Umweltbundesamt legt Kurz-Studie zur angeblichen „Stromlücke” wegen des Atomausstiegs bis 2020 vor Der bis zum Jahr 2020 vorgesehene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie gefährdet nicht die Versorgung Deutschlands mit Strom. Das ist das zentrale Ergebnis einer der aktuellen Kurz-Studie „Atomausstieg und Versorgungssicherheit” des Umweltbundesamtes (UBA).Presseschlagzeilen der vergangenen Wochen zeichneten das Bild von Stromengpässen in Deutschland spätestens ab dem Jahr 2012, sollte es beim beschlossenen Ausstieg aus der Nutzung der Atomkraft bleiben. Das UBA widerspricht dem auf Basis eigener Berechnungen. „Die Versorgungssicherheit mit Strom ist in Deutschland nicht gefährdet - eine „Stromlücke” ist nicht zu erwarten”, sagte Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des UBA. Ausgehend von Daten über den bestehenden Kraftwerkspark rechnet das UBA in seiner Studie vor, dass unter Beibehaltung des gesetzlich festgelegten Zeitplans (Novelliertes Atomgesetzes (AtG) vom 22. April 2002) trotz anstehender Stilllegungen von Kraftwerken genug Strom in Deutschland zur Verfügung stehen wird, indem die folgenden Ziele der Bundesregierung realisiert werden: Senkung des Bruttostromverbrauchs um elf Prozent bis zum Jahr 2020 gegenüber 2005, Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), vor allem auf Erdgas-Basis, um den Anteil von KWK-Strom auf 25% bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln und Ausbau der erneuerbaren Energien auf knapp 30% der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020. Natürlich spielt auch der Ersatz von Kraftwerken – etwa durch den derzeit vielerorts diskutierten Neubau hoch effizienter Kohlekraftwerken - eine Rolle. Die Frage, welcher Kraftwerkstyp gebaut wird, wird nach Ansicht des UBA maßgeblich durch den Europäischen Emissionshandel beeinflusst. Die Verknappung und Versteigerung der Zertifikate sowie steigende Brennstoffpreise und der Anstieg der Investitionskosten für den Kraftwerksbau werden – gegenwärtige Strompreise unterstellt - dazu führen, dass herkömmliche Kondensations-Kohlekraftwerke (Steinkohle oder Braunkohle) – im Gegensatz zur Kraft-Wärme-Koppelung und erneuerbaren Energien - unwirtschaftlich werden. Dies dürfte aus dem Eigeninteresse der Investoren in Richtung emissionsarmer Stromerzeugung und sparsamer Stromnutzung wirken.
Der Forschungsbericht dient als Grundlage für den ersten Erfahrungsbericht der Bundesregierung nach §23 Absatz 1 des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) über die Wirkung des nationalen Brennstoffemissionshandels (nEHS). Gemäß § 23 Absatz 2 BEHG unterstützte das Umweltbundesamt dabei das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bei der Erstellung des Berichts. Untersucht wurden die Wirkung des nEHS auf die Entwicklung der Brennstoffpreise für die Verbrauchenden, die Wirkung des nEHS auf die CO2 -Emissionen in den betroffenen Sektoren sowie die Verteilungswirkung der CO2-Preise auf die privaten Haushalte. Veröffentlicht in Climate Change | 45/2022.
Das UBA -Positionspapier zeigt, warum die Schiefergasförderung mittels Fracking in Deutschland kaum positiven Effekt auf Brennstoffpreise, Versorgungssicherheit, Importabhängigkeit und Deutschlands Klimabilanz haben kann. Außerdem beschreibt es die Leitplanken, die nötig sind, um die Risiken für Umwelt und Gesundheit zu minimieren. Veröffentlicht in Position.
Das Projekt "Kraftwerkspark und Klimaschutz bis 2030" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von r2b energy consulting GmbH durchgeführt. Der Altersstruktur des deutschen Kraftwerksparks besteht in den kommenden Dekaden ein zunehmender Bedarf an neuen Erzeugungskapazitäten, die zum einen kompatibel zu den langfristigen Klimaschutzzielen und zum anderen im Bezug auf ihre Flexibilität geeignet sind, die überwiegend dargebotsabhängigen EE zu ergänzen. Für den Bereich der fossilen Kraftwerke besteht dabei neben dem Neubau von Kraftwerken auch die Möglichkeit des Retrofits und damit der Laufzeitverlängerung von Teilen des bestehenden Kraftwerksparks. Die Entwicklung des Kraftwerksparks wird maßgeblich durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien, der KWK, den Atomausstieg, den EU-Emissionshandel und die Entwicklung der Brennstoffpreise beeinflusst. Zudem beeinflussen auch der verstärkte europäische Stromhandel und die zunehmenden Preiselastizität der Nachfrage im Zusammenhang mit den Möglichkeiten der Laststeuerung die Entwicklung des Kraftwerksparks. Es soll in diesem Projekt anhand eines europäischen Strommarktmodells untersucht werden, wie sich der Kraftwerkspark unter Erfüllung der langfristigen Klimaschutzziele und Erhalt der Versorgungssicherheit bis zum Jahr 2030 volkswirtschaftlich effizient entwickeln sollte. Die Ergebnisse sind eine wichtige Voraussetzung für die in den nächsten Jahren anstehenden Impulse für die Entwicklung der Stromversorgung, insb. bei neuen fossilen Kraftwerken und Speicher.
Das Projekt "Pruefung der Uebertragbarkeit des CEA-Verfahrens auf die Bundesrepublik Deutschland in technischer, wirtschaftlicher und normativer Sicht" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GMU Gesellschaft für Materialrückgewinnung und Umweltschutz mbH durchgeführt. Siedlungsabfaelle stellen insbesondere in Ballungsraeumen ein Mengenproblem dar, das zu Ueberlegungen zwingt, wie das Volumen bei gleichzeitiger Rueckgewinnung von Inhaltsstoffen bzw. Nutzung der latenten Waerme reduziert werden kann. Letzteres ist in Anbetracht der stetig steigenden Brennstoffpreise eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit. Vor diesem Hintergrund hat GMU sich die Aufgabe gestellt, die Uebertragbarkeit des in den USA erprobten Verfahrens der CEA Inc., New York, auf die Bundesrepublik Deutschland zu untersuchen. Gemaess diesem Verfahren wird aus Siedlungsabfaellen umweltgerecht ein Brennstoff gewonnen, der lagerfaehig, transportabel und in vorhandenen Anlagen zur Energieerzeugung genutzt werden kann. Die Untersuchung umfasst die verfahrenstechnische Begutachtung, die Verwertbarkeit und Vermarktbarkeit der erzeugten Produkte, sowie die Wirtschaftlichkeit.
Das Projekt "Teilvorhaben: Heizkraftwerk Pektinfabrik Werder" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Herbstreith und Fox durchgeführt. Die Fa. Herbstreith & Fox GmbH, O-1512 Werder/Havel, plant am Standort Werder ein kleines IKW mit Kraft-Waerme-Kopplung von ca. 30 MW mit ZWST-Dampferzeuger, mit nachwachsenden Rohstoffen als Brennstoff. Das Vorhaben hat Modellcharakter wegen bisher fehlender Ausfuehrungsbeispiele fuer die energetische Nutzung landwirtschaftlich angebauter Energiepflanzen. In einer Machbarkeitsstudie muss das der Brennstoffverwertung im IKW vorgelagerte Feld 'Ernte, Lagerung, Transport, Handling der Energiepflanzen' naeher untersucht werden. Daraus sind betriebssichere und kostenguenstige Verfahrensvorschlaege zu erarbeiten. Durch Kostenuntersuchung der einzelnen Verfahrensschritte werden der fuer den Kraftwerksbetreiber hoechst zulaessige Brennstoffpreis und ggf. erforderliche Stuetzungen im landwirtschaftlichen Bereich zur Gewaehrleistung eines rentablen HKW-Betriebes berechnet.
Das Projekt "Erweitertes Impact Assessment: weitergehende Modellanalyse zu den Effekten eines 'Klimabeitrages' auf den Stromsektor und den Ausbau erneuerbarer Energien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Gegenstand des Projektes ist die Analyse und Dokumentation der Diskussion um den Klimabeitrag (Impact Assessment). Der Klimabeitrag wirkt über einen Freibetrag, der in Mio. t CO2/GW angegeben wird, und die Zahlung des Klimabeitrags. Modellgestützt werden die Wirkungen und die Parametrisierung des Klimabeitrags untersucht. Verschiedene Ausgestaltungsvarianten (Freibetragskonzept, Abbildung der KWK-Wärme, Kuppelgasgutschrift) sind zu untersuchen und zu parametrisieren. Wichtig ist die Ausgestaltung des Klimabeitrags bei sich verändernden CO2 und Brennstoffpreisen. Das Öko-Institut wird dieses Projekt hauptverantwortlich leiten und die Prognos AG als Unterauftragnehmer einbeziehen. Die Bearbeitung des Projektes seitens des Öko- Instituts erfolgt hauptsächlich im Büro Berlin des Öko-Instituts.
Das Projekt "Alternativbrennstoff aus Siedlungsabfaellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Mannesmann VEBA Umwelttechnik durchgeführt. In Anbetracht der zunehmenden Energieverknappung und der stetig steigenden Brennstoffpreise ist es eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit, die in den Siedlungsabfaellen enthaltene latente Waerme zu aktivieren. Vor diesem Hintergrund hat MVU sich die Aufgabe gestellt, das auf deutsche Vorgaben angepasste und in einer Pilotanlage mit positivem Erfolg getestete Verfahren der CEA, New York, so weiter zu entwickeln, dass aus Siedlungsabfaellen ein Alternativbrennstoff erzeugt wird, der wie fossile Brennstoffe eingesetzt werden kann. Das Vorhaben umfasst die verfahrenstechnische Entwicklung, die Erprobung in einer Versuchsanlage und die Durchfuehrung brenntechnischer Versuche.
Das Projekt "Teilvorhaben: Simulation und Optimierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Ingolstadt, Zentrum für Angewandte Forschung (ZAF) durchgeführt. Wärmenetze bieten die Möglichkeit, regenerative Energien und Kraft-Wärme-Kopplung in den Wohnbaubestand zu integrieren und durch Vermeidung fossiler Heizsysteme CO2-Emissionen zu senken. Bisher kommen in Nahwärmenetzen im ländlichen Raum vorrangig Biogas und Holzhackschnitzel als Energieträger zum Einsatz. Aufgrund sich verknappender Ressourcen und steigender Brennstoffpreise ist deren Ausbaubarkeit jedoch begrenzt. Im Bereich der elektrischen Energieerzeugung steigt der Anteil Erneuerbarer Energien (EE) durch Wind und Sonne, was zu einer fluktuierenden Stromerzeugung und daher stark schwankenden Residuallasten führt. Nahwärmenetze, in denen gleichzeitig stromerzeugende (Blockheizkraftwerk) und stromabnehmende Aggregate (Heizstab, Wärmepumpe) eingesetzt werden, bieten die Möglichkeit der intelligenten Sektorkopplung zwischen Strom- und Wärmenetz. Hierbei kann die Speicherfähigkeit des Wärmenetzes genutzt werden, um Residuallasten im Stromnetz auszugleichen. Das Nahwärmenetz in Dollnstein, welches mit variablen Netztemperaturen betrieben wird, wurde bereits 2014 gebaut und ist das erste dieser Art. Die Kombination von zentralen und dezentralen Wärmeerzeugern ermöglicht den Betrieb mit variablen Netztemperaturen. Hierzu gehören verschiedene Komponenten, die für die Kopplung zwischen Strom- und Wärmenetz genutzt werden können und bei intelligenter Regelung zu Synergieeffekten zwischen den Netzen führen. Für die Bereitstellung von Wärme stehen in einem zentralen Heizhaus ein BHKW sowie eine Großwärmepumpe zur Verfügung, gleichzeitig kommen in den Hausübergabestationen Kleinst-Wärmepumpen zum Einsatz, die das Wärmenetz als Quelle nutzen. Auf diese Weise kann die Temperatur im Wärmenetz im Sommer auf unter 30 °C abgesenkt werden und die Wärmeverluste, welche wesentlich von der Temperaturdifferenz zwischen Fluid und Umgebungstemperatur abhängen, reduziert werden. Im Rahmen des Projekts NATAR wird dieses Wärmenetz sowohl messtechnisch als auch simulativ detailliert untersucht und verschiedene Möglichkeiten der Betriebsoptimierung analysiert. Die Kernforschungsfrage ist hierbei, wie Energiesysteme im ländlichen Raum effizienter gestaltet werden können. Mit dem Fokus auf der Sektorkopplung von Wärme und elektrischer Energie werden Möglichkeiten zur Entwicklung intelligenter Energiesysteme aufgezeigt. Die Auswertung von Messdaten und Simulationsergebnissen ermöglicht eine fundierte Aussage über die durch die Sommerabsenkung der Netztemperatur erreichte Energieeinsparung. Eine begleitende ökonomische Bewertung widmet sich der Fragestellung, inwiefern trotz kapitalintensiven Anlagentechnik ein wirtschaftlicher Vorteil durch die Energieeinsparung erzielt werden kann. Die Regelung der Anlagen wird abhängig von den Anforderungen des Stromnetzes und unter Einbeziehung des Regelverhaltens der Komponenten optimiert. Wichtig hierbei sind in diesem Zusammenhang Prognosen bzgl. der Wärmeabnahme, der solartherm. Wärmeerzeugung sowie den Speicherfüllständen.
Das Projekt "Teilvorhaben: Umruestung eines bestehenden Heizhauses in Muehlhausen/Thueringen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadtwerke Mühlhausen durchgeführt. Fuer das Heizhaus Ballongasse der Muehlhaeuser Fernwaerme soll im Rahmen des BMFT-Programmes 'Nachwachsende Rohstoffe' eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Im einzelnen beinhaltet die Studie: - Untersuchung der landwirtschaftlichen Aspekte (Bodenqualitaet, Anbauflaechen, Logistik) - Ermittlung des derzeitigen Waermebedarfs der am Fernwaermenetz angeschlossenen Verbraucher, Abschaetzung des Einsparpotentials - Untersuchung der Ausweitung des Fernwaermenetzes - Auslegung der Feuerungsanlage als Heizwerk und als Heizkraftwerk - Berechnung und Beschreibung der Umweltauswirkungen - umfangreiche Wirtschaftlichkeitsanalysen, Berechnung des Brennstoffpreises und des Betriebskostenzuschusses, organisatorische Gesichtspunkte und Oeffentlichkeitsarbeit.