boeden bzw. Altlasten unter Einsatz des entstandenen humushaltigen Bodens fuer die Rekultivierung von Brachflaechen, beispielsweise im ehemaligen Braunkohlentagebau. Die PAK werden in dem zu entwickelnden Verfahren nachhaltig humifiziert und im Laufe des Humus-Turnover zu CO2 und Wasser endoxidiert. Das zu entwickelnde Verfahren sieht eine Verknuepfung der Sanierung PAK-verunreinigter Boeden, der Verwertung organischer Abfaelle und der Rekultivierung von Brachflaechen vor.