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Luftqualität 2015: Stickstoffdioxid-Belastung weiterhin zu hoch

Erstmals seit Jahren wieder erhöhte Ozonkonzentrationen – deutlich weniger Feinstaub als 2014 Die Auswertung der noch vorläufigen Messdaten der Länder und des Umweltbundesamtes (UBA) für das Jahr 2015 zeigt: Die Luft in deutschen Städten ist nach wie vor zu stark mit Stickstoffdioxid belastet. Wie in den Vorjahren gab es auch im Jahr 2015 an rund 60 Prozent der verkehrsnahen Messstationen Überschreitungen des Grenzwertes von 40 µg/m³ (Mikrogramm/Kubikmeter) im Jahresmittel. „Die Kommunen müssen Maßnahmen ergreifen, um die Stickstoffdioxid-Belastung in den Innenstädten schnellstmöglich zu reduzieren“, sagt ⁠ UBA ⁠-Präsidentin Maria Krautzberger. „Diesel-Pkw müssen schrittweise aus den Innenstädten verschwinden, Umweltzonen sollten ausgeweitet und verschärft werden. Und wir brauchen deutlich mehr Elektromobilität – nicht nur beim Auto.“  Stickstoffdioxid kann insbesondere in Kombination mit Feinstaub zu Gesundheitsschäden an Atemwegen sowie Herz- und Kreislaufsystem führen. In der vorläufigen Auswertung " Luftqualität 2015 " werden die Schadstoffe Feinstaub (Download: PM10-Jahresmittelwerte aller Stationen für 2015 ), Stickstoffdioxid (Download: NO2-Jahresmittelwerte aller Stationen für 2015 ) sowie Ozon betrachtet. Ozon: Der außergewöhnlich heiße und trockene Sommer hatte für die Luftqualität eine Schattenseite: In den sommerlichen Schönwetterperioden mit zum Teil extremen Temperaturen traten seit langem erstmals wieder hohe Ozonkonzentrationen und sogar Werte über der Alarmschwelle von 240 µg/m³ auf. Der mit 283 µg/m³ gemessene Maximalwert des Jahres 2015 war der höchste Messwert seit dem ⁠ Hitzesommer ⁠ 2003. Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren war 2015 überdurchschnittlich mit Ozon belastet, kommt aber an die hohe Belastung zu Beginn der 1990er Jahre nicht heran. Es gibt aber keinen Grund zur Entwarnung: „Es müssen weiterhin Maßnahmen ergriffen werden, um die Ozonbelastung weiter zu verringern. Denn der von der Weltgesundheitsorganisation (⁠ WHO ⁠) empfohlene Schwellenwert von 100 µg/m³ (im Mittel über acht Stunden) wird in Deutschland nicht flächendeckend eingehalten“, so Krautzberger. Erhöhte Ozonkonzentrationen können beim Menschen Reizungen der Atemwege, Husten, Einschränkungen der Lungenfunktion bis hin zu deutlichen Atembeschwerden hervorrufen. Feinstaub: Langfristig betrachtet war 2015 eines der am geringsten belasteten Jahre. Der EU-Tagesgrenzwert (PM10-Tagesmittelwerte dürfen nicht öfter als 35-mal im Jahr über 50 μg/m³ liegen)  wurde lediglich an zwei verkehrsnahen Messstationen in Stuttgart und Berlin überschritten. Wie schon im Vorjahr blieben auch 2015 extreme, feinstaubbegünstigende Wetterlagen aus, wie sie beispielsweise im Frühjahr und Herbst 2011 beobachtet wurden. Dennoch sollten die Feinstaubemissionen weiter verringert werden, denn die WHO empfiehlt auch beim Feinstaub eine deutlich niedrigere Schwelle, nach der nicht öfter als an drei Tagen im Jahr die PM10-Tagesmittelwerte über 50 µg/m³ liegen sollen. Dieser Wert wurde lediglich an 23 Prozent aller Messstationen eingehalten. Es ist erwiesen, dass eingeatmeter Feinstaub beim Menschen gesundheitsschädlich wirkt. Die möglichen Folgen reichen von Schleimhautreizungen und lokalen Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien bis zu verstärkter Plaquebildung in den Blutgefäßen, einer erhöhten Thromboseneigung oder Veränderungen der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems.

Studie zum Vergleich von allergischen Symptomdaten aus einer Pollen-App mit Pollenkonzentrationen aus 2014 in Berlin

Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Pollenkonzentrationen, parallel gravimetrisch gemessen an 14 Messpunkten in 2014 in Berlin, und Symptomdaten von Pollenallergikern. Symptome von Nase, Auge und Bronchien wurden täglich mittels eines elektronischen Pollentagebuches erfasst. Diese wurden mit Pollenkonzentrationen des zum Wohnort nächstgelegenen Messpunkt korreliert. Die Ergebnisse zeigen zum Teil ausgeprägte räumliche Unterschiede der Pollenbelastung. Während der Hauptblühphase von Birke und Gräsern gibt es einen deutlich positiven Zusammenhang zwischen höheren Pollenmengen und der Auslösung stärkerer allergischer Symptome, sowohl am Stadtrand als auch im Zentrum. Veröffentlicht in Umwelt & Gesundheit | 02/2017.

Studie zum Vergleich von allergischen Symptomdaten aus einer Pollen-App mit Pollenkonzentrationen aus 2014 in Berlin

Einführung: Obwohl Städte, insbesondere Grosstädte, eine vielfältige Mischung urbaner Lebensräume und Umweltbedingungen darstellen, charakterisiert durch u.a. Unterschiede in Landnutzung und Vegetation, bietet oftmals nur eine einzelne volumetrisch betriebene Pollenfalle Informationen zu den Pollenkonzentrationen im gesamten Stadtgebiet. Die bereits veröffentlichte Vorgangerstudie aus 2014 (Projektnummer 37067) untersuchte mit parallelen, gravimetrischen Pollenmessungen an 14 Standorten im Berliner Stadtgebiet die Menge und räumliche Verteilung des Auftretens von vier allergologisch bedeutsamen Pollenarten (Birke, Gräser, Beifuß, Ambrosia). Es zeigten sich bei Birke, Gräsern und Beifuß zum Teil große räumliche Unterschiede in der Konzentration dieser Pollen innerhalb Berlins. Ambrosiapollen wurden in einer so geringen Menge detektiert, dass statistische Aussagen zu Differenzen in der räumlichen Verteilung dieser Pollenart nicht möglich waren. Bei Birke, Grasern und Beifuß bestand jedoch unter den gegebenen Bedingungen die Voraussetzung, bei Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägte polleninduzierte Symptome zu entwickeln. Im Jahr der Pollenmessungen 2014 wurde im Raum Berlin-Brandenburg das elektronische Pollentagebuch (PHD) und die App "Pollen 3.0" von Pollenallergikern mit der Eingabe von Symptomen an Nase, Augen und Bronchien genutzt. Dadurch standen rund 11.400 Datensätze fur eine Auswertung der Gesundheitssymptome dieser Nutzer zur Verfügung. Zielstellung: Es sollte geprüft werden, in welchem Verhältnis dokumentierte Symptomdaten von Nutzern der genannten Pollen App aus Berlin mit im Jahre 2014 ermittelten Pollendaten innerhalb der Stadt Berlin korrelieren. Es bestand die Absicht, aus dem Vergleich von Symptomen an Nase, Auge und Bronchien bei Pollenallergikern, die die App benutzten, und den Pollenkonzentrationen ihrer Umgebung auch Schwellenwerte für die Auslösung der Hauptsymptome einer allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) berechnen zu können. Methodik: Die Pollendaten der gravimetrischen Messungen von 2014 an 14 Messorten in Berlin bildeten die Basis für den Vergleich mit den polleninduzierten Symptomdaten, die durch die Nutzer des Pollentagebuchs und der App "Pollen 3.0" während dieser Zeit selbständig protokolliert wurden. Die Symptomdaten wurden für die Studie aus der Nutzer-Datenbank des Pollentagebuchs extrahiert. Die vorliegenden PHD-Nutzerdaten wurden anhand der Postleitzahlen mit den Standorten der Pollenmessstellen assoziiert. Dabei wurden die Gesamtsymptomwerte (synonym: Overall Total Symptoms -> OTS-Werte; Zusammenfassung der Symptome von Auge, Nase und Bronchien) der Nutzer in den 14 Gruppen mit den Pollenmesswerten in den 14 Messstellen korreliert. Dabei gab es Nutzer, bei denen die Symptomstärke mit höheren oder niedrigeren Pollenmengen positiv korrelierte und es gab Nutzer, bei denen dieses nicht der Fall war. Die statistischen Analysen wurden mit IBM SPSS Statistics 24 und Microsoft Office Excel 2010 vorgenommen. Ergebnisse: Die Berechnungen ergaben bei einer Zusammenfassung der positiv und signifikant positiv korrelierenden Nutzer vom Stadtrand und denen vom Zentrum Unterschiede bei der Symptomstarke sowohl für Birke als auch für Gräser; am Stadtrand waren die Symptome stärker als im Zentrum ausgeprägt. Ursache dafür können die im Vergleich zum Stadtzentrum höheren Pollenkonzentrationen in Richtung Stadtrand sein. Während der Hauptblühphase von Birke und Gräsern kam es bei den Symptomwerten zu einem deutlichen Anstieg des Schweregrades der Symptome, sowohl am Stadtrand als auch im Zentrum. Ein Anstieg der Symptome konnte für die Hauptblühphase des Beifußes anhand der geringeren Nutzerdaten nur andeutungsweise nachvollzogen werden. Die zum Teil erheblichen Differenzen der Beifußpollen-Zahlen zwischen verschiedenen Messstationen oder Gruppen von Messstationen (teilweise mehrere 100 %) führten zu keinen statistisch kalkulierbaren Tendenzen bei den Nutzern des Pollentagebuchs. Ein Vergleich von Symptomen und Pollenmengen in den Nutzergruppen der einzelnen Messstellen, d.h. den PHD-Nutzern, die einem der 14 Pollenfallenstandorte zugehörten, führte zu keinem statistisch nachweisbaren Zusammenhang zwischen Symptomstärke und Pollenmengen. Hier waren die Zahlen der Nutzer in den einzelnen Gruppen zu gering. Auf eine Berechnung möglicher Zusammenhänge zwischen Anzahl an Ambrosiapollen und Symptomreaktionen der Nutzer wurde aufgrund der nur sehr geringen Pollenzahlen verzichtet. Schlussfolgerungen: Innerhalb Berlins lassen sich Unterschiede in der Menge luftgetragener Pollen von Birke, Gräsern und Beifuß und damit Expositionsunterschiede feststellen. Unterschiede können auch in den Symptomstärken zwischen Gruppen von PHD-Nutzern dargestellt werden. Bei den Gräsern und der Birke gibt es deutliche positive Korrelationen zwischen höheren Pollenmengen und der Auslösung stärkerer Symptome. Diese Korrelation besteht deutlich während des Verlaufs einer Pollensaison; es gibt aber auch eine solche Korrelation zwischen den Pollenmengen in der Peripherie der Stadt und ihrem Zentrum. Daher sollte die Pollenerfassung innerhalb großer Städte darauf ausgerichtet werden, den Pollenflug mit mehr als nur einer volumetrischen Pollenfalle zu messen. Neben einem Gerät im Stadtzentrum empfiehlt sich der Betrieb mindestens einer weiteren Falle in einem Stadtteil außerhalb des unmittelbaren Stadtzentrums. Die Installation einer dritten Falle am unmittelbaren Stadtrand oder im stadtrandnahen Umland wird angeraten, um phänologischklimatologische Unterschiede zwischen Stadt und Land sowie Einflüsse diametral unterschiedlicher Landnutzung und Vegetationszusammensetzung optimal abbilden zu können. Trotz der positiven Korrelationen zwischen Pollenmenge und Symptomstärke war es in dieser Studie nicht möglich, sogenannte Schwellenwerte für den einzelnen Nutzer oder eine Nutzergruppe zu entwickeln. Das Problem eines Schwellenwertes (z.B.: bei wie vielen Gräserpollen wird eine akute Rhinitis ausgelöst) ist auch im internationalen Maßstab bisher nicht gelöst; dies liegt unter anderem daran, dass zu viele Einflussfaktoren beim Individuum die - empfundene - Stärke seiner gesundheitlichen Symptome beeinflussen (Stärke der Hyperreaktivität, die einen Tagesrhythmus aufweist, das individuelle Empfinden der Stärke eines Symptoms, Einfluss von Medikamenten u.a.m.). Quelle: Forschungsbericht

Regionale Verteilung luftgetragener allergener Pollen in 2014 und ihre Risikobewertung bei Erwachsenen mit allergischer Rhinitis durch Pollen im Stadtgebiet von Berlin

Einführung: Die Zahl der Pollenallergiker ist in den industrialisierten Ländern zunehmend, besonders in den Städten. Nach einer europäischen Studie nimmt die Pollenbelastung in Städten stärker zu als auf dem Land. Erhöhte CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre im Rahmen des Klimawandels können dafür verantwortlich sein. In den europäischen Ländern wird die Konzentration der luftgetragenen Pollen mit Pollenfallen in ca. 15 - 30 m Höhe ge-messen und als repräsentativ für die gesamte Stadt und ihre Umgebung angesehen. In einer bereits 2013 publizierten Studie in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt konnten wir demonstrieren, dass in Berlin bei einer parallelen Messung an drei Messorten (Innenstadt, Peripherie, Stadtautobahnnähe) die Konzentration an Gräserpollen unterschiedlich ist, aber miteinander korreliert. Die höchsten Konzentrationen wurden an Rande einer Stadtautobahn (A100) gemessen.Zielstellung: Mit der jetzigen Studie sollte die regionale Verteilung der wichtigen allergenen Pollen in Berlin in mehreren Stadtteilen in ca. 1,5 m, d.h. in Höhe der nasalen bzw. bronchialen Atmung, gemessen werden. Es sollte geprüft werden, an welchen Messstellen Konzentrationen der wichtigsten allergenen Pollen (Birke, Gräser, Beifuß, Ambrosia) erreicht und über-schritten werden, die zur Auslösung allergischer Reaktionen bei Personen mit Pollen-induzierter allergischer Rhinitis führen.Methodik: An 14 Stellen innerhalb von Berlin wurde die wöchentliche Belastung mit Pollen durch Fallen vom Durham-Typ (eine gravimetrische Methode) vom 11.3.2014 bis 28.10.2014 über 33 Wochen gemessen. An zwei Stellen erfolgten Vergleichsmessungen mit zwei Durham-Fallen am gleichen Ort aber in verschiedener Höhe, an zwei Standorten auch ein Vergleich von Messungen mit Durham-Falle und Burkard-Pollenfalle in gleicher Höhe. Die Qualität der Pollenzählung durch die Hauptanalystin wurde durch drei andere Analysten kontrolliert.<BR>Ergebnisse: Die Messungen an den 14 Messstandorten ergaben differente Konzentrationen. Im Vergleich der jeweiligen Station mit niedrigster Konzentration war die Messstelle mit höchster bei Birkenpollen um ca. 250 % höher, bei Gräserpollen um ca. 330 % höher, bei Bei-fußpollen um ca. 1300 % höher, bei Ambrosiapollen waren bedingt durch geringe Pollenzahlen die Unterschiede in Prozent gerechnet extrem hoch. An der Autobahn lagen die Konzentrationen für alle drei Pollenarten Birke, Gräser und Beifuß im Vergleich zu anderen Stadtmess-stellen überdurchschnittlich hoch (für Birke 2939 zu 2327 Pollen, für Gräser 573 zu 470, für Beifuß 195 zu 62 Pollen). Durch den Vergleich der wöchentlichen Konzentrationen in Durham- mit Burkard-Fallen in gleicher Höhe am Vergleichsort Charité konnten Umrechnungsfaktoren für die Messungen ermittelt werden. Diese betragen für Birkenpollen 1: 11,9 (d.h. 1 Birkenpolle in der Durham-Falle entspricht 11,9 Birkenpollen in einer Burkard-Falle), für Gräserpollen 1: 10,7 und für Beifußpollen 1: 11,1. Wegen zu geringer Pollenmengen konnte für Ambrosiapollen kein Umrechnungsfaktor ermittelt werden.Die dokumentierten Konzentrationen waren an allen Messorten so hoch, dass die Schwellenwerte zur Auslösung allergischer Reaktionen für Birken- und Gräserpollen an allen Orten erreicht und überschritten wurden. Beifußpollen treten an einigen wenigen Orten in so kurzer oder niedriger Zahl auf, dass sie dort kein erkennbares Risikodarstellen. Ambrosiapollen traten ebenso nur an einigen Orten auf, das Risiko zu allergischen Reaktionen ist damit sehr regional. Beim Vergleich der Pollenkonzentrationen in Durham-Fallen in ca. 20 m Höhe mit 2 m Höhe waren tendenziell mehr Birken-, Gräser- und auch Beifußpollen in der unteren Falle.Im Jahr der Pollenmessungen 2014 wurde in Berlin das elektronische Pollentagebuch Pollen-App 3.0 zur Erhebung und Dokumentation von Symptomen an Nase, Augen und Bronchien genutzt. Dadurch konnten rund 12.000 Datensätze erhoben werden, die für eine weitere Aus-wertung zur Verfügung stehen. Die Datenaufnahme und Archivierung wurde damit erreicht, wie vorgesehen. Diese Erhebungsdaten können perspektivisch für z.B. eine detaillierte, bezirksorientierte Korrelationsanalyse von gesundheitlichen Symptomangaben mit den erhobenen Pollenmessergebnissen im Rahmen einer gesonderten Auswertung dienen.Schlussfolgerungen: Die Konzentrationen allergener Pollen, die zu allergischer Rhinitis und allergischem Asthma führen sind innerhalb von Berlin regional sehr unterschiedlich hoch. Es ist nur begrenzt möglich, durch die Messung an einer Messstelle Rückschlüsse auf die Konzentration der allergenen Pollen in ganz Berlin zu ziehen. Wahrscheinlich müsste in Berlin an mindestens 4-5 Messstellen gemessen werden, um ein übersichtliches Bild zu gewinnen.Die Konzentrationen an Birken- und Gräserpollen sind in ganz Berlin so hoch, dass sie für Menschen mit einer allergischen Disposition ein Risiko zur Krankheitsentwicklung oder zur Auslösung allergischer Symptome in Form einer Rhinitis, Rhinokonjunktivitis oder allergischem Asthma darstellen. Die Konzentrationen an Beifuß- und Ambrosiapollen treten in der Stadt regional sehr unterschiedlich auf; an wenigen Orten ist die Beifußpollenkonzentration so gering, dass sie nur geringe Symptome auslösen kann. Die Konzentration an Ambrosiapollen ist noch so niedrig, dass sich nur wenige Personen sensibilisieren werden und erkranken aufgrund dieser spezifischen Sensibilisierung erkranken können.<BR>Quelle: Forschungsbericht

Analyse zellulaerer und biochemischer Wirkungen von Ozon beim Menschen mit Hilfe des induzierten Sputums

Das Projekt "Analyse zellulaerer und biochemischer Wirkungen von Ozon beim Menschen mit Hilfe des induzierten Sputums" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Landesversicherungsanstalt, Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie durchgeführt. Das geplante Forschungsvorhaben verfolgt das Ziel, mit Hilfe einer nichtinvasiven Technik die entzündlichen Veränderungen des Atemtraktes zu erfassen, die durch die Einatmung von Ozon hervorgerufen werden. Probanden mit leichtgradigem Asthma bronchiale oder Rhinitis und Gesunde sollen an drei verschiedenen Tagen während zwei Stunden Fahrradbelastung entweder gefilterte Luft oder Ozon in zwei verschiedenen Konzentrationen einatmen. Eine der Testungen wird an einem weiteren Tag wiederholt, um die Reproduzierbarkeit festzustellen. Eine Stunde sowie vierundzwanzig Stunden nach Exposition wird mittels der Einatmung hypertoner Kochsalzlösung induziertes Sputum gewonnen. Die Proben werden auf ihre zelluläre Zusammensetzung sowie auf ihren Gehalt an löslichen Entzündungsmediatoren analysiert. Die so erhaltenen Daten werden zu denen der Lungenfunktion und der Symptome in Beziehung gesetzt. Insbesondere soll geprüft werden, ob die Symptome, welche nach bislang von uns erhobenen Daten auffälligerweise nicht mit den Änderungen der Lungenfunktion korrelieren, eine Beziehung zu im Sputum nachweisbaren Wirkungen des Ozons aufweisen. Hierbei soll auch die Frage der individuellen Empfindlichkeit gegenüber Ozon untersucht werden. Unser Vorhaben soll einen Beitrag zur Beantwortung der Frage liefern, ob die Gefährdung durch Ozon durch eine möglicherweise auch im epidemiologischen Rahmen praktikable, nichtinvasive Technik zu erfassen ist.

Allergie und Umwelt

Das Projekt "Allergie und Umwelt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergeologie durchgeführt. Allergische Erkrankungen haben in ihrer Praevalenz in den letzten Jahrzehnten in vielen Laendern der Welt, auch in Deutschland, deutlich zugenommen. Die Ursachen fuer diese Zunahme sind nicht bekannt. Neben der genetischen Disposition spiellen die Allergen-Exposition sowie die moegliche Modulation der allergischen Reaktion durch andere Umweltfaktoren eine wesentliche Rolle. Die haeufigste allergische Erkrankung ist die saisonale allergische Rhinokonjunktivitis ('Heuschnupfen'), die durch Pollen vorwiegend windbestaeubter Pflanzen aber auch Schimmelpilzbestandteile ausgeloest werden kann und oft Beginn einer Entwicklung zum Asthma bronchiale darstellt. Die klassische Methode der Pollen- und Schimmelpilzsporenzaehlung genuegt offenbar nicht, echte Risikoabschaetzungen im Sinne von Dosis-Wirkungsbeziehungen vorzunehmen, nachdem neuere Untersuchungen gezeigt haben, dass Allergene in der Aussenluft auch im nicht-Pollen-assoziierten Zustand - insbesondere in kleineren Staubfraktionen, gefunden werden. Im vorliegenden Forschungsprojekt sollen deshalb zunaechst die realen Allergen-Konzentrationen in der Aussenluft zu verschiedenen Zeitpunkten der Bluehzeit allergologisch besonders wichtiger Pflanzen (z.B. Birke, Graeser) bestimmt werden. Mit Hilfe spezieller Staubsammelgeraete und immunchemischer Methoden soll erfasst werden, an welche Partikel besonders haeufig Pollenallergene gebunden werden. Dabei umfasst die Identifizierung dieser Partikel sowohl die Groesse und Dichte (physikalische Parameter) als auch die qualitative Beschaffenheit im Sinne der mineralogischen Zusammensetzung. In einer Einzel-Partikel-Analyse sollen unter Verwendung von Roentgen-Beugungsanalyse mit elektronenmikroskopischen Methoden und Immunogold-Technik unter Verwendung monoklonaler Antikoerper die Partikel naeher charakterisiert werden, die bevorzugt Pollenallergene anlagern. Kenntnisse ueber die Herkunft solcher besonders allergenhaltiger Staubfraktionen in der Aussenluft stellen eine unabdingbare Voraussetzung fuer moegliche praeventive Massnahmen dar. Fernziel des Antrages ist die Entwicklung von Methoden zur Reduktion allergenhaltiger Bestandteile in der Aussenluft.

Nationales Verbundprojekt: Asthma und Allergien im Kindes- und Jugendalter (ISAAC Studie)

Das Projekt "Nationales Verbundprojekt: Asthma und Allergien im Kindes- und Jugendalter (ISAAC Studie)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Westfälische Wilhelms-Universität Münster - Universitätsklinikum - Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin durchgeführt. Stand: Auswertungsphase. Das nationale Verbundprojekt ist in das weltweite ISAAC Projekt (International Study of Asthma and Allergies in Childhood) integriert. Es handelt sich um ein multizentrisches Projekt, an dem die Klinik fuer Kinderheilkunde in Dresden, die Klinik fuer Kinderheilkunde in Leipzig, das Dr. Von Haunersche Kinderspital in Muenchen und das Umweltbundesamt Berlin beteiligt sind. Das Institut fuer Epidemiologie und Sozialmedizin der Universitaet Muenster ist das Koordinations- und Datenzentrum fuer die am Verbundprojekt beteiligten klinischen Zentren. Ziel der Studie ist, national und international vergleichbare Daten zur Haeufigkeit von Asthma, allergischer Rhinitis und Neurodermitis bei Kindern zu erheben und neue Erkenntnisse ueber die Ursachen dieser Erkrankungen zu gewinnen. Die Datenerhebung wurde im September 1995 begonnen und im Juli 1997 abgeschlossen. Es wurden Querschnittsstudien waehrend des Schuljahres 1995/1996 in zwei ostdeutschen Gebieten (Dresden, Leipzig) und einem westdeutschen staedtischen Gebiet (Muenchen) durchgefuehrt. Pro Studienort wurden etwa 3000 Viertklaessler und 3000 Schulanfaenger untersucht. Als Erhebungsinstrumente dienten Elternfrageboegen und medizinische Untersuchungen der Kinder (Messung der Lungenfunktion mit bronchialer Provokation, Haut-Prick-Test, Bestimmung immunologischer Blutparameter etc.). Im Rahmen einer anschliessenden, eingebetteten Fall-Kontroll-Studie zur Aetiologie des Asthma bronchiale wurden Interviews mit den Eltern von jeweils 300 Kindern in Dresden und Muenchen gefuehrt und Messungen der Allergen- und Schadstoffbelastung in den Wohnungen der Kinder durchgefuehrt. Erste Studienergebnisse wurden 1997 auf internationalen Kongressen vorgestellt und zur Publikation eingereicht.

Die Wirkung der Einatmung von Ozon auf die allergische Reaktion des Bronchialsystems

Das Projekt "Die Wirkung der Einatmung von Ozon auf die allergische Reaktion des Bronchialsystems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Landesversicherungsanstalt, Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie durchgeführt. Ergebnisse: Thema dieser Untersuchung war die Frage, welcher Zusammenhang zwischen der Reaktion auf Ozon und der allergischen Reaktionsbereitschaft der Atemwege besteht, insbesondere, ob die Ozonbelastung zu der Manifestation einer allergischen Reaktion der Atemwege fuehrt, die vorher nicht in Erscheinung trat. Die Studie richtet sich also wesentlich auf die Ozonwirkung bei Personen mit allergischer Disposition ohne manifeste Antwort der Atemwege. Die Durchfuehrung erfolgte mit Hilfe von Probanden im Alter von 18 bis 50 Jahren, die sich durch eine allergische Diathese auszeichneten. Die Untersuchungskollektive, die mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen wurden, wurden ausserhalb der Saison einer dreistuendigen Ozonbelastung (250 ppb entsprechend 500 myg/m3) waehrend intermittierender koerperlicher Belastung unterzogen: die Probanden atmeten waehrend 10 Minuten Ruhe und 15 Minuten fahrradergometrischer Belastung Luft aus einer Expositionsapparatur ein. Aufgrund von inhalativen Provokationstestungen auf Methacholin und Allergen wurde sodann beiden ozonempfindlichen Probanden geprueft, inwieweit die Ozonatmung die Reaktionsbereitschaft der Atemwege modulierte. Es konnten keine markanten Unterschiede zwischen den Gruppen ozoninduzierter Aenderungen der Lungenfunktion und Atemwegsempfindlichkeit beobachtet werden, wobei jedoch hervorzuheben ist, dass eine grosse interindividuelle Variabilitaet der Ozonantwort zu verzeichnen war. Die ueberwiegende Zahl der getesteten Asthmatiker (9 von 10) zeigte eine gesteigerte bronchiale Allergenempfindlichkeit nach Ozonatmung, die Anzahl der Spaetreaktionen auf das Allergen war nach 03-Exposition nicht erhoeht. Von den 12 Probanden ohne Asthma (Gesunde oder Patienten mit einer Rhinitis) reagierte keiner auf Allergen, und zwar weder nach noch ohne Ozonatmung. Die hier erzielten Daten stellen Hinweise darauf dar, dass erstens die interindividuelle Variabilitaet der Ozonempfindlichkeit hoeher zu veranschlagen ist als die Unterschiede, die aufgrund vorbestehender Atemwegserkrankungen vorhanden sind, und dass zweitens Patienten mit Asthma eine Verstaerkung der allergischen Fruehreaktion durch kurzzeitige Ozonatmung erfahren koennen. Die gewaehlte Ozonexposition war also in der Lage, eine vorhandene allergische Atemwegsreaktion zu verstaerken, sie beguenstigte jedoch nicht in messbarer Weise das Auftreten der Reaktion beim alleinigen Vorhandensein einer allergischen Rhinitis. Dieses Projekt ergaenzt sich mit Projekt PUG L88003 insofern, als dass hier an lebenden Probanden Wirkungen von Ozon auf die Atemwege ermittelt werden konnten, auf deren zellulaeren Mechanismus im Projekt PUG L88003 Hinweise gefunden werden konnten.

Praevalenz von kindlichem Asthma bronchiale und Allergien in Muenchen

Das Projekt "Praevalenz von kindlichem Asthma bronchiale und Allergien in Muenchen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Medizinische Informatik und Systemforschung (MEDIS) durchgeführt. Die Querschnittsstudie soll saemtliche Schueler der 4. Schulklassen erfassen. Es sollen die Praevalenzen fuer manifeste allergische und asthmatische Erkrankungen ermittelt werden. Darueberhinaus sollen Stoervariablen, wie Familienanamnese, Sozialvariablen und Innenraumbelastung, als moegliche Risikofaktoren diskutiert werden.

Ozon und Allergieentstehung

Das Projekt "Ozon und Allergieentstehung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Klinikum Rudolf-Virchow, Institut für Klinische Chemie und Biochemie durchgeführt. Ozon ist ein wesentlicher Umweltschadstoff. Untersuchungen am gesunden und asthmakranken Patienten sowie unter tierexperimentellen Bedingungen haben gezeigt, dass die Ozonbelastung an der Lunge und den Atemwegen eine akute Entzuendung induziert. Parallel kommt es zur Entwicklung von bronchialer Hyperreaktivitaet und akuter Atemwegsobstruktion. Unklar ist bis heute, ob die Ozonbelastung bei entsprechend genetisch praedisponierten Patienten die Ausbildung einer allergischen Erkrankung und von Bronchialasthma foerdern kann. Dieser Fragenkomplex soll im Rahmen des hier vorgestellten Forschungsprogramms vorgestellt werden. In unserem Labor ist in den letzten Jahren ein Tiermodell etabliert worden, bei dem die allergische Sensibilisierung ueber die Lunge und die Atemwege untersucht und charakterisiert wurde. Damit ist dieses Forschungsvorhaben nicht nur von Interesse fuer die Grundlagenforschung im Rahmen von immunpathologischen Zusammenhaengen bei der Entstehung von Allergien, sondern steuert wesentliche Informationen zur umweltpolitischen Bewertung des Umweltschadstoffes Ozon bei.

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