Das Projekt "Klimawirksamkeit von Rußpartikeln in Baden-Württemberg (REGIOsoot)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft, Institut für Meteorologie und Klimaforschung durchgeführt. Mit dem im vorliegenden Projekt weiterentwickelten Modellsystem COSMO-ART wurde ein Instrumentarium erstellt, mit dem es erstmals möglich war, den Einfluss von Ruß und anderem anthropogenen Aerosol auf den Atmosphärenzustand in Baden-Württemberg zu quantifizieren. Darüber hinaus wurden Emissionsdaten erstellt, die es unter Verwendung von COSMO-ART erlauben, die Auswirkungen von Emissionsminderungsmaßnahen zum einen auf die Konzentrationsverteilungen aber auch auf die Modifikationen des Atmosphärenzustandes zu berechnen. Es konnten erstmals die Wechselwirkungen zwischen Rußpartikeln und dem Atmosphärenzustand auf der regionalen Skala in einer Komplexität quantifiziert werden, die bisher nicht erreicht wurde. Für den betrachteten Sommerfall konnte folgendes gezeigt werden: - Die Wechselwirkungsprozesse zwischen Aerosolpartikeln und den meteorologischen Feldern wie Strahlungs- und Temperaturfeld für das Gebiet von Baden-Württemberg konnten für den simulierten sommerlichen Witterungsabschnitt quantifiziert werden. Die kurzwellige Strahlungsbilanz wird typischerweise um etwa 10 W m2 verringert. Die bodennahe Lufttemperatur geht im Flächenmittel um etwa 0.1 K zurück. Obwohl im Projekt keine Wechselwirkung von Aerosol und Wolkenmikrophysik betrachtet wird, sind auch beträchtliche Effekte auf die Wolkenbedeckung zu erkennen, die lokal zu großen Änderungen der bodennahen Temperatur von mehr als plus/minus 3 K führen. Die Wolkeneffekte sind wesentlich ausgeprägter als vor der Studie erwartet worden war, und stellen daher eine wichtige neue Erkenntnis dar. - Für Zukunftsszenarien für das Jahr 2010 ist für den Sommer mit einem Rückgang der Aerosolbeladung um ca. 1 bis 5 Mikro g m3 zu rechnen, was im Flächenmittel etwa 10-20 Prozent entspricht. Die mittleren Rußkonzentrationen von ca. 1 Mikro g m3 im Referenzlauf werden in etwa halbiert werden. Die hier angegebenen Änderungen werden ausschließlich durch Emissionsänderungen innerhalb des kleinen, im Wesentlichen aus Baden-Württemberg bestehen Gebietes, bewirkt. In der Realität kann daher eher von einem noch größeren Minderungspotential der Aerosolbeladung ausgegangen werden.