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Boden-Dauerbeobachtung im Land Brandenburg

Die Boden-Dauerbeobachtung ist ein Instrument zur langfristigen Überwachung von Veränderungen des Zustandes und der Funktionen des Bodens. Die Boden-Dauerbeobachtung ist dabei nicht isoliert, sondern als zentrales Element einer integrierten Umwelt-Beobachtung zu betrachten. Ziele der Boden-Dauerbeobachtung sind die Erfassung des aktuellen Zustandes der Böden, die langfristige Überwachung von Bodenveränderungen und die Ableitung von Prognosen für die zukünftige Entwicklung der Böden. Zur Zeit existieren im Land Brandenburg 32 Boden-Dauerbeobachtungsflächen (BDF) auf landwirtschaftlich genutzten Standorten in allen Landkreisen, die nach Gesichtspunkten der Repräsentativität ausgewählt wurden. Dabei fanden neben Kriterien der Landschafts-, Boden-, Nutzungs- und Belastungsrepräsentanz auch die Einbindungsmöglichkeit in andere sektorale Überwachungsmessnetze und die langfristige Verfügbarkeit der Flächen Beachtung. Darüber hinaus gibt es zwei BDF im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. Auf diesen insgesamt 32 Standorten werden kontinuierlich bodenphysikalische, bodenchemische und bodenbiologische Parameter gemessen und die Ergebnisse in einer Datenbank dokumentiert.

Bodenfunktionsbewertungsverfahren (BFBV LAU) (ST-BIS-98)

Das Bodenfunktionsbewertungsverfahren (BFBV LAU) weist Böden des Landes Sachsen-Anhalt mit dem Grad der Funktionserfüllung der natürlichen Bodenfunktionen und der Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte gemäß § 2 BBodSchG aus. Es werden für die Teilfunktion Lebensgrundlage und Lebensraum für Pflanzen die natürliche Bodenfruchtbarkeit (bzw. Ertragspotenzial) und das Standortpotenzial für natürliche Pflanzengesellschaften (Naturnähe) sowie für die Teilfunktion Bestandteil des Naturhaushaltes die Wasserhaushaltsfunktion (Wasserhaushaltspotenzial) des Bodens und die Archivfunktion (Archivbodenkarte) dargestellt. Die Bewertung der Funktionserfüllung erfolgt in fünf Stufen (von sehr hoch (5) bis sehr gering (1)). Die Gesamtbewertung wird vom Nutzer nach Maximalwertprinzip bestimmt. Bei Einwirkungen auf den Boden kann mit Hilfe der Bewertungen beurteilt werden, ob Flächen mit sehr hocher, hoher, mittlerer, geringer oder sehr geringer Erfüllung der Bodenfunktionen betroffen sind. Die Bewertungsstufen 5 und 4 weisen die aus Sicht des Bodenschutzes besonders zu schützenden Flächen aus. Das BFBV-LAU beinhaltet die ST-BIS Themenkarten 26 und 55.

Archivbodenkarte (ST-BIS-55)

Die digitale ''Archivbodenkarte'' weist Böden des Landes Sachsen-Anhalt aus, welche die Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte überdurchschnittlich erfüllen und nach § 1 BodSchAG LSA besonders zu schützen sind. Es werden 27 Archivobjektarten unterschieden (u.a., fossile Böden, Geotope, Extremstandorte, seltene Böden, Kulturböden, Naturnahe Waldstandorte, Versuchsfelder, Bodendauerbeobachtungsflächen). Die Datenerhebung erfolgte auf der Basis unterschiedlicher Quellen und wurde z.T. expertengestützt vorgenommen. Es werden punkt- und flächenförmige sowie generalisierte Archivobjekte ausgewiesen. Mit zu betrachten sind die Bodendenkmale der Denkmalschutzbehörde, die im Sachsen-Anhalt-Viewer aktuell vorliegen. Themenkarte ST-BIS 55 ist Bestandteil von ST-BIS 98.

Fachinformationssystem Altlasten des Landes Brandenburg

Das Fachinformationssystem Altlasten ist ein Programmsystem zur landesweit einheitlichen Erfassung, Verwaltung und Auswertung von Daten zu altlastverdächtigen Flächen, Altlasten, Verdachtsflächen und stofflichen schädlichen Boden-veränderungen, das nach BbgAbfBodG im LfU geführt wird. Hauptkomponenten des Fachinformationssystem Altlasten sind: Altlastenkataster (ALKATonline): Mit der webbasierten Software ALKATonline werden Daten zu altlastverdächtigen Flächen, Altlasten, Verdachtsflächen und stofflichen schädlichen Bodenveränderungen durch die unteren Bodenschutz-behörden der Landkreise und kreisfreien Städte in einer zentral vom LfU geführten Datenbank erfasst. Es handelt sich um ein gemeinsames Verfahren des LfU, des LBGR und der unteren Bodenschutzbehörden, bei dem nur berechtigte Nutzer einen Zugriff auf die Daten besitzen. Geografisches Informationssystem (GIS): Mittels eines ALKATonline-Service wird eine Anbindung des GIS WebOffice realisiert. Damit wird die Visualisierung der im ALKATonline erfassten Flächen sowie ihre geografischen Auswertung möglich.

Fachinformationssystem Bodenschutz des Landes Brandenburg (FISBOS)

Im Fachinformationssystem Bodenschutz (FISBOS) werden chemische, physikalische und biologische Bodeneigenschaften, Bodenzustand, Bodenfunktionen und -gefährdungen erfasst und bewertet sowie die Bodennutzung und Bodenschutzmaßnahmen dargestellt. Um fragestellungsbezogen die unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen bei der Auswertung berücksichtigen zu können, erfolgt eine Methodendokumentation, wie sie von der Bund-/ Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) gefordert wird. Diese ist ein wichtiger Bestandteil der Daten-Qualitätssicherung. Kernstück des FISBOS ist ein Informationssystem zur Boden-Dauerbeobachtung im Land Brandenburg (BoDISonline). BoDISonline dient der Haltung und Auswertung der Daten des landeseigenen Boden-Monitorings.

Umgang mit der Messunsicherheit bei der Überschreitung von Prüf- und Maßnahmenwerten für den Vollzug der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung

Das Ziel des FuE-Vorhabens war die Erarbeitung eines Konzeptes zur Berücksichtigung der Messunsicherheit im Rahmen des Vollzugs der BBodSchV und darauf basierend die Erarbeitung einer Hand-lungsanleitung. Im Rahmen des FuE-Vorhabens wurde ein Konzept zur Berücksichtigung der Messunsicherheit im Rahmen des Vollzugs der BBodSchV erarbeitet, dass die Messunsicherheit mittels statistisch abgesicherter Verfahren ermittelt und bei der Feststellung einer Prüf- oder Maßnahmenwertüberschreitung einbezieht. Das Konzept berücksichtigt folgende Unsicherheitskomponenten: (1) räumliche Heterogenität, (2) systematische Abweichungen des Probenahmeverfahrens, (3) zufällige Abweichungen des Probenahmeverfahrens, (4) Fundamentalvariabilität, (5) Systematische Abweichungen des Analysenverfahrens und (6) Zufällige analytische Abweichungen. Die Bewertung erfolgt entweder auf Basis des jeweiligen Messunsicherheitsbereiches eines Analysenergebnisses oder auf Basis seiner Indizienkraft. Beide Vorgehensweisen sind gleichwertig; allerdings ermöglicht die Bestimmung der Indizienkraft durch die Angabe eines quantitativen Wertes eine einfachere Einbeziehung anderer Informationen. Die Indizienkraft liegt zwischen 0 und 1 und spiegelt die Wahrscheinlichkeit einer Prüfwert/Maßnahmenwert-Überschreitung wider. Eine Überschreitung liegt vor, wenn der Messunsicherheitsbereich vollständig oberhalb des Prüfwertes/Maßnahmenwertes liegt. Dies ist gleichbedeutend damit, dass die Indizienkraft oberhalb von 0,95 liegt. Andernfalls ist nicht von einer Überschreitung auszugehen - es sei denn, der Messunsicherheitsbereich überlappt nicht nur mit dem Prüfwert/Maßnahmenwert, sondern auch mit einer vorgegebenen Maximalgrenze. In diesem Fall erlaubt das Analysenresultat keine abgesicherte Bewertung, weil der Messunsicherheitsbereich zu groß ausfällt. Im letzten Projektabschnitt wurde eine Handlungsanleitung für den Vollzug der BBodSchV erarbeitet, die das Vorgehen bei der Bewertung von Messergebnissen im Hinblick auf eine Überschreitung von Prüf- und Maßnahmenwerten prägnant und präzise erklärt. Zur potentiellen Unterstützung der Vollzugsbehörden wurde neben der Handlungsanleitung ein Konzept für ein Berechnungsprogramm zur Ermittlung der Messunsicherheit und Ausgabe des Bewertungsergebnisses erarbeitet. Quelle: Forschungsbericht

Handlungsanleitung zum Umgang mit der Ergebnisunsicherheit bei der Über- und Unterschreitung von Prüf- und Maßnahmenwerten für den Vollzug der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung

Gemäß Anhang 1 der BBodSchV (1999) wird die Angabe der Ergebnisunsicherheit für Prüfergebnisse gefordert. Jedoch existiert zurzeit kein einheitlicher Umgang mit der Ergebnisunsicherheit im Vollzug der BBodSchV. Im Forschungsvorhaben wurde deswegen - in Abstimmung mit dem Fachbeirat Bodenuntersuchungen - eine Handlungsanleitung für die Vollzugsbehörden der BBodSchV erarbeitet, welche das Vorgehen bei der Bewertung von Bodenanalysen für die Wirkungspfade Boden-Mensch und Boden-Pflanze darlegt. Die Handlungsanleitung richtet sich an Behörden, die im Vollzug des Bodenschutzes arbeiten, sowie an Laboratorien, Sachverständige und Ingenieurbüros, die in diesem Zusammenhang Leistungen erbringen.

Weiterentwicklung und Aktualisierung der Methodik zur Ermittlung der Ergebnisunsicherheit auf der Grundlage der durchgeführten Ringuntersuchungen für den Vollzug der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung

Ziel des Projektes war die Weiterentwicklung der Methodik für die Ermittlung der Ergebnisunsicherheit für den Vollzug der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung auf der Grundlage bereits durchgeführter Ringuntersuchungen im gesetzlich geregelten Bereich. Auf Basis der recherchierten Ringversuche für den Zeitraum von 2005 -2019 wurden verschiedene etablierte als auch neue Ansätze zur Modellierung der Vergleichpräzision und der damit verbundenen Unsicherheit angewendet bzw. entwickelt. Im Vergleich zu den Empfehlungen des Fachbeirates Bodenuntersuchungen (FBU) von 2008, die auf pauschalen prozentualen Unsicherheiten basieren, konnte durch Anwendung einer additiven Varianzfunktion eine deutlich verbesserte Modellierung der Vergleichstandardabweichung erzielt werden. Mit dem neu entwickelten Ansatz kann die analytische Unsicherheit als Teil der Ergebnisunsicherheit in Abhängigkeit des Feststoffgehaltes berechnet werden. Zudem ist es nun möglich für ausgewählte Stoffe und Stoffgruppen die Unsicherheit auf Basis einer individuellen Varianzfunktion zu berechnen. Darüber hinaus konnten auch Empfehlungen für neue Parameter abgeleitet werden. Quelle: Forschungsbericht

Bodenschutz

- Überwachung, Fachbegleitung von Maßnahmen zum Bodenschutz sowie zur Erfassung, Bewertung von Untersuchungen zu Böden: Abfallverwertung auf Böden und Rekultivierung im Bereich von Anlagen unter Bergrecht - Reduzierung der Flächeninanspruchnahme Anmerkung: Aufgabenwahrnehmung durch die LDD erfolgt nur bei einer Selbstbetroffenheit der unteren Verwaltungsbehörden

Grenzüberschreitende Abfallverbringung

- Durchführung von Genehmigungsverfahren (sog. "Notifizierungsverfahren") - Überwachung der Abfallströme

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