Das Projekt "Anwendung von neuen HBM-Analyse-Methoden an ausgewählten Kollektiven zur Bestimmung der Belastung der Allgemeinbevölkerung und damit zur Unterstützung von REACH; Teilprojekt 1: Biomonitoring von fünf Parabenen, DINCH, DPHP" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung -Institut der Ruhr-Universität durchgeführt. BMU hat in 2009 eine Initiative gestartet, bei der in Kooperation mit dem VCI neue analytisch-chemische Methoden zur Bestimmung von Schadstoffen mit dem Human-Biomonitoring (HBM) entwickelt werden. Dabei geht es um gesundheitlich potentiell bedenkliche Stoffe, die aber bisher im menschlichen Körper nicht gemessen werden können. Ohne HBM-Daten liegen keine verlässlichen Informationen vor, ob und in wieweit die Bevölkerung mit diesen Stoffen belastet ist und Regelungsbedarf gegeben ist. VCI wird jährlich für bis zu fünf dieser Stoffe quantitative Nachweismethoden entwickeln. BMU/UBA werden sicherstellen, dass diese neuen Methoden zur Anwendung gebracht und so die Belastung der Bevölkerung mit diesen Stoffen festgestellt wird. Der Lenkungsausschuss des Kooperatitionsprojekts hat im Mai 2010 - auf der Basis von Vorschlägen eines zur Thematik einberufenen Expertenkreises - die ersten fünf Stoffe bzw. Stoffgruppen ausgewählt, die jetzt von Seiten der Industrie einer Methodenentwicklung zugeführt werden. Die Bestimmung der Belastung der Bevölkerung mit diesen Stoffen/Stoffgruppen wird über den UFOPLAN 2010 sichergestellt. Ab dem Frühjahr 2010 werden jährlich jeweils 5 weitere Stoffe/Stoffgruppen ausgewählt: von 2010 bis 2013 somit insgesamt 20 Stoffe/Stoffgruppen. In der Laufzeit dieses Teilvorhabens von 2011 bis 2012 sollen fünf Parabene (Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl- und Benzylparaben) in 600 möglichst repräsentativen Humanproben sowie DINCH und DPHP in je 120 Humanproben analysiert und gleichzeitig ein Konzept für eine größere bevölkerungsrepräsentative Untersuchung der Belastung mit den Stoffen entwickelt werden. Damit sollen Aussagen zur Belastung der Bevölkerung und bestimmter Bevölkerungsgruppen mit diesen Stoffen/Stoffgruppen ermöglicht werden.
Das Projekt "ERACoBioTECH Call 1 - Bester: Bioprozesse für eine optimierte Produktion von Butylestern aus nachwachsenden Rohstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Ulm, Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie durchgeführt. Das Vorhaben ist ein Teil des ERA CoBioTech-Verbundvorhabens Bioprozesse für eine optimierte Produktion von Butylestern aus nachwachsenden Rohstoffen (BESTER)'. Das BESTER-Verbundvorhaben hat zum Ziel, Bioprozesse zu etablieren, in denen rekombinante clostridielle Bakterienstämme eingesetzt werden, um Butylacetat (BuA), Butylbutyrat (BuB) und Butylpropionat (BuP) aus nachwachsenden Rohstoffen zu produzieren. Die Produktion dieser Ester wird durch eine Kopplung mit der Aceton-Butanol-Ethanol (ABE)-Fermentation ermöglicht. Butylester werden vielfach bei der Herstellung von Grundchemikalien oder zur Produktion von hochwertigen Inhaltsstoffen in Duftstoffen, Aromen, Kosmetika, Spezialpolymeren und Beschichtungen eingesetzt. Dieses Teilvorhaben verfolgt systembiologische Ansätze zur gezielten Entwicklung von rekombinanten Clostridium saccharoperbutylacetonicum-Stämmen, welche in der Lage sind, hinreichende Mengen an Buttersäure, Essigsäure und Propionsäure aus lignocellulosehaltigen Biomassen fermentativ herzustellen. Weiterhin werden Prinzipien aus der synthetischen Biologie angewandt, um wichtige metabolische Engpässe in den Stoffwechselwegen zur Produktion dieser organischen Säuren zu minimieren.