Die Firma AlzChem Trostberg GmbH beabsichtigt, auf ihrem Werksgelände am Standort Hart in 84579 Unterneukirchen, Fabrikstraße 2, in der Anlage zur Herstellung von Calciumcarbid Entstaubungsanlagen zusammen zu legen und diverse Komponenten zu erneuern. Die Kapazität von 200.000 t/a Calciumcarbid wird durch die geplante Maßnahme nicht berührt. Für das Vorhaben wurde beim Landratsamt Altötting eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung nach § 16 Abs. 1 und 2 BImSchG i. V. m. §§ 1 Abs. 1, 2 Abs. 1 der 4. BImSchV und Nr. 4.1.16 des Anhangs 1 zur 4. BImSchV beantragt.
Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wurde gemäß §§ 7, 9 UVPG i. V. m. Nr. 4.2 der Anlage 1 zum UVPG eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls vorgenommen.
Das Projekt "Nachtraegliche Anpassung der Entstaubung und Gasreinigung eines gemischten Huettenwerkes an den Stand der Technik von Neuanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stahlwerke Bremen GmbH durchgeführt. Teilmassnahme a: Entstaubung Roheisen-Uebergabestellen. Die beim Umfuellen/Abschlacken entstehenden staubbeladenen Gase werden mittels Auffanghauben erfasst und ueber Rohrleitungen einem Gewebefilter zugefuehrt und dort gereinigt. Der beim Abreinigen der Filterschlaeuche anfallende Staub wird ueber ein pneumatisches Foerdersystem dem LD-Prozess wieder zugefuehrt. Teilmassnahme b: Erweiterung der Konverter-Nebenentstaubung. Durch Aenderung und Vergroesserung der Auffanghauben und Rohrleitungen wurde der Erfassungsgrad der Anlage wesentlich verbessert und damit die beim Chargieren entstehenden Emissionen vermindert. Teilmassnahme c: Umruestung der RE-Entschwefelungsanlage. Die Umruestung der Entstaubung als Radialstromwaescher mit Wassereinduesung ermoeglicht eine wirkungsvolle Absaugung der beim Entschwefeln mit Calciumkarbid bzw. Magnesium entstehenden Abgase. Teilmassnahme d: Erstellung einer Dunstabsaugung. Der nachtraegliche Einbau einer Absauganlage mit einem E-Filter zur Erfassung der beim Einoelen von Baendern entstehenden Oelnebel fuehrte zur Emissionsverminderung und damit zur Verbesserung der ergonomischen Verhaeltnisse am Arbeitsplatz. Teilmassnahme a/b: Verbesserung der Schwallgasentstaubung. Die beim Frischen von Roheisen im Konverter ausschwallenden Abgase, die von der Hauptentstaubung nicht erfasst werden, koennen ueber zusaetzliche Absaugkanaele und eine Gewebefilteranlage aufgefangen und gereinigt werden. Der beim Abreinigen der Filterschlaeuche anfallende Staub wird ueber ein pneumatisches Foerdersystem dem LD-Prozess wieder zugefuehrt.
Das Projekt "Energieeffizienter Betrieb eines Carbid-Niederschachtofens mittels Pyrolyse (Ofengasverstromung)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von AlzChem AG durchgeführt. Im Elektro-Niederschachtofen sollen Kunststoffabfallfraktionen als Kohlenstoffquelle eingesetzt werden. Dadurch können fossile Rohstoffe (Kohlen und Kokse) eingespart werden. Der enthaltene Kohlenstoff wird größtenteils reaktionsbedingt in den Produkten Calciumcarbid und Kohlenmonoxid gebunden. Zudem führt der Kunststoffeinsatz zu einer Mengenerhöhung des bei der Carbidproduktion entstehenden brennwertreichen Carbidofengases. Das Gas soll zur Energieerzeugung genutzt werden. Das Entwicklungsprojekt kann nur im großtechnischen Maßstab durchgeführt werden, da die prozesstechnischen Gegebenheiten bei Reaktionstemperaturen um 2000 Grad Celsius nicht in aussagefähiger Genauigkeit im Laborbetrieb simuliert werden können. Der Arbeitsplan umfasst Entwicklungsarbeiten und sich daraus ergebende technische Änderungen am Elektro-Niederschachtofen. Dieser Prototyp ermöglicht einen energetisch wie auch stofflich günstigen Verwertungsweg für kunststoffbasierte Abfälle. Ein Erfolg des Projekts versetzt die AlzChem Hart GmbH beziehungsweise andere Unternehmen, die Elektro-Niederschachtöfen einsetzen, in die Lage, ihre Anlagen entsprechend zu adaptieren und fossile Kohlenstoffquellen teilweise durch organisch gebundenen Kohlenstoff zu ersetzen.