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EU Partnerschaft für die Risikobewertung von Chemikalien (PARC) Aligned Studies - Feldarbeit für den Deutschen Beitrag

Das Projekt "EU Partnerschaft für die Risikobewertung von Chemikalien (PARC) Aligned Studies - Feldarbeit für den Deutschen Beitrag" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Es wird/wurde ausgeführt durch: ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG.Ein wichtiges Ziel der europäische Initiative PARC ist, die Datenlage zum Humanbiomonitoring in der EU anzugleichen und die gesundheitlichen Folgen der Schadstoffbelastung besser zu verstehen. Neben der Zusammenführung von vorhandenen Daten müssen, unter Anwendung einheitlicher, qualitätsgesicherter Vorgaben und Arbeitsanweisungen, aktuelle, vergleichbare Proben gesammelt und untersucht werden. Nur so können Informationen zum sicheren Chemikalienmanagement gewonnen und die Gesundheit der Europäer und die Integrität ihrer Umwelt effektiv geschützt werden. Der deutsche Eigenanteil zu den europäischen Untersuchungen kann aufgrund des hochspezifischen Aufbaus nicht allein durch die zwei großen deutschen Humanbiomonitoring-Instrumente (die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES) und die Umweltprobenbank des Bundes (UPB)) erfüllt werden. Um die für den europäischen Ansatz notwendigen Voraussetzungen erfüllen zu können, werden in diesem Vorhaben Humanbiomonitoring-Proben (Urin, Blut, Haare) einer Stichprobe von 300 Kindern (6-11 Jahre) und 300 Jugendlichen (12-17 Jahre) aus Deutschland qualitätsgesichert nach den in PARC abgestimmten Vorgaben akquiriert und eingelagert. Somit stehen sie für eine Untersuchung der spezifischen Chemikalienbelastung zur Verfügung. Außerdem werden ausführliche Befragungen mit den Teilnehmenden durchgeführt um mögliche Belastungspfade und -quellen zu ermitteln. Die so einheitlich für Europa generierten Daten und Auswertungen werden langfristig der besseren Kontrolle und Unterstützung der Chemikalienregulierung in Europa dienen. In diesem Vorhaben sind die für die Feldarbeit erforderlichen Vorbereitungen z.B. Routenplan, Ethikantrag und Datenschutzkonzept sowie Übersetzung und Programmierung der Fragebögen, die Durchführung der Feldarbeit und das Datenmanagement enthalten.

Transformation und Zero Pollution durch Dialog? - Minderung von Stoffeinträgen in Gewässer durch freiwillige Maßnahmen

Das Projekt "Transformation und Zero Pollution durch Dialog? - Minderung von Stoffeinträgen in Gewässer durch freiwillige Maßnahmen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung.Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, welche Möglichkeiten freiwillige Maßnahmen zum Schutz der Gewässer vor Spurenstoffeinträgen bieten und wie die Bereitschaft von ?Stakeholder?n zu freiwilligen Maßnahmen in diesem Bereich erhöht werden kann. Dazu analysieren die Forschungsnehmer zunächst die Rahmenbedingungen für den Erfolg freiwilliger Maßnahmen und legen entsprechende Kriterien fest. Die Chancen freiwilliger Maßnahmen werden anhand konkreter Beispiele identifiziert. Gleichzeitig werden die Grenzen freiwilliger Maßnahmen herausgearbeitet und damit aufgezeigt, wo weitergehende Anstrengungen notwendig sind bzw. wann gesetzliche Reglungen zielführender wären. Ein weiterer Baustein des Projekts besteht darin, Instrumente zu entwickeln, die für die Thematik Spurenstoffe in Gewässern sensibilisieren. Das Bewusstsein der beteiligten Akteure sowie der Bürger*innen soll somit erhöht werden. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden Handlungsempfehlungen erstellt. Daraus soll hervorgehen, unter welchen Bedingungen freiwillige Maßnahmen effektiv sind und wie die Bereitschaft zur Teilnahme an solchen Maßnahmen gesteigert werden kann. Hierbei können unterschiedliche Stakeholder mit einbezogen werden, etwa beteiligte Unternehmen in der Herstellung bzw. Formulierung von Stoffen, spezifische Berufsgruppen, Wasser- und Abwasserverbände, Umweltverbände oder auch der Verbraucherschutz und Bürger*innen. Das Vorhaben steht in engem Bezug zu Aktivitäten auf europäischer Ebene zur Vermeidung von Schadstoffbelastungen für Mensch und Umwelt: Die Europäische Kommission legte dazu im Rahmen des Europäischen Grünen Deals den Null-Schadstoff-Aktionsplan und die Chemikalienstrategie für ?Nachhaltigkeit? vor.

Weiterentwicklung des Online-Portals für die Gewässerbeobachtung der Zukunft - Bewertung von NTS Daten für Umwelt- und Chemikaliengesetze

Das Projekt "Weiterentwicklung des Online-Portals für die Gewässerbeobachtung der Zukunft - Bewertung von NTS Daten für Umwelt- und Chemikaliengesetze" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Bundesanstalt für Gewässerkunde.Ziel des Projekts 'Weiterentwicklung des Online-Portals für die Gewässerbeobachtung der Zukunft - Bewertung von NTS Daten für Umwelt- und Chemikaliengesetze (GdZ II)' ist es, Bewertungsoptionen für NTS Daten zu entwickeln und die fachlichen und technischen Voraussetzungen für den dauerhaften Austausch qualitätsgesicherter Daten zwischen dem Umweltbundesamt (UBA) und der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) für eine umfassende Unterstützung der Umwelt- und Stoffgesetze sowie des Spurenstoffzentrums und weiterer Institutionen zu schaffen. Bisher fehlen die notwendigen Ansätze zum Datenaustausch, sodass grundlegende Erkenntnisse zwischen den beiden Bundesoberbehörden UBA und BfG gesammelt werden sollen. Die Verknüpfung von relevanten Stoff- und Monitoringdaten bietet die Möglichkeit, eine Bewertung zu erstellen, die das Umweltverhalten von priorisierten Stoffen und Stoffgemischen abdeckt und Lösungsansätze zur Verbesserung des Chemikalienmanagements aufzeigen kann. Zentrales Element der GdZ II ist das NTS Portal, das die BfG im Auftrag des UBA im REFOPLAN FKZ 3720 222 010 entwickelt hat. Es enthält NTS Messungen des Bundes und der Länder aus der Gewässerbeobachtung. Im Laufe des Projektes werden Möglichkeiten geschaffen, das Portal interessierten Anwender*innen innerhalb des UBAs leicht verständlich zugänglich zu machen.

Ressortforschungsplan 2024, Anwendungsorientierte Forschungsbeiträge zur Umsetzung wichtiger Beschlüsse der 5. Internationalen Konferenz zu Internationalem Chemikalienmangement für 'SAICM & SMCW beyond 2020' im Sinne der nachhaltigen Entwicklung

Das Projekt "Ressortforschungsplan 2024, Anwendungsorientierte Forschungsbeiträge zur Umsetzung wichtiger Beschlüsse der 5. Internationalen Konferenz zu Internationalem Chemikalienmangement für 'SAICM & SMCW beyond 2020' im Sinne der nachhaltigen Entwicklung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production gGmbH.1) Ziel sind Forschungsbeiträge, die eine Umsetzung zentraler ICCM5-Beschlüsse im Sinne nachhaltiger Chemie und der Agenda 2023 Sustainable Development Goals befördern 2) Gezielte Beiträge u.a. - zur Bearbeitung von Issues of Concern; - zur beispielhaften Etablierung von Multi-Sektor-Multi-Stakeholder-Partnerschaften / Aktionsplänen u.ä. für spezifische Themen; - zur Fortsetzung der Indikatorenarbeit für die Fortschrittsermittlung zum von der ICCM5 beschlossenen Zielsystem (Strategic Objectives, Targets, Milestones); - zu möglichen weiteren Beschlüssen, deren Umsetzung prioritär ist und Forschungsbeiträge erfordert.

Weiterentwicklung des Online-Portals für die Gewässerbeobachtung der Zukunft - Bewertung von NTS Daten für Umwelt- und Chemikaliengesetze

Das Projekt "Weiterentwicklung des Online-Portals für die Gewässerbeobachtung der Zukunft - Bewertung von NTS Daten für Umwelt- und Chemikaliengesetze" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Umweltbundesamt.Ziel des Projekts 'Weiterentwicklung des Online-Portals für die Gewässerbeobachtung der Zukunft - Bewertung von NTS Daten für Umwelt- und Chemikaliengesetze (GdZ II)' ist es, Bewertungsoptionen für NTS Daten zu entwickeln und die fachlichen und technischen Voraussetzungen für den dauerhaften Austausch qualitätsgesicherter Daten zwischen dem Umweltbundesamt (UBA) und der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) für eine umfassende Unterstützung der Umwelt- und Stoffgesetze sowie des Spurenstoffzentrums und weiterer Institutionen zu schaffen. Bisher fehlen die notwendigen Ansätze zum Datenaustausch, sodass grundlegende Erkenntnisse zwischen den beiden Bundesoberbehörden UBA und BfG gesammelt werden sollen. Die Verknüpfung von relevanten Stoff- und Monitoringdaten bietet die Möglichkeit, eine Bewertung zu erstellen, die das Umweltverhalten von priorisierten Stoffen und Stoffgemischen abdeckt und Lösungsansätze zur Verbesserung des Chemikalienmanagements aufzeigen kann. Zentrales Element der GdZ II ist das NTS Portal, das die BfG im Auftrag des UBA im REFOPLAN FKZ 3720 222 010 entwickelt hat. Es enthält NTS Messungen des Bundes und der Länder aus der Gewässerbeobachtung. Im Laufe des Projektes werden Möglichkeiten geschaffen, das Portal interessierten Anwender*innen innerhalb des UBAs leicht verständlich zugänglich zu machen.

H2020-EU.3.5. - Societal Challenges - Climate action, Environment, Resource Efficiency and Raw Materials - (H2020-EU.3.5. - Gesellschaftliche Herausforderungen - Klimaschutz, Umwelt, Ressourceneffizienz und Rohstoffe), Preventing Recalcitrant Organic Mobile Industrial chemicals for Circular Economy in the Soil-sediment-water system

Das Projekt "H2020-EU.3.5. - Societal Challenges - Climate action, Environment, Resource Efficiency and Raw Materials - (H2020-EU.3.5. - Gesellschaftliche Herausforderungen - Klimaschutz, Umwelt, Ressourceneffizienz und Rohstoffe), Preventing Recalcitrant Organic Mobile Industrial chemicals for Circular Economy in the Soil-sediment-water system" wird/wurde gefördert durch: Kommission der Europäischen Gemeinschaften Brüssel. Es wird/wurde ausgeführt durch: Bureau de Recherches Geologiques et Minieres Orleans.Für die Kreislaufwirtschaft spielt die Industrie eine tragende Rolle. Das EU-finanzierte Projekt PROMISCES wird Europa dabei unterstützen, die ehrgeizigen Ziele des Grünen Deals zu erreichen. Dazu wird es erforschen, auf welche Weise industriebedingte Umweltverschmutzung die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft in der EU verhindert, sowie Strategien zur Überwindung grundsätzlicher Hürden ermitteln, die dem Erreichen der Ziele des europäischen Grünen Deals und des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft im Wege stehen. Das Projekt wird neue Analysemethoden und toxikologische Instrumente entwickeln, um Daten über persistente mobile Substanzen innerhalb komplexer Umweltmatrizes zu liefern und die Herkunft dieser Stoffe zu untersuchen, die aus Böden, Sedimenten, Deponien und Kläranlagen sowie über städtische Abwässer in die betreffenden natürlichen Systeme gelangen. PROMISCES wird den Verbleib dieser Substanzen und Transportprozesse einschätzen sowie die Bewertung und das Management der Gesundheitsrisiken für den Menschen verbessern.

TerraChem Projekt

TerraChem will einen systemischen Ansatz zur Bewertung von Schadstoffrisiken für terrestrische Ökosysteme entwickeln. Monitoringdaten zu Chemikalien in Wildtieren und Umweltmodellierung sollen helfen, die Belastung durch anthropogene Chemikalien besser zu verstehen und so potenzielle negative Effekte auf Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen vorherzusagen sowie Regulatorik zu verbessern. Grundidee des TerraChem-Projektes Das übergeordnete Ziel von TerraChem ist es, einen neuartigen systemischen Ansatz zur Bewertung von Schadstoffrisiken auf terrestrische Ökosysteme zu entwickeln und zu erproben. Hierbei sollen analytische Ergebnisse zum Vorkommen von Chemikalien in Wildtieren und Umweltmodellierung kombiniert werden. Dies soll uns in die Lage versetzen, die Belastung (⁠ Exposition ⁠) von an Land lebenden Wildtieren gegenüber menschengemachten (anthropogenen) Chemikalien besser zu verstehen. Dadurch soll es dann möglich werden, potenzielle negative Effekte auf die terrestrische biologische Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen vorhersagen zu können. Dieses Verständnis wird dabei helfen, eine realitätsnähere Umweltrisikobewertung von Chemikalien – insbesondere mit Blick auf die ⁠ Biodiversität ⁠ in terrestrischen Lebensräumen – zu realisieren. Nur mit einem verbesserten Verständnis über Exposition und Effekte können wir negativen Auswirkungen durch Chemikalien effektiv vorbeugen, um somit in Zukunft dem Nullschadstoff-Ziel der EU (Zero Pollution Action Plan - European Commission) näherzukommen. Zunehmender Verlust von Biodiversität? ⁠ Biodiversität ⁠ ist ein komplexer Sammelbegriff und beinhaltet verschiedene Ebenen biologischer Vielfalt . Hierzu zählen die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt, die Diversität an Ökosystemen, die funktionale Diversität in Ökosystemen sowie die Diversität an „Dienstleistungen“ durch Ökosysteme (sogenannte Ecosystem Services). Der globale Biodiversitätsverlust ist, zusammen mit der Klimakrise und Umweltverschmutzung, eine der schwersten Umweltkrisen unserer Zeit (vgl. triple planetary crisis – United Nations ). Weltweit verzeichnen wir einen starken Rückgang an biologischer Vielfalt und den Zusammenbruch gesunder Ökosysteme. Der ⁠ Klimawandel ⁠ und die Zerstörung von Lebensräumen werden als die stärksten Ursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt angesehen. Allerdings gibt es auch zahlreiche Hinweise, dass die Freisetzung von Chemikalien eine große Rolle als Treiber für den Verlust der biologischen Vielfalt spielt (Henn et al. 2024; Groh et al. 2022). Die genaue Größenordnung des Einflusses von Chemikalien auf den Rückgang der Biodiversität ist jedoch noch unbekannt. Dies liegt unter anderem daran, dass, anders als bei Klimavariablen, nur sehr selten gleichzeitig Studien zur biologischen Vielfalt und zur Belastung mit Schadstoffen durchgeführt werden (nicht zuletzt, weil solche Analysen sehr zeitaufwändig und teuer sind). Des Weiteren sind Ökosysteme hoch komplex und unterliegen einer Vielzahl an Wechselwirkungen. Dies macht es schwierig eindeutige Zusammenhänge zwischen Ursache und Effekt (z.B. die Gründe für den Verlust einer Art an einem spezifischen Ort) herzustellen und erschwert somit kausale Aussagen darüber, wie hoch der Anteil von Chemikalien am Rückgang biologischer Vielfalt ist. Unumstritten ist jedoch, dass Chemikalien allgegenwärtig sind und das Potential haben sich sowohl direkt als auch indirekt negativ auf Biodiversität auszuwirken. Direkte negative Wirkungen können von toxischen Effekten von menschengemachten Chemikalien auf empfindliche Organismen ausgehen. Diese können so stark sein, dass sie potenziell zu deren Aussterben führen und damit die biologische Vielfalt verringern. Darüber hinaus können Chemikalien auch indirekt negativ wirken. Sie können Organismen schwächen, wodurch sie weniger tolerant oder empfindlicher gegenüber anderen Stressfaktoren werden (z.B. erhöhte Temperaturen bedingt durch den Klimawandel, andere menschliche Eingriffe in den natürlichen Lebensraum). Durch Chemikalieneintrag können somit anderweitige Stressfaktoren (menschengemachte oder natürliche) noch verschärft werden. Chemikalien haben entsprechend das Potenzial, einen erheblichen Druck auf die biologische Vielfalt auszuüben. Hierzu zählt die Verschmutzung durch ⁠ Pestizide ⁠, Pharmazeutika oder Substanzen aus Industrieprozessen und -produkten. Diese sogenannten „Novel Entities“, neuartige Stoffe, die in die Umwelt gelangen, gehen bereits über die planetaren Grenzen hinaus und übersteigen die bisherigen Möglichkeiten in der Sicherheitsbewertungen und im ⁠ Monitoring ⁠ (Persson et al. 2022). Auf der Grundlage dieses Verständnisses hat die Europäischen Kommission die EU Biodiversitätsstrategie und den Zero Pollution Action Plan initiiert. Speziell wurde auch eine Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit entworfen. Allerdings besteht auch hier weiterhin ein starker Fokus auf landwirtschaftlich genutzte Pestizide. So formuliert die Biodiversitätsstrategie in Bezug auf Chemikalien nur auf Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung durch Pestizide und blendet andere Anwendungen von Chemikalien aus. Obwohl Pestizide zweifellos wichtig sind, sind sie bei weitem nicht die einzige Gruppe von anthropogenen Chemikalien, die Organismen oder Ökosysteme beinträchtigen können. Auch andere Substanzen können toxische, persistente (kaum abbaubar in Umwelt) oder hormonschädigende Eigenschaften besitzen. Anlass zur Sorge geben beispielsweise auch Schwermetalle, flüchtige Luftschadstoffe, polyaromatische Kohlenwasserstoffe, Per- und Polyfluoralkylsubstanzen und andere Industriechemikalien wie polychlorierte Biphenyle oder Arzneimittel. Der voranschreitende Verlust an Biodiversität und der gleichzeitig steigende Eintrag von toxischen Substanzen in die Umwelt verdeutlichen den Bedarf, das gegenwärtige europäische Chemikalienmanagement für verschiedene Anwendungen kritisch zu prüfen und nach Wegen zu suchen, über verbesserte Methoden und regulatorische Ansätze Biodiversitätsverlust und Verschmutzungen vorzubeugen. Bisher existieren jedoch noch zu wenige Studien, die solche Effekte überhaupt untersucht und somit nachgewiesen haben. Hier müssen wesentliche Wissenslücken endlich geschlossen werden. Weiterführende Literatur: Groh, K., vom Berg, C., Schirmer, K., Tlili, A., 2022. Anthropogenic Chemicals As Underestimated Drivers of Biodiversity Loss: Scientific and Societal Implications. Environ. Sci. Technol. 56, 707–710. https://doi.org/10.1021/acs.est.1c08399 Grunewald, K., Bastian, O. 2023, ⁠ Ökosystemleistungen ⁠: Konzept, Methoden, Bewertungs- und Steuerungsansätze, 2. Aufl., Springer. Henn, E.V., Neubauer, M., Hodapp, D., Hepach, H., Hillebrand, H., Marquard, E., Seppelt, R., Settele, J., 2024. Perspektiven eines politikplanenden Biodiversitätsschutzgesetzes: Rechtsrahmen, Ausgestaltung und Forschungsbedarf. NuR. 46, 234–242. IPBES secretariat, 2019. Global assessment report of the Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services. Brondízio, E., Settele, J., Díaz, S., Ngo, H.T. (Eds.). https://zenodo.org/record/6417333#.Yn4DWd-xXmE 2019. TerraChem: neuer Fokus auf terrestrische Biodiversität in der Chemikalienregulation Das EU-Projekt TerraChem nimmt sich der Problematik an, dass ⁠ Biodiversität ⁠, vor allem die terrestrische Biodiversität, innerhalb der europäischen Chemikalienregulation nicht bis kaum in der Umweltrisikobewertung (engl. environmental risk assessment - ERA) und dem Chemikalienmanagement berücksichtigt wird. Durch die bisher praktizierte Form der ERA kommt es zu einer potenziellen Risikounterschätzung, was die terrestrische biologische Vielfalt betrifft. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen basieren die gegenwärtigen ERAs von Chemikalien auf Laborstudien einzelner Arten, von denen dann auf ganze Populationen oder gar Ökosysteme rückgeschlossen wird. Diese Laborstudien bilden nur kurzfristige Effekte ab und nutzen zudem häufig Stellvertreterarten aus aquatischen Kompartimenten (aquatische Trias - Alge, Daphnie und Fisch). Landbasierte Kompartimente bleiben im bisherigen Vorgehen, außer bei der Regulation von Pestiziden, unterbeleuchtet, genauso wie langfristige oder indirekte Effekte durch die ⁠ Exposition ⁠ von Biota und Ökosystemen oder auch Mischungseffekte durch diverse Stoffeinträge. Bisher besteht auch noch kein Abgleich zwischen den berechneten Risikobewertungen und der dann realen Situation im Feld. Potenziale zur Verbindung prospektiver und retrospektiver Risikobewertung bleiben so ungenutzt. Die Problematik hängt u.a. auch mit fehlenden spezifischen Schutzzielen bzgl. Biodiversität in den einzelnen Verordnungen zusammen. Und selbst wenn Biodiversität als Schutzgut benannt wird, wie etwa bei den Pflanzenschutzmitteln (vgl. Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 – EUR-Lex ) und Bioziden (vgl. Verordnung (EU) Nr. 528/2012 – EUR-Lex ), bleibt der Begriff aber gesetzlich weithin unbestimmt. Daher kam es bisher zu keiner Integrierung in entsprechende Risikobewertungspraktiken oder entsprechende Risikomanagementmaßnahmen. Biodiversität bleibt so aus regulatorischer Perspektive ein blinder Fleck. Weiterführende Literatur: Brown, AR., Whale, G., Jackson, M. et al 2017. Toward the defnition of specifc protection goals for the environmental risk assessment of chemicals: a perspective on environmental regulation in Europe: defning Environmental protection goals for chemicals. Integr Environ Assess Manag 13, 17–37. https://doi.org/10.1002/ieam.1797 Fritsch, C., Berny, P., Crouzet, O., Le Perchec, S., Coeurdassier, M., 2024. Wildlife ecotoxicology of plant protection products: knowns and unknowns about the impacts of currently used pesticides on terrestrial vertebrate biodiversity. Environ Sci Pollut Res. https://doi.org/10.1007/s11356-024-33026-1 Johnson, T.F., Beckerman, A.P., Childs, D.Z., Webb, T.J., Evans, K.L., Griffiths, C.A., Capdevila, P., Clements, C.F., Besson, M., Gregory, R.D., Thomas, G.H., Delmas, E., Freckleton, R.P., 2024. Revealing uncertainty in the status of biodiversity change. Nature 628, 788–794. https://doi.org/10.1038/s41586-024-07236-z Mueller, L.K., Ågerstrand, M., Backhaus, T., Diamond, M., Erdelen, W.R., Evers, D., Groh, K.J., Scheringer, M., Sigmund, G., Wang, Z., Schäffer, A., 2023. Policy options to account for multiple chemical pollutants threatening biodiversity. Environ. Sci.: Adv. 2, 151–161. https://doi.org/10.1039/D2VA00257D Sample, B.E., Johnson, M.S., Hull, R.N., Kapustka, L., Landis, W.G., Murphy, C.A., Sorensen, M., Mann, G., Gust, K.A., Mayfield, D.B., Ludwigs, J.-D., Munns Jr., W.R., 2024. Key challenges and developments in wildlife ecological risk assessment: Problem formulation. Integrated Environmental Assessment and Management 20, 658–673. https://doi.org/10.1002/ieam.4710 Sigmund, G., Ågerstrand, M., Antonelli, A., Backhaus, T., Brodin, T., Diamond, M.L., Erdelen, W.R., Evers, D.C., Hofmann, T., Hueffer, T., Lai, A., Torres, J.P.M., Mueller, L., Perrigo, A.L., Rillig, M.C., Schaeffer, A., Scheringer, M., Schirmer, K., Tlili, A., Soehl, A., Triebskorn, R., Vlahos, P., vom Berg, C., Wang, Z., Groh, K.J., 2023. Addressing chemical pollution in biodiversity research. Global Change Biology 29, 3240–3255. https://doi.org/10.1111/gcb.16689 Sylvester, F., Weichert, F.G., Lozano, V.L., Groh, K.J., Bálint, M., Baumann, L., Bässler, C., Brack, W., Brandl, B., Curtius, J., Dierkes, P., Döll, P., Ebersberger, I., Fragkostefanakis, S., Helfrich, E.J.N., Hickler, T., Johann, S., Jourdan, J., Klimpel, S., Kminek, H., Liquin, F., Möllendorf, D., Mueller, T., Oehlmann, J., Ottermanns, R., Pauls, S.U., Piepenbring, M., Pfefferle, J., Schenk, G.J., Scheepens, J.F., Scheringer, M., Schiwy, S., Schlottmann, A., Schneider, F., Schulte, L.M., Schulze-Sylvester, M., Stelzer, E., Strobl, F., Sundermann, A., Tockner, K., Tröger, T., Vilcinskas, A., Völker, C., Winkelmann, R., Hollert, H., 2023. Better integration of chemical pollution research will further our understanding of biodiversity loss. Nat Ecol Evol 1–4. https://doi.org/10.1038/s41559-023-02117-6 Beitrag TerraChem Das größte Problem im Zusammenhang einer realitätsnäheren Risikobewertung und entsprechendem Risikomanagement von Chemikalienexposition sind fehlende Daten und Methoden zu deren Einordnung. Innerhalb unterschiedlicher Arbeitspakete innerhalb des TerraChem Projektes soll dieses Problem nun angegangen werden. Im Arbeitspaket 1 zum Thema „Monitoring der Chemikalienexposition und der Auswirkungen von Gemischen in realen terrestrischen Nahrungsketten“ sollen zum Beispiel Fallstudien durchgeführt werden, bei denen sieben Nahrungsketten in verschiedenen europäischen Ländern in repräsentativen terrestrischen Ökosystemen beprobt werden. Die generierten Daten sollen dann genutzt werden, um Expositionswege gegenüber Chemikalien in der Tierwelt nachzuzeichnen, einschließlich des trophischen Transfers innerhalb ausgewählter Nahrungsketten (vom Boden über Pflanzen, Primär- und Sekundärkonsumenten bis hin zu Apex-Arten). Arbeitspaket 2 arbeitet an verschiedenen „Modellierungen der Pfade von der chemischen Schadstoffquelle bis zur Schädigung in terrestrischen Ökosystemen (Rezeptor)“. Dabei sollen Auswirkungen (ökotoxikologische und anderweitige negative Effekte) auf verschiedene Dimensionen von ⁠ Biodiversität ⁠ modelliert werden: negative Effekte auf die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt, funktionelle Vielfalt sowie Einflüsse auf Ökosystemdienstleistungen. Die Ergebnisse dieser beiden Arbeitspakete sollen für die Regulatorik entsprechend aufgegriffen werden und die Überarbeitung gegenwärtiger regulatorischer Instrumente und Praktiken informieren. Eine Aufgabe die dann durch das ⁠ UBA ⁠ in WP3 durchgeführt wird. Spezieller Beitrag des Umweltbundesamtes Das Umweltbundesamt ist in forschender Tätigkeit an TerraChem beteiligt. Das Fachgebiet IV 2.3 leitet das 3. Arbeitspaket in TerraChem zur „Vorbeugung und Abschwächung chemischer Einflüsse auf terrestrische Ökosysteme“. Forscherinnen und Forscher des ⁠ UBA ⁠ werden in enger Kooperation mit der FH Technikum Wien in Österreich in diesem AP aus regulatorischer Perspektive ein neues Priorisierungsschema für eine gefahren- und risikobasierte Identifikation und Priorisierung biodiversitätsgefährdender Stoffe entwickeln. Dieses Schema soll verschiedene empirische Nachweise (Evidenzlinien) zu Effekten von Chemikalien auf molekularer, Organismen-, Populations- und Ökosystemebene einbeziehen und integrieren. Zum Teil basieren diese Nachweise auf KI-gestützten Modellen. Künstliche Intelligenz in Verbindung mit hohen Rechenkapazitäten ermöglicht ein tieferes Verständnis der Wechselwirkungen in Ökosystemen und Nahrungsnetzen, die für die Charakterisierung indirekter Auswirkungen von entscheidender Bedeutung sind. Daneben sollen auch neue Indikatoren für die Effekte von Chemikalien auf die genetische und funktionelle Diversität (aus dem WP2) integriert werden. Die Zusammenführung dieser Erkenntnisse in einem Schema erlaubt dann eine Liste von Stoffen zu generieren, die im Verdacht stehen Ökosysteme zu schädigen und die im Rahmen von europaweiten Monitoringprogrammen fokussiert werden sollten, um ihre Effekte konkret zu bestimmen. Daneben werden gegenwärtige Praktiken der Umweltrisikobewertung auf seine blinden Flecken hinsichtlich der ⁠ Biodiversität ⁠ untersucht und sowohl für die Risikobewertung als auch die Risikomanagementsysteme und -maßnahmen der verschiedenen europäischen Chemikalienregulationen und -gesetzgebungen Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Weitere Information zum Projekt finden Sie unter: TerraChem Project Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich gerne an: Dörte Themann (doerte.themann(at)uba.de) Weiterführende Publikationen Using environmental monitoring data from apex predators for chemicals management. Towards better use of monitoring data from apex predators in support of prioritisation and risk assessment of chemicals in Europe. Treu et al. 2022: https://www.norman-network.com/sites/default/files/files/Publications/s12302-022-00665-5.pdf Using environmental monitoring data from apex predators for chemicals management. Towards harmonised sampling and processing of archived wildlife samples to increase the regulatory uptake of monitoring data in chemicals management. Badry et al. 2022: https://enveurope.springeropen.com/counter/pdf/10.1186/s12302-022-00664-6.pdf Addressing chemical pollution in biodiversity research. Sigmund et al. 2023: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/gcb.16689

Nachhaltigkeitsindikatoren für Chemikalienmanagement

Ende September 2023 hat die Weltchemikalienkonferenz (ICCM5) mit der Verabschiedung des „Global Framework on Chemicals“ (GFC) über das Folge-Rahmenwerk für SAICM entschieden. Das GFC hat den weltweiten nachhaltigen Umgang mit Chemikalien über deren gesamten Lebenszyklus inklusive daraus hergestellter Produkte und Abfälle zum Ziel. In dieser Studie wurden Indikatoren unter Nutzung des Konzepts der Nachhaltigen Chemie erarbeitet. Zu diesem Zweck wurden etablierte Indikatoren auf ihre Anwendbarkeit durchsucht und anhand Kriterien charakterisiert. Die Kriterien berücksichtigen u.a. Relevanz, Eindeutigkeit, Messbarkeit und Verfügbarkeit von Daten sowie wichtige Kriterien der Nachhaltigen Chemie. Veröffentlicht in Texte | 78/2024.

Dialogues on the appropriate management of substances of concern in the circular economy

The project "Dialogues on the appropriate management of substances of concern in the circular economy" aimed to develop a common understanding of the challenges at the interface between chemicals and waste legislation among the stakeholders involved. Furthermore, a current status quo was established on the basis of a literature review. Three workshops were organised as part of the project to address specific aspects of the interface. These took place online with 15 to 30 participants each. The presentations and documentation of the dialogues can be downloaded via an external link. Veröffentlicht in Texte | 28/2024.

HBM Messungen in Proben der UPB - Analysen von aktuell relevanten Stoffen aus der BMU/VCI Kooperation und HBM4EU

Das Projekt "HBM Messungen in Proben der UPB - Analysen von aktuell relevanten Stoffen aus der BMU/VCI Kooperation und HBM4EU" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: ABF Analytisch-Biologisches Forschungslabor GmbH.Die europäische Initiative HBM4EU hat zum Ziel, die Datenlage zum Human-Biomonitoring in der EU anzugleichen und die gesundheitlichen Folgen der Schadstoffbelastung besser zu verstehen - durch Zusammenführung bereits vorhandener Daten und Durchführung gemeinsamer Studien. So sollen Informationen zum sicheren Chemikalienmanagement gewonnen werden, um die Gesundheit der Europäer zu schützen. Im Rahmen der BMU/VCI Kooperation zur Förderung des Human Biomonitorings werden Analysemethoden neu entwickelt, um erstmalig Belastungsdaten zu Stoffen generieren zu können, die bisher nicht untersucht werden konnten. Ziel des Vorhabens ist es, die in der Initiative im Jahr 2018 und 2019 als prioritär benannten Stoffe (hier Bisphenol A/S/F, Benzo(a)pyren und Acrylamid) und Methoden, die in der BMU/VCI Kooperation entwickelt worden sind (hier Uvinul A und Diethylhexyladipat), in Humanproben der Umweltprobenbank des Bundes zu messen. Die Ergebnisse sollen Datenlücken für den europäischen Bereich, die in der Initiative HBM4EU benannt wurden, schließen und länderübergreifende Studien und Auswertungen sollen ermöglicht werden. Die Erstanwendung von BMU/VCI Methoden soll einen ersten Überblick über die Belastungssituation in Deutschland ermöglichen. Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist es, einen Beitrag zum Aufbau eines europäischen Systems des Human-Biomonitoring zu leisten, das langfristig der besseren Kontrolle und Unterstützung der Chemikalienregulierung in Europa dient.

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