Das Projekt "Untersuchungen zur Pestizid- und Nitratbelastung bei Eigenwasserversorgungsanlagen im Muensterland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Universitätsklinikum, Institut für Hygiene durchgeführt. Eigenwaesser sind im erheblichen Umfang durch PBM und Nitrat belastet. Am haeufigsten sind Nachweise von Atrazin und der Phenylharnstoffe Chlortoluron, Methabenzthiazuron und Isoproturon sowie von Diuron und Bromacil. Waehrend Atrazin im gesamten Jahresverlauf - auch nach Ausbringungsverbot - bis heute nachweisbar ist, werden Chlortoluron und andere im Herbst ausgebrachte Mittel bevorzugt waehrend der Applikationsphasen analysiert. In Brunnen aus Haus- bzw. Hofnaehe finden sich signifikant hoehere PBM-Gehalte als in Brunnen unter Feldern oder unter Wald- bzw. Wiesenflaechen, insbesondere bei den Triazinen und Totalherbiziden. Beim Nitrat liegen unterhalb von Ackerflaechen hoehere Grundwasserbelastungen vor. Flache Brunnen sind staerker durch PBM und Nitrat betroffen als tiefe (tiefer 20m). Ein Zusammenhang zwischen Nitrat- und PBM-Gehalt ist nicht vorhanden. PBM lassen sich sowohl aus Waessern mit hohen wie mit niedrigen Nitratgehalten analysieren. Dies weist auf unterschiedliche Eintragsmechanismen und einen Abbau von Nitrat in reduzierenden Untergruenden hin. Massnahmen, die zu einer Verminderung flaechenhafter Nitratbelastungen entwickelt wurden, sind somit nicht gleichermassen geeignet, auch eine Verringerung der PBM-Gehalte zu erzielen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass offensichtlich vor allem punktuelle Kontaminationen, z.B. beim Ansetzen von Pestiziden oder bei der Reinigung von Spritzgeraeten auf dem Hofgelaende, oder lokal hohe Anwendungen von Totalherbiziden auf befestigten Flaechen oder im Garten wesentliche Faktoren fuer die Belastung der privaten Brunnenwaesser darstellen. Diese Erkenntnisse muessen in Zukunft staerker beruecksichtigt werden, um die teilweise hygienisch unakzeptable Belastung dieser Waesser mit PBM zu verringern. Als Uebergangsloesung eingesetzte Umkehrosmosen erweisen sich im Praxisbetrieb als geeignet, PBM und Nitrat in ausreichendem Masse zu entfernen, ohne dass gleichzeitig Beeintraechtigungen der mikrobiologischen Qualitaet auftreten.