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Strategien gegen Algen- und Cyanobakterienmetabolite im Trinkwasser aus Oberflaechengewaessern - Untersuchungen zum Vorkommen und Verhalten ausgewaehlter Algenmetabolite bei der Trinkwasseraufbereitung - Teilprojekt 2

Das Projekt "Strategien gegen Algen- und Cyanobakterienmetabolite im Trinkwasser aus Oberflaechengewaessern - Untersuchungen zum Vorkommen und Verhalten ausgewaehlter Algenmetabolite bei der Trinkwasseraufbereitung - Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., Technologiezentrum Wasser Karlsruhe (TZW), Außenstelle Dresden durchgeführt. Neben den vom Menschen in sehr niedrigen Konzentrationen (in der Regel wenige ng/l) wahrnehmbaren und von vielen Algenarten (besonders Goldalgen-Chrysophyseen, Kieselalgen -Diatomeen und Blaualgen-Cyanobakterien) produzierten Geschmacks- und Geruchsstoffen wird eine zweite, sehr wichtige Gruppe der Algenmetaboliten, die der Algentoxine, nur von den Cyanobakterien gebildet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Rahmen der Ueberarbeitung der Trinkwasserrichtlinie fuer das wegen seiner hohen akuten und chronischen Toxizitaet (Kanzerogenitaet) bekannte Microcystin-LR einen vorlaeufigen Richtwert von 1 myg/L in Trinkwasser abgeleitet. Fuer ein weiteres Toxin, das Saxitoxin, wird in Australien ein Grenzwert von 3 myg/L diskutiert (1). Im Verlauf einer Algenbluete unterliegen die Organismen dem natuerlichen Lebenszyklus, d.h. einer Wachstumsphase, einer stationaeren Phase und einer Absterbephase. Im Gegensatz zu anthropogenen organischen Mikroverunreinigungen, beispielsweise den PBSM, kommen die Algenmetaboliten in zwei Bindungszustaenden, einer intra- und extrazellulaeren Form, vor. Das Konzentrationsverhaeltnis der Toxine wird mit CTox-e/CTox-i angegeben. Der Uebergang vom zellgebundenen (= intrazellulaer) in den geloesten (= extrazellulaer) Zustand ist irreversibel, wird aber durch ein dynamisches Verhaeltnis bestimmt. Ausgeloest wird dieser Prozess im Wesentlichen durch das natuerliche Zellsterben im Speicher (natuerliche Freisetzung) und die mechanische Belastung der Algenzellen waehrend der Aufbereitung des Wassers (induzierte Freisetzung). In der Praxis ist das Verhaeltnis von im Wasser geloesten und zellgebundenen Toxinen CTox-e/CTox-i nicht konstant. Im Fall einer Geschmacks- und Geruchsbeeintraechtigung sowie toxischer Algenmetaboliten muessen jeweils beide Bindungsformen aus dem Wasser entfernt werden. Dabei muss der Uebergang vom zellgebundenen in den geloesten Zustand auf ein Minimum beschraenkt werden. Die Eliminierung der partikulaeren Algenzellen erfolgt im Allgemeinen durch verschieden angeordnete Filtrations- bzw. Flockungs/Sedimentationsstufen. Zur Eliminierung geloester Spuren der Metaboliten sind vielfach erweiterte Aufbereitungsmassnahmen, beispielsweise adsorptive Verfahren (Pulveraktivkohle) oder eine chemisch-physikalische Oxidation als Vor- oder (und) Hauptozonung notwendig. In der Regel sind Situationen in Wasserwerken gut zu beherrschen, wenn sich das Verhaeltnis CTox-e/CTox-i genaehert als konstant erweist. Ein sehr dynamisches, variables Verhaeltnis mit sprunghaften Aenderungen ist demgegenueber schwieriger zu meistern.

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