Das Projekt "Teilvorhaben 2: Feldversuche im Forst" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. durchgeführt. Das Vorhaben ist als Teilvorhaben 2 des Verbundvorhabens 'Entwicklung und Erprobung neuer umweltverträglicher Hochleistungsschmier- und Hydraulikflüssigkeiten mit ökotoxikologisch unbedenklichen Additiven zur Verhinderung von Buntmetallkorrosion und Verbesserung des Alterungsverhaltens' geplant. Im Rahmen des Vorhabens sollen die vom Verbundpartner entwickelten Hydraulikflüssigkeiten im Forstbetrieb getestet werden. Neben der Testung der von Bechem entwickelten neuen Hydraulikflüssigkeit in einem extrem belasteten Bagger sind begleitende Dauerfeldversuche mit einem Vollernter und Tragschlepper geplant. Zunächst soll in einem Vorversuch, der eine Erntesaison dauert im Bagger durch gezielten Eingriff in die Flüssigkeitsreinheit bezüglich Feststoffverunreinigung und Wassergehalt, ein Zeitraffereffekt erzielt werden. Durch begleitende Druckflüssigkeitsanalysen in sehr kurzen zeitlichen Abständen wird die Qualität des Öles überprüft. Dieser Praxistest unter erschwerten Bedingungen, der die Flüssigkeit bis an ihre Leistungsgrenze beansprucht, soll Aufschluß über die grundsätzliche Belastungsfähigkeit der neuen Druckflüssigkeit geben. Nach einem positiven Ergebnis wird sowohl beim Bagger (nach einem Flüssigkeitswechsel) als auch beim Tragschlepper und Vollernter mit der Erprobung im Dauerfeldversuch, mit begleitenden Ölanalysen, begonnen. Tragschlepper und Vollernter ergänzen sich dabei, da beim Tragschlepper besonders die Fahr- und bei den Vollerntern besonders die Arbeitshydraulik belastet wird. Die Zeitversetzung beim Beginn des Dauerfeldversuches soll dazu dienen, das Risiko von Maschinenbeschädigungen auszuschließen. Neben dem Nachweis der Praxistauglichkeit von biologisch abbaubaren Hydraulikflüssigkeiten in repräsentativen Forstmaschinen sollen in den Dauerfeldversuchen die Beanspruchungsprofile, denen die Druckflüssigkeiten in diesen Maschinen ausgesetzt sind, ermittelt werden.
Das Projekt "Teilvorhaben 1: Additiventwicklung und Produktformulierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Carl Bechem GmbH durchgeführt. Im Rahmen des Vorhabens soll die Verwendbarkeit von neuentwickelten Additiven, die die Richtlinien RAL UZ 48, 64 und 79 erfüllen in den Hydraulikflüssigkeiten überprüft werden. Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit der Rhein-Chemie durchgeführt. Von der Rhein-Chemie werden Additive (Korrosionsschutz von Buntmetallen, Alterungsstabilisierung) für den Einsatz in Hydraulikflüssigkeiten entwickelt, die die Richtlinien nach RAL UZ 48, 64 und 79 erfüllen. Die Fa. Bechem wird mit diesen Additiven Hydraulikflüssigkeiten formulieren. Die fertigformulierten Hydraulikflüssigkeiten sollen in Feldversuchen auf ihre praktische Eignung untersucht werden.Im Projektverlauf wurde herausgearbeitet, dass die technische Leistungsfähigkeit und das Umweltverhalten der neuen Hydraulikfluide im wesentlichen durch die dem jeweiligen Grundöl zugesetzten chemischen Additive bestimmt werden. Die Additivierungen wurden für das jeweilige Grundölsystem einzeln optimiert. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag bei den drei Grundöltypen HETG, HEES (ungesättigt) und HEES (gesättigt). Es wurde festgestellt, dass vollständig gesättigte Basisöle aufgrund der schwächeren Schmiereigenschaften im Vergleich mit ungesättigten Basisölen eine deutlich höhere Dosierung an Verschleißschutzadditiven benötigen. Die neu entwickelten Additivpakete zeigen eine ausgezeichnete biologische Abbaubarkeit und bewirken sowohl einen hervorragenden Alterungs- als auch Korrosionsschutz. Gegen Stahlkorrosion wurde ein metallfreies Carbonsäurederivat und zum Schutz vor Buntmetallkorrosion wurde ein heterozyklisches Schwefel-Stickstoffderivat eingesetzt. Die Mehrzahl der formulierten Hydraulikflüssigkeiten erfüllt die Anforderungen zur Einstufung in die Wassergefährdungsklasse WGK 1 (schwach wassergefährdend). Eine Formulierung erfüllte die Normen zur Einstufung als nicht wassergefährdend und wurde für die praktischen Feldversuche beim Verbundpartner KWF als Hydraulikflüssigkeit in drei unterschiedlichen Forstmaschinen eingesetzt. Die technische Leistungsfähigkeit der formulierten Hydraulikflüssigkeiten wurde durch Messungen beispielsweise der Hochdruckeigenschaften und der Reibkoeffizienten in der SRV(Schwing-, Reib- und Verschleiß)-Anlage der Firma, der Ölalterung durch den trockenen Tost-Test und der hauseigenen Rotationsbombentests überprüft. Neben den oben bereits erwähnten sehr erfolgreichen Praxistests beim Verbundpartner KWF (Sennebogenbagger, Harvester-Vollernter, Forwarder-Tragschlepper) erfolgten ebenso erfolgreiche Anwendungstests in der Fa. Cognis (Hydraulikanlage einer Ladebrücke sowie bei der Fa. Gelsenwasser (Hydraulikanlagen von Baggern).