Das Projekt "Entwicklung und Interpretation von Methoden zur Altersdatierung und Charakterisierung von Grundwaessern und darin enthaltenen DOC und DIC mit Hilfe von 14C-Messungen sowie ergaenzenden Isotopenuntersuchungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Zentrale Technisch-Wissenschaftliche Betriebseinheit, Radiochemie München durchgeführt. Im Rahmen des Vorhabens soll geklaert werden, inwieweit 14 C-Messungen geeignet sind, belastbare Aussagen zum Alter von Grundwaessern sowie zum Alter der darin enthaltenen anorganischen und organischen Kohlenstoffverbindungen (DOC, DIC) zu liefern. Hierfuer werden die 13 C-Gehalte am DOC sowie die 14 C-, 13 C-, 2H-, 3H- und 18 0-Gehalte an Grundwaessern auch mitbestimmt, um sowohl die Altersaussagen fuer das Grundwasser als auch den Hinweis auf die Zumischung junger Grundwasserkomponenten zu erhalten. Der 14 C-Gehalt wird in wichtigen DOC-Verbindungen, wie Huminsaeure, Fulvinsaeure und niedermolekularen Stoffen bestimmt, um das Migrationsverhalten dieser Substanzen sowie den Alterszustand des Wasser erklaeren zu koennen. Die Ergebnisse werden fuer die Interpretation des Migrationsverhaltens der mit diesen organischen Verbindungen stark komplexierenden Radionukliden, wie Aktiniden sowie Spaltprodukte mit Z groesser als 3+ als wichtige Kenntnis verwendet.
Das Projekt "Methodenentwicklung zur Radiocarbonanalyse im Spurenbereich zur Quellenidentifizierung von Umweltchemikalien im Boden am Beispiel von Trichloressigsaeure (TCA)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Umweltchemie und Ökotoxikologie durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Uebertragung einer von der Arbeitsgruppe von Professor Frank, Lehrstuhl fuer Umweltchemie und Oekotoxikologie der Universitaet Bayreuth, fuer den aquatischen Bereich entwickelten Radiocarbonanalyse zur Quellenidentifizierung von Umweltchemikalien im Spurenbereich auf das terrestrische Kompartiment. Mit Hilfe dieser Methode ist es moeglich, bei in der Umwelt gemessenen Chemikalien festzustellen, ob sie natuerlichen oder anthropogenen Ursprungs sind. Diese Frage ist bei der derzeit vorgenommenen Risikoanalyse von Trichloressigsaeure (TCA) von entscheidender Bedeutung. Wenn das TCA im Boden ein Transformationsprodukt von Perchloraethylen in der Atmosphaere ist, stammt sein Kohlenstoffgehalt aus Erdoelprodukten und sollte wegen der vergleichsweise geringen Halbwertszeit keine C14-Isotope enthalten, waehrend natuerlich gebildetes TCA einen C14-Gehalt wie in biologischem Material aufweisen sollte. Da es sich bei dieser Methode um eine Analytik im Spurenbereich handelt, welche die Extraktion einer ausreichenden Menge an TCA erfordert, sind erhebliche experimentelle Schwierigkeiten zu ueberwinden, bevor die Methode unter den komplexen Bodenbedingungen anwendbar ist. Eine am Beispiel von TCA entwickelte Radiocarbonanalyse fuer den Boden kann problemlos auch fuer die Quellenidentifizierung anderer Schadstoffe eingesetzt werden. Die Methode liesse sich auf zahlreiche andere Fragestellungen anwenden, die von hoher praktischer umweltchemischer und oekotoxikologischer Bedeutung sind. So koennte auf diese Weise elegant und zweifelsfrei die Frage beantwortet werden, ob und in welchem Umfang atmosphaerisches Methylbromid, welches in juengster Zeit als relevant fuer den stratosphaerischen Ozonabbau diskutiert wird, aus industriellen Quellen stammt. In aehnlicher Weise koennte die Frage nach der Herkunft atmosphaerischen Chloroforms beantwortet werden, oder die Entstehung der luftgetragenen Nitrophenole, fuer die sowohl die Entstehung aus Kraftstoffemissionen, als auch die aus natuerlichen Quellen diskutiert wird. In gleicher Weise erhebt sich die Frage, inwieweit die z.Z. in der Umwelt gefundene Trifluoressigsaeure aus anthropogenen Quellen stammt (FCKW-Ersatzstoffe, PTFE-Pyrolyse) oder ob auch biologische Quellen in Frage kommen. Insbesondere koennte diese Methode von Bedeutung sein fuer die Identifizierung der Herkunft von langlebigen, bioakkumulierenden Stoffen (PBT, POP) in emissionsfernen Gebieten.
Das Projekt "Rapidem Klimawechsel auf der Spur: Palaeoklimatologie der Arktischen Meereisdecke" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Die zeitlich hochaufgeloeste Datierung (C-14, Th-230, Be-10) von Sedimentkernen noerdlich von 80 Grad N dient der Rekonstruktion der Palaeoozeanographie und der physikalischen Transportvorgaenge im Arktischen Ozean. AMS-14C-Datierung an Foraminiferen zur Datierung des Sedimentationsablaufs.
Das Projekt "14C-Altersbestimmungen an Grundwaessern in Karstgebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben durchgeführt.