Achtloses Wegwerfen hat weitreichende Folgen - Achtlos weggeworfene Abfälle wie Zigarettenkippen, Einwegbecher, Plastikbehälter oder -tüten, Papiertaschentücher, Dosen oder Flaschen sind nicht nur ein hässlicher Anblick. Die Vermüllung in der Natur und der freien Landschaft, aber auch im städtischen Raum, das so genannte „Littering“, hat vor allem weitreichende ökologische und ökonomische Folgen. Viele Abfälle werden nur sehr langsam oder gar nicht biologisch abgebaut. Bis ein Coffee-To-Go-Becher verrottet ist, dauert es etwa 50 Jahre. Etwa 450 Jahre braucht eine ganz normale Plastikflasche, bis sie zersetzt ist. Bis dahin kann sie aber noch viel Schaden anrichten. Styroporverpackungen werden in der Natur praktisch niemals abgebaut. Sind die Abfälle einmal in der Umwelt, können sie Schadstoffe freisetzen oder in Kleinteile zerfallen, die für die Tier- und Pflanzenwelt an Land und in Gewässern gefährlich werden können. Kunststoffe sind so gut wie gar nicht biologisch abbaubar. Sie werden langfristig mechanisch zerkleinert und gelangen als Mikroplastik in Gewässer, Böden und in die Nahrungskette. Auch in den Ozeanen lassen sich Kunststoffreste und Mikroplastik nachweisen. Tiere nehmen Plastikteile mit der Nahrung auf und können daran verenden. Plastikabfälle gehören in die Wertstofftonne oder gelbe Tonne, denn Kunststoffe werden sortiert, recycelt oder energetisch verwertet. Zigarettenstummel gehören in den Restabfall. Jährlich werden etwa 4,5 Billionen Zigarettenfilter weltweit achtlos weggeworfen. Bis sie zersetzt sind, dauert es bis zu fünf Jahre. Die Zigarettenfilter bestehen hauptsächlich aus dem Kunststoff Celluloseacetat, der wie viele Kunststoffe nur schwer biologisch abbaubar ist. Nicht nur die in Zigarettenfiltern verarbeiteten Kunststoffe sind schädlich für die Umwelt. Die Filter enthalten bis zu 700 teilweise giftige chemische Einzelstoffe und Verbindungen, zum Beispiel Arsen, Blei, Cadmium, Formaldehyd, Benzol, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Nikotin. Die Schadstoffe können in den Boden sowie in Gewässer übergehen und von Landtieren beziehungsweise Fischen aufgenommen werden. Spielende Kinder können durch die Schadstoffe von herumliegenden Zigarettenfiltern geschädigt werden. Glimmende Zigarettenkippen können Waldbrände auslösen Ein oft verkanntes Problem sind Papiertaschentücher. Sie sind heutzutage waschmaschinenfest, das heißt, sie zerfallen nicht beim Waschen, aber auch nicht in der Umwelt. Um sie reißfest zu machen, werden sie mit Polymeren behandelt. Folglich dauert es in der Natur bis zu fünf Jahre, bis sie sich auflösen und verrotten. Wälder und Parks werden dauerhaft verschmutzt. Papiertaschentücher gehören deshalb auch in den Restmüll, wie übrigens auch Einwegmasken, die ein ganz aktueller Littering-Trend sind. Materialien, die speziell dafür entwickelt wurden, besonders langlebig und widerstandsfähig zu sein, können zum Problem werden, wenn sie für uns Menschen ihren Dienst getan haben und nicht mehr benötigt werden. Dann kommt es auf die richtige Entsorgung an. Für nahezu alle Verpackungsmaterialien sind die Entsorgungswege gut organisiert. Pfandsysteme und unterschiedliche Tonnen für Glas, Papier, Plastikverpackungen und Bioabfälle ermöglichen eine saubere Trennung der Abfälle, die dann als Wertstoffe wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Denn die richtige Entsorgung ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Müll in der Landschaft entzieht der Kreislaufwirtschaft wertvolle Rohstoffe unwiederbringlich. Ein Infoblatt des LANUV zeigt, wie lange unterschiedliche Abfälle brauchen, um in der Umwelt zu verrotten und was wir alle tun können, damit der Abfall gar nicht erst in die Umwelt gelangt. Zur online-Ausgabe des LANUV-Infoblatts: https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/publikationen/lanuv-infos?tx_cartproducts_products%5Bproduct%5D=1051&cHash=d288359bb30ecb2734659fa92c9854c6 Download: Pressemitteilung
Im Baubereichen kann sich die Substitution mit biobasierten Werkstoffen positiv auf die Ressourceneffizienz auswirken. Das ist etwa der Fall, wenn Fassaden aus Biokompositen hergestellt werden, wie es im EU-Projekt BioBuild der Fall ist. Hier soll bei der Herstellung der CO2 -Ausstoß um bis zu 50 % im Vergleich zu mit hohem Energieaufwand produzierten Ziegeln oder faserverstärkten Kunststoffen reduziert werden. Das BioBuild-Projekt („High performance, economical and sustainable biocomposite building materials“) hat Biokomposite zum Ziel, die nicht durch Feuchtigkeitsaufnahme und mikrobielle Einflüsse abgebaut werden und Lebensdauern von 40 Jahren erreichen. In der ersten BioBuild-Projektphase wurden Haltbarkeit und Brandverhalten imprägnierter Gewebe aus Flachs, Jute und Hanf getestet. Auch Fügetechniken von Biokompositlaminanten untereinander sowie mit Edelstahlbefestigungen wurden entwickelt. In einem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) geförderten Verbundprojekt wurde eine Bioschaumplatte aus Celluloseacetat (CA) für die Gebäudedämmung entwickelt. CA verfügt über vergleichbare mechanische Eigenschaften wie das weitverbreitete Dämmmaterial Polystyrol (PS), zeigt aber Unterschiede beim Erstarren und bei der Schmelzelastizität. Um ein biobasiertes Alternativmaterial zu Polystyrol bereitzustellen, wurde zunächst eine Grundrezeptur von CA mit geeigneten Weichmachern, Füllstoffen und Nukleierungsmittel entwickelt. In einem eigens aufgebauten Extruder wurden die grundsätzliche Schaumfähigkeit von CA nachgewiesen und die Verfahrensparameter optimiert. Anschließend wurden Tests auf immer größeren Extrusionsanlagen und erste Versuche zur Konfektionierung durchgeführt.
Das Projekt "IBÖ-10: RDBFuelCells - Redefined Bio Fuel Cells" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Robert Boyle - Thüringisches Institut für BioWasserstoff- und Umweltforschung e.V. durchgeführt. Das Ziel dieses Projekts ist, eine neuartige grüne Energietechnologie mit dem Namen 'Re-defined Bio Fuel Cells (RDB Fuel Cells)' zu entwickeln und in eine kommerzielle Anwendung zu überführen, um eine praktikable und dauerhafte Stromerzeugung von kleinen mobilen bis hin zu großen netzgebundenen Anwendungen zu erreichen. Die RDB-Fuel Cells sind neuartig und sollen mindestens zwei definierte Bakteriengruppen in einer 3D-gedruckten Mikrobielle Brennstoffzelle (MBZ) nutzen. Die erste Gruppe von Bakterien baut langsam günstige organische Materialien wie Zellulose, ein sehr wichtiger Bestandteil von Pflanzen, ab, um organische Säuren wie Acetat oder Butyrat zu erzeugen. Die organischen Säuren werden dann von einer zweiten Gruppe von Bakterien zur Erzeugung von elektrischem Strom verwendet. Die langsame und konstante Freisetzung der organischen Säuren sorgt für eine lange Lebensdauer der RDB-Fuel Cells. Zunächst sollen die RDB-Fuel Cells hauptsächlich für die Speicherung und Erzeugung von Netzstrom entwickelt werden. Mobile Anwendungen wie tragbare, mobile Kraftwerke zum Laden oder Betreiben von Geräten sind ebenfalls vorgesehen.
Das Projekt "Die Entfernung von Ammoniak und Wasser bei der Herstellung eines reaktiven Zellstoffs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Siegen, Fachbereich 8 Chemie, Biologie durchgeführt. Im Rahmen des Teilprojekts 'Aktivierung von Zellstoffen mit Ammoniak unter Druck', FKZ:94NR034-F, konnte gezeigt werden, daß die Anwendung von Ammoniak zu einer deutlichen Zunahme der Reaktivität des Zellstoffs führt. Die anschließende notwendige Entfernung des Ammoniaks durch Austausch mit Wasser, dann mit Essigsäure und nachfolgender Trocknung ist für eine technische Umsetzung des Verfahrens zu teuer. Gegenstand des Vorhabens ist die Entwicklung eines ökonomischen Verfahrens zur Entfernung von Ammoniak und Wasser unter Aufrechterhaltung der Aktivierung und Qualitätsverbesserung des Zellstoffs. Dazu sollen vier verschiedene methodische Ansätze untersucht werden, so beispielsweise durch Verwendung von Infrarot- und Mikrowellen-Heizungen, durch kurzzeitige thermische Energiezuführung unmittelbar nach der schlagartigen Entspannung des Aufschlußautoklaven oder durch das Austreiben des Ammoniaks mit Wasserdampf ('Stripping-Prozeß'). Darüber hinaus sollen Möglichkeiten der Verfahrensoptimierung ermittelt werden mit dem Ziel einer starken Reduktion der notwendigen Ammoniak- und Wassermengen.Im Rahmen des Vorhabens wurde ein einfaches Verfahren zur Entfernung des Restammoniaks nach der Ammoniak-Aktivierung von Zellstoff entwickelt. Vor den Detailuntersuchungen wurde die minimale Ammoniakmenge zur Aktivierung des Zellstoffes bestimmt. Diese ergab sich zu 0.4 ccm pro Gramm Zellstoff. Dies entspricht einem Ammoniakdruck von 3.5 bar. Dies wurde dann als Standardaktivierungsmethode für die weiteren Untersuchungen genutzt. Nach der Optimierung der Ammoniak- und Wassermenge wurden insgesamt 3 Methoden zur Entfernung des Restammoniaks näher untersucht: Ausheizen mit Infrarotstrahlung, Stripping mit Luft oder Stickstoff, Einstrahlung von Mikrowellen. Der IR-Prozess erwies sich als ungeeignet, da der Effekt der Infrarotstrahlung für eine technische Realisierung nicht ausreichend ist. Der Stripping-Prozess ist zur vollständigen Trocknung und Ammoniakentfernung geeignet, aber die erforderliche Zeit ist sehr lang. Bei der Trocknung im Gasstrom mit Mikrowellenheizung ist nach 20 Minuten bereits die relative Masse von 1 erreicht, d.h., dass die Masse der Probe so groß ist wie die Masse der eingesetzten trockenen Cellulose. Alle Feuchtigkeit ist also aus der Probe entfernt worden. In einem Autoklav wurden dann für Spinnexperimente 20 kg Zellstoff mit Ammoniak aktiviert und mit dem neuen Verfahren der Restammoniak entfernt. Mit den so erzeugten Zellstoffproben wurden Acetylierungsreaktionen durchgeführt und die Qualität der erhaltenen Lösungen begutachtet. Die erhaltenen Celluloseacetate konnten einwandfrei und auf dem gleichen Qualitätsniveau wie bei der Fa. Rhodia üblich gelöst werden. Die Spinnversuche im Pilotmaßstab ergaben keinen Unterschied zu den Spezifikationen der üblichen Produktion. Die Fadeneigenschaften wiesen ebenfalls keine Auffälligkeiten auf.
Das Projekt "Teilvorhaben: Platten, Fugen, Rand und Montage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Protektorwerk Florenz Maisch GmbH & Co. KG durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Fassadendämmsystems unter Verwendung von Biopolymeren und Celluloseacetat-Hohlfasern mit sehr hohen Dämmeigenschaften. Das System besteht aus hoch isolierenden Paneelen mit Witterungsschicht, luftführender Schicht, Wärmedämmung, tragenden Bauteilen und der Befestigung am Bauwerk. Größe, Dicke, Schichtenaufbau, Befestigung eines einzelnen Elementes, tragende Elemente, das Fugenbild, Details wie Rand-, Eck- Sockel-, Trauf-, Tür- und Fensterdetail im Rahmen des Vorhabens zu entwickeln sind und aus Biopolymeren hergestellt werden sollen. Die gesamte Konstruktion muss den Anforderungen aus den Umwelteinflüssen und den Einwirkungen, die nach dem Stand der Technik auf Fassaden anzusetzen sind, wiederstehen und eine hohe Dauerhaftigkeit aufweisen. Die Besonderheit des Vorhabens liegt im Herstellen von Verbundelementen mit der Einblastechnik, der sog. FIM - Technologie (Fiber Injection Moulding) und dem großen Vorteil die Wärmedämmung über die Schichtdicke und in der Fläche mit unterschiedlichen Dichten herzustellen. Die Zielsetzung des Vorhabens ist eine Fachübergreifende Lösung zu erarbeiten, die von der Werkstoffentwicklung ausgeht, die Fertigung der Fassadendämmelemente beinhaltet, das zugehörige Befestigungssystem erarbeitet wird, sowie die notwendigen konstruktiven Details konzipiert werden. Die Werkstoff- und Bauteilentwicklungen werden durch planerische Aufgaben, Simulationen und Versuche unterstützt. Die Simulationen umfassen Untersuchungen zur Lastabtragung aller Bauteile des Fassadendämmsystems. Versuche liefern mechanischen Eigenschaften der Biopolymere, es wird das Verbundverhalten des erfasst, die Verbindung zwischen Befestigungstechnik und Dämmelement wird überprüft. Die bauphysikalischen Eigenschaften der zu entwickelten Werkstoffe, des Fassadendämmelementes einschließlich Befestigung und allen erforderlichen Randdetails werden simuliert und mit Versuchen validiert.
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Scale-Up der Blendherstellung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FKuR Kunststoff GmbH durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines biobasierten Hart-Weich-Verbundmaterials für den Mehrkomponentenspritzguss (2K-Spritzguss). Celluloseacetat (CA), Polyhydroxyalkanoate (PHA) und Blends aus Polybutylensuccinat und Polymilchsäure (PBS/PLA) sollen als biobasierte Hartphase untersucht werden. Als Weichphase werden biobasierte thermoplastische Elastomere (Bio-TPE) favorisiert, zum Beispiel auf Basis von Thermoplastischem Polyurethan (TPE-U) oder Styrolblockcopolymeren (TPE-S). Der Anwendungsfokus des Materials liegt in den Bereichen Büroartikel, Hygieneartikel, Griffe, Sportartikel und Gehäuse. Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe sowie die Integration verschiedener Funktionen in einem Material erlangen vor dem Hintergrund der Ressourcenschonung immer höhere Bedeutung für diese Produkte. Das Forschungsvorhaben kann hierfür richtungsweisende Materiallösungen erarbeiten und die Marktdurchdringung der Biokunststoffe in technische Produktbereiche fördern. Bei Fraunhofer UMSICHT werden kompatibilisierte Blends der genannten Biopolymere und Bio-TPE entwickelt, die als Hartphase im Verbund fungieren und bei denen der Härtegrad und die Haftwirkung im Hart-Weich-Verbund variiert werden. Fragen zur Kompatibilisierung und Haftvermittlung werden wissenschaftlich analysiert und werkstoffliche Lösungsansätze erarbeitet. Die assoziierten Materialhersteller werden eng eingebunden. Die Universität Kassel entwickelt die Verfahrenstechnik des 2K-Spritzgusses, um biobasierte Hart-Weich-Verbunde herstellen zu können. Diese Untersuchungen zur Prozessführung für das Erzielen einer hohen Haftwirkung sind unerlässlich. Es wird eng mit den assoziierten Spritzgussunternehmen zusammengearbeitet und Fragen zum Recycling und zur Migrationsstabilität werden betrachtet. Die erzielten FuE-Ergebnisse werden dann an den Industriemaßstab angepasst. Die FKuR Kunststoff GmbH realisiert das Scale-Up der kompatibilisierten Biokunststoffblends. Die assoziierenden Spritzgussunternehmen stellen anschließend Referenzmuster her, um die industrielle Anwendungsfähigkeit zu zeigen.
Das Projekt "Teilvorhaben: Entwurf, Konstruktion und Versuch" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Karlsruher Institut für Technologie (KIT) - Institut Entwerfen und Bautechnik, Fachgebiet Bautechnologie durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Fassadendämmsystems unter Verwendung von Biopolymer- und Celluloseacetat-Hohlfasern mit sehr hohen Dämmeigenschaften. Das System besteht aus hoch isolierenden Paneelen mit Witterungsschicht, luftführender Schicht, Wärmedämmung, tragenden Bauteilen und der Befestigung am Bauwerk. Größe, Dicke, Schichtenaufbau, Befestigung eines einzelnen Elementes, tragende Elemente, das Fugenbild, Details wie Rand-, Eck- Sockel-, Trauf-, Tür- und Fensterdetail im Rahmen des Vorhabens zu entwickeln sind und aus Biopolymeren hergestellt werden sollen. Die gesamte Konstruktion muss den Anforderungen aus den Umwelteinflüssen und den Einwirkungen, die nach dem Stand der Technik auf Fassaden anzusetzen sind, widerstehen und eine hohe Dauerhaftigkeit aufweisen. Die Besonderheit des Vorhabens liegt im Herstellen von Verbundelementen mit der Einblastechnik, der sog. FIM - Technologie (FiberInjectionMoulding) und dem großen Vorteil die Wärmedämmung über die Schichtdicke und in der Fläche mit unterschiedlichen Dichten herzustellen. Die Zielsetzung des Vorhabens ist eine Fachübergreifende Lösung zu erarbeiten, die von der Werkstoffentwicklung ausgeht, die Fertigung der Fassadendämmelemente beinhaltet, das zugehörige Befestigungssystem erarbeitet wird, sowie die notwendigen konstruktiven Details konzipiert werden. Das Vorhaben umfasst die Wertschöpfungskette vom Werkstoff bis zum Rückbau und ist in drei Bereiche unterteilt. Diese gliedern sich in die Werkstoffentwicklung und -prüfung der einzelnen Komponenten wie z.B. Witterungsschicht, Randprofile, Verankerungsdübel oder einer extrem leistungsfähigen Wärmedämmung, das Entwickeln eines Verbundelementes aus Witterungsschicht, luftführender Schicht und Wärmedämmung mit der Fugenausbildung sowie die Planung der Konstruktion mit der Integration der zu entwickelnden Komponenten in das Gesamtsystem. Zum ersten Bereich gehört das Entwickeln von Faserwerkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen für die vorgesehene Anwendung als Einsatz in einem Verbundbauteil, das Erarbeiten von Werkstoffen auf der Basis von Biopolymeren für die tragenden Bauteile wie die Witterungsschicht, Randdetails und Befestigung. Das Bestimmen und Prüfen der Werkstoff-Eigenschaften in den Komponenten. Im zweiten Bereich wird das Verbundelement mit einer graduellen Steifigkeit der Dämmung erarbeitet, die Lastabtragung und das baupyhsikalischen Verhalten des Verbundelements untersucht und erprobt. Außerdem ist das Entwickeln eines Befestigungssystems mit Biopolymeren für das Verbundelement vorgesehen. Der dritte Bereich beinhaltet das Entwerfen und Konstruieren der gesamten Fassadendämmsystems, das Erarbeiten von konstruktiven Details und Montagekonzepten. Zu diesen drei Bereichen gibt es das erste Arbeitspaket, in welchem die Ziele des Vorhabens konkretisiert werden, die Randbedingungen, Anforderungen und Vorgaben spezifiziert werden um für alle Partner eine gemeinsame Basis für den Entwicklungsprozess zu gewährleisten.
Das Projekt "Entwicklung des Verfahrens und der Werkstoffrezeptur zur Herstellung von Schaumfolien zum Tiefziehen von Trays aus dem Biopolymer Celluloseacetat" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Inde Plastik Betriebsgesellschaft mbH durchgeführt. Im Projekt wird die Herstellung von Trays als Einweggeschirr (Teller, Schalen,..) aus Celluloseacetat (CA) erarbeitet. CA wird aus dem Naturstoff Cellulose gewonnen und zählt zu Polymeren aus nachwachsenden Rohstoffen (PNR; Biopolymere). Die aktuellen Trays für die Verwendung als Essgeschirr für vorwiegend heiße Speisen werden aus Polystyrol (PS) hergestellt. Für eine erfolgreiche Markteinführung von Produkten aus Biopolymeren ist entscheidende Voraussetzung, dass die bestehenden Verfahren weiter genutzt werden können. Zentrale Entwicklungsziele sind somit die Rezepturentwicklung für die Biopolymere sowie die Anpassung bestehender Fertigungsanlagen. IP: Marktanalyse, Anforderungsprofil, Produktionsanlagen für Versuche zur Extrusion, Markteinführung FKuR: Compoundentwicklung, Herstellung von Mustermengen für Versuche UMSICHT: Grundlagen, Machbarkeitsanalyse (Labor- und Technikumsanlagen), wissenschaftlich Begleitung der industriellen Umsetzung, Veröffentlichungen, Ableitung allgemeiner technisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse Inde Plastik (IP) wird die im Rahmen des Projektes entwickelten Trays parallel zu den etablierten Trays aus PS in Nischenmärkten anbieten, langfristig ist die Komplettsubstitution geplant.
Das Projekt "Teilprojekt A 05: Auswirkungen von Mikroplastik-Partikeln auf zellulärer Ebene" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Lehrstuhl für Bioprozesstechnik durchgeführt. Teilprojekt A05 hat zum Ziel die Auswirkungen von Mikroplastik-Partikeln (1 bis 5 Mikro m) auf zellulärer Ebene zu untersuchen. An vier Modell-Zelllinien sollen Aufnahme, intrazelluläre Verteilung, Abbau/Ausscheidung, sowie physiologische Effekte untersucht werden. Weitere Studien werden an einfachen Gewebeverbünden (2D- und 3D-Mikrogeweben) sowie an Primärzellen der Modellorganismen des SFB durchgeführt. Neben den Mikroplastik-Partikeln des SFB werden auch Tonmineralien und Celluloseacetat-Partikel vergleichbarer Größe und Oberflächenbeschichtung untersucht, um spezifische MP-Effekte von etwaigen generischen Effekten nach Kontakt mit Mikro m-Partikeln abzugrenzen.
Das Projekt "CA-Flammschutz: Entwicklung eines Flammschutzsystems für den nachhaltigen Biokunststoff Celluloseacetat zum Einsatz in ressourcenschonenden Schaumwaren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FKuR Kunststoff GmbH durchgeführt. Die Zielsetzung des Projekts ist die Bereitstellung eines hochwirksamen Flammschutzsystems für den Biokunststoff Celluloseacetat (CA) zum Einsatz in Schaumwaren. Dieses neuartige CA-Flammschutz-Compound ist die Grundlage für innovative und nachhaltige Produktanwendungen (z.B. Dämmung, Leichtbau) zur Umsetzung der Energiewende. Für diese ist ein Flammschutz des Biokunststoffs zwingend erforderlich. Da derzeit kein flammgeschützes, schäumfähiges CA-Compound existiert, ist der Einsatz von CA in technischen Anwendungen bislang nicht möglich. Fraunhofer UMSICHT entwickelt neue Flammschutzrezepturen auf Basis des Biokunststoffs Celluloseacetat. Die entwickelten Rezepturen werden einschlägigen Flammtests unterzogen, um ihre Wirksamkeit zu untersuchen. Am IKV erfolgt dann die Erprobung der Schaumverarbeitung und Entwicklung der Treibmittelrezeptur. Nachdem in Iterationen zwischen UMSICHT und IKV die Werkstoffrezeptur hinsichtlich der Flammschutzeigenschaften und der Schaumverarbeitung optimiert worden ist, erfolgen erste Up-scalingversuche zur großtechnischen Compoundierung der neuartigen Werkstoffrezeptur durch das FKuR. Mit den hergestellten Materialien werden im Anschluss erste Feldversuche auf den Schaumanlagen des IKV (Spritzgießen) und JACKON Insulation (Extrusion) realisiert.