Das Projekt "Untersuchungen zur Belastung von Bruedenkondensaten aus der Trocknung kommunaler Klaerschlaemme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft durchgeführt. Es ist davon auszugehen, dass auf immer mehr Klaeranlagen Klaerschlammtrocknungsanlagen errichtet werden, deren Rueckbelastung durch Bruedenkondensate beruecksichtigt werden muss. Die Konzentrationen an organischen und anorganischen Verschmutzungen sind zum Teil sehr unterschiedlich. Insbesondere fuer den Fall, dass die Schlaemme anderer Klaerwerke mitgetrocknet oder mobile Trocknungsanlagen zum Einsatz kommen sollen, ist zu pruefen, ob die mitbehandelnde Klaeranlage durch die Bruedenkondensate nicht ueberlastet wird. Deshalb muessen bereits in der Planungsphase die Rueckbelastungen durch die Bruedenkondensate annaehernd bekannt sein. Neben der Charakteristik des zu trocknenden Klaerschlamms und dem Trocknungsgrad nimmt auch das gewaehlte Trocknungsverfahren entscheidenden Einfluss auf den Verschmutzungsgrad der Bruedenkondensate. Auf Grund des hoeheren Abriebs und der Mahlwirkung kommt es bei der Wirbelschicht- und Scheibentrocknung erfahrungsgemaess zu hoeheren Staubkonzentrationen im Brueden als beispielsweise bei einem Trommel- oder Bandtrockner. Der Staubanteil wirkt sich vor allem auf die CSB-Konzentrationen aus. Mit zunehmenden Trockenguttemperaturen erhoehen sich durch die Verschiebung des NH4/NH3-Dissoziationsgleichgewichtes vor allem die Ammoniumkonzentrationen im Bruedenkondensat. Die Bruedenkondensate werden darueber hinaus massgeblich durch die Behandlung der Brueden in den Peripherieaggregaten beeinflusst. Durch die Wahl des Trocknungsverfahrens und der Peripherieaggregate lassen sich sowohl die Verschmutzungskonzentrationen als auch das Verhaeltnis der Schadstoffe zueinander beeinflussen. Bei der Planung einer Trocknungsanlage muessen deshalb die Moeglichkeiten der Einflussnahme auf die Bruedenkondensatverschmutzungen beruecksichtigt und mit den oertlichen Randbedingungen fuer die Bruedenkondensatbehandlung abgestimmt werden.
Das Projekt "Untersuchungen zur Behandlung von Bruedenkondensaten aus der Klaerschlammtrocknung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft durchgeführt. Die Entsorgung der kommunalen Klaerschlaemme in der Bundesrepublik Deutschland ist durch zwei Tendenzen gepraegt. So ist auf der einen Seite von einem Anstieg der anfallenden Menge an kommunalen Klaerschlaemmen auszugehen. Andererseits wird ein Teil der Entsorgungswege auf Grund erhoehter gesetzlicher Anforderungen und der Akzeptanzproblematik erschwert oder sogar verschlossen. Um die Klaerschlammentsorgung sicherzustellen, wird von den entsorgungspflichtigen Koerperschaften in zunehmendem Masse eine Klaerschlammtrocknung in Erwaegung gezogen oder bereits durchgefuehrt. Der Vorteil der Trocknung besteht darin, dass dieser Vorbehandlungsschritt praktisch alle Verwertungs- und Entsorgungswege offen haelt. Bei der Trocknung der kommunalen Klaerschlaemme entstehen allerdings wiederum Emissionen, die behandelt und entsorgt werden muessen. Zu diesen Emissionen gehoeren die Bruedenkondensate. In genanntem Forschungsvorhaben werden die grundsaetzlichen Moeglichkeiten zur Bruedenkondensatbehandlung aufgezeigt und zudem ausgewaehlte Behandlungsverfahren weitergehend technisch sowie wirtschaftlich untersucht. Es werden Verfahren zur separaten (Vor)Behandlung und Moeglichkeiten der Mitbehandlung in bestehenden oder geplanten Abwasserreinigungsanlagen vorgestellt. Vorbereitend wurden labortechnische Untersuchungen zum Inert-CSB von Bruedenkondensaten durchgefuehrt. Die meisten Klaerschlammtrocknungsanlagen bestehen in Deutschland auf kommunalen Abwasserreinigungsanlagen. Ein Vorteil dieses Standortes besteht in den guenstigen Mitbehandlungsmoeglichkeiten fuer die Bruedenkondensate. Am Forschungsinstitut fuer Wasser- und Abfallwirtschaft (FiW) an der RWTH Aachen wurden dazu halbtechnische Untersuchungen durchgefuehrt. Diese zeigten, dass die Reinigungsleistung der Klaeranlage durch die Mitbehandlung der Bruedenkondensate nicht ersichtlich beeintraechtigt wurde. Bei einer Klaerschlammtrocknung auf dem Gelaende einer Restabfalldeponie koennen die Bruedenkondensate gemeinsam mit dem Deponiesickerwasser behandelt werden. Dies bietet sich auf Grund der aehnlichen Zusammensetzung der beiden Abwaesser sogar an. Die Verfahren zur Deponiesickerwasserbehandlung sind sehr vielfaeltig. Aus diesem Grund wurden die vom FiW durchgefuehrten halb- und labortechnischen Untersuchungen auf die Behandlung in einer biologischen Stufe und auf die nachgeschalteten Verfahren der Chemischen Oxidation sowie der Adsorption an Aktivkohle beschraenkt. Die hierzu durchgefuehrten Versuche zeigen, dass vor allem bei der biologischen Mitbehandlung auf Grund der guten biologischen Abbaubarkeit der Bruedenkondensate hohe Reinigungsleistungen erzielt werden koennen. Auf die anderen untersuchten Verfahren hatte die Mitbehandlung der Bruedenkondensate keine negativen Auswirkungen. Bei der Neuplanung von Klaerschlammtrocknungsanlagen sollte daher in Zukunft auch der Standort einer Restabfalldeponie in Erwaegung gezogen werden.