Das Projekt "Quantifizierung des Bruchverhaltens unter transienter thermomechanischer Belastung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik durchgeführt. Das Ziel des Vorhabens ist es, zu einem vertieften Verständnis des Effekts einer Warmvorbelastung mit einem allgemeinen Lastpfad - insbesondere bei Lastpfaden ohne ausgeprägtes Maximum- auf das Sprödbruchverhalten ferritischer Druckbehälterstähle zu gelangen. Die Erkenntnisse sollen im Rahmen eines Berechnungsmodells umgesetzt und dadurch für die Anwendung in der bruchmechanischen Bewertung kerntechnischer Anlagen nutzbar gemacht werden. Im Rahmen eines experimentellen Untersuchungsprogramms ist zunächst eine Versuchstechnik zur Prüfung von Bruchmechanikproben unter definiert steuerbareren transienten thermomechanischen Bedingungen zu etablieren. Hiermit ist der Einfluss verschiedener Lastpfade mit unterschiedlichen Vorbelastungen auf die finale Bruchlast systematisch zu quantifizieren. In fraktografischen Analysen soll der Bruchmechanismus aufgeklärt werden. Der Einfluss der Belastungsgeschichte auf die mechanischen Feldgrößen in der Spaltbruchprozesszone soll in numerischen Simulationen quantifiziert werden. Die Erkenntnisse sollen in einem Berechnungsmodell aufbereitet und der Anwendung zugänglich gemacht werden. Dazu soll ein probabilistisches Spaltbruchmodell verwendet werden. Dieses soll im Hinblick auf transiente thermomechanische Belastungssituationen angepasst und falls notwendig erweitert werden. Das Modell soll an Hand der experimentellen Datenbasis validiert und seine Praxistauglichkeit durch Anwendung auf frühere Bauteilversuche nachgewiesen werden.
Das Projekt "Gefaehrdungsbilder fuer die Lawineneinwirkungen auf Strassenbruecken am Beispiel der eingestuerzten Bruecke Ri di Alp (Lukmanierpass)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durchgeführt. Die im Jahre 1972 erstellte, zweispurige Strassenbruecke Ri di Rialp am Lukmanierpass wurde am 11. April 1998 durch einen Lawinenniedergang total zerstoert. Der genaue Versagensmechanismus und insbesondere die Art der Lawineneinwirkungen sind nicht bekannt. Nach ersten Einschaetzungen trat der Bruch in Brueckenmitte auf, anschliessend stuerzte die Bruecke vertikal nach unten und wurde von der Lawine mitgerissen. Die Bruecke musste also insbesondere durch vertikale Lawineneinwirkungen belastet worden sein, was in der vorliegenden Situation gegen die klassischen Regeln der Lawinendynamik spricht. Das primaere Ziel der Untersuchung besteht darin, den Lastfall zu kennen, der zum Einsturz gefuehrt hat. Damit kuenftig derartige Schaeden vermieden werden koennen, soll am Beispiel dieses Ereignisses die Moeglichkeit zusaetzlicher Gefaehrdungsszenarien, die bis anhin unberuecksichtigt blieben, vertieft analysiert werden. Um die Lawineneinwirkungen ermitteln zu koennen, werden zuerst die statischen Berechnungen analysiert. Dann erfolgt eine Zustandsaufnahme der zerstoerten Bruecke mit Materialprobenentnahme und Ermittlung der Materialkennwerte. Anschliessend wird die Bruchlast und der Bruchmechanismus analysiert und die Lawineneinwirkungen, die der Bruchlast entsprechen, bestimmt. Schliesslich werden die Lawineneinwirkungen mit lawinendynamischen Modellrechnungen ueberprueft und allgemeine Gefaehrdungsbilder abgeleitet.