Das Projekt "Einfluss verschiedener Umweltfaktoren auf Wachstum, Struktur und Stoffwechsel von Campylobacter coli" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Klinikum, Institut für Hygiene und Umweltmedizin durchgeführt. Campylobacter sind weltweit verbreitete Enteritiserreger, die ueber Wasser oder Nahrungsmittel uebertragen werden. Zwar ist einiges ueber das Infektionsgeschehen im menschlichen Koerper und ueber die epidemiologische Verbreitung von Campylobacter in der Umwelt bekannt, doch fehlen Studien ueber das Verhalten von Campylobacter unter Stressbedingungen fast voellig. Es wurde untersucht, inwieweit Umweltfaktoren wie Temperaturabsenkung oder Kontakt mit organischen Schadstoffen, die in der Umwelt persistieren koennen, Campylobacter coli beeinflussen. Geprueft wurden u. a. das Wachstumsverhalten, elektronenmikroskopisch sichtbare Veraenderungen der Bakterienstruktur, Veraenderungen im Membranproteinmuster und in der Zusammensetzung zellgebundener Fettsaeuren als Ausdruck gestoerter Membranfluiditaet sowie die Produktion organischer Saeuren als Marker fuer Stoffwechselaktivitaet. Die Studie wurde 1995 abgeschlossen.
Das Projekt "Produktion schadstoffinduzierter Stressproteine bei Campylobacter coli" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Klinikum, Institut für Hygiene und Umweltmedizin durchgeführt. Da Campylobacter bei Kontakt mit organischen Schadstoffen, wenn ueberhaupt nur kurzzeitig in ihrem Wachstum gehemmt werden, ist es denkbar, dass Stressproteine der toxischen Wirkung der Schadstoffe entgegenwirken. Es wird mittels 2D-Gelelektrophorese untersucht, ob es zu einer spezifischen oder unspezifischen Produktion von Stressproteinen bei C. coli kommt. Voraussichtliches Ende der Studie: 1998.