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Die Auswirkungen des Reaktorunfalls in Tschernobyl im Stadtgebiet Erlangen - 10Jahre-Follow-up-Studie 1986-96

Das Projekt "Die Auswirkungen des Reaktorunfalls in Tschernobyl im Stadtgebiet Erlangen - 10Jahre-Follow-up-Studie 1986-96" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Medizinische Physik durchgeführt. Die radioaktive 'Wolke' nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl am 26.04.1986 erreichte das Stadtgebiet Erlangen in den Abendstunden des 29. April. Waren die Aktivitaetsmessungen und ihre Bewertung in den ersten Wochen nach dem Reaktorunfall vor allem im Hinblick auf Reduzierung der Strahlenbelastung durch entsprechende Verhaltens- und Ernaehrungsempfehlungen durchgefuehrt worden, so verlagerte sich das Interesse mit abnehmender Gesamtaktivitaet in der Umwelt zunehmend auf die Verteilung der Fall-out-Nuklide auf die verschiedenen Umweltkompartimente und ihr Langzeitverhalten, um daraus gesicherte Prognosen ueber die zusaetzliche Strahlenbelastung der Bevoelkerung im Stadtgebiet Erlangen ableiten zu koennen. Die meisten Radionuklide aus Tschernobyl waren kurzlebig. Ab Ende Juni war eine Belastung der Umweltmedizin weitgehend nur noch durch die langlebigen Fall-out-Nuklide Cs-137, Cs-134 und in geringem Masse Rh/Ru-106 gegeben. Eine Erhoehung der Ortsdosisleistung konnte ab Anfang Juni nicht mehr direkt durch Dosisleistungsmessung nachgewiesen werden. Ab 1988 zeigten die Nahrungsmittel in Erlangen fast durchweg nur noch Aktivitaetskonzentrationen von Cs-137 in Naehe der gammaspektrometrischen Nachweisgrenze. Daher konzentrierte sich die vorliegende Studie spaetestung ist der zeitliche Verlauf der Verteilung der Gammastrahler im Boden fuer die Berechnung der Ortsdosisleistung und die Prognose der Lebenszeit- oder Kollektivdosis durch die externe Gammastrahlung als wichtiger Komponente der Strahlenbelastung. Die vorliegende Studie leistet einen Beitrag zum Verstaendnis des Langzeitverhaltens von Caesium im Boden in Abhaengigkeit von den Bodenparametern und versucht eine fundierte Abschaetzung der Strahlenbelastung durch den Reaktorunfall in Tschernobyl am Beispiel der Erlanger Bevoelkerung: Fuer Erwachsene wird durch Tschernobyl eine Strahlenexposition von max 0,5 bis 1 Prozent der natuerlichen Strahlenexposition erzeugt. Die Exposition durch Kernwaffen-Fall-out ist mindestens 4,4 mal hoeher. Mit der Ausnahme, dass die Bevoelkerungsanzahl und -altersstruktur konstant bleibt, errechnet sich eine effektive Kollektivfolgedosis von 58 Personen Sv fuer die Erlanger Bevoelkerung, das entspricht dem Wert durch rd 4 Monate natuerlicher Strahlung.

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