Das Projekt "Marktoptimierter Einsatz genetischer Ressourcen in der Zuckerrübenzüchtung - Erhöhung des Trockenmasse-Ertrags unter Selektion auf Trockentoleranz und Pilzresistenz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von KWS SAAT SE & Co. KGaA durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, das Potential genetischer Ressourcen zu nutzen, um positive genetische Effekte zur Steigerung der Trockentoleranz bzw. 'water use efficiency' (WUE) und Resistenz gegenüber Cercospora beticola auf die Zuckerrübe zu übertragen. Sowohl Trockenstress als auch Infektion mit Cercospora sind Faktoren, die durch den Klimawandel begünstigt werden. Für eine effiziente Nutzung von Zuckerrüben bei der Erzeugung von Biogas ist der Trockenmasse-Ertrag (TmE) entscheidend. Der TmE wird daher als Zielmerkmal bei der Selektion auf positive genetische Effekte für Trockentoleranz und Pilzresistenz gewählt. In Feldversuchen werden Linien und Testkreuzungsmaterial geprüft, wobei jeweils unterschiedliche, kleinere Genomabschnitte der Wildart Beta maritima enthalten sind. Die Feldexperimente werden an Standorten mit und ohne Trockenstress bzw. mit und ohne Bewässerung durchgeführt sowie unter Infektion mit Cercospora. Nach einer ersten Identifizierung von QTLs, wird mit Hilfe molekularer Marker kontrastierendes Material selektiert und in einem weiteren Feldversuch analysiert um die Effekte zu verifizieren. In dem Projekt kommen methodische Optimierungen im Hinblick auf die Verwendung molekularer Marker bei der Nutzung genetischer Ressourcen zum Einsatz. Die besondere Herausforderung besteht darin, positive Effekte für quantitativ vererbte Merkmale wie Trockentoleranz und Pilzresistenz aus den Wildrüben in das Zuchtmaterial zu übertragen.
Das Projekt "Entscheidungskriterien fuer die termingerechte Applikation von Fungiziden gegen die Cercospora-Blattfleckenkrankheit der Ruebe (Cercospora beticola Sacc.)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft, Institut für Phytomedizin durchgeführt. Die Cercospora-Blattfleckenkrankheit verursacht im oesterreichischen Zuckerruebenbau mitunter Ertragsverluste von bis zu 30 Prozent. Zur Schadensabwehr werden daher in der Praxis alljaehrlich bis zu drei fungizide Behandlungen getaetigt. Bei der Terminwahl orientiert man sich hierbei im wesentlichen an den jeweils fuer groessere Gebiete gueltigen Aussendungen (Spritzempfehlungen) der Zuckerfabriken. In diesem Zusammenhang war zu klaeren, ob die erste Behandlung, wie anfangs der 90er-Jahre von massgeblichen Institutionen vielfach gefordert, in jedem Fall vorbeugend mitunter nicht nur waehrend der Inkubationsperiode sondern sogar schon vor der Erstinfektion zu erfolgen haette, ob die erste Behandlung gezielt auch nach dem Erreichen eines bestimmten Befallswertes (Schwellenwertbestimmung) erfolgen kann, und in welcher Weise gegebenenfalls Folgebehandlungen zu terminisieren sind. Weiters waren nunmehr entwickelte Prognose- und Warndienstmodelle zu pruefen. Die bisherigen Ergebnisse lassen, wie mittlerweile auch in anderwaertigen Untersuchungen bestaetigt, erkennen, dass die gezielte Bekaempfung der Cercospora-Blattfleckenkrankheit nach dem Auftreten von Schadsymptomen einen zufriedenstellenden Bekaempfungserfolg gewaehrleistet und nicht zuletzt verbessern in der Lage ist. Zur Ueberpruefung der Eignung diverser Prognose- und Warndienstmodelle sind weitere Untersuchungen vonnoeten.