Das Projekt "PCR-basierte Quantifizierung von Salmonella spp. und thermophilen Campylobacter spp. im Lebensmittel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit durchgeführt. Die quantitative mikrobiologische Risikoabschätzung ist eine wichtige Vorgehensweise in der Kontrolle der Lebensmittelsicherheit. Ziel ist es, anhand der Keimzahl möglichst genau einschätzen zu können, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass nach Verzehr eines kontaminierten Lebensmittels eine Erkrankung eintritt. Die meisten Erreger benötigen eine bestimmte Infektionsdosis, um überhaupt eine Krankheit auszulösen. Die Salmonellose sowie die Campylobacter-Enteritis sind die am häufigsten vorkommenden durch Lebensmittel übertragenen mikrobiell verursachten Durchfallerkrankungen. Die Anforderungen an die hygienischen Standards im Lebensmittelbereich nehmen aufgrund zahlreicher Lebensmittelskandale in den vergangenen Jahren ständig zu. Es gibt verschiedene Ansätze, die Prävalenz von Salmonella spp. und Campylobacter spp. in der Produktionskette tierischer Lebensmittel zu verringern, aber es fehlen bislang meist quantitative Daten, um die Effektivität verschiedener Maßnahmen beurteilen zu können. Es ist bekannt, dass der Schweregrad einer Salmonellose und der prozentuale Anteil von infizierten Personen nach einer durch Salmonella verursachten Lebensmittelvergiftung von der Höhe des Kontaminationsgrades abhängig sind. Dennoch werden in der Lebensmittelmatrix selbst sowie bei Umgebungsuntersuchungen häufig nur geringe Mengen von Salmonella spp. bzw. thermophile Campylobacter spp. gefunden. Das Risiko allerdings ist für den Konsumenten sehr hoch, da sich die Zellen auf dem Fleisch bzw. im menschlichen Darm vermehren können. Um kritische Kontaminationspunkte besser identifizieren zu können, werden dringend quantitative Daten vollständiger Lebensmittel-Herstellungsketten benötigt. Die bislang eingesetzten traditionell mikrobiologischen Methoden zur Quantifizierung sind zeitaufwändig, kostspielig und arbeitsintensiv. Ziel dieses Projektes ist es, eine molekularbiologische Analytik zu etablieren, mit der mehr quantitative Daten mit geringerem Arbeitsaufwand in kürzerer Zeit generiert werden können, um somit durch ein besseres Monitoring einen höheren Qualitätsstandard tierischer Lebensmittel erreichen zu können.