Das Projekt "Quality analysis of critical control points within the whole food chain an their impact on food quality, safety and health (QACCP) - CORE Organic - Coordination of European Transnational Research in Organic Food and Farming" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Lehr- und Forschungsgebiet Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften, Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur durchgeführt. Die Nachfrage der Konsumenten nach gesunden, sicheren Lebensmitteln hoher Qualität steigt. Vor diesem Hintergrund steigt auch die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln. Lebensmittelqualität kann physikalisch, chemisch und sensorisch beschrieben werden, diese Aspekte sollen hinsichtlich der Gesundheit und um ganzheitliche Methoden ergänzt Anwendung finden. Der ökologische Landbau umfasst die gesamte Prozesskette vom Feld zur Gabel: während aber die EU-Richtlinie (EU 2091/92) den Anbau detailliert beschreibt, fehlen Angaben zur Verarbeitung von Lebensmitteln. Daher müssen Prozessschritte auf ihre Auswirkung auf Lebensmittelsicherheit und vor allem -qualität untersucht werden. Dazu eignet sich eine Analyse kritischer Kontrollpunkte (QACCP). Das hier beschriebene Vorhaben bringt diese Fragen zusammen. An einem ausgewählten Produkt wird die gesamte Prozesskette vom Feld zur Gabel untersucht. Das Ziel ist es, sowohl den Anbau (hinsichtlich Authentizität) als auch die Verarbeitung (hinsichtlich Authentizität und Nachhaltigkeit) zu überprüfen und die Produkte auf Sicherheit, Qualität und Gesundheit zu testen. Die Möhre wird als Beispielprodukt gewählt, weil sie im ökologischen Landbau sehr verbreitet ist. Es wird untersucht, wie weit sich die Ergebnisse auf weitere Lebensmittel übertragen lassen. Für die Verarbeitung wurde die Herstellung von Babykost ausgewählt; dafür sind verschiedene Unternehmen Partner im Projekt. Das Projekt bildet ein Netzwerk von europäischen Forschungsinstituten, verbänden und Unternehmen aus verschiedene Disziplinen und kann damit eine Kontaktstelle für zukünftige Projekte in diesem Bereich sein. Die Ergebnisse sollen wichtige Informationen zur Bedeutung ökologischer Lebensmittel für die menschliche Gesundheit liefern und zeigen, wie Prozesse dahin optimiert werden können. Die Aufgabe des Fachgebietes besteht darin, Verbrauchererwartungen und -einstellungen bezüglich der Qualität von ökologisch erzeugter Babykost mit Gemüse zu analysieren.
Das Projekt "Partnerschaften zwischen Landwirten und Verbrauchern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften, Fachgebiet Agrar-und Lebensmittelmarketing durchgeführt. Globalisierung und die wachsende Anonymität des Handels mit Öko-Produkten führen dazu, dass sich Landwirte in Europa gezwungen fühlen, ihre Produktionsstandards zu senken, um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können. Auch Konsumenten kritisieren die sozialen und ökologischen Bedingungen, unter denen Lebensmittel hergestellt werden. Deshalb untersucht dieses Projekt Marketing- und Kommunikationsstrategien, in denen Öko-Landwirte versuchen höhere ethische Standards als die gesetzlich vorgeschriebenen in ihre Produktion zu integrieren. Ziel ist es, in verschiedenen Ländern Kommunikationsargumente für ethische Aspekte zu identifizieren, die sich bei den Konsumenten als erfolgreich im Sinne einer höheren Zahlungsbereitschaft erwiesen haben. Zunächst werden viel versprechende Kommunikationsstrategien und -argumente verschiedener landwirtschaftlicher Initiativen identifiziert. Ausgesuchte Argumente werden mit einer Informationsdisplaymatrix (IDM) in mehreren Ländern getestet. Dabei bewerten Konsumenten alternative Produkteigenschaften. Werbeagenturen erstellen daraufhin Produktbeschriftungen und Broschüren mit den bestbewerteten Argumenten in verschiedenen Ländern. Die Vorschläge werden in einem zweistufigen Vorgehen mit Verbrauchern getestet, indem Fokusgruppendiskussionen und Verkaufssimulationsexperimente durchgeführt werden. Das Experiment analysiert das Kaufverhalten der Konsumenten durch die Präsentation von echten Produkten in einer fast realistischen Versuchssituation. Die Ergebnisse sind ein wertvolles Hilfsmittel für die strategische Positionierung von ökologischen Unternehmen um ihre Lebensmittel vom Massenmarkt abheben zu können und ihr Produktimage wie die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten zu verbessern. Interessant für den Bereich der Politik sind die länderspezifischen Einblicke in Einstellungen und Verhaltensweisen der ethisch orientierten Konsumenten.